Krefelds kleiner Hauptbahnhof (34 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 05.01.2013, 22:15 (vor 4147 Tagen)

Guten Abend,

allen Lesern alles Gute fürs neue Jahr! Wir beginnen es abseits der ganz großen Verkehrsströme in einem freundlichen kleinen Großstadthauptbahnhof.


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Im Jahr 1849 erhielt Crefeld, wie es sich damals noch schrieb, einen Bahnhof. Er lag an der Strecke von Homberg nach Viersen. Der Rhein wurde ab 1852 auf dem Trajekt Homberg - Ruhrort überquert, seit 1873 gibt es die Bahnbrücke zwischen Hochfeld und Rheinhausen. Wenige Jahre später wurde das Trajekt eingestellt.
1856 wurde die Strecke von Neuss her eröffnet, 1863 die Fortsetzung nach Kleve. Diese wurde zwei Jahre später bis ins niederländische Nimwegen/Nijmegen verlängert; ab Kleve ruht der Verkehr. Mit Ausnahme der Klever Strecke sind diese Strecken heute alle elektrifiziert.
1877 ging eine Strecke nach Rheydt in Betrieb, die die in sie gesetzten Erwartungen jedoch nicht erfällen konnte. Auch eine spätere Führung des Reiseverkehrs in den Mönchengladbacher Hauptbahnhof änderte nichts daran. Nachdem eine Brücke zerstört worden war, wurde 1944 der Verkehr zwischen Mönchengladbach-Neuwerk und Mönchengladbach eingestellt, 1982 auch zwischen Krefeld und MG-Neuwerk.
In den Jahren 1906 bis 1909 erfolgte eine Umgestaltung der Bahnanlagen, neben der Höherlegung der Gleisanlagen entstand auch das heutige Empfangsgebäude.
Über den Krefelder Hauptbahnhof ist die Krefelder Eisenbahn an den Rest der Schienenwelt angeschlossen, eine Vorgängergesellschaft nahm 1870 den Betrieb auf.

Bekannt ist Krefeld durchs Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn im Stadtteil Oppum, es kümmert sich um Elektrotriebwagen. Vom Zug aus kann man ins Freigelände schauen. Unmittelbar östlich des Hauptbahnhofs befindet sich das ehemalige Bahnbetriebswerk. Es befindet sich heute in privater Hand und bietet Werkstattdienstleistungen.


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Das Zugangebot ist ähnlich übersichtlich wie der Hauptbahnhof, es beschränkt sich auf vier Linien.
Der RE 7 verbindet Krefeld mit Rheine, allerdings via Köln - Hagen - Wuppertal, hier fahren Doppelstockwagen.
Der RE 11 Mönchengladbach - Hamm stellt die direkte Verbindung mit dem Ruhrgebiet her, modernisierte 425er werden eingesetzt.
Nicht modernisierte 425er fahren auf der Linie RB 33, die Aachen, Mönchengladbach, Duisburg und Wesel miteinander verbindet.
In Händen der Nordwestbahn ist der RE 10 von Düsseldorf nach Kleve; hier fahren 648er. Züge des Fernverkehrs sucht man in der 235.000-Einwohner-Stadt vergeblich.

Wir begeben uns nun auf den Rundgang durch den Bahnhof, die Aufnahmen entstanden am 29. Dezember letzten Jahres.


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1 Gerade angekommen, war zunächst ein Bild des Anreiseverkehrsmittels fällig: 425 064 steht als RE nach Mönchengladbach und freut sich darauf, Krefelds Hauptbahnhof verlassen zu dürfen.
Wir hingegen freuen uns darauf, Krefelds Hauptbahnhof kennenlernen zu dürfen.


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2 Ein Blick in die Bahnsteighalle.


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3 In diesem Pavillon am Hausbahnsteig ist die Bahnhofsmission untergebracht.


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4 Unbeeindruckt vom Kommen und Gehen der Reisenden ziehen die Zeiger der Uhr mehr oder weniger fleißig ihre Bahn.


