Ausfälle und Komplettversagen nach Ära Grube

Die Bahn ist sofern der Zug fährt, meines Erachtens mit Abstand besser als andere Verkehrsmittel. Noch!
Gerade überdenke ich das, die Erfahrungen der letzten Zeit indizieren leider einen sehr unzuverlässigen Dienst. Nun kann natürlich immer etwas passieren, also schiefgehen. Dann sollte der Betrieb trotzdem soweit optimimiert sein, um das Problem mit einem "Workaround" zu versehen.
Persönlich bin in zwischenzeitlich dazu übergegangen, eine Hinreise per Zug zu planen, die Rückreise mit Flug zu buchen. Denn meiner Erfahrung nach sind die Fluggesellschaften / zur Zeit / zuverlässiger als der Zug. Den Umstand an sich finde ich traurig und untragbar.

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was ich noch schreiben mag, aber wegen Timeout nicht kann:

Falls Züge ausfallen, sollte der Betrieb ausreichend Möglichkeiten haben, die nächste Verbindung (+2 h) sicherzustellen. Das ist meiner Meinung nach verpflichtend, da sonst die Bahn als seriöses Verkehrsmittel insgesamt versagt! Ich meine damit keine Unwetter oder Demos am HBF sonder den Normalbetrieb. Ohne besseres Backup funktioniert der Gesamtbetrieb meines Erachtens nicht mehr ausreichend.
Welche Erfahrungen habt ihr?

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Persönlich bin in zwischenzeitlich dazu übergegangen, eine Hinreise per Zug zu planen, die Rückreise mit Flug zu buchen. Denn meiner Erfahrung nach sind die Fluggesellschaften / zur Zeit / zuverlässiger als der Zug. Den Umstand an sich finde ich traurig und untragbar.

Die aktuelle Situation ist sicherlich in vielerlei Hinsicht nicht schön, die Vorteile beim Verkehrsmittel Flugzeug sehe ich aber doch nicht. Abgesehen von massiven Großstörungen hat man bei der Bahn doch in der Regel den nächsten Takt eine Stunde später, und wenn mal ein Ersatz-IC statt ICE fährt ist das für mich immer noch besser als Fernbus oder Flughafen-Streß. Zur Zuverlässigkeit von Fluglinien kann ich mich nicht wirklich äußern, da ich nur selten fliegen, aber vor kurzem führten wenige Zentimeter Schnee zu einem Zwangsaufenthalt von 24 Stunden in London. Gebucht war übrigens British Airways, also nicht irgendeine Billig-Airline. Weitere Highlights waren:

- keine telefonische Erreichbarkeit des Kundenservice (deutsche Nummer schon Feierabend, britische Nummer überlastet)
- automatische Umbuchungen durch Computer auf andere Flüge von anderen Flughäfen, die dann nach und nach auch gecancelt wurden (sehr lustig, wenn der Computer denkt man kommt binnen 30 Minuten von City nach Heathrow).
- Niemand am Flughafen verantwortlich für die Ausgabe von Hotelgutscheinen etc.
- Null Verspätungsentschädigung, da "höhere Gewalt"

Nach dieser Erfahrung sehe ich die Vorteile von Fluglinien als für mich kaum existent an. Es ist zudem immer wieder interessant festzustellen, dass bei der Bahn schon über +5 gemeckert wird, während beim Fliegen auch +30 oder +60 gerne akzeptiert wird. Da schwingt bei Vielen noch der Respekt vor der Fliegerei mit.

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Hallo,
ich fliege auch nur selten, aber ich stimme dir vollständig zu. Wobei man sagen muss, dass in Großbritannien reicht einen Zentimeter Schnee um alle Verkehrsmittel lahmzulegen. Ich habe es schon vor einigen Jahren dort erlebt, dass wenn in einer Stadt mit ca. 80.000 Einwohner es zu schneien anfing, fuhren alle Busse nur zum ZOB und parkten alle dort. Als eine Frau an der Haltestelle, wo ich war sich beim Betreiber gemeldet hat, wurde es ihr gesagt, dass die Busse doch fahren. In der Realität entschied sich ein Busfahrer zu fahren, was natürlich dazu führte, dass er stark verspätet war und sein Bus komplett voll.

