[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform (Allgemeines Forum)

telemaxx, Bremen, Hannover, Freitag, 19.10.2018, 11:23 (vor 2016 Tagen)
bearbeitet von telemaxx, Freitag, 19.10.2018, 11:23

1. Schaffung eines Sondervermögens „Schieneninfrastruktur“ außerhalb der Deutschen Bahn AG unter dem Dach des Staates.
[...] Netz, Bahnhöfe und Stromleitungen sind Kernbereiche einer staatlichen Infrastrukturverantwortung und haben in einer Aktiengesellschaft nichts verloren. Sie sollten aus der Deutschen Bahn AG herausgelöst und in ein neues Sondervermögen „Schienenwege“ überführt werden. Dieses sollte unmittelbar dem Staat zugeordnet werden, ähnlich wie Autobahnen, Bundesstraßen oder Wasserwege.

2. Auskömmliche Finanzierung des Sondervermögens „Schieneninfrastruktur“
[...] Moderne elektronische Stellwerke sollte es nicht nur für Strecken mit ICE-Verkehr geben, sondern auch für die Regionalbahn auf den Nebenstrecken.

3. Einführung eines Konzessionsmodells im Schienenpersonenfernverkehr
[...] Was im Regionalverkehr gilt, funktioniert auch im Fernverkehr, wie man in anderen Ländern anschaulich sehen kann. Die Bundesregierung sollte – analog zum Regionalverkehr – eine Ausschreibungsstelle für Fernverkehrsleistungen durch ICE- oder IC-Züge schaffen. Der Wettbewerb auf der Schiene würde eine neue Dimension erreichen

Mehr hier: http://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2018-10-09/6642924a525143cc9ce06371f128c1...

+ 10.000

Blaschke, Freitag, 19.10.2018, 11:37 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

Hallo.

3. Einführung eines Konzessionsmodells im Schienenpersonenfernverkehr
[...] Was im Regionalverkehr gilt, funktioniert auch im Fernverkehr, wie man in anderen Ländern anschaulich sehen kann. Die Bundesregierung sollte – analog zum Regionalverkehr – eine Ausschreibungsstelle für Fernverkehrsleistungen durch ICE- oder IC-Züge schaffen. Der Wettbewerb auf der Schiene würde eine neue Dimension erreichen


Wobei wir da dann die Unterscheidung Fern-/Nahverkehr nicht mehr brauchen. ALLES wird ausgeschrieben. Von den Ländern und vom Bund. Und dazwischen die "Koordinationsstelle länderübergreifender Verkehr".

Dazu kann dann zusätzlich jedes EVU noch eigene Fahrten anbieten.


Es wird jedenfalls allerhöchste Zeit, der DB das faktische FV-Monopol wegzunehmen.


Schöne Grüße von jörg


tatsächlich im Zug, aber es ist der erwartete "Horror": Weibersaufgruppen mit entsprechendem Lärmpegel. Und die Männersaufgruppen halten mit. Aber wenigstens hat der vorwegfahrende IC, offensichtlich megavoll (aber früher hatten Rollbahn-IC auch mal 14 oder 15 Wagen, heute ist das zuviel verlangt), nur +10. Kommen wir einigermaßen pünktlich raus. Der Folge-IC ist schon bei +59. DB FV kann's ... Aber die A 1 nach Hamburg ist auch kein Quell der Freude. Schrecklich alles.

.. und transparenter Tarif.

martarosenberg, Freitag, 19.10.2018, 11:42 (vor 2016 Tagen) @ Blaschke

Hallo.

3. Einführung eines Konzessionsmodells im Schienenpersonenfernverkehr
[...] Was im Regionalverkehr gilt, funktioniert auch im Fernverkehr, wie man in anderen Ländern anschaulich sehen kann. Die Bundesregierung sollte – analog zum Regionalverkehr – eine Ausschreibungsstelle für Fernverkehrsleistungen durch ICE- oder IC-Züge schaffen. Der Wettbewerb auf der Schiene würde eine neue Dimension erreichen

Wobei wir da dann die Unterscheidung Fern-/Nahverkehr nicht mehr brauchen. ALLES wird ausgeschrieben. Von den Ländern und vom Bund. Und dazwischen die "Koordinationsstelle länderübergreifender Verkehr".

Und für den Kunden bitte einen integrierten, transparenten Tarif, der bei Parallelverkehren mehrerer EVU auch die Nutzung aller EVU erlaubt, insofern er keine zuggebundene Fahrkarte hat.

2 Tarifsäulen

Blaschke, Freitag, 19.10.2018, 11:55 (vor 2016 Tagen) @ martarosenberg

Huhu.

Bei meiner Bahnreform 3.0. gibt es 2 Tarifsäulen:


Zum einen die heutige Vielfalt. Wobei ich die noch ausweiten würde. So könnten sich z.B. "Dritte" zusammen tun, z.B. zu einem Privatbahntarif. Oder es gibt das NWB-Ticket. Oder oder oder.

Preiswettbewerb und Preisvielfalt ist ein Muss! Im NV wie im FV, wobei es die Unterscheidung in meinem System eh nicht mehr gibt.


Als zweite Säule gibt es was ganz einfaches: das DEUTSCHLAND-TICKET. Gilt überall ohne wenn ohne aber. Gibt's für einfache Fahrt, als Tages-/Wochen-/Monats-/Jahresticket relationsbezogen oder netzweit. Hat dann natürlich einen gewissen Preis. BC wird anerkannt.


Schöne Grüße von jörg

Erinnert an UK.

martarosenberg, Freitag, 19.10.2018, 12:03 (vor 2016 Tagen) @ Blaschke
bearbeitet von martarosenberg, Freitag, 19.10.2018, 12:06

.. wobei beim ausgeschriebenen und subventioniertem Verkehr durchaus der Tarif auch reguliert sein sollte;

wenn ein EVU Verkehr ausserhalb von Ausschreibungen anbietet (dann sollte es Infrastrukturkosten auch anteilig *kostendeckend* tragen) kann es natürlich machen was es will.