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5 Mehr oder minder seltsame Fahrzeuge warten auf den Bw-Besuch oder die Abreise oder ihren Zug.


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6 Von Osten ein Blick auf Bahnhofshalle und Turm.


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7 Die Ostausfahrt mit einfahrendem Eilzug aus Köln.


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8 648 441 als Eilzug ins Landeshauptdorf.


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9 Es ist Zeit, die Treppe zu nutzen.


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10 Der moderne Südeingang.


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11 An ihm eine Bushaltestelle.


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12 Wir begeben uns wieder in den Bahnhof hinein.


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13 Ein kurzer Blick zurück in die südliche Eingangshalle.


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14 Wie so oft wurden auch hier die Aufzüge mitten in den Tunnel hineingesetzt.


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15 Alle Wege führen nach Krefeld.


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16 Ein Blick nach oben.


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17 Hinter der Bitte, nicht auf dem Gepäckbahnsteig auszusteigen, warteten sehr viele Menschen auf den Eilzug ins Ruhrgebiet.


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18 Ein Blick durch die Hallenkonstruktion.


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19 Hier schauen wir über den nunmehr leeren hinteren Bahnsteig.

Zeit, uns ins Empfangsgebäude vorzuwagen.


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20 Neben einer Lichtkuppel empfängt die Abfahrtstafel des Stadtverkehrs den Reisenden.


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21 Die Modellbahn. Sie steht am Rand der großen Halle im Empfangsgebäude.


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22 Ein Blick durch ebendiese große Halle.


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23 Der Durchgang zu den Zügen befindet sich am Hallenrand.


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24 Am vorletzten Tag der Weihnachtszeit darf es nochmal ein Weihnachtsbaum sein. Daß es Bild 24 wurde, ist aber Zufall.


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25 Dieser unscheinbare Ausgang ist beliebt.


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26 Kein Wunder, halten hier doch Straßenbahn und Bus. Wagen 606 (hier auf Linie 043 nach Uerdingen) gehört zur modernsten Serie.


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27 Diese Straße führt vom Hauptbahnhof in die Innenstadt. Neben Bäumen trägt sie auch ziemlich viele Schienen.


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28 Das Empfangsgebäude lag um die Mittagszeit im Gegenlicht. Der Dokumentation halber doch eine Pixelsammlung, ich wollte nicht warten, bis die Sonne mal wieder die Fassade bescheint.


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29 Östlich des Empfangsgebäudes liegt eine zweite Haltestelle. Neben der meterspurigen Straßenbahn (Wagen 836 auf Linie 044 nach Hüls) hält hier auch die normalspurige Stadtbahn aus Düsseldorf, betrieben von der dortigen Rheinbahn. Daher das Vierschienengleis. [In Stuttgart kommt man mit 25 % weniger Schienen aus, vermutlich hat man da nicht so viel Geld.]


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30 Wenn man aus dem Zug kommend die Halle geradeaus durchquert, verläßt man den Bahnhof durch den Ausgang.


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31 Rechts daneben der Eingang.


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32 Detail über dem Fenster.


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33 Am Bahnhofsplatz Architektur der 50er.

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34 Es paßte gerade wunderbar mit der Regionalbahn nach Duisburg. Mit 425 076 verlassen wir Krefeld.


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Der nordrhein-westfälische RE 7 wird uns auch zu den nächsten beiden Zielen führen. Freitag steht Rheine auf dem Programm und heute in einer Woche der wunderschöne Wohlfühlbahnhof Wuppertal.


Viele Grüße, Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
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Krefelds kleiner Hauptbahnhof (34 Bilder)

ICE11, Aachen, Samstag, 05.01.2013, 22:56 (vor 4147 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von ICE11, Samstag, 05.01.2013, 22:56

allen Lesern alles Gute fürs neue Jahr!

Ebenso - und wie immer danke für den schönen Bericht!