Es ist doch keine Seltenheit, dass Flüge wegen des Nebels stark verspätet werden oder, dass eine Maschine von vorherigen Flug verspätet ist und man lässt den Fluggästen warten (Luxair in Luxemburg). Natürlich alle haben das kommentarlos akzeptiert. Oder ein Flug in Köln/Bonn, der über zwei Stunden Verspätung hatte und man war immer mal wieder informiert, dass die Verspätung sich nur vergrößert und man nichts machen kann, da man sich hinter der Grenzkontrolle befand und ein einziges Bar (somit ein einziges Geschäft) geschlossen war. Keine Gastronomie und man weiß nicht, wann es endlich losgehen sollte.

Zusammengefasst, alle Verkehrsmittel (mit Ausnahme der Eisenbahn) dürfen verspätet sein und es wird so einfach hingenommen. Stau: Auto, Fernbus - kann nichts machen; Flugzeug - ist verspätet, na und... Warum, dass so ist, kann ich mich nicht erklären. Vielleicht hat das ewige Bahnbashing etwas damit zu tun... Ich glaube, man müsste einen Psychologen bzw. eine Psychologin hier fragen...

Hoffnungslose Grüße,
A-W

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Hallo A-W

Verspätungen sind unschön, aber nicht der Hauptschmerz.
Wenn zwei Direktverbindungen im 2h Rhytmus ohne klaren Grund komplett ausfallen und nicht mal ein Ersatzzug bereitgestellt wird, frustriert das schon. Alternative viel Umsteigen, keine Resevierung mehr, übervolle Züge, die manchmal die Fahrgäste rauswerfen müssen.
Oder es ist ein Ersatzzug angekündigt, der kommt aber nur in den Ort davor und bis dahin soll man einen EC als Zubringer nutzen. Der ist dann überfüllt und fährt nicht los, der Ersatzzug wird nicht erreicht. Der ursprüngliche ICE war eine LH Codeshare, es gab aber keine Ansagen auf Englisch. Super für den Asiaten neben mir - naja übersetze ich eben. Sicher sind meine Bahnerfahrungen nicht repräsentativ. Jedoch hatte ich in den vergangenen Jahren, eben wo Grube Chef war den Eindruck, das sich einige Dinge verbessert haben. Nun gibt es gutes Redesign Material und neue Züge, aber die Zuverlässigkeit ist gerade so eine kritische Sache, zumindest bei meinen Fahrten.

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Zusammengefasst, alle Verkehrsmittel (mit Ausnahme der Eisenbahn) dürfen verspätet sein und es wird so einfach hingenommen. Stau: Auto, Fernbus - kann nichts machen; Flugzeug - ist verspätet, na und...

Ich vergleiche jetzt einmal die zwei Hauptkonkurrenten: Zug und Auto.

Wenn ich mit dem Auto im Stau stehe, sitze ich weiter im (beheizten, regengeschützten) Auto. Ich habe das Gefühl, etwas tun zu können (z.B. bei der nächsten Abfahrt abfahren, eine andere Straße wählen), viele Navis kennen auch die genaue Verkehrslage und geben Empfehlungen. Der Verkehr läuft außer der vom Stau betroffenen Straße und ggf. einigen Zu- und Abfahrten normal weiter und sobald der Stau erledigt ist, läuft der Verkehr recht schnell wieder an.

Wenn es bei der Bahn eine Großstörung gibt, strande ich an irgendeinem Bahnhof. Es gibt in den meisten Fällen keine beheizte Wartehalle, wo man sich einfach reinsetzen kann und vielleicht auch noch WLAN hat, um die Zeit rumzukriegen (schon im Normalbetrieb dank der langen Takte ein Problem!), die Fahrgastinformation ist meist unvollständig, falsch oder widersprüchlich (siehe z.B. hier), sodass mir eigentlich nur die Option bleibt, bei Wind und Wetter (das ist nämlich meist die Ursache für die Großstörung) regelmäßig durch den Bahnhof und den Vorplatz zu streifen, ob irgendwo ein Zug oder Bus in meine Richtung kommt. Und wenn die Störung beendet ist, fehlen Züge und Personal an allen Ecken und Enden, sodass z.B. wegen des Wintereinbruchs in Mitteldeutschland gestern heute ein Zug zwischen Köln und Dortmund ausfällt.

Es ist also wesentlich unangenehmer, bei der Bahn in eine Großstörung zu kommen als mit dem Auto im Stau zu stehen.