Erinnert an UK.

ffz, Freitag, 19.10.2018, 12:06 (vor 2016 Tagen) @ martarosenberg

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.

Erinnert an UK.

agw, NRW, Freitag, 19.10.2018, 12:20 (vor 2016 Tagen) @ ffz

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.

Jo. So ist es auch das beste System.

Eine Deutschlandbahncard für den Deutschlandtarif und Bahncard privater EVU (DB FV, etc) optional für Sparpreise.

Die BC100 wäre dann nicht mehr von DB FV und wäre eine Netzcard des Deutschlandtarifes.

Maßstab?

martarosenberg, Freitag, 19.10.2018, 12:22 (vor 2016 Tagen) @ agw

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.


Jo. So ist es auch das beste System.

Welcher Bewertungsmaßstab?

"Gut" und "Schlecht" kann man ja nur relativ anhand irgendwelcher Maßstäbe angeben, nicht "an sich".

Maßstab?

agw, NRW, Freitag, 19.10.2018, 12:40 (vor 2016 Tagen) @ martarosenberg

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.


Jo. So ist es auch das beste System.


Welcher Bewertungsmaßstab?

"Gut" und "Schlecht" kann man ja nur relativ anhand irgendwelcher Maßstäbe angeben, nicht "an sich".

Man guckt sich alle Systeme an und das beste ist halt "das beste".
Also für den Bürger. Das hab ich mal unterstellt.

Das ist für den Bürger doch nicht das beste System!

FrankenBahn111, Freitag, 19.10.2018, 14:31 (vor 2016 Tagen) @ agw

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.


Jo. So ist es auch das beste System.


Welcher Bewertungsmaßstab?

"Gut" und "Schlecht" kann man ja nur relativ anhand irgendwelcher Maßstäbe angeben, nicht "an sich".


Man guckt sich alle Systeme an und das beste ist halt "das beste".
Also für den Bürger. Das hab ich mal unterstellt.

Wo ist das für den Bürger das beste System? Noch mehr verschiedene Betreiber, noch mehr verschiedene Angebote und Tarife auch im FV. Jeder würde sein eigenes Süppchen kochen, alles auf Wirtschaftlichkeit trimmen und das Ergebnis wäre wie in GB, dass man auf derselben Strecke sogar noch aufpassen muss, welcher Betreiber denn gerade den nächsten Zug vorbeischickt, weil das Super Off Peak Advance Ticket den Eintrag "XY Only" beinhaltet. Dazu kommt noch, dass in GB immer wieder das Problem auftritt, dass bestimmte Strecken von den Franchisenehmern nicht gewinnbringend zu bedienen sind -> siehe das Theater um das East Coast Intercity Franchise - da geht es um die national wichtige Strecke zwischen London und Edinburgh -, das innerhalb kurzer Zeit schon zum zweiten Mal aufgrund finanzieller Probleme des Franchisenehmers wieder "notverstaatlicht" werden musste.

Bei der Bahn als Grundversorgungsleistung ist es wirklich heikel, zu sehr mit Privatisierung zu spielen. Sonst kommt es zur Rosinenpickerei und bestimmte Strecken und Regionen werden abgehängt. Öffentlicher Personenverkehr muss nicht nur da sein, wo er aktuell gebraucht wird - durch Aufrechterhalten und Voranbringen des Angebots schafft er auch Attraktivität, Wachstum und Wohlstand in den Regionen (und durch das Gegenteil wird eben genau das Gegenteil bewirkt: Abwanderung, Strukturschwäche, Arbeitslosigkeit).

Und auch die Voraussetzungen am Arbeitsmarkt in D kann man mit GB nicht wirklich vergleichen - dort ist es nämlich durchaus üblich, alle paar Jahre den Arbeitgeber zu wechseln. Hier wäre ein regelmäßiger Betreiberwechsel auch im FV jedes Mal mit Verhandlungen und Diskussionen verbunden, die zu Lasten der Qualität gingen.

Das ist für den Bürger doch nicht das beste System!

agw, NRW, Samstag, 20.10.2018, 08:04 (vor 2015 Tagen) @ FrankenBahn111

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.


Jo. So ist es auch das beste System.


Welcher Bewertungsmaßstab?

"Gut" und "Schlecht" kann man ja nur relativ anhand irgendwelcher Maßstäbe angeben, nicht "an sich".


Man guckt sich alle Systeme an und das beste ist halt "das beste".
Also für den Bürger. Das hab ich mal unterstellt.


Wo ist das für den Bürger das beste System? Noch mehr verschiedene Betreiber, noch mehr verschiedene Angebote und Tarife auch im FV. Jeder würde sein eigenes Süppchen kochen, alles auf Wirtschaftlichkeit trimmen und das Ergebnis wäre wie in GB, dass man auf derselben Strecke sogar noch aufpassen muss, welcher Betreiber denn gerade den nächsten Zug vorbeischickt, weil das Super Off Peak Advance Ticket den Eintrag "XY Only" beinhaltet. Dazu kommt noch, dass in GB immer wieder das Problem auftritt, dass bestimmte Strecken von den Franchisenehmern nicht gewinnbringend zu bedienen sind -> siehe das Theater um das East Coast Intercity Franchise - da geht es um die national wichtige Strecke zwischen London und Edinburgh -, das innerhalb kurzer Zeit schon zum zweiten Mal aufgrund finanzieller Probleme des Franchisenehmers wieder "notverstaatlicht" werden musste.