Nicht modernisierte 425er fahren auf der Linie RB 33, die Aachen, Mönchengladbach, Duisburg und Wesel miteinander verbindet.

Wobei man der Vollständigkeit halber sagen muss, dass die Linie nicht durchgehend verkehrt, sondern vielmehr in die Verkehre Aachen-Duisburg und MG-Wesel gebrochen wird, die sich zwischen MG und DU zu einem 30-Minutentakt überlagern.

Am vorletzten Tag der Weihnachtszeit darf es nochmal ein Weihnachtsbaum sein.

Wobei es da unterschiedliche Definitionen gibt! Für die einen geht sie bis Dreikönige, für die anderen bis zum Sonntag drauf und für wieder andere bis Maria Lichtmeß (2. Februar). Aber das hier ist ja ein ICE- und kein Kirchenforum, daher sparen wir uns die Erörterung des "richtigen" Termins. ;-)

Krefelds kleiner Hauptbahnhof (34 Bilder)

moonglum, Hagen, Samstag, 05.01.2013, 23:24 (vor 4147 Tagen) @ Sören Heise

Prima Fotos; immer wieder frappierend ist die architektonische Ähnlichkeit zu Hagen Hbf, der aber viel schlechter im Schuss ist, obgleich viel mehr Fernverkehr dorther fährt.

Krefeld muss früher mal Schnellzugwagen beheimatet haben, oder?
Wir haben mal einen ziemlich heruntergekommenen Liegewagen (Bcm243) als Verstärker im D506 Basel-Hagen als Kurswagen von Ventimiglia gesehen, dessen Beschriftung lautete: Heimatbahnhof Krefeld. Das muss so um 1976 gewesen sein...

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Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

https://adobe.ly/2PMZyEV

Zum Vierschienengleis (und zur U18-901-Durchbindung Mülheim)

Fabian318, Münster i. W., Samstag, 05.01.2013, 23:44 (vor 4146 Tagen) @ moonglum
bearbeitet von Fabian318, Samstag, 05.01.2013, 23:48

Moin!

Danke für die Reportage.

29 Östlich des Empfangsgebäudes liegt eine zweite Haltestelle. Neben der meterspurigen Straßenbahn (Wagen 836 auf Linie 044 nach Hüls) hält hier auch die normalspurige Stadtbahn aus Düsseldorf, betrieben von der dortigen Rheinbahn. Daher das Vierschienengleis. [In Stuttgart kommt man mit 25 % weniger Schienen aus, vermutlich hat man da nicht so viel Geld.]


Wenn ich mich nicht irre dürfte der Grund sein, dass die Düsseldorfer Stadtbahn Eisenbahnprofil nutzt, die Krefelder Straßenbahn aber Straßenbahnprofil. – Bezogen auf das Radprofil, natürlich nicht nur auf die Spurweite. Daher ist ein Dreischienengleis nicht so leicht zu realisieren. Außerdem braucht es keine Weiche, bei dem kurzen Stück sicher auch ein wichtiger Grund.


Ähnliche Problem gibt es in Mülheim, weshalb die Verbindung der Duisburger 901 mit der Essener U18 schwierig ist, obwohl beide Normalspur nutzen. Um ganz abzuschweifen: Wenn oben wie von mir angenommen das Düsseldorf-Duisburger Stadtbahnnetz Eisenbahnprofil nutzt, fährt dann die Duisburger 901 auf Straßenbahnprofil im U-Bahn-Tunnel oder wie genau sind die Inkompatibilitäten?

Straßenbahnräder - Eisenbahnräder Links

Ralle622, Bonn, Montag, 07.01.2013, 17:15 (vor 4145 Tagen) @ Fabian318

Vielleicht hilft die Konkurrenz weiter:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,4717060,page=all

Interessant auch der dortige Link zu
http://www.karr.de/veroeffentlichungen/vtint7.html

Straßenbahnräder - Eisenbahnräder Links

Fabian318, Münster i. W., Montag, 07.01.2013, 19:44 (vor 4145 Tagen) @ Ralle622

Vielleicht hilft die Konkurrenz weiter:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?5,4717060,page=all

Danke! Dann hatte ich mich also doch geirrt, vielleicht ist dann die einzusparende Weiche ausschlaggebend gewesen, dieses kurze Stück als Vierschienengleis zu bauen.

