Münchner Merkur betreibt Bahn & Nahverkehrs-Bashing (Allgemeines Forum)

GUM, Mittwoch, 17.06.2015, 09:44 (vor 3256 Tagen)
bearbeitet von GUM, Mittwoch, 17.06.2015, 09:44

Gestern staunte ich nicht schlecht über die folgende, auch auf der ersten Seite der Printausgabe zu findende Meldung:

200.000 Euro alleine für eine Vorstudie zum Fenster hinausgeworfen

In einem ähnlichen Zusammenhang einer mutmaß lich sinnfreien "Studie" (sh. auch hier: 355661) einer sog. "Unternehmensberatung" berichtete der ice-treff.de ja bereits über fragwürdige Untersuchungen.

Die gestrige Meldung schlägt aber dem Faß den Boden aus. Ihr könnt Euch mich beim Lesen in etwa so aufgeregt vorstellen wie die Rolle eines Gernot Hassknecht aus Oliver Welke's Sendung am Freitagabend.

Da steht doch tatsächlich:

Im Absatz 2 wird der Sales-Ansatz auf Kosten der Bevölkerung ganz deutlich:

"„Eine Reise, ein Ticket – das würde so Wirklichkeit“, erklärten die Verkehrsplaner, Arne Beck und Martin Arnold, die eine 200.000 Euro teure Vorstudie verfasst haben. Arnold nannte ein Beispiel: Wer von Rosenheim-Stadtmitte nach München in die Lazarettstraße pendelt, der benötigt heute drei Tickets. Künftig wäre nur noch ein EMM-Ticket notwendig."

Wieder einmal wird der Nahverkehr künstlich verkompliziert und eine neue, zusätzliche Ebene geschaffen. Eine sogenannte "Europäische Metropolregion", die in keinem offiziellen Organigramm der Gebietskörperschaften verzeichnet ist, verbreiutet folgenden Unsinn:

+ Für Pendler ist der Kauf von drei Tickets oder der Abschluß von drei Tickets ein Zumutung.

Gegenargumente:
- Wenn ich richtig nachrechne, braucht man erstens von "Rosenheim-Stadtmitte" nach "München-Lazarettstraße" nur zwei Tickets.
- Gehen wir einmal von einer Entfernung von 80 Kilometern pro Fahrtrichtung beim auto aus, so sind dies insgesamt bei 21 Arbeitstagen im Monat: 3.360 Kilometer.

Bei der üblichen Reichweite der Verbrennungsmotor-Selbstfahreuge ("Automobile") muss der Pendler also mindestens 3 mal im Monat tanken. Damit ist die Bahn heute schon wesentlich komfortabler als das Auto. 3-4 mal im Monat tanken ist also zumutbar, zwei Abos abschließen nicht.

Würde ich diese Strecke fahren, so würde ich einmal im Monat gerne den Fahrkartenschalter frequentieren.

- Der Kauf beider Tickets ist auch heute schon in Rosenheim am Bahnhof möglich!

Der Verkehrsplaner schafft also einen Scheinbedarf, erleichtert die öffentliche Hand um 200.000 Euro alleine für eine Vorplanung. Und hat vielleicht auch noch die Schaffung einer Fahrpreisverrechnungsstelle bei der "Europäischen Metropolregion" im Sinn. Diese wird nicht sehr produktiv sein und zieht weiteren erheblichen Diskussionsbedarf über die internen Verrechnungen nach sich.

Wieder mal ein Haufen unsinnige Kosten, die von den für die Bestellung von Zugkilometern vorhandenen Haushaltsmitteln abgeht.

Da seht Ihr: So wird mit öffentlichen Geldern umgegangen.

Ich empfehle einen entsprechend bissigen Brief an den "Redakteur" Dirk Walter.

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Attraktivität des öffentlichen Verkehrs

Ösi, Mittwoch, 17.06.2015, 10:30 (vor 3256 Tagen) @ GUM

Komplizierte Tarife, die Nachschlagen und Stückeln nötig machen, reduzieren die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.

Es wäre schon lange an der Zeit, einen Verkehrsverbund EU oder zumindest Deutschland einzuführen und die Kleinstaaterei zu beenden. Und zwar bitte ohne tote Bäume als Tickets.

Komplexität zerstört Attraktivität

GUM, Mittwoch, 17.06.2015, 11:39 (vor 3256 Tagen) @ Ösi
bearbeitet von GUM, Mittwoch, 17.06.2015, 11:40

Komplizierte Tarife, die Nachschlagen und Stückeln nötig machen, reduzieren die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.

Es wäre schon lange an der Zeit, einen Verkehrsverbund EU oder zumindest Deutschland einzuführen und die Kleinstaaterei zu beenden. Und zwar bitte ohne tote Bäume als Tickets.

Im Endeffekt bedeutet aber ein zu großräumiger Verkehrsverbund eine enorme Komplexität und zerstört die Attraktivität.