Bei der Bahn als Grundversorgungsleistung ist es wirklich heikel, zu sehr mit Privatisierung zu spielen. Sonst kommt es zur Rosinenpickerei und bestimmte Strecken und Regionen werden abgehängt. Öffentlicher Personenverkehr muss nicht nur da sein, wo er aktuell gebraucht wird - durch Aufrechterhalten und Voranbringen des Angebots schafft er auch Attraktivität, Wachstum und Wohlstand in den Regionen (und durch das Gegenteil wird eben genau das Gegenteil bewirkt: Abwanderung, Strukturschwäche, Arbeitslosigkeit).

Was du beschreibst, ist ja eher der Ist-Zustand hier mit der DB.


Und auch die Voraussetzungen am Arbeitsmarkt in D kann man mit GB nicht wirklich vergleichen - dort ist es nämlich durchaus üblich, alle paar Jahre den Arbeitgeber zu wechseln. Hier wäre ein regelmäßiger Betreiberwechsel auch im FV jedes Mal mit Verhandlungen und Diskussionen verbunden, die zu Lasten der Qualität gingen.

Auch hier ist es üblich, alle paar Jahre den Arbeitgeber zu wechseln. Menschen, die nur alle 15 Jahre ihren Arbeitegeber wechseln brauchen, sind wohl eher eine Seltenheit.

Frage bleibt.

martarosenberg, Freitag, 02.11.2018, 11:05 (vor 2002 Tagen) @ agw

Das wird auch in Deutschland so kommen, wenn man den Fernverkehr im Franchise vergibt, da hat dann jedes Netz eine andere Gewinnvereinbarung und eine andere Tarifsturkturvorgabe, danach wird das Franchise vergeben und es gibt für jedes Franchise dann einen eigenen Tarif mit teilweise gegenseitiger Anerkennung. BahnCard's werden dann gleich mit ab geschafft, gibt es in UK auch nicht mehr, nur 1/3 Rabatt mit den RailCards, die aber nicht jeder bekommt, Rabatt gibt es dann aber auch nur noch auf den teuersten Flexpreis/Anytime Tarif.


Jo. So ist es auch das beste System.


Welcher Bewertungsmaßstab?

"Gut" und "Schlecht" kann man ja nur relativ anhand irgendwelcher Maßstäbe angeben, nicht "an sich".


Man guckt sich alle Systeme an und das beste ist halt "das beste".
Also für den Bürger. Das hab ich mal unterstellt.

Die Frage bleibt, was "das beste" für "den Bürger" bedeutet.

Erinnert an UK.

Gleiswechsel, Freitag, 19.10.2018, 13:57 (vor 2016 Tagen) @ agw

Für mich wäre das System grauenvoll.

Die Privatisierung in UK zeigt vor allem eins:

Southwest Chief, Freitag, 19.10.2018, 15:08 (vor 2016 Tagen) @ martarosenberg

Die Privatisierung in UK zeigt vor allem eins:

Wie man es NICHT machen sollte!

+ 10.000

heinz11, Freitag, 19.10.2018, 11:48 (vor 2016 Tagen) @ Blaschke

...
tatsächlich im Zug, aber es ist der erwartete "Horror": Weibersaufgruppen mit entsprechendem Lärmpegel. Und die Männersaufgruppen halten mit. Aber wenigstens hat der vorwegfahrende IC, offensichtlich megavoll (aber früher hatten Rollbahn-IC auch mal 14 oder 15 Wagen, heute ist das zuviel verlangt), nur +10. Kommen wir einigermaßen pünktlich raus. Der Folge-IC ist schon bei +59. DB FV kann's ... Aber die A 1 nach Hamburg ist auch kein Quell der Freude. Schrecklich alles.


Vielleicht geben Dir die Saufgruppen was ab, dann wird die Welt bunter...

Ich bin anti und bunt ...

Blaschke, Freitag, 19.10.2018, 12:08 (vor 2016 Tagen) @ heinz11

Huhu.

Vielleicht geben Dir die Saufgruppen was ab,

Ich bin Anti-Alki ... Schmeckt mir nicht. Und jede Party rocke ich auch so. Mit dem bekannten Gequassel. Blaschi erzählt seine schönsten Lebensgeschichten und dann ist Stimmung in der Bude.

dann wird die Welt bunter...

Ist sie auch so schon:

[image]


Schöne Grüße von jörg


Hawaiihemd im Oktober. Und so zum NDR 2-Programmcheck als einer von 48 Norddeutschen. Um es mit Mama zu sagen: "Was sollen die Leute denn denken?". Zum Glück richte mich ja nicht nach denen.

12:07 Uhr. Diepholz. Wie Vieh, äh why fey äh WiFi im RE funzt! Immerhin!

Ich bin anti und bunt ...

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 19.10.2018, 12:26 (vor 2016 Tagen) @ Blaschke

Und plötzlich hat die Legende ein Gesicht.

Ebenfalls kurzbeärmelte* Grüße
der Colaholiker

*) Ist allerdings kein Hawaiihemd, dafür aber auch am frühen Morgen nicht bejackt.

--
[image]

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

musicus, Freitag, 19.10.2018, 11:57 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx
bearbeitet von musicus, Freitag, 19.10.2018, 11:58

Es wäre schön gewesen, wenn du neben Link und Zitaten aus dem "Artikel" auch die Verfasser dieser Gedanken benannt hättest: Was die FAZ hier so bereitwillig und einseitig streut, kommt unmittelbar aus der Transdev-Geschäftsleitung.

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

ffz, Freitag, 19.10.2018, 12:15 (vor 2016 Tagen) @ musicus

Ist doch ganz groß in Mode zur Zeit, die Gewinne werden privatisiert, die Verluste und die Folgekosten werden sozialisiert, siehe Abgasskandal, Dieselfahrverbote, ...

Nach dem Transdev im Dezember 2018 ein gewinnträchtiges Netz(Harz-Elbe-Express) an den Konkurenten Abellio verliert und man bei der BRB kaum Personal findet für die Übernahme im Dezember 2018 muss man eben über solche Artikel versuchen die DB AG zu zerschlagen und über Franchises versuchen wieder größere Stücke vom Kuchen zu bekommen und Gewinne zu erwirtschaften.

