[ZM] Mehr ICE-Verbindungen auf der Karwendelbahn (Allgemeines Forum)

Jogi, Dienstag, 28.07.2009, 09:02 (vor 5386 Tagen)

Guten Morgen zusammen,

ich habe mal wieder bei DS-O gestöbert und bin auf diesen Zeitungsartikel des Merkur gestoßen:

Neue ICE-Verbindungen
Aus Lübeck direkt nach Garmisch
Garmisch-Partenkirchen - Die Deutsche Bahn setzt ab Dezember mehr ICE-Züge aus dem Norden Deutschlands nach Garmisch-Partenkirchen ein. Und sogar Oberau und Tutzing werden zu ICE-Bahnhöfen.

[...]

Künftig kommt bereits freitags ein weiterer ICE aus Berlin dazu, der am Sonntag wieder zurückfährt. Ebenfalls neu ist ein ICE aus Nürnberg, der anschließend nach Bremen fährt und ebenso neue Gästeschichten erschließen soll wie der Hamburg-ICE, der künftig in Lübeck startet. Und Direktverbindungen sind immens wichtig, weil Umsteigen mit viel Gepäck immer gleich abschreckende Wirkung hat.

Ebenso ein Novum: Zwei der fünf ICE fahren weiter nach Innsbruck und halten in Seefeld, das als großes Skigebiet in direkter Konkurrenz zu Garmisch-Partenkirchen steht. [...]

Hoffentlich ist an dem Artikel was wahres dran...

Viele Grüße,
Jogi

[ZM] Mehr ICE-Verbindungen auf der Karwendelbahn

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 28.07.2009, 13:16 (vor 5386 Tagen) @ Jogi

Hallo Jogi,

Die Deutsche Bahn setzt ab Dezember mehr ICE-Züge aus dem Norden Deutschlands nach GAP ein.

Warum Lübeck?
Klar, ich verstehe, dass eine Direktverbindung ab Eindhoven offenbar nicht lohnt, aber wie wäre es mit Saarland, Rhein/Neckar und Stuttgart?

Und sogar Oberau und Tutzing werden zu ICE-Bahnhöfen.

Bevor alle hier in die Luft fliegen und fragen, warum denn der ICE nicht in Allersberg, Kinding und Pfaffenhofen hält: Tutzing und Oberau durften Überholstellen sein, wo Gegenzüge vorbeifahren.
Was würdest Du machen: bedeutungslos rumstehen oder zusätzlich die Türe öffnen und ein paar Fahrgäste ein- oder aussteigen lassen?

Dagegen spricht aber, dass die Gesamtfahrzeit dann wohl nicht mehr konkurrenzfähig zum Auto ist.

Und Direktverbindungen sind immens wichtig, weil Umsteigen mit viel Gepäck immer gleich abschreckende Wirkung hat.

Wenn das denn wirklich so immens wichtig ist, warum gibt es tagsüber fast keine Kurswagenverbindungen mehr? Damals gab es in fast alle Urlaubsregionen Kurswagen.

Zwei der fünf ICE fahren weiter nach Innsbruck und halten in Seefeld, das als großes Skigebiet in direkter Konkurrenz zu Garmisch-Partenkirchen steht...

Als Skifahrer seit 1980 kann ich sagen, dass die Skigebiete von sowohl GAP als Seefeld als Innsbruck sehr klein sind.
Die echten Premiumanlagen befinden sich in Frankreich: Portes du Soleil, Les Trois Vallées, Paradiski, Espace Killy. Alles Gebiete mit über 300 km Pisten. Und einfach erreichbar mit Ski-Thalys oder Nachtzug ab Paris.

Doch AT/DE? Das Arlberggebiet (St. Anton hat Bahnanschluß), Ischgl, Sölden, Saalbach-Hinterglemm, Skiwelt Wilder Kaiser, Ski Amadé (die beiden letzten hab mehrere Bahnanschlüsse). Diese Skigebiete setzen GAP, Seefeld uns Innsbruck in den Schatten.