Da kann es durchaus so gehen wie bei vielen insbesondere österreichischen Skigebieten. Die Tages- oder Wochenpässe werden enorm teuer, weil der Skifahrer in der Theorie ja soundsoviel Pistenkilometer nutzt. Selbst der Münchner Merkur schreibt ja von einer im Gegensatz zur Millionenbevölkerung vernachlässigbaren Anteil der Fernpendler über die Verbundgrenzen hinaus.

Und nur am Rande: Papiertickets mit im Recyclingkreislauf eingesetzten Holzbestandteilen und -fasern sind zig Mal umweltfreundlicher als RFID-Tickets und die Tausenden Akkus, die die Kontrollgeräte und die Datenverbindungen füttern müssen.

Ein attraktives Nahverkehrssystem sieht also genau aus wie heute: Monatskarte MVV und dann mit dem Bahnticket ansetzen. Da braucht es keinen zusätzlichen Mitspieler "EMM e.V.".

Im Endeffekt wird es sich langfristig auch als EMM-Lüge herausstellen, dass der Kauf von zwei Fahrkarten zeitaufwändig wäre. Als Abo lässt sich dies schon heute sehr schnell erledigen, beim personenbedienten Verkauf ist es auch nur ein Besuch im Monat.

Ich sehe also das Problem nicht, außer dass der EMM e.V. komplett bedeutungslos ist und bleiben wird.

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Einfachere Tickets

DerSimon, Mittwoch, 17.06.2015, 12:37 (vor 3256 Tagen) @ GUM
bearbeitet von DerSimon, Mittwoch, 17.06.2015, 12:38

Komplizierte Tarife, die Nachschlagen und Stückeln nötig machen, reduzieren die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.

Es wäre schon lange an der Zeit, einen Verkehrsverbund EU oder zumindest Deutschland einzuführen und die Kleinstaaterei zu beenden. Und zwar bitte ohne tote Bäume als Tickets.


Im Endeffekt bedeutet aber ein zu großräumiger Verkehrsverbund eine enorme Komplexität und zerstört die Attraktivität.

Größräumige Verkehrsverbunde bedeuten für die Fahrgäste Komplexität?

https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsverbund#/media/File:Karte_der_Verkehrsverb%C3%BCn...

In NRW geht das mit den Verbünden ja gerade noch, aber man kann wohl kaum ernsthaft behaupten das die vielen Verbünde in z.B. BW und Bayern wirklich notwendig sind und nicht nur den Steuerzahler unfassbar viel Geld kosten.

Es ist sicher 10x einfacher eine Fahrkarte von X nach Y zu kaufen, wenn man nicht 23 Tarifbedingungen studieren muss, welches Ticket mit welchem Übergangsticket kombiniert werden darf etc.

Ein attraktives Nahverkehrssystem sieht also genau aus wie heute: Monatskarte MVV und dann mit dem Bahnticket ansetzen. Da braucht es keinen zusätzlichen Mitspieler "EMM e.V.".

Für Nahverkehr wäre es m.e. viel besser die Hürden abzubauen, um Tickets zu kaufen. Beispiel OV-Chipkaart, wo man nicht lange überlegen muss, welches Ticket man kaufen muss, welches am besten geeignet ist und nicht 3242 TIckets und verschiedene Chipkarten hat. Zurzeit kochen ja alleine bei Handytickets gefühlt jeder Verkehrsverbund sein eigenes Süppchen.

Ähnlich wie es in London gelöst wird, wo die Kreditkarte mit NFC schon ausreicht um zu fahren wäre natürlich die perfekte Lösung, weil man dann nicht mehr lange überlegen muss seine Karte aufzuladen, Tickets und Anschlusstickets zu kaufen usw, da alles zum perfekten Tarif abgerechnet wird und auch mit wöchentlichen und monatlichen Limits ausgestattet es keine Überraschungen gibt. Wenn es auch so einfach gehen kann ohne Schalter, wieso sollte man dann den Aufwand betreiben und eine Barriere für die Fahrgäste aufbauen, komplexe Tarife zu studieren, was sie eventuell davon abhält "einfach mal zu fahren".


Aber mit der Kleinstaaterei in Deutschland wird das wohl auch in 2085 nicht, Schade eigentlich :(

Leider eine ganz unterschiedliche Meinung

GUM, Mittwoch, 17.06.2015, 14:12 (vor 3256 Tagen) @ DerSimon

[...] Wenn es auch so einfach gehen kann ohne Schalter, wieso sollte man dann den Aufwand betreiben und eine Barriere für die Fahrgäste aufbauen, komplexe Tarife zu studieren, was sie eventuell davon abhält "einfach mal zu fahren".


Aber mit der Kleinstaaterei in Deutschland wird das wohl auch in 2085 nicht, Schade eigentlich :(

Danke für den Beitrag, DerSimon!