Der Vorteil der Bahn ist dafür, dass sie etwas dagegen machen kann. Sie kann beheizte Warteräume mit WLAN zum Standard machen, Reserven aufbauen und für eine ordentliche Fahrgastinformation sorgen. Aber daran scheitert sie, und zwar immer wieder.

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Genau so ist es, wer sich schonmal stundenlang auf einem Provinzbahnhof den A... abgefroren hat (weil der 2h Taktzug ausfiel) der weiß wovon du schreibst. Da sollte zumindest eine "Warteinfrastruktur" vorhanden sein.

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Von Komplettversagen möchte ich nicht schreiben, denn dazu kommen wohl immer noch zu viele Reisende halbwegs pünktlich am Ziel an. Und ob es einen spürbaren Qualitätsunterschied vor uns nach Grube geben sollte, davon habe ich nichts mitbekommen. Zieht der schwere Riesentanker DB nicht seine Bahn wie gewohnt?

Man macht natürlich (wie zehntausende andere Reisende) seine persönlichen Erfahrungen und zieht nach und nach seine Konsequenzen.

--
Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

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Hallo,

hierzu meine Erfahrungen:
Vor Weihnachten wollte ich nach Brüssel fliegen - mit Lufthansa!
Am Abend vorher SMS empfangen, Flug fällt aus. Umbuchung per Internet nicht möglich.
Keine Möglichkeit die Damen und Herren telefonisch zu erreichen.
Am nächsten Morgen mit dem Zug gefahren, nur 45min langsamer, Möglichkeit zu arbeiten.
Fazit: NIE WIEDER FLIEGEN

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Huhu.

Persönlich bin in zwischenzeitlich dazu übergegangen, eine Hinreise per Zug zu planen, die Rückreise mit Flug zu buchen.

Warum so rum und nicht anders rum - also Flug hin, Zug zurück?!???

Schöne Grüße von

jörg

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Ja das war eine Wochenendreise. (Die einige WE vorher komplett ausfiel.) Ich fahre am liebsten Zug, also einfach nochmal probieren. Allerdings wollte ich rückzu mein Risiko minimieren und dann Flug buchen.
War eine interessante Konstellation, für etwa 700 km war der Flieger nur unwesentlich schneller, was Tür zu Tür angeht. Ich glaube ich hätte etwa 1 h länger gebraucht, allerdings nehme ich auch großzügige Zeitpuffer beim Fliegen mit. Die neue Strecke Erfurt Leipzig reißt einiges raus und ich spare 1 h weil ich nicht mehr umsteigen muß. Preislich auch spannend, der Flug war mit plus 2 mal Nahverkehr als Zubringer immer noch etwas billiger als Zug. Das funktioniert natürlich nur, wenn man einige Zeit vorplant.
Die Alternative Auto wäre teurer gewesen (nur Benzin) und ich hätte keine Energie mehr fürs Wochenende gehabt. Von daher bin ich schon noch überzeugt meist die Bahn zu nutzen, aber manchmal läuft es eben nicht so.

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Samstag Nachmittag Basel nach HH in FFM war ein ICE1 komplett liegengeblieben mangels Fahrzeugführer wg. Grippe.

Die Bahn hat es erfolgreich geschafft, die Auslastungen dank Sparpreisen an bisher weniger genutzten Tagen zu erhöhen. Ich erinnere mich an die Vor-sparpreis Zeit, da war Sa Nachmittag nicht viel los. Jetzt schätzte ich die Auslastung auf 70 Proz. Der liegengebliebene nach HH vermutlich dito, sodass plötzlich 40 Prozent mehr versuchten mitzufahren.

Glücklicherweise hatte ich ab Freiburg eine höchst bequemen Einzelsitzplatz. Viele zogen es jedoch vor statt zu warten zu stehen.

Wenn man von den üblichen 4 bis 8 Proz. Krankheitsausfällen in BRD ausgeht, so dürfte es bei Grippewelle möglicherweise auf 25% steigen.

Dies muss ein Unternehmen, bei Arbeitsplätzen, die unumgänglich für Betrieb (nicht Marketing-fuzzies o.ä. oder "Öffentlichkeitsarbeier".. ) zwingend berücksichtigen. Da sollte die Bahn dran arbeiten.
In dem Bereich, wo ich arbeite, bin ich heute wg. Grippewelle etc aus dem Hintergrunddienst gerufen worden. Wir haben 100% Reserve vorgesehen, so muss es sein!

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