Wenn der Urlaubsbetrieb so immens wichtig ist: warum gibt es denn keine direkten ICEs von HH/B/NRW via Wörgl nach Zell am See? Via Bischofshofen nach Badgastein? Potential durfte viele Male höher sein.

Hoffentlich ist an dem Artikel was wahres dran...

Ich wage es zu bezweifeln.
Ich sage nur:

1. Zeitungen bringen nicht die Wahrheit; sie bringen nur das, was der Leser gerne liest.
2. Das Wahrheitsmaß der Lügen wird mit öfterer und lauterer Wiederholung nicht größer.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Das passt schon...

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 28.07.2009, 14:16 (vor 5386 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo,

Hoffentlich ist an dem Artikel was wahres dran...

Ich wage es zu bezweifeln.
Ich sage nur:

1. Zeitungen bringen nicht die Wahrheit; sie bringen nur das, was der Leser gerne liest.
2. Das Wahrheitsmaß der Lügen wird mit öfterer und lauterer Wiederholung nicht größer.

also auf jeden Fall würde es zu einer Aussage eines DB-Menschen passen, der für die Angebotsplanung verantwortlich ist. Während einer Tagung sagte er, dass der DB-Fernverkehr sehr bald an Orten auftauchen wird, die bislang noch überhaupt nicht im Angebot des DB Fernverkehrs waren. Welche Ziele das jedoch seien, da hüllte er sich vor gut einem halben Jahr noch dezent in Schweigen.

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
[image]

In Tutzing kann man auch umsteigen

GUM, Mittwoch, 29.07.2009, 17:57 (vor 5385 Tagen) @ Holger_HAM

Fällt mir nur ein: In Tutzing kann man zudem auch noch umsteigen:
Richtung Bernried oder in die RE/RB Richtung Garmisch.

Ist gerade für Leute mit Gepäck freundlicher, als in München Hbf (oben) mit Gepäck durch die ganze Halle zu laufen. Der Tutzinger Bahnhof ist ja relativ klein und da hat man dann direkten Anschluss.

Sicher keine schlechte Idee, dieser zusätzliche Halt.

Warum Lübeck?

moe, Dienstag, 28.07.2009, 14:54 (vor 5386 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo Jogi,

Die Deutsche Bahn setzt ab Dezember mehr ICE-Züge aus dem Norden Deutschlands nach GAP ein.

Warum Lübeck?
Klar, ich verstehe, dass eine Direktverbindung ab Eindhoven offenbar nicht lohnt, aber wie wäre es mit Saarland, Rhein/Neckar und Stuttgart?

Weil die erste (wahre) ICE-Linie nach Lübeck bis jetzt ziemlich gut genutzt wurde. Vor allem (ältere) Leute, den es am Hamburger Hauptbahnhof zu anstrengend und kompliziert ist umzusteigen, nutzen die Züge. Am Anfang (Winter 08/09) kam es mir persönlich noch etwas schleppend vor, aber heute fahren die Züge mit einer ziemlich hohen Auslastung. Was natürlich jetzt im Sommer auch auf die saisonale Stellung von Lübeck und der Ostseeküste zurück zu führen ist. Ich denke eine weitere umsteigefreie Verbindung wird noch mehr Fahrgäste in die ICE's Richtung Süden locken. Auch wenn es jetzt ab Dezember jede halbe Stunde (ganztags) einen RE HH-HL geben wird, so wird es auch immer genug Leute geben den genau das Umsteigen der Dorn im Auge ist.

Gruß
moe

Warum Lübeck?

