aber die Kontrollen finden ja im Zug statt.

Mich würde in diesem Zusammenhang einmal interessieren, aus welchem Grunde derlei Kontrollen nur im EC stattfinden und Nahverkehrszüge davon nicht betroffen sind.

Regelmäßig beobachte ich, wie der BWE aus Warschau kommend in Frankfurt (Oder) von Bundespolizei und Zoll regelrecht gestürmt wird, während die Regionalbahn völlig unbehelligt bleibt.

Das kann Dir wahrscheinlich nur der Bundesinnenminister beantworten. Offen gesprochen sind diese Kontrollen zu einem Teil eine Maßnahme der Öffentlichkeitsarbeit und auch eine ABM-Maßnahme.

Schon seit Jahren gilt der Grundsatz, dass wenn etwas passiert sein sollte nicht die Verfahren überprüft werden, sondern ein "Mehr" an Personal und Technik helfen soll. Die entsprechenden, interessierten Kreise (Polizeigewerkschaftler Rainer W.) treten dann in den Fernsehnachrichten auf und nehmen korrekterweise ihre eigenen Interessen und die Öffentlichkeitsarbeit wahr. Das ist ihr gutes Recht und unbestritten. Sie möchten möglichst viele Beamten = potentielle Mitglieder haben.

Da sich dies in einem paar Sekunden langen Einspieler auch gut präsentieren lässt, findet das sehr schnell den Weg in die Nachrichten. Die eher prozessuale/betriebsorganisatorische Frage lautet dann: Muss eine Einreise unter Wahrnehmung oder Behauptung des Asyl-Grundrechtes dazu führen, dass die Personen "in Gewahrsam" genommen werden müssen?

Oder reicht ein einfaches körpervermessendes Passfoto aus, was die 100%-ige Identifizierung ermöglicht?

Zusätzlich bitte die Zollkontrollen von den Ausweiskontrollen unterscheiden. Die Zollkontrollen sind notwendig, weil im Rahmen der Verbrauchsteuern immer noch das Zielland-Prinzip gilt. Und der europäische "Binnen"markt noch nicht harmonisiert ist. Sh. auch die Freimengen, wenn Du mal österreichischen Meinl-Kaffee nach München mitnehmen willst (was natürlich im Moment doppelt schwierig ist).

Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es eine 5 (?)-Kilo Grenze ab der dann deutsche Steuern nachzuzahlen sind. Obwohl der Kaffee zum Selbsttrinken und Verwandte gedacht ist.

Zusammengefasst gesprochen:
Die massiven Kontrollen in den EC/IC sind eine Maßnahme der Öffentlichkeitsarbeit.

Du solltest Dich an Deinen Bundestagsabgeordneten wenden, wenn Du daran etwas ändern möchtest.

Auch am eigenen Leib habe ich solche albernen Kontrollen schon erlebt. So wurde ich einmal in einem EC zwischen Dresden und Bad Schandau (wo noch nichtmal eine Grenze ist und die Banditen u. U. erst in Bad Schandau zusteigen)sowie im Bahnhof Basel Bad aufs schärfste erfolglos kontrolliert. Hätte ich die S-Bahn genommen bzw. wäre ich ab Basel SBB gefahren, wäre ich den Kontrollen entgangen.

Wie gesagt, die sind nicht albern. Es geht - ähnlich wie bei manchen Gebäudeerhaltungsberufen - um die Demonstration, dass etwas getan wird. Und die Bürger "etwas für die Steuergelder" bekommen. Zudem sind diese Kontrollen gut für das nächste Wahlergebnis.

Das wissen doch sicherlich auch Leute, die wirklich etwas zu verbergen haben.

Darum geht es aber nicht. Es geht um einen zusätzlichen, sichtbaren Control-Layer, der die Informationsbasis aus der Kommunikations- und Finanzstromaufklärung ergänzt.

Und darüber hinaus sind Grenzen auch wertvolle Quellen für Einnahmeströme.

http://www.rapiscansystems.com/en/markets/customs_border_control

Wenn Du mehr dazu finden willst, dann werfe die Suchmaschine an mit der "three-layer" strategy an den Grenzen. Sieht in Europa ein bisschen anders aus, ist aber eine gute Informationsquelle.

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Ein weiterer Punkt kann sein, dass der NV meist nur den ersten Bahnhof im Ausland anfährt und der EC hingegen weiterfährt.
Immerhing enden in Kufstein, Salzburg, Basel Bad, Straßbourg, Wissembourg etc. alle Regionalzüge aus Deutschland.

Aber möglicherweise wird das Bundesinennministerium dazu keine Stellungnahme abgeben.