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

agw, NRW, Freitag, 19.10.2018, 12:43 (vor 2016 Tagen) @ musicus

Es wäre schön gewesen, wenn du neben Link und Zitaten aus dem "Artikel" auch die Verfasser dieser Gedanken benannt hättest: Was die FAZ hier so bereitwillig und einseitig streut, kommt unmittelbar aus der Transdev-Geschäftsleitung.

Naja, die erste steuersubventionierte Privatisierung (DB AG) hat ja nicht geklappt. Die DB AG hat Schulden ohen Ende, die Steuergelder für immer weg.
Jetzt versucht man sich an einer Verbesserung. Ist doch gut?

Bei der DB AG sieht man ja schön, wie sich ein Konzern die Gewinne einstreicht (und in üppige Managergehälter steckt) und die Verluste dann z.B. an Kommunen und Länder abwälzen will (S21 nur ein Beispiel).

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

musicus, Freitag, 19.10.2018, 13:07 (vor 2016 Tagen) @ agw
bearbeitet von musicus, Freitag, 19.10.2018, 13:08

Naja, die erste steuersubventionierte Privatisierung (DB AG) hat ja nicht geklappt.

Aus gewichtigen Gründen.

Die DB AG hat Schulden ohne Ende, die Steuergelder für immer weg.

Das ist aber weder in der Rechtsform des Unternehmens oder in der Wettbewerbssituation im nationalen Schienenverkehr noch in den Besitzverhältnissen der Personenverkehrssparte begründet. Und auf andere Fragen geht die Drei-Pfeiler-Reformidee ja auch gar nicht ein.

Jetzt versucht man sich an einer Verbesserung.

Der verlinkte Vorschlag ist aber keine Verbesserung, sondern eine Verschärfung.

Ist doch gut?

So nicht.

Bei der DB AG sieht man ja schön, wie sich ein Konzern die Gewinne einstreicht (und in üppige Managergehälter steckt) und die Verluste dann z.B. an Kommunen und Länder abwälzen will (S21 nur ein Beispiel).

Genau das soll mit dem geposteten Vorschlag ("auskömmlich finanzierte Infrastruktur" - am Ende noch mit Fahrzeugpools in öffentlicher Hand, oder was?) ja noch zementiert werden. PPP von hinten, Kunden und Steuerzahler finden's weniger geil.

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 13:48 (vor 2016 Tagen) @ musicus

Die DB AG hat Schulden ohne Ende, die Steuergelder für immer weg.

Das ist aber weder in der Rechtsform des Unternehmens oder in der Wettbewerbssituation im nationalen Schienenverkehr noch in den Besitzverhältnissen der Personenverkehrssparte begründet. Und auf andere Fragen geht die Drei-Pfeiler-Reformidee ja auch gar nicht ein.

Doch durchaus, als Sondervermögen wären die Schulden der Infrastrukturseite de facto einfach nur Staatschulden (des Bundes).

Bei der DB AG sieht man ja schön, wie sich ein Konzern die Gewinne einstreicht (und in üppige Managergehälter steckt) und die Verluste dann z.B. an Kommunen und Länder abwälzen will (S21 nur ein Beispiel).

Im Moment werden die Verluste von S21 allerdings eindeutig auf die DB abgewälzt. Und wieviel Prozent der Gewinne die der Bahnkonzern einstreicht werden den in üppige Managergehälter gesteckt? Und wieviel Prozent kommen dem Steuerzahler zugute (über die Dividende) bzw. den Bahnnutzern (über Investitionen in Anlagevermögen)?

Genau das soll mit dem geposteten Vorschlag ("auskömmlich finanzierte Infrastruktur" - am Ende noch mit Fahrzeugpools in öffentlicher Hand, oder was?) ja noch zementiert werden. PPP von hinten, Kunden und Steuerzahler finden's weniger geil.

Nun ja, der Flughafen Berlin-Brandenburg oder die Elbphilharmonie sind ja Paradebeispiele wie effizient der Staat arbeiteten kann.

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

Henrik, Freitag, 19.10.2018, 16:27 (vor 2016 Tagen) @ Aphex Twin

Die DB AG hat Schulden ohne Ende, die Steuergelder für immer weg.

weg ja nicht. Das entsprechende Kapital ist ja weiterhin vorhanden.

Das ist aber weder in der Rechtsform des Unternehmens oder in der Wettbewerbssituation im nationalen Schienenverkehr noch in den Besitzverhältnissen der Personenverkehrssparte begründet. Und auf andere Fragen geht die Drei-Pfeiler-Reformidee ja auch gar nicht ein.

Doch durchaus, als Sondervermögen wären die Schulden der Infrastrukturseite de facto einfach nur Staatschulden (des Bundes).

..also weiterhin als Verbindlichkeiten vorhanden - das wird er gemeint haben,
nur wären die Schulden dann noch höher.

Die DB AG finanziert Investitionen in Infrastruktur selbst, wenn sie sich betriebswirtschaftlich rechnen.
Wieso derlei unternehmerische Aktivitäten einem Unternehmen verbieten?

Bei der DB AG sieht man ja schön, wie sich ein Konzern die Gewinne einstreicht (und in üppige Managergehälter steckt) und die Verluste dann z.B. an Kommunen und Länder abwälzen will (S21 nur ein Beispiel).

Im Moment werden die Verluste von S21 allerdings eindeutig auf die DB abgewälzt.

Er spricht ja auch von wollen.
Derzeit sieht es wahrlich entgegengesetzt aus. Stuttgart 21 kam auf Drängen von den Kommunen und des Landes zustande - die DB wollte zuvor nicht. Nun drängen sie der privatwirtschaftlich agierenden DB AG auch noch die Verluste auf.