Frank Winkel, Dienstag, 28.07.2009, 21:58 (vor 5385 Tagen) @ moe

Weil die erste (wahre) ICE-Linie nach Lübeck bis jetzt ziemlich gut genutzt wurde. Vor allem (ältere) Leute, den es am Hamburger Hauptbahnhof zu anstrengend und kompliziert ist umzusteigen, nutzen die Züge. Am Anfang (Winter 08/09) kam es mir persönlich noch etwas schleppend vor, aber heute fahren die Züge mit einer ziemlich hohen Auslastung. Was natürlich jetzt im Sommer auch auf die saisonale Stellung von Lübeck und der Ostseeküste zurück zu führen ist. Ich denke eine weitere umsteigefreie Verbindung wird noch mehr Fahrgäste in die ICE's Richtung Süden locken. Auch wenn es jetzt ab Dezember jede halbe Stunde (ganztags) einen RE HH-HL geben wird, so wird es auch immer genug Leute geben den genau das Umsteigen der Dorn im Auge ist.

Es war abzusehen, dass nach Lübeck mehr ICE-Züge in Zukunft fahren werden. Mit dem einen Zugpaar wollte man erst sehen, wie hoch die Nachfrage nach Lübeck ist. Da die Nachfrage doch gut ist, lohnt ein weiteres ICE-Zugpaar.

Der Hamburger Hauptbahnhof ist auch anstrengend. Vor allem der Menschenauflauf.

[ZM] Mehr ICE-Verbindungen auf der Karwendelbahn

Jogi, Dienstag, 28.07.2009, 16:54 (vor 5386 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Jogi, Dienstag, 28.07.2009, 16:58

Hi Oscar,

Warum Lübeck?
Klar, ich verstehe, dass eine Direktverbindung ab Eindhoven offenbar nicht lohnt, aber wie wäre es mit Saarland, Rhein/Neckar und Stuttgart?

ich würde vermuten, dass es einfach umlaufbedingt ist. Die Ankunftszeit in München dürfte sich für eine attraktive Ankunftszeit in Garmisch angeboten haben. Oder der Zug kann bei etwas früherer Ankunft gleich zurückfahren, was eine Zu- & Abführung aus München erspart.
Z.B. während der Umleitung der Linie 28 gibt es samstags einen Zuglauf von Warnemünde über Berlin, Erfurt und München durch bis Innsbruck. Das wird niemand durchfahren, außer vielleicht ein ICE-Fan :)

Und sogar Oberau und Tutzing werden zu ICE-Bahnhöfen.

Bevor alle hier in die Luft fliegen und fragen, warum denn der ICE nicht in Allersberg, Kinding und Pfaffenhofen hält: Tutzing und Oberau durften Überholstellen sein, wo Gegenzüge vorbeifahren.
Was würdest Du machen: bedeutungslos rumstehen oder zusätzlich die Türe öffnen und ein paar Fahrgäste ein- oder aussteigen lassen?

Nur zum Verständnis: glaubt du, dass "Und sogar Oberau..." meine eigene Meinung darstellt? Das ist ein Zitat aus dem verlinkten Artikel.
Meiner Meinung nach ist der Halt in Tutzing (Anschluss an die Kochelseebahn) gut. Oberau vermag ich nicht zu beurteilen, vielleicht touritisch interessant, villeicht wegen der Passionsspiele Oberammgerau, die 2010 wieder stattfinden müssten. Warum aber Murnau nicht bedient wird...? Vielleicht zu geringe Bahnsteighöhe. Weiß da jemand, ob die 55/76 cm-Bahnsteige haben?

Dagegen spricht aber, dass die Gesamtfahrzeit dann wohl nicht mehr konkurrenzfähig zum Auto ist.

Na ja, eine attraktive Reisezeit ist mit das wichtigste Kriterium. Aber wer in den Urlaub fährt, wird nicht darauf achten ob er 4:15 Stunden ober 4:45 Stunden im Zug sitzt. Da geht es darum, wegen dem Gepäck möglichst wenig umzusteigen (wie du schon geschrieben hast) und dem Stau auf der Autobahn zu entgehen.

Wenn das denn wirklich so immens wichtig ist, warum gibt es tagsüber fast keine Kurswagenverbindungen mehr? Damals gab es in fast alle Urlaubsregionen Kurswagen.