Deinen Beitrag respektiere ich uneingeschränkt ist ja sozusagen die umgekehrte Sichtweise zu meinem "Low Tech senkt Hemmschwellen"-Ansatz.

Ich gebe nur zu bedenken, dass die Verwahrlosungs-Gefahr sehr groß wird, wenn alles auf seelenlose Selbstbedienung umgestellt wird. Von Berufschancen in den entsprechenden Berufsbildern ganz zu schweigen.

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Komplexität zerstört Attraktivität

brandenburger, Perleberg, Mittwoch, 17.06.2015, 18:05 (vor 3256 Tagen) @ GUM
bearbeitet von brandenburger, Mittwoch, 17.06.2015, 18:08

Es wäre schon lange an der Zeit, einen Verkehrsverbund EU oder zumindest Deutschland einzuführen und die Kleinstaaterei zu beenden.

(...)


Im Endeffekt bedeutet aber ein zu großräumiger Verkehrsverbund eine enorme Komplexität und zerstört die Attraktivität.

Was soll an einem großräumigen Verkehrsverbund unattraktiv sein??

Im Gegenteil, verschiedene Tarife sind unattraktiv. Und deswegen ist der beabsichtigte Verbund für eine "Metropolregion" ein überflüssiger Schritt. Statt dessen sollte ein Tarif für das gesamte Bundesland und mittelfristig für Deutschland bzw. Europa schnellstmöglich umgesetzt werden.

Um die Schwelle soweit wie möglich zu senken, muss der Fahrgast einen Fahrschein von jeder beliebigen Haltestelle zu jeder beliebigen anderen bekommen können, egal ob auf Papier oder nicht.

Und bitte nicht so eine halbherzige Lösung wie in NRW! Dort kann man gerade nicht freizügig von einer Haltestelle zur anderen fahren, sondern muss zwingend über den Bahnhof der dazugehörigen Gemeinde fahren, auch wenn der in einer benachbarten Gemeinde liegende günstiger wäre.

Komplexität zerstört Attraktivität

Felix, Göttingen, Mittwoch, 17.06.2015, 18:40 (vor 3256 Tagen) @ brandenburger

Was soll an einem großräumigen Verkehrsverbund unattraktiv sein??

Im Gegenteil, verschiedene Tarife sind unattraktiv. Und deswegen ist der beabsichtigte Verbund für eine "Metropolregion" ein überflüssiger Schritt. Statt dessen sollte ein Tarif für das gesamte Bundesland und mittelfristig für Deutschland bzw. Europa schnellstmöglich umgesetzt werden.

Wenn das so eine tolle Idee ist, warum hat die Schweiz dann keinen landesweiten Verkehrsverbund? Und die Niederlande und Dänemark auch nicht?

Um die Schwelle soweit wie möglich zu senken, muss der Fahrgast einen Fahrschein von jeder beliebigen Haltestelle zu jeder beliebigen anderen bekommen können, egal ob auf Papier oder nicht.

Das würde sehr teure und schwierig zu bedienende Fahrscheinautomaten erfordern.

Komplexität zerstört Attraktivität

br752, Mittwoch, 17.06.2015, 18:44 (vor 3256 Tagen) @ Felix

Was soll an einem großräumigen Verkehrsverbund unattraktiv sein??

Im Gegenteil, verschiedene Tarife sind unattraktiv. Und deswegen ist der beabsichtigte Verbund für eine "Metropolregion" ein überflüssiger Schritt. Statt dessen sollte ein Tarif für das gesamte Bundesland und mittelfristig für Deutschland bzw. Europa schnellstmöglich umgesetzt werden.


Wenn das so eine tolle Idee ist, warum hat die Schweiz dann keinen landesweiten Verkehrsverbund? Und die Niederlande und Dänemark auch nicht?

Das stimmt so auch nicht. Da gibt es je nach Region noch _zusaetzlich_ Tarifmodelle. Es stimmt aber, dass man dort schweizweit ein Tarifmodell hat was auch den Nahverkehr mit einschliesst.

BR752

Komplexität zerstört Attraktivität

brandenburger, Perleberg, Mittwoch, 17.06.2015, 21:12 (vor 3256 Tagen) @ Felix
bearbeitet von brandenburger, Mittwoch, 17.06.2015, 21:13

Wenn das so eine tolle Idee ist, warum hat die Schweiz dann keinen landesweiten Verkehrsverbund? Und die Niederlande und Dänemark auch nicht?

Das würde sehr teure und schwierig zu bedienende Fahrscheinautomaten erfordern.

Die Niederländer, Schweizer und Dänen sind offenbar noch nicht so weit.