Und wieviel Prozent der Gewinne die der Bahnkonzern einstreicht werden den in üppige Managergehälter gesteckt?

Gehälter sind Personalkosten - die fallen eh an, unabhängig vom EBIT, von den Boni abgesehen.

Und wieviel Prozent kommen dem Steuerzahler zugute (über die Dividende) bzw. den Bahnnutzern (über Investitionen in Anlagevermögen)?

Der Steuerzahler sieht keinen einzigen Cent von der Dividende.
Finanzierungskreislauf - Schiene finanziert Schiene

Genau das soll mit dem geposteten Vorschlag ("auskömmlich finanzierte Infrastruktur" - am Ende noch mit Fahrzeugpools in öffentlicher Hand, oder was?) ja noch zementiert werden. PPP von hinten, Kunden und Steuerzahler finden's weniger geil.

Nun ja, der Flughafen Berlin-Brandenburg oder die Elbphilharmonie sind ja Paradebeispiele wie effizient der Staat arbeiteten kann.

Der Bund hat keine Bundesbaubehörde,
..nun gut, im Straßenbau nun ganz frisch.

Also steuersubventionierte Privatisierung? -10.000!

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 16:39 (vor 2015 Tagen) @ Henrik

Und wieviel Prozent der Gewinne die der Bahnkonzern einstreicht werden den in üppige Managergehälter gesteckt?


Gehälter sind Personalkosten - die fallen eh an, unabhängig vom EBIT, von den Boni abgesehen.

Es ist doch vollkommen klar was gemeint war (von agw), die genaue Formulierung war: "... Gewinne einstreicht und [diese] in üppige Managergehälter steckt", d.h. Earnings before Interest, Taxes & Managergehältern (EBITM). Die Frage war ganz einfach wieviel von EBITM für Managergehälter ausgeben wird.

Und wieviel Prozent kommen dem Steuerzahler zugute (über die Dividende) bzw. den Bahnnutzern (über Investitionen in Anlagevermögen)?


Der Steuerzahler sieht keinen einzigen Cent von der Dividende.
Finanzierungskreislauf - Schiene finanziert Schiene

Genau, und deswegen ist der Vorwurf dass das Gewinnstreben der DB AG einer der Hauptgründe für die gegenwärtigen Misszustände ist zumindest von einem finanziellem Standpunkt aus nur ein praktischer Sündenbock.

+ 1000000 für deinen Beitrag.

Southwest Chief, Freitag, 19.10.2018, 13:41 (vor 2016 Tagen) @ musicus

Es wäre schön gewesen, wenn du neben Link und Zitaten aus dem "Artikel" auch die Verfasser dieser Gedanken benannt hättest: Was die FAZ hier so bereitwillig und einseitig streut, kommt unmittelbar aus der Transdev-Geschäftsleitung.

Richtig.

Es kann nicht sein, dass die Sahnestückchen privatisiert werden und der
Kunde noch höhere Preise bezahlt, bloss damit irgendwelche "Lieblinge"
der Politike etc. sich über undurchsichtige Gehälter noch mehr
bereichern.

Es darf nicht sein, dass die Allgemeinheit NUR für die Kosten aufkommt
und private Firmen die Gewinne für sich behalten.

Leider verstehen das die wenigsten. Die glauben immer noch, die totale
Privatisierung sei das Gegenteil von Kommunismus und deswegen immer gut.

+ 1000000 für deinen Beitrag.

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 13:53 (vor 2016 Tagen) @ Southwest Chief

Es wäre schön gewesen, wenn du neben Link und Zitaten aus dem "Artikel" auch die Verfasser dieser Gedanken benannt hättest: Was die FAZ hier so bereitwillig und einseitig streut, kommt unmittelbar aus der Transdev-Geschäftsleitung.


Richtig.

Es kann nicht sein, dass die Sahnestückchen privatisiert werden und der
Kunde noch höhere Preise bezahlt, bloss damit irgendwelche "Lieblinge"
der Politike etc. sich über undurchsichtige Gehälter noch mehr
bereichern.

Es darf nicht sein, dass die Allgemeinheit NUR für die Kosten aufkommt
und private Firmen die Gewinne für sich behalten.

Leider verstehen das die wenigsten. Die glauben immer noch, die totale
Privatisierung sei das Gegenteil von Kommunismus und deswegen immer gut.

Ich weiss nicht ob man Regionalverkehr als Sahnestückchen bezeichnen könnte.

-1 weil Kommentar und kein Artikel

HBSA, Hamburg, Freitag, 19.10.2018, 12:28 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

- kein Text -

--
Fahrdienstleiter & Genießer guter Bahnerlebnisse

[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Freitag, 19.10.2018, 12:44 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

3. Einführung eines Konzessionsmodells im Schienenpersonenfernverkehr

Der Wettbewerb auf der Schiene würde eine neue Dimension erreichen? Ich frage: Aufwärts oder abwärts rotierend? Ich sehe die anhaltenden Zustände im Regionalverkehr keinesfalls als beispielhaft positiv. Wovon wir fast täglich lesen, das sind keine vorübergehenden Einzelerscheinungen. Das System ist und bleibt krank. Ich habe keinen Bock viel von dem im Fernverkehr wiederzufinden.

Man könnte jetzt witzeln, daß es Lokführermangel beim Fernverkehr schon heute auch ohne anstehenden Betreiberwechsel gibt. Und beim Fernverkehr macht ebenfalls nur jeder seins wie im Regionalverkehr - keiner ist mehr aufgefordert links und rechts zu schauen. Eigeninitiativen und Engagenent werden ebenso wenig honoriert.