Weil das Rangieren aufwendig und somit teuer ist, ich denke da an das Vorhalten einer weiteren Lokomotive (wenn es die Zuglok macht dauert es noch länger) und einen Wagenmeister der ent- bzw. verkuppelt. Natürlich könnte das auch ein Zub machen, aber der braucht dann auch eine weitere Ausbildung. Oder was passiert, wenn ein Zugteil stark verspätet ist? Wie kommt der dann zum Zielort?

Zwei der fünf ICE fahren weiter nach Innsbruck und halten in Seefeld, das als großes Skigebiet in direkter Konkurrenz zu Garmisch-Partenkirchen steht...

Das müssten übrigens ICE-T sein. ICE-2 und -3 haben keine AT-Zulassung, dass ein ICE-1 zwischen Garmisch und Innsbruck fahren darf glaube ich nicht.

Als Skifahrer seit 1980 kann ich sagen, dass die Skigebiete von sowohl GAP als Seefeld als Innsbruck sehr klein sind.

Das ist subjektiv... ;) Ich selber fahre nicht Ski. Und sag das mal dem Garmischer Touritikexperte, der wird dir den Marsch blasen... ohne Alphorn wohlgemerkt :-))

Hoffentlich ist an dem Artikel was wahres dran...

Ich wage es zu bezweifeln.
Ich sage nur:

Ui, eins mein Lieblingsthemen zum diskutieren :)

1. Zeitungen bringen nicht die Wahrheit; sie bringen nur das, was der Leser gerne liest.

Du hast damit irgendwo recht. Paradabeispiel: die Zeitung mit den großen Fotos und den überdimensionalen Lettern.
Andererseits haben wir in Deutschland ein vielfältiges Verlags- und Pressewesen, was mit vielen Zeitungen einen extrem guten Ruf hat. Siehe z.B. die Zeit, FAZ, SZ, WAZ oder die taz (überregional) oder (mit eher lokalem Bezug) die Stuttgarter Nachrichten und die Berliner Morgenpost. Die haben einen Ruf zu verlieren, schon allein das ist ein gewisser Garant dafür, dass besser recherchierte bzw. nachgeprüfte Artikel veröffentlicht werden.
Wie das jetzt mit der vorliegenden Quelle, dem Münchner Merkur, ist weiß ich nicht, aber der Rheinische Merkur, so er denn irgendwie mit dem Münchern verwandt oder verschwägert ist, ist auch in den oben beschriebenen "lokalen Bezug" einzuordnen.

2. Das Wahrheitsmaß der Lügen wird mit öfterer und lauterer Wiederholung nicht größer.

Ja, natürlich: falsch bleibt falsch, das kann man drehen und wenden wie man will (sollte man mal ein paar Mangern verklickern). Du gehst ja aber bei dieser Aussage von vorneherein davon aus, dass Zeitungen per sè die Unwahrheit bzw. einen zentrierten Blickwinkel verbreiten, was ich stark anzweifle.

Auch die Heilbronner Stimme hat verbreitet, dass der Nacht-im-Zug eingestellt wird, was sich (leider) als wahr entpuppt hat. Insoweit hoffe und freue ich mich auf ein attraktiveres Fernzugangebot in Garmisch.

Grüße aus Stuttgart,
Jogi

(OT): Zeitungsmarkt

Blaschke, Dienstag, 28.07.2009, 17:56 (vor 5386 Tagen) @ Jogi

Andererseits haben wir in Deutschland ein vielfältiges Verlags- und Pressewesen, was mit vielen Zeitungen einen extrem guten Ruf hat. Siehe z.B. die Zeit, FAZ, SZ, WAZ oder die taz (überregional) oder (mit eher lokalem Bezug) die Stuttgarter Nachrichten und die Berliner Morgenpost. Die haben einen Ruf zu verlieren, schon allein das ist ein gewisser Garant dafür, dass besser recherchierte bzw. nachgeprüfte Artikel veröffentlicht werden.

Nun ja, in gewisser Weise ist das noch so. Wobei die zunehmende Konzentration und der Einstieg mancher Medienmogule doch durchaus sehr kritisch gesehen werden muss. Auch der Trend zu freiberuflichen Journalisten fördert nicht gerade die Meinungvielfalt.