Vermutlich sind wir in Brandenburg und Berlin verwöhnt. Hier gibt es jedenfalls einen flächenmäßig sehr großen Verkehrsverbund, ohne dass die Fahrscheinautomaten schwierig zu bedienen wären und ohne dass wir so viel zahlen müssten wie für österreichische Skipässe. Sogar die Bahn Card 25 wird anerkannt, auch wenn man nur mit dem Bus in die Nachbarstadt fährt. Der VBB hat nur einen Schönheitsfehler: Er hört an der Brandenburgischen Außengrenze (die hier nah ist) auf.

Komplexität zerstört Attraktivität

thelasse, Utrecht(NL), Donnerstag, 18.06.2015, 00:32 (vor 3255 Tagen) @ Felix

Was soll an einem großräumigen Verkehrsverbund unattraktiv sein??

Im Gegenteil, verschiedene Tarife sind unattraktiv. Und deswegen ist der beabsichtigte Verbund für eine "Metropolregion" ein überflüssiger Schritt. Statt dessen sollte ein Tarif für das gesamte Bundesland und mittelfristig für Deutschland bzw. Europa schnellstmöglich umgesetzt werden.


Wenn das so eine tolle Idee ist, warum hat die Schweiz dann keinen landesweiten Verkehrsverbund? Und die Niederlande und Dänemark auch nicht?

Ich denke die Niederlande haben aber mit der OV-Chipkaart ein System was schon in die Richtung eines einzigen Verkehrsverbundes geht. Schliesslich gilt die Karte ja Verkehrsverbund übergreifend und wenn es nach dem Beneluxparlament geht sogar irgentwann grenzübergreifend ( Verknüpfung mit MOBIB)

Um die Schwelle soweit wie möglich zu senken, muss der Fahrgast einen Fahrschein von jeder beliebigen Haltestelle zu jeder beliebigen anderen bekommen können, egal ob auf Papier oder nicht.


Das würde sehr teure und schwierig zu bedienende Fahrscheinautomaten erfordern.

Ich denke das man wenigstens versuchen sollte das eine Provinz/Bundesland ein Verbund ist. Dann ist das mit dem Fahrkartenautomaten auch nicht so schwierig.

Komplexität zerstört Attraktivität

Felix, Göttingen, Donnerstag, 18.06.2015, 09:49 (vor 3255 Tagen) @ thelasse

Ich denke die Niederlande haben aber mit der OV-Chipkaart ein System was schon in die Richtung eines einzigen Verkehrsverbundes geht. Schliesslich gilt die Karte ja Verkehrsverbund übergreifend und wenn es nach dem Beneluxparlament geht sogar irgentwann grenzübergreifend ( Verknüpfung mit MOBIB)

Das hat doch nichts mit einem landesweiten Verkehrsverbund zu tun. Mit der Karte wird lediglich verkehrsverbundübergreifendes Fahren einfacher.

Das würde sehr teure und schwierig zu bedienende Fahrscheinautomaten erfordern.

Ich denke das man wenigstens versuchen sollte das eine Provinz/Bundesland ein Verbund ist. Dann ist das mit dem Fahrkartenautomaten auch nicht so schwierig.

Und warum sollte man das versuchen? Was bringt es, München und Nürnberg in einen Verkehrsverbund zu zwingen?

Komplexität zerstört Attraktivität

thelasse, Utrecht(NL), Donnerstag, 18.06.2015, 10:03 (vor 3255 Tagen) @ Felix

Ich denke die Niederlande haben aber mit der OV-Chipkaart ein System was schon in die Richtung eines einzigen Verkehrsverbundes geht. Schliesslich gilt die Karte ja Verkehrsverbund übergreifend und wenn es nach dem Beneluxparlament geht sogar irgentwann grenzübergreifend ( Verknüpfung mit MOBIB)


Das hat doch nichts mit einem landesweiten Verkehrsverbund zu tun. Mit der Karte wird lediglich verkehrsverbundübergreifendes Fahren einfacher.

Das hat insofern mit einem landesweiten Verkehrsverbund zu tun, dass die Verbünde dann enger zusammenarbeiten müssen. Und diese enge Zusammenarbeit kann durchaus zu einem Zusammenschluss führen (siehe VGN/VRR in NRW). Insofern kann das durchaus ein Schritt zu einem landesweiten Verkehrsverbund sein.

Komplexität zerstört Attraktivität

brandenburger, Perleberg, Donnerstag, 18.06.2015, 14:36 (vor 3255 Tagen) @ Felix

Felix:

Und warum sollte man das versuchen? Was bringt es, München und Nürnberg in einen Verkehrsverbund zu zwingen?

Freizügige Verkehrsmittelwahl und weniger notwendige Fahrscheinkäufe für den Kunden.

GUM:

Wahrscheinlich sind dies die Überreste meiner "gelben" politischen Prägung, die mich dazu führt, dass ich den Aufbau von zusätzlichen Ebenen (wie einem EMM e.V. - was immer das sein soll) skeptisch sehe.