Aber genau da muß man ansetzen! Die Schiene muß wieder zurück auf die Beine gestellt und die Betriebsabläufe neu gestrickt werden. Nicht in der vollendeten Verhackstückelung sehe ich eine Chance, aus dem System muß der Gewinndruck genommen werden. Ich habe keinen Bock mehr auf 'der Billigste gewinnt'. Der Fernverkehr braucht auch einen viel einheitlicheren Fahrzeugpark, um in der Disposition flexibel reagieren zu können. Heute tauscht man einen 402 gegen einen 411 und schon bricht für die Fahrt X das Reservierungsanzeigesystem zusammen. So ein Müll!

Das System ist auch deshalb zunehmend behäbig und langsam, weil es im Schienenetz spürbar enger wird. Politisch sind 50% Fahrgastzuwachs gefordert - darf es noch etwas mehr sein? Wie sollen die denn alle hin? Ich frage nicht nach Samstagabend 21 Uhr, sondern nach den Berufspendler-Stosszeiten morgens um 8 rund um die Metropolen. Wo bleibt z.B. eine NBS von NRW über Hannover nach Hamburg, um Fern und Regio/Cargo trennen zu können? Es braucht nicht nur höheres Tempo, es braucht mehr Verkehrsflächen! Nur ein drittes Gleis hier und da ist ein Witz!

Letzten Endes wünsche ich mir ein Bundes-Fernzugnetz aus einer Hand und Länder-Regioverkehre mit Landesbahnen ohne dieses Ausschreibegedöns.

Gruß
Olaf

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 13:38 (vor 2016 Tagen) @ Alibizugpaar

Aber genau da muß man ansetzen! Die Schiene muß wieder zurück auf die Beine gestellt und die Betriebsabläufe neu gestrickt werden. Nicht in der vollendeten Verhackstückelung sehe ich eine Chance, aus dem System muß der Gewinndruck genommen werden. Ich habe keinen Bock mehr auf 'der Billigste gewinnt'. Der Fernverkehr braucht auch einen viel einheitlicheren Fahrzeugpark, um in der Disposition flexibel reagieren zu können. Heute tauscht man einen 402 gegen einen 411 und schon bricht für die Fahrt X das Reservierungsanzeigesystem zusammen. So ein Müll!

Das System ist auch deshalb zunehmend behäbig und langsam, weil es im Schienenetz spürbar enger wird. Politisch sind 50% Fahrgastzuwachs gefordert - darf es noch etwas mehr sein? Wie sollen die denn alle hin? Ich frage nicht nach Samstagabend 21 Uhr, sondern nach den Berufspendler-Stosszeiten morgens um 8 rund um die Metropolen. Wo bleibt z.B. eine NBS von NRW über Hannover nach Hamburg, um Fern und Regio/Cargo trennen zu können? Es braucht nicht nur höheres Tempo, es braucht mehr Verkehrsflächen! Nur ein drittes Gleis hier und da ist ein Witz!

Letzten Endes wünsche ich mir ein Bundes-Fernzugnetz aus einer Hand und Länder-Regioverkehre mit Landesbahnen ohne dieses Ausschreibegedöns.

Also in Bezug auf Fernverkehr die Dividende an den Bund streichen und den Bahnvorstand zu beamteten Staatssekretären machen und schon ist das Problem gelöst weil kein Gewinndruck mehr da ist?

Als Vergleich könnte man ja die Bundeswehr herannehmen, da dort kein Gewinndruck herrscht funktioniert sie ja ausgezeichnet. Oder die SNCF die ohne Gewinndruck noch viel besser als die Bahn ist im Verschuldung aufbauen. Oder den NHS in Grossbritannien. Oder der Flughafen Berlin-Brandenburg.

Es scheint hier zwei gegensätzliche Ansätze zu geben:
1) Die gesamte Bahn (mit der Ausnahme des Güterverkehrs) zu 'verstaatlichen' und als Ausgabeposten im Bundeshaushalt (bzw. auch Länder- und Gemeindehaushalt zu betrachten). Ähnlich wie die Bundeswehr oder zu einem geringerem Grad auch das Gesundheitswesen.
2) Oder nur den Infrastrukturbereich zu verstaatlichen und den Betrieb zu konzessionieren (die integrierte Natur des Fahrplans und die lange Lebensdauer des Fahrzeugmaterials erfordert eine sehr starke Regulierung und langfristige Verträge).

Beide Lösungsansätze beruhen auf der Annahme dass die Vermischung von Gewinnstreben und politischen Vorgaben (oder sagen wir politischer Einmischung) der Hauptgrund für die schlechte Performance der Bahn ist. Flughäfen sind in Deutschland normalerweise privatwirtschaftlich organisiert (meist als GmbH), allerdings wird bei ihnen das nominelle Gewinnstreben nur selten als Grund für Misswirtschaft angeführt. Eher die Sprunghaftigkeit der Politik manchmal zusammen mit Managern die Verantwortung nach oben abschieben.

Der neuseeländische Staat kauft seine Eisenbahn wieder zurüc

Southwest Chief, Freitag, 19.10.2018, 13:53 (vor 2016 Tagen) @ Aphex Twin

Der neuseeländische Staat kauft seine Eisenbahn wieder zurück

https://www.heise.de/tp/features/Neues-aus-dem-ehemaligen-neoliberalen-Musterlaendle-34...

"Am 5. Mai kam das neuseeländische Parlament überein, die Bahn von dem australischen Unternehmen Toll Holding für 665 Millionen neuseeländische Dollar (umgerechnet 336 Millionen Euro) zurückzukaufen. 1993 war die damals staatliche neuseeländische Bahn, die sich über ein Schienennetz von 4000 Kilometern erstreckt und bei der rund 2300 Menschen beschäftigt sind, für 400 Millionen neuseeländische Dollar (umgerechnet 202 Millionen Euro) an private Firmen veräußert worden."

Korruptionsexperte Werner Rügemer zur Heuschrecken-Plage im öffentlichen Raum

https://www.heise.de/tp/features/PPP-Public-Private-Partnership-oder-Privat-macht-Publi...