Seitdem ich mal in der taz und in der "Financial Times Deutschland" einen fast identischen Sport-Bericht - verfaßt vom selben Autor - gelesen habe, bin ich bzgl. der Meinungsvielfalt doch arg ernüchtert.

Die Verleger alten Schlages wollten i.d.R. noch - neben dem Geldverdienen - ihre Meinung unters Volk bringen und die öffentliche Meinungsbildung in ihrem Sinne beeinflussen. Mittlerweile macht man Zeitungen vorrangig, um Geld zu verdienen. Da hat sich nach meinem Dafürhalten einiges gewandelt - nicht unbedingt zum Vorteil...

Wie das jetzt mit der vorliegenden Quelle, dem Münchner Merkur, ist weiß ich nicht, aber der Rheinische Merkur, so er denn irgendwie mit dem Münchern verwandt oder verschwägert ist, ist auch in den oben beschriebenen "lokalen Bezug" einzuordnen.

Die haben nun wirklich gar nichts miteinander zu tun! Einzige Gemeinsamkeit ist das "Merkur" im Namen. Und die vielleicht konservative Ausrichtung beider Blätter

Der Münchener Merkur gehört Verleger Dirk Ippen. Dessen Laden ist eines der führenden Zeitungsverlage der Republik. Neben dem Münchener Merkur gehören ihm z.B. die tz (München), HNA (Nordhessen), Westfälischer Anzeiger (Hamm), die Altmark-Zeitung und noch etliche mehr. Außerdem hat nennt er etliche Anzeigenblätter sein Eigen; mehrere Millionen Exemplare gehen auf sein "Konto".

Der Rheinische Merkur wird von der gleichnamigen Verlagsgruppe herausgebracht. De Facto ist's schlußendlich eine Art kirchliche Wochenzeitung, die sich natürlich auch weltlichen Themen annimmt :-)


Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom

blaschke

(OT): Zeitungsmarkt

Jogi, Dienstag, 28.07.2009, 19:27 (vor 5385 Tagen) @ Blaschke

Hoffentlich krieg ich nix auf die FInger, da es nun zu sehr OT wird :)

Andererseits haben wir in Deutschland ein vielfältiges Verlags- und Pressewesen, was [..] schon allein das ist ein gewisser Garant dafür, dass besser recherchierte bzw. nachgeprüfte Artikel veröffentlicht werden.

Nun ja, in gewisser Weise ist das noch so. Wobei die zunehmende Konzentration und der Einstieg mancher Medienmogule doch durchaus sehr kritisch gesehen werden muss.

Ja, das muss man, schon allein um die Vielfalt zu erhalten. Andererseits gibt es hier in der BRD noch gewisse Spielregeln, die eine zu starke Konzentration verhindern. Und eine Konzentration der Verlage lässt sich schon seit Ende der 60er beobachten, die kleinsten waren schlicht nicht überlebensfähig. Die Mantelseiten irgendwelcher Kreiszeitungen sind auch ein Ergebnis davon.

Auch der Trend zu freiberuflichen Journalisten fördert nicht gerade die Meinungvielfalt.

Wie hieß es doch mal: Wes Brot ich ess, dess Lied ich sing. :(

Seitdem ich mal in der taz und in der "Financial Times Deutschland" einen fast identischen Sport-Bericht - verfaßt vom selben Autor - gelesen habe, bin ich bzgl. der Meinungsvielfalt doch arg ernüchtert.

Gut, bei Sportberichten geht die Welt nicht unter. Es ist aber auch ein wirtschaftlicher Zwang. Und wie so oft kollidieren (mehr oder weniger idealistische) Ansprüche mit der Wirklichkeit.

Die Verleger alten Schlages wollten i.d.R. noch - neben dem Geldverdienen - ihre Meinung unters Volk bringen und die öffentliche Meinungsbildung in ihrem Sinne beeinflussen. Mittlerweile macht man Zeitungen vorrangig, um Geld zu verdienen. Da hat sich nach meinem Dafürhalten einiges gewandelt - nicht unbedingt zum Vorteil...