Da hast du recht. Und da die Planung und Bestellung des SPNV eh auf Länderebene geschieht, bietet es sich an, einen Verkehrsverbund gleich landesweit zu etablieren. Jede Zwischenlösung ist Zeit- und Geldverschwendung.

Niederlande.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 18.06.2015, 06:44 (vor 3255 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Oscar (NL), Donnerstag, 18.06.2015, 06:47

brandenburger:

Im Gegenteil, verschiedene Tarife sind unattraktiv. Und deswegen ist der beabsichtigte Verbund für eine "Metropolregion" ein überflüssiger Schritt. Stattdessen sollte ein Tarif für das gesamte Bundesland und mittelfristig für Deutschland bzw. Europa schnellstmöglich umgesetzt werden.

Felix:

Wenn das so eine tolle Idee ist, warum hat die Schweiz dann keinen landesweiten Verkehrsverbund? Und die Niederlande und Dänemark auch nicht?

br752:

Das stimmt so auch nicht. Da gibt es je nach Region noch _zusaetzlich_ Tarifmodelle. Es stimmt aber, dass man dort schweizweit ein Tarifmodell hat was auch den Nahverkehr mit einschliesst.

Bei uns ist der ÖPNV folgendermassen verteilt:

1. Kernnetz Bahn
2. Grossstadtnetze (Amsterdam, Den Haag, Rotterdam, Utrecht, beinhaltet Stadtbahn, Tram, Bus)
3. Regionen mit schienengebundenem ÖPNV (z.B. Arriva in der Achterhoek, fährt Bahnen und Busse)
4. Regionen ohne schienengebundenen ÖPNV (z.B. Hermes im östlichen Teil unserer Provinz Noord-Brabant)

Alles ist irgendwie konzessioniert. Der Auftraggeber gönnt einem Unternehmen den ÖPNV. Das Unternehmen darf in Zusammensprache mit dem Auftraggeber die Tarife bestimmen. Und so bezahle ich für Eindhoven-Helmond mit der Bahn einen anderen Preis als mit dem Bus (via Gerwen-Stiphout oder via Geldrop-Mierlo auch noch unterschiedlich).
Aber: in einem Verkehrsverbund wäre mein Abo in jedem Verkehrsträger gültig. Das ist hier nicht so; mein VDU40 gilt nicht im Bus. Dann muss ich zusätzlich ein Hermes-Abo auf meine Chipkarte laden.

thelasse:

Ich denke die Niederlande haben aber mit der OV-Chipkaart ein System was schon in die Richtung eines einzigen Verkehrsverbundes geht. Schliesslich gilt die Karte ja Verkehrsverbund übergreifend und wenn es nach dem Beneluxparlament geht sogar irgendwann grenzübergreifend ( Verknüpfung mit MOBIB)

Deine Karte gilt, aber Dein Abo, dass da draufgeladen ist, auch?

Die OV-Chipkaart ist mehr oder weniger ein Vorhang. Die Karte versteckt mehr oder weniger den Tarifdschungel. Sowieso weiss ich erst beim Auschecken was ich für meine Fahrt bezahlt habe. In einem Verkehrsverbund stünde im Fall eines Umstieges Bahn-Bus in Eindhoven "Overstap OK".
Das habe ich in unserer Stadt noch niemals erlebt.
In Deutschland kann man, dank VRR, die Reise Neuss-Monheim mit einer Fahrkarte machen, auch wenn man in Düsseldorf Bahnunternehmen und in Langenfeld Verkehrsträger wechselt.

OT: ich würde mich freuen, wenn ich auf der Fahrt Heerlen-Aachen mit Linie 44 auch in Aachen ein- und auschecken kann.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Niederlande.

thelasse, Utrecht(NL), Donnerstag, 18.06.2015, 10:25 (vor 3255 Tagen) @ Oscar (NL)

thelasse:

Ich denke die Niederlande haben aber mit der OV-Chipkaart ein System was schon in die Richtung eines einzigen Verkehrsverbundes geht. Schliesslich gilt die Karte ja Verkehrsverbund übergreifend und wenn es nach dem Beneluxparlament geht sogar irgendwann grenzübergreifend ( Verknüpfung mit MOBIB)


Deine Karte gilt, aber Dein Abo, dass da draufgeladen ist, auch?