Lobbyismus sollte man verbieten!

Der neuseeländische Staat kauft seine Eisenbahn wieder zurüc

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 13:57 (vor 2016 Tagen) @ Southwest Chief

Der neuseeländische Staat kauft seine Eisenbahn wieder zurück

https://www.heise.de/tp/features/Neues-aus-dem-ehemaligen-neoliberalen-Musterlaendle-34...

"Am 5. Mai kam das neuseeländische Parlament überein, die Bahn von dem australischen Unternehmen Toll Holding für 665 Millionen neuseeländische Dollar (umgerechnet 336 Millionen Euro) zurückzukaufen. 1993 war die damals staatliche neuseeländische Bahn, die sich über ein Schienennetz von 4000 Kilometern erstreckt und bei der rund 2300 Menschen beschäftigt sind, für 400 Millionen neuseeländische Dollar (umgerechnet 202 Millionen Euro) an private Firmen veräußert worden."

Wer redet denn im Moment davon das Schienennetz zu privatisieren?

[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 12:57 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

1. Schaffung eines Sondervermögens „Schieneninfrastruktur“ außerhalb der Deutschen Bahn AG unter dem Dach des Staates.
[...] Netz, Bahnhöfe und Stromleitungen sind Kernbereiche einer staatlichen Infrastrukturverantwortung und haben in einer Aktiengesellschaft nichts verloren. Sie sollten aus der Deutschen Bahn AG herausgelöst und in ein neues Sondervermögen „Schienenwege“ überführt werden. Dieses sollte unmittelbar dem Staat zugeordnet werden, ähnlich wie Autobahnen, Bundesstraßen oder Wasserwege.

Für Bahnhöfe fallen mir als Analogie Flughäfen ein. Zwar ist das Bahnnetz eng mit Infrastruktur der Bahnhöfe verwoben, aber analog zu Flughäfen fungieren Bahnhöfe als Shoppingzentren und lokale Verkehrsdrehscheiben, von Autovermietung über öffentlichen Nahverkehr bis zum Fernbusverkehr. Flughäfen sind meist im Besitz sowohl des Bundes wie auch der entsprechenden Bundesländer und Städten.

[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform

Southwest Chief, Freitag, 19.10.2018, 13:43 (vor 2016 Tagen) @ Aphex Twin

Für Bahnhöfe fallen mir als Analogie Flughäfen ein. Zwar ist das Bahnnetz eng mit Infrastruktur der Bahnhöfe verwoben, aber analog zu Flughäfen fungieren Bahnhöfe als Shoppingzentren und lokale Verkehrsdrehscheiben, von Autovermietung über öffentlichen Nahverkehr bis zum Fernbusverkehr. Flughäfen sind meist im Besitz sowohl des Bundes wie auch der entsprechenden Bundesländer und Städten.

Das gilt vielleicht für Leipzig, Düsseldorf oder München, aber
nicht für Stolberg oder Hintertupfingen.

[ZM] Drei Pfeiler einer Bahnreform

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 13:51 (vor 2016 Tagen) @ Southwest Chief

Für Bahnhöfe fallen mir als Analogie Flughäfen ein. Zwar ist das Bahnnetz eng mit Infrastruktur der Bahnhöfe verwoben, aber analog zu Flughäfen fungieren Bahnhöfe als Shoppingzentren und lokale Verkehrsdrehscheiben, von Autovermietung über öffentlichen Nahverkehr bis zum Fernbusverkehr. Flughäfen sind meist im Besitz sowohl des Bundes wie auch der entsprechenden Bundesländer und Städten.


Das gilt vielleicht für Leipzig, Düsseldorf oder München, aber
nicht für Stolberg oder Hintertupfingen.

Für Stolberg und Hintertupfingen wäre vielleicht das Prinzip der Autobahnraststätte eine bessere Analogie.

Die Autobahnen sollen privatisiert werden ...

SPFVG, Freitag, 19.10.2018, 13:51 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

... nach dem erfolgreichen Modell der Eisenbahnen.

Kein Kommentar, sondern Realität.

Privatisierung der Autobahnen: Lukratives Desaster.

Southwest Chief, Freitag, 19.10.2018, 15:09 (vor 2016 Tagen) @ SPFVG

Neoliberalismus pur - Strom und Bus als Vorbild? Haha

br752, Freitag, 19.10.2018, 15:25 (vor 2016 Tagen) @ telemaxx

Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so aussieht, ist das der geniale, vom Volk genehmigte, Kahlschlag der Bahninfrastruktur. Im ersten Schritt wird es gut um dann im zweiten Schritt den um so groesseren Absturz zu erleben.

Man ueberlage mal, dass "Staatseigentum" in der FAZ gepriesen wird. ... Tststs. Das ist so als wenn den die FDP Schlecker verstaatlichen haette wollen.

1. Schaffung eines Sondervermögens „Schieneninfrastruktur“ außerhalb der Deutschen Bahn AG unter dem Dach des Staates.
[...] Netz, Bahnhöfe und Stromleitungen sind Kernbereiche einer staatlichen Infrastrukturverantwortung und haben in einer Aktiengesellschaft nichts verloren. Sie sollten aus der Deutschen Bahn AG herausgelöst und in ein neues Sondervermögen „Schienenwege“ überführt werden. Dieses sollte unmittelbar dem Staat zugeordnet werden, ähnlich wie Autobahnen, Bundesstraßen oder Wasserwege.