Hatten "die Verleger des Schlages" so etwas wirklich vor? Nach meinem Wissen waren, nachdem die Besatzungsmächte nach dem 2. WK allmählich die Lizenzen für Zeitungsdruck ausgaben, eher idealistische Ansprüche vorherrschend, verbunden mit dem Willen, "es besser machen zu wollen" als die Vorgängergeneration setzte ein recht kritischer Journalismus ein.
Mit dem aufstehenden Stern des Radios in 50ern und später mit dem Fernsehen gab die (Tages-)Zeitung ihre Fackel ab, aktuell zu informieren, dafür aber tiefgründiger durch mehr Zeit zur Recherche. Hierbei musste (und muss) aber auch das Zielpublikum betrachtet, was aber angenährte Objektivität nicht ausschließen muss.

Wie das jetzt mit der vorliegenden Quelle, dem Münchner Merkur, ist weiß ich nicht, aber der Rheinische Merkur, so er denn irgendwie mit dem Münchern verwandt oder verschwägert ist, ist auch in den oben beschriebenen "lokalen Bezug" einzuordnen.

Die haben nun wirklich gar nichts miteinander zu tun! Einzige Gemeinsamkeit ist das "Merkur" im Namen. Und die vielleicht konservative Ausrichtung beider Blätter

Gut, dann hab ich da Dünnpfiff verzapft. Ich entschuldige mich dafür! Danke für die Aufklärung.

So, mein Schlusswort über das Zeitungswesen:
IMO hängt es auch stark davon, inwieweit man den Idealen eines guten Journalisten folgt, ob man gut recherchierte Artikel zu lesen bekommt. Da heute Redakteure auch bei der Zeitungserstellung (wo die Artikel plaziert werden) eine Schlüsserolle inne haben und deshalb unter Zeitdruck stehen hilft für eine eigene fundierte breigefächerte Meinugsbildung vor allem eine Sache: das Lesen mehrer Nachrichten, sei Tageszeitung, Internet, Wochenzeitung, Tagesschau oder sonst was. Nur Kaffeesätze sollten es nicht sein.. ;)


Nochmals herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jogi

(OT): Zeitungsmarkt

411, California, Dienstag, 28.07.2009, 19:45 (vor 5385 Tagen) @ Blaschke

Seitdem ich mal in der taz und in der "Financial Times Deutschland" einen fast identischen Sport-Bericht - verfaßt vom selben Autor - gelesen habe, bin ich bzgl. der Meinungsvielfalt doch arg ernüchtert.

Der Sportteil gehört weder bei der FTD noch bei der taz zu den Kernkompetenzen. Ich glaube hier kann man es am ehesten verschmerzen mal Artikel zuzukaufen.

Immerhin ist bisher die FTD noch nie aus den roten Zahlen gekommen und die taz hält sich nur mit der Genossenschaft über Wasser. G+J versucht mit einem neugegründetet Wirtschaftsteam und Steffen Klussmann die Profitabilität der Wirtschaftsblätter zu erhöhen. Trotzdem soll die Qualität weiterhin im Vordergrund stehen,
Insbesondere bei der FTD verzeichnete ich in den letzten Wochen einen leichten Rückgang an Qualität. Auch eine mutige Zeitung darf sich keine falschen Inhalte in den ersten Büchern erlauben(nagut, die FTD hat in der Regel nur 4 Bücher:-)!

Aber der Einfluss der Herausgeber sollte man wirklich nicht unterschätzen. Das Handelsblatt wurde leider vor kurzem einfach mal zwischen zwei Brüdern verschoben...

411

[ZM] Mehr ICE-Verbindungen auf der Karwendelbahn

Steffen, Dienstag, 28.07.2009, 21:48 (vor 5385 Tagen) @ Jogi

Andererseits haben wir in Deutschland ein vielfältiges Verlags- und Pressewesen, was mit vielen Zeitungen einen extrem guten Ruf hat. Siehe z.B. die Zeit, FAZ, SZ, WAZ oder die taz (überregional) oder (mit eher lokalem Bezug) die Stuttgarter Nachrichten und die Berliner Morgenpost. Die haben einen Ruf zu verlieren

Die "Stuttgarter Nachrichten" spielt eigentlich keine überregionale Rolle. Meintest Du vielleicht die "Stuttgarter Zeitung"?