Wenn du dich damit nur auf die Niederlande beziehst hängt das vom Abo ab. Ein VDU40 Abo natürlich nicht wirklich (gilt zwar überall in den Niederlanden aber eben nur bei der NS) aber ein Studentenreisproduct oder OV Vrij gelten schon Verbund übergreifend.
Wenn du dich auf grenzübergreifend beziehst dann natürlich nicht.
OT: Obwohl ich auch nicht an diese Verknüpfung glaube. Schließlich sind OV-Chipkaart und MOBIB ja zwei durchaus verschiedene Systeme. Und der vom Beneluxparlament genannte Vorteil ist auch nur auf den ersten Blick da. Beispiel: Ich will von Utrecht nach Brüssel fahren. Dann brauche ich 3 Fahrkarten:

  • OV-Chipkaart: Utrecht-Rotterdam
  • Einmalige Chipkaart: Rotterdam-Brüssel (mit eventuell der Ermäßigung meines Abos)
  • Karte für den Nahverkehr in Brüssel

Mit einer Verknüpfung brauche ich dann nurnoch eine Karte laut Beneluxparlament. Aber auch bei einer Verknüpfung brauche ich immernoch drei Fahrscheine die ich dann nur alle auf einer Karte habe und nicht einzeln.Dann kann man vielleicht bis Roosendaal mit der OV-Chipkaart fahren muss sich die SNCB-Fahrkarte und die Fahrkarte für Brüssel aber trotzdem kaufen und auf die Chipkarte laden. Der Vorteil ist also minimal, außer das es angenehmer ist mit einer Chipkarte die Metro in Brüssel zu nutzen als mit einer Papierkarte

Komplexität zerstört Attraktivität!

ALR997, Mittwoch, 17.06.2015, 21:35 (vor 3255 Tagen) @ GUM

Vielleicht wäre es mittelfristig die beste Lösung, ein (Tarif)-System nach Vorbild des niederländischen zu erstellen. Mit dem Unterschied, dass es im Bahnbereich einen Tarif für alle Gesellschaften gibt und eben nicht für Abellio, Veolia und Syntus und die anderen Gestalten jeweils einen Eigenen. Der gleiche Tarif, der mich mit der S-Bahn von Köln nach Bonn bringt (bis so ein Tarif wirklich kommen würde, gäbe es sicher auch besagte S-Bahn!) der tut es auch von Köln nach Essen oder von Köln nach Frankfurt. Wie schön übersichtlich wäre die Welt, wenn es nicht 3 verschiedene Anbieter von Tickets für die gleiche Strecke gäbe, die nicht alle gleichermaßen an einem Ort erwerbbar sind, oder nicht für die gleichen Verkehrsmittel gelten und und und.

Das würde, und das ist eigentlich der einzige große Haken, die heutigen Verbundtarife, die eben in Bahn und Bus gelten, sprengen. Und hier gilt es nun, die Vor- und Nachteile dieser Trennung auszuarbeiten:

Zum Beispiel:
- Die Entwicklung, zu einem Ticket von der Innenstadt zum Bahnhof zur Nachbarstadt in ein entlegenes Wohngebiet, wäre mit dieser Umstellung zunichte gemacht. Auf einmal wären mindestens zwei Tarife nötig, wo es vorher nur einer war.
+ Im Gegenzug mag es dafür genügend Stellen geben, an denen sich dann aus zwei Tickets nur noch eins entwickeln.
- Wo die Kleinstaaterei im SPNV beendet wird, da könnten die ÖPNV-Betriebe sie wieder in den Mittelpunkt rücken. Hier ist die Frage, ob man die Situation in den Niederlanden mit der Deutschen (mal abgesehen von den Größenverhältnissen) vergleichen kann. In NL gibt es je Provinz vielleicht einen oder zwei große Betreiber von Nahverkehr. Selbst in der Randstad (vergleiche Ruhrgebiet) beschränkt es sich eigentlich auf 4-5 große Anbieter. Dazu im Vergleich in der Metropolregion Rhein-Ruhr sind es bereits 10 größere und zahlreiche weitere Betriebe.
+ Aber wer glaubt, das sei nicht lösbar, der ist ein Schwarzseher. Schließlich kann man eben auch einen einheitlichen ÖV-Tarif beibelassen. Und jetzt kommen gleich wieder die OV-C-Gegner, wie in den Niederlanden, ließen sich auch hier alle Ticketkäufe bequem über eine einzige Karte abwickeln. Wo ein Wille ist, ist schließlich auch ein Weg.

Wer genaueres über das von mir zum Vergleich herangezogene System wissen möchte, der findet im Internet allerlei Seiten und Oscar hat hier im Forum, soweit ich weiß, auch einiges fachlich richtiges zu dem Thema beigetragen.

Und über Ergänzungen, ob +, ob -, freue ich mich auch sehr gerne :-)

Gruß,
Lucas

Bitte seriös bleiben. Danke!

Blaschke, Mittwoch, 17.06.2015, 20:49 (vor 3256 Tagen) @ GUM

Hallo!

Gestern staunte ich nicht schlecht über die folgende, auch auf der ersten Seite der Printausgabe zu findende Meldung:

200.000 Euro alleine für eine Vorstudie zum Fenster hinausgeworfen

In der Form wird dem Leser suggestiert, dass die Berichterstattung des Münchner Merkus mit der Überschrift "Geld zum Fenster rausgeworfen" beginnt und sich mit entsprechendem Tenor im Artikel fortsetzt.