... wie Autobahnen ...
Wenn nach der Hochkonjunktur in einigen Jahren wieder leere Kassen vorhanden sind, wird man dann das Schienennetz per PPP problemlos, sogar haeppchenweise, an Private vermieten/verleasen/verkaufen koennen. Die Kostenexplosionen und Risiken sind bekannt.
Ein Abriss:
Freifahrt in die Pleite
Plan der Bundesregierung Autobahn privatisieren
Gericht weist Klage von privatem Betreiber ab

Nicht dieses unschoene Gesetz aus 2017 vergessen: Infrastrukturgesellschaftserrichtungsgesetz

Der Leser, der nun denkt, dass eine Privatisierung der Autobahnen ausgeschlossen ist, sieht sich allerdings getäuscht. Selbst das wirtschaftsfreundliche Manager Magazin übernimmt in der Sache die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung nicht derart unkritisch:


Und gerade bei Strom und Stromleitungen sehen wir ja wie alles in staatlicher Hand ist.

Wir koennten mal anfangen die Bahnhoefe durch die Kommune zu Betreiben (nicht zu finanzieren). Mal sehen ob die dann wieder besser in Schuss sind.

Ich sag es mal so: Die Idee mag in die richtige Richtung gehen, aber ohne eine klare Regelung, ein Privatisierungsverbot und Stilllegungsverbot fuer die Flaeche wird das nichts. Es ist also Obacht angebracht wenn das von solchen Medien lanciert wird.


2. Auskömmliche Finanzierung des Sondervermögens „Schieneninfrastruktur“
[...] Moderne elektronische Stellwerke sollte es nicht nur für Strecken mit ICE-Verkehr geben, sondern auch für die Regionalbahn auf den Nebenstrecken.

Dann sollten wir als erstet mal die Mobilfunkbetreiber verstaatlichen. Bei der Bahn ist die Stellwerktechnik egal. Man kann tortzdem so schnell fahren wie die Strecke es erlaubt. Beim Mobilfunk kann man aber nur so schnell funken wie die Stellwerke (Tuermchen) es erlauben. Da sehe ich mehr Ausbaubedarf als beim Stellwerk.


3. Einführung eines Konzessionsmodells im Schienenpersonenfernverkehr
[...] Was im Regionalverkehr gilt, funktioniert auch im Fernverkehr, wie man in anderen Ländern anschaulich sehen kann. Die Bundesregierung sollte – analog zum Regionalverkehr – eine Ausschreibungsstelle für Fernverkehrsleistungen durch ICE- oder IC-Züge schaffen. Der Wettbewerb auf der Schiene würde eine neue Dimension erreichen

Mehr hier: http://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2018-10-09/6642924a525143cc9ce06371f128c1...

Der Schreiber gehoert ausgemustert. Gerade beim Bus haben wir gesehen wie toll das ist, dass nach 20 Pleiten auf einmal nur noch die interessanten Staedte angefahren werden. Wenn das so kommen wuerde haetten wir am Anfang 5 Betreiber, viel hallali und hallalo und nach 10 Jahren wuerden Randregionen (wieder) kaempfen einen FV Anschluss zu bekommen und den Betreibern dann Geld bieten auch nach Binz oder Dresden zu fahren.


So einen Artikel kann ich mir nur erklaern, dass derjenige mal ein Partyorganisator war, der sich 30 Angebote im Berlin fuer den besten Champagner eingeholt hat und sich darueber beschwert hat, dass die Strassen fuer seine Gaeste nicht gut genug waren. Da kann man so denken.

Natuerlich hoert sich die Idee elegant an. Den Weltfrieden zu fordern und alle Froesche und Fledermaeuse zu retten ist doch auch fantastisch. Realistisch ist das alles nicht.


BEVOR ich alles umorganisiere sollte man erstmal klaeren welches Ziel man erreichen will. DANN kann man sich nach dem besten umsehen.

Versuchen wir es mal so: Die Eisenbahn in Deutschland soll folgendes leisten:

1. Eine Befoerderung von armen und Idealisten
2.
3.

Und was nicht:

1. Mehr Gueter auf die Schiene
2. Gut verbundene Umstiege in der Flaeche, damit schneller als mit dem Auto ist.
3. Eine Alternative zum Flugzeug auch zwischen Hamburg und Muenchen
4. Eine Konkurrenz zum Auto sein. Nur volle Autobahnen bringen Maut. S.o.
5.
6.

Was muss man tun um das zu erreichen:

1.
2.
3.


Wenn wir das haben, kann man die Fantasten von oben wieder rauskramen.
Hier will jemand Geld machen unter dem Deckmantel der Wohlfahrt.

Als erstes brauchen wir mal eine andere Bevoelkerung die das will. Wo sich morgens der Laschet in die S-Bahn setzt und dann schneller bei der Arbeit ist als mit dem Dienstwagen. Oder wo der Scheuer mit dem ICE zwischen Berlin und Muenchen pendelt. Sie Schweiz und deren Volksbeschluss zur Bahn2000. BC:GA 1:100 (pro Einwohnerzahl)

Vorher ist das nur fuellen von Zeitungspapier.


BR752

Neoliberalismus pur - Strom und Bus als Vorbild? Haha

Aphex Twin, Freitag, 19.10.2018, 16:07 (vor 2016 Tagen) @ br752

Ich sag es mal so: Die Idee mag in die richtige Richtung gehen, aber ohne eine klare Regelung, ein Privatisierungsverbot und Stilllegungsverbot fuer die Flaeche wird das nichts.

Vereinfacht ausgedrückt soll der Staat also dem Staat etwas verbieten? Oder der Bundestag heute dem Bundestag von morgen etwas verbieten?

Der Schreiber gehoert ausgemustert. Gerade beim Bus haben wir gesehen wie toll das ist, dass nach 20 Pleiten auf einmal nur noch die interessanten Staedte angefahren werden. Wenn das so kommen wuerde haetten wir am Anfang 5 Betreiber, viel hallali und hallalo und nach 10 Jahren wuerden Randregionen (wieder) kaempfen einen FV Anschluss zu bekommen und den Betreibern dann Geld bieten auch nach Binz oder Dresden zu fahren.

Du meinst genauso wie die Deutsche Post nur noch Briefe in grossen Ballungsgebieten austrägt?

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum