Huhu.

Versucht sie doch, uns Bahnfreaks auf den richtigen Weg zu führen.

Denn mit uns ist das ja so: wir lieben zwar die ein oder andere exakte millimetergenaue Spurbreite - laufen ansonsten aber gerne mal aus der Spur im wirklichen Leben. Das wollen wir natürlich nicht wahrhaben - wie der alte Witz mit den Geisterfahrern: einer? Hunderte.

Wir setzen aber nunmal andere Prioritäten. Die Rundungen der 103 sind DER Anblick. Die Auspuffschläge einer 01 nichts gegen das Gestöhne im Bett. Und die Zuneigung zu Donnerbüchse, Silberling und Nebenstrecken im Niemandsland bleibt so treu, wie es kaum ein Ehepaar je miteinander hinbekommt. Die Krönung ist dann die Modellbahn!

Was braucht es da zwischenmenschliche Kontakte draußen, weltliche Vorstellungen von Sauberkeit und Outfit und eine Teilnahme an modernen Errungenschaften wie dem ICE oder einer Neubaustrecke. Obwohl, letzteres stimmt nicht ganz: in die Fuzzyausrüstung werden Hunderttausende Euros gesteckt - andere kaufen da ganze Einfamilienhäuser samt Grundstück -, um dann DAS perfekte Foto zu schießen. Wie tausende andere auch. Falls nicht eine Fotowolke im Weg ist oder ein blöder Strommast oder der BÜ erneuert wurde. Und modern sind sie auch, wenn es um die Autoverfolgung eines Zuges geht: das ICH zählt. Da staunt der Maseratifahrer und der Fußgänger flüchtet.

Für uns Spezialisten gibt es für all das diverse Eisenbahnpostillen. Mal mehr ernsthafte, mal weniger ernsthafte, manchmal mit Politik und manchmal mit Modellbahn. Und oft mit Berichten aus der Vergangenheit.

Damit kommen wir zu Marburg. Irgendwie ja so eine Öko-/Studentenstadt, wie mir dünkt. Ich bin da im ver.di-Schulungszentrum unerwünscht, weil ich mal auf die gewerkschaftliche Diskrepanz zwischen Ideal und Real aufmerksam machte.

Neulich nun verschlug es mich mal wieder zum dortigen Bahnhof. Den WC-Gutschein kann man laut Aushang bei Fleischer Zeiss einlösen - wenn es ihn da noch gäbe. Und bei McDonalds muss man noch an der Kasse bestellen statt am Automaten. Alles etwas anders also. Und damit kommen wir dann auch zur dortigen Bahnhofsbuchhandlung.

Die hat auch diverse Eisenbahnfachmagazine im Angebot. Aber irgendwie hofft man dort wohl darauf, dass mancher Bahnfanfuzzyfreak doch noch nicht verloren ist für's Leben und zurückgeholt werden kann in die Gesellschaft.

Denn in der Reihe über den Bahnzeitschriften stecken - und das sah ich in der Kombination bislang noch nicht -:

die PORNOMAGAZINE!!!!

Sapperlot!

Wenn da mal unser geschätzter Bergedorf-Tschechien-Wien-Experte zwischenlandet ... Hoffentlich versteht er diesen Beitrag als Warnhinweis.

Schön wäre es natürlich, da träfen mal je ein Fan beider Kulturen zusammen ...

Und dann tauschen sie sich aus. Wenn sie dann beide über MÖPSE referieren; der eine über die weibliche zeitweilige Milchmaschine, je größer desto erregender; und der andere über die Baureihe 440 ...

Schöne Grüße von jörg