Dem ist allerdings keinesfalls so. Das ist Deine persönliche Ansicht - die Du natürlich vertreten darfst. Aber ich bitte doch höflich darum, dann die Dinge zu trennen: Wenn Du über den Artikel berichtest, dann bitte so, wie er verfaßt ist. Getrennt davon dann bitte Deine Meinung kundtun.

Ansonsten ist's unseriös. DANKE!


Schöne Grüße von

jörg

Danke & Lesebestätigung!

GUM, Donnerstag, 18.06.2015, 10:03 (vor 3255 Tagen) @ Blaschke
bearbeitet von GUM, Donnerstag, 18.06.2015, 10:05

Da habe ich mich ja fast auf das Niveau der Zeitung mit den Großbuchstaben begeben.

Ich korrigiere das jetzt:

GUM fragt anlässlich dieser Zeitungsmeldung: 200.000 Euro zum Fenster hinausgeworfen?

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Der "GUMsche Widerspruch"...

Blaschke, Mittwoch, 17.06.2015, 20:58 (vor 3256 Tagen) @ GUM

Hallo!


GUM meint: der MVV reicht aus. Einen weiteren "Verbund" braucht es nicht.

Dabei übersieht GUM, dass der MVV ja auch schon ein Verbund ist. Da hätte man vor der Gründung dessen aber auch meinen können: Wozu denn ein Verbund? Wer von X nach Y will und erst Straßenbahn und dann Bus fährt, der kann ja auch 2 Fahrscheine kaufen. Und dann wäre der MVV nie entstanden.

Also den MVV akzeptieren, aber einen EMM-Verbund GENERELL VON VORNHEREIN abzulehen ist ein Widerspruch in sich.

Richtig ist: Es kommt auf die Ausgestaltung an. Wie komplex? Welches System (Zonen/Waben/Ringe)? Übergangsregelungen zu anderen Tarifen? Geltung/Anerkennung paralleler Tarife? Harmonisierung/Einbettung bestehender Tarif(-systeme)?

Schöne Grüße von

jörg

Danke für den Schizophrenie-Hinweis :-)

GUM, Donnerstag, 18.06.2015, 10:02 (vor 3255 Tagen) @ Blaschke

Hallo!


GUM meint: der MVV reicht aus. Einen weiteren "Verbund" braucht es nicht.

Eine interessante Betrachtung.

Wahrscheinlich sind dies die Überreste meiner "gelben" politischen Prägung, die mich dazu führt, dass ich den Aufbau von zusätzlichen Ebenen (wie einem EMM e.V. - was immer das sein soll) skeptisch sehe.

Und in der Tat:

Wenn GUM eine "Zwei Verbünde" Fahrtstrecke benutzen würde, dann würde er sich wahrscheinlich jeden Monat zwei Monatskarten am Schalter kaufen und gar nicht über das künstliche Problem nachdenken.

Jedes Verbundsystem und jeder Streckentarif hat seine Vorteile. Der Pendler zahlt dann in seinem "Zielgebiet" den Verbund und kann beliebig herumfahren. Beim Rückweg aber, wenn er aus dem Verbung "ausbricht" dann zahlt er nur seine Fahrtstrecke.

Beim Beispiel Rosenheim des Münchner Merkurs würde GUM dann am Übergabepunkt eine Kilometerpreis-MOnatskarte des EVU erwerben.

Dabei übersieht GUM, dass der MVV ja auch schon ein Verbund ist. Da hätte man vor der Gründung dessen aber auch meinen können: Wozu denn ein Verbund?

Für GUM war der Verbund "schon immer" da.

Also den MVV akzeptieren, aber einen EMM-Verbund GENERELL VON VORNHEREIN abzulehen ist ein Widerspruch in sich.

Herzlichen Dank für den wunderbaren Schizophrenie-Hinweis.

Ich hoffe, dass es sich um ein gerade noch tragbares Persönlichkeitsdefizit handelt.

Noch ein bisschen was zum Lesen (leider nicht von mir):

https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrokratie

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EMM (München) = Politshow

sb, Donnerstag, 18.06.2015, 17:42 (vor 3255 Tagen) @ GUM

Das Gremium "Europäische Metropolregion München" (EMM) ist schon seit Jahren eine Politshow: Dort geht es darum, politische Entscheidungsträger einseitig zu beeinflussen / zu manipulieren und von unliebsamen Sachdebatten fernzuhalten nach dem Motto "EMM macht das".