--
[image]

Ja, StZ meinte ich

Jogi, Mittwoch, 29.07.2009, 07:20 (vor 5385 Tagen) @ Steffen

Andererseits haben wir in Deutschland ein vielfältiges Verlags- und Pressewesen, was mit vielen Zeitungen einen extrem guten Ruf hat. Siehe z.B. die Zeit, FAZ, SZ, WAZ oder die taz (überregional) oder (mit eher lokalem Bezug) die Stuttgarter Nachrichten und die Berliner Morgenpost. Die haben einen Ruf zu verlieren


Die "Stuttgarter Nachrichten" spielt eigentlich keine überregionale Rolle. Meintest Du vielleicht die "Stuttgarter Zeitung"?

Natürlich mein ich die StZ... man, manchmal frage ich mich, warum ich meine Beiträge Korrektur lese wenn trotzdem solche Fehler drinn sind... sorry

mal schauen, was die so über die neuen Fahrgestrechte schreiben, SWR3 freut sich schon einen Keks über die "Verbesserungen" *hüstel*

Jogi

[ZM] Mehr ICE-Verbindungen auf der Karwendelbahn

Christian_S, Dienstag, 28.07.2009, 17:11 (vor 5386 Tagen) @ Oscar (NL)

Bevor alle hier in die Luft fliegen und fragen, warum denn der ICE nicht in Allersberg, Kinding und Pfaffenhofen hält: Tutzing und Oberau durften Überholstellen sein, wo Gegenzüge vorbeifahren.

Das kommt drauf an. Grundsätzlich hast Du recht, südlich von Tutzing ist die Strecke eingleisig, von Oberau aus gesehen sogar in beide Richtungen. Jedoch ist die Frage nach den Kreuzungen ja taktabhängig. Die ICE werden ja, so wie jetzt auch, nicht alle in derselben Taktminute unterwegs sein, sodass die Kreuzungen unterschiedlich sind. Schliesslich handelt es sich ja um einzelne ICE verschiedener Linien.


Dagegen spricht aber, dass die Gesamtfahrzeit dann wohl nicht mehr konkurrenzfähig zum Auto ist.

Die meisten Urlauber haben mit einer Stunde mehr oder weniger kein Problem. Gerade in den Ferien und um die Feiertage herum ist vielen Urlaubern aus Mittel- und Norddeutschland eine entspannte Zugfahrt lieber, als mit dem Auto 1000km zu fahren über "Problem-Autobahnen" wie die A3, A8 oder A9 mit ihren besonders zu Ferienzeiten fast schon vorprogrammierten Mega-Staus. Da kommt es auf ein halbes Stünden mehr oder weniger im Zug nicht an ;)

Wenn der Urlaubsbetrieb so immens wichtig ist: warum gibt es denn keine direkten ICEs von HH/B/NRW via Wörgl nach Zell am See? Via Bischofshofen nach Badgastein? Potential durfte viele Male höher sein.

Nach Zell am See gibt es ab München ja samstags einen D-Zug, speziell auf Urlauber zeitlich abgestimmt.
Ins Gasteinertal gibt es ab NRW täglich die Direktverbindung mit dem EC 114/115 - und die schon seit vielen Jahren. Der Zug ist saisonbedingt z.T. völlig überlastet und wurde, bevor er ein Wendezug wurde, z.T. mit bis zu 5 Verstärkungswagen gefahren in den Ferien. Ein ICE muss da definitiv nicht sein.

Wie das in der Praxis aussehen könnte...

MAPO81, Dienstag, 28.07.2009, 17:56 (vor 5386 Tagen) @ Jogi

Moin,

bin gerade auf dem Heimweg und überlege in bisschen wie das dann laufen könnte...

Klar dürfte sein:
- drei Zugpaare bleiben wie bisher
- es kommt ein 411 aus/ nach Berlin
- die zwei 411er fahren wohl bis Insbruck

Interessant wird das fünfte Zugpaar:
Wird der vorhandene ICE aus Lübeck nach Garmisch geschickt oder gibt es eine weitere Verbindung ab/nach Lübeck?

Ich bin zu folgendem Ansatz gekommen:
Der 985 aus Nürnberg wird nach Garmisch verlängert und wendet dort auf den ICE 584 nach Lübeck und Bremen, der bisher in München beginnt. Da der 776 Sa nicht nach Bremen fährt, würde eine Flügelung in Hannover theoretisch Sinn machen...

Vielleicht hat Mario ja schon ein paar belastbare Fakten ;-)

Viele Grüsse,
Martin

Wie das in der Praxis aussehen könnte...

Matze86, München, Dienstag, 28.07.2009, 22:02 (vor 5385 Tagen) @ MAPO81

Ich bin zu folgendem Ansatz gekommen:
Der 985 aus Nürnberg wird nach Garmisch verlängert

Als LICE? Falls nicht, Auslastung gegen 0 ;)

und wendet dort auf den ICE 584 nach Lübeck und Bremen, der bisher in München beginnt. Da der 776 Sa nicht nach Bremen fährt, würde eine Flügelung in Hannover theoretisch Sinn machen...

Meinst du nicht, dass der 776 aus Auslastungsgründen an Sa nicht fährt? :)

Wie das in der Praxis aussehen könnte...

MAPO81, Dienstag, 28.07.2009, 22:16 (vor 5385 Tagen) @ Matze86

Moin,

mich hat das auch gewundert, aber ein anderer ICE von Nürnberg kommend macht eigentlich noch weniger Sinn, denn sonst hat man einen 403 oder 411 in Bremen und was soll der da bzw. fährt der Solo nach Bremen?

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein 402er von der "Schleichlinie" nach Garmisch zurück verlängert wird. Bliebe als Alternative nur der 732 oder einer der Frühzüge über die NIM.

Viele Grüße,
Martin

Hab mir gerade noch mal die Grafik angeschaut

MAPO81, Dienstag, 28.07.2009, 22:24 (vor 5385 Tagen) @ MAPO81

Moin,

ich habe mir gerade noch mal die Grafik angeschaut...Wenn ich die Farben richtig interpretiere fährt der neue ICE von Lübeck nach Garmisch über Augsburg!


Viele Grüße,
Martin

Hab mir gerade noch mal die Grafik angeschaut

Matze86, München, Dienstag, 28.07.2009, 22:36 (vor 5385 Tagen) @ MAPO81

Moin,

ich habe mir gerade noch mal die Grafik angeschaut...Wenn ich die Farben richtig interpretiere fährt der neue ICE von Lübeck nach Garmisch über Augsburg!

Öhm... der jetzige 583 fährt doch schon über Augsburg, dann müsste der neue doch über Ingolstadt fahren, wenn ich richtig interpretiere ;)

Hab mir gerade noch mal die Grafik angeschaut

MAPO81, Mittwoch, 29.07.2009, 07:33 (vor 5385 Tagen) @ Matze86

Moin,

mit "neu" meinte ich, dass er bis Garmisch fährt was bisher ja nicht der Fall ist.

Viele Grüsse,
Martin

Hab mir gerade noch mal die Grafik angeschaut

Matze86, München, Mittwoch, 29.07.2009, 07:39 (vor 5385 Tagen) @ MAPO81

Moin,

mit "neu" meinte ich, dass er bis Garmisch fährt was bisher ja nicht der Fall ist.

Viele Grüsse,
Martin

Achso, ja, da hast du Recht :)

...freue mich sehr über 1/2 neue ICE-Paare in INNsbruck...

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Freitag, 31.07.2009, 21:08 (vor 5382 Tagen) @ MAPO81

...(owt)

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