In der Tat sind 200.000 Euro für eine Vorstudie extrem viel Geld, zumal immer nur über einen durchgehenden Verkehrsverbund gesprochen wird, nicht aber über die eigentlich sinnvollen Ziele:

a) einfacher(!) Tarifsystem

b) einfacher(!) Vertriebsweg

c) deutschlandweit einheitliche E-Ticket-Anwendung (vgl. OV-Chipkaart)

zu a) Tarifsystem: München hat – entgegen lokaler Stammtischmeinung – ein noch vergleichsweise einfaches Tarifsystem; die Münchner würden sich wundern, sich in einem EMM-Tarifverbund plötzlich mit (auch für Kenner der Materie) undurchschaubaren und zu komplizierten Tarifregeln auseinandersetzen zu müssen, siehe z.B. RMV (Frankfurt/Main) oder auch VGN (Nürnberg). Ein einfaches Tarifsystem muss nicht notwendigerweise einheitlich, wenn z.B. aufgrund einer degressiven Preisfunktion (aufgrund des hohen Fixkostenanteils) für eine Fahrt in weiter entfernte Gebiete großzügigere Zonengrenzen gelten.

zu b) Vertriebsweg: Eine Normierung der Fahrkartenautomaten ist längst überfällig; die DB-Fahrkarten-Automaten mit dem einheitlichen Verkehrsverbund-Wahlfeld (danach beginnt die Zersplitterung) könnte ein guter Einstieg sein.

zu c) E-Ticket: Hierzu gibt es Ansätze und längst erforschte Technologien, aber Deutschland hat im Gegensatz zu den Niederlanden und der Schweiz ein gewaltiges Umsetzungsproblem, was an den verkrusteten Strukturen liegt. (Am Föderalismus kann es nicht liegen – denn die Schweiz denkt noch wesentlich förderaler als Deutschland.)

Erst danach kann naheliegenderweise über ein Verfahren der Tarifeinnahmenaufteilung befunden werden.


Mein Fazit

Grundsätzlich ist ein großer Verkehrsverbund interessant, doch ist die Herangehensweise von EMM äußerst dilettantisch, weil ein einfaches Tarifsystem als Kernziel fehlt – und im Wesentlichen eine große finanzielle Bereicherung für die ausgewählten "Expertisen".


Anmerkungen zu "Journalismus" in München

Der Journalismus in München sinkt seit Jahren auf Boulevard-Niveau – erschreckenderweise auch bei immer mehr Redakteuren der früher seriösen Lokalausgaben der Süddeutschen Zeitung und des Münchner Merkurs, die beide immer mehr in der von Politshows vorgegebenen Soße mitschwimmen. (Beispiele: verspätete Meridian-Fahrzeuglieferung wegen Stadler aber gute betriebliche Vorbereitung, anfängliche Ignoranz von Problemen auf der Werdenfelsbahn, Express-S-Bahn-Spinnerei statt optimiertem RE-Konzept, überteuerter S-Bahn-Ausbau München auf wenigen Kilometern statt sinnvollerweise netzweit, U9-Innenstadtspange statt Fertigstellung des 3. Mittelfristprogramms der Münchner U-Bahn etc.)

Flächenverbünde

Azerty, Samstag, 20.06.2015, 17:09 (vor 3253 Tagen) @ sb

zu a) Tarifsystem: München hat – entgegen lokaler Stammtischmeinung – ein noch vergleichsweise einfaches Tarifsystem; die Münchner würden sich wundern, sich in einem EMM-Tarifverbund plötzlich mit (auch für Kenner der Materie) undurchschaubaren und zu komplizierten Tarifregeln auseinandersetzen zu müssen, siehe z.B. RMV (Frankfurt/Main) oder auch VGN (Nürnberg).

Volle Zustimmung!

Bei Tarifen, die konzentrisch um eine Großstadt aufgebaut sind, habe ich meistens keine Probleme, die richtige Fahrkarte am Automaten zu ziehen. Die Grenzen zwischen den Zonen sind meistens aus einem Stadtplan mit Liniennetz ersichtlich.

Ganz anders die Flächenverbünde, hier orientieren sich die Tarifgrenzen an den politischen Grenzen. Die Zonen oder Waben oder was auch immer tragen zur Identifikation meistens die Namen der Gemeinden. Leider hat man mir im Erdkundeunterricht nicht die Namen aller Gemeinden dieser Welt beigebracht. Die Bahnhöfe haben manchmal andere Namen als die Gemeinden, so dass mein Fahrtziel am Automaten gar nicht vorkommt. Wenn ich dann den Namen der Ziel-Wabe entdeckt habe, schlägt mir der Automat 5 verschiedene Routen zur Auswahl vor. Bei den Via Angaben stehen wieder lauter Namen die ich nicht kenne.
Woher soll ich wissen, welches die Bahnverbindung ist?
Woher soll ich wissen, auf welcher Route abends um 20:00 Uhr noch ein Bus fährt?
Landkarten mit Linienführungen sind auf Grund der Größe des Verbundes meistens nicht vorhanden.

Dies sind Probleme, die mir bei RMV, VRR, VBB und bei diversen Verbünden in Österreich, wo das Land komplett mit Verbünden überzogen ist, begegnet sind.

Grüße,

Azerty

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