? Aufzüge

Jäkii, Sonntag, 06.01.2013, 02:16 (vor 4146 Tagen) @ Sören Heise

Toller Bericht, wie immer. Vielen Dank dafür! Ich kam vor fünf Jahren einmal in den Genuss den Krefelder Bahnhof und Krefeld selbst kennenzulernen. Zumindest vom Bahnhof blieb eigentlich kaum etwas in Erinnerung.

Aber auch ich habe eine anschließende Frage. Wie man auf Bild 9 und 19 sehen kann, sind die Aufzüge zu den Bahnsteigen nicht mittig des Bahnsteiges angebracht. Warum ist das so? Sehe ich das auch richtig auf Bild 9, dass an dem Aufzug ein Warnschild angebracht wurde, dass man nicht den Bahnsteig links zum Gleis hin nutzt? Was wenn der haltende Zug gerade dort eine Tür hat?

Eine weitere Frage ist mir gerade noch eingefallen: Warum wird der auf Bild 19 zu sehende Bahnsteig nicht mehr genutzt, oder wird er noch genutzt? Für welche Linien wurde er geplant?

Und noch eine Frage, haha. Der letzte Fernverkehr in Krefeld war wohl bis 2002 mit den Interregios von Weimar über Kassel und Dortmund nach Aachen? Stimmt das? Gab es sonst irgendwelche großartigen/besonderen Fernverkehre in dieser nicht kleinen Stadt?

? Aufzüge

kimba2k, Wuppertal-Frankfurt am Main, Sonntag, 06.01.2013, 02:21 (vor 4146 Tagen) @ Jäkii

Sehe ich das auch richtig auf Bild 9, dass an dem Aufzug ein Warnschild angebracht wurde, dass man nicht den Bahnsteig links zum Gleis hin nutzt? Was wenn der haltende Zug gerade dort eine Tür hat?

Diese Schilder sagen aus, das in der Engstelle der Aufenthalt untersagt ist, damit es dort keinen Stau beim Ein- und Aussteigen gibt.

Grund für Hinweisschild auf eingeschränkte Bahnsteigbreite

michael_seelze, Sonntag, 06.01.2013, 22:39 (vor 4146 Tagen) @ kimba2k

Sehe ich das auch richtig auf Bild 9, dass an dem Aufzug ein Warnschild angebracht wurde, dass man nicht den Bahnsteig links zum Gleis hin nutzt? Was wenn der haltende Zug gerade dort eine Tür hat?


Diese Schilder sagen aus, das in der Engstelle der Aufenthalt untersagt ist, damit es dort keinen Stau beim Ein- und Aussteigen gibt.

Neben diesem Grund fällt mir noch ein, dass ein sich dort befindender Fahrgast (wie etwa in Löhne(Westf)den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante im Falle durchfahrender Züge nicht einhalten könnte und damit gefährdet wäre.

Grund für Hinweisschild auf eingeschränkte Bahnsteigbreite

Reservierungszettel, KDU, Sonntag, 06.01.2013, 22:46 (vor 4146 Tagen) @ michael_seelze

Sehe ich das auch richtig auf Bild 9, dass an dem Aufzug ein Warnschild angebracht wurde, dass man nicht den Bahnsteig links zum Gleis hin nutzt? Was wenn der haltende Zug gerade dort eine Tür hat?


Diese Schilder sagen aus, das in der Engstelle der Aufenthalt untersagt ist, damit es dort keinen Stau beim Ein- und Aussteigen gibt.

Neben diesem Grund fällt mir noch ein, dass ein sich dort befindender Fahrgast (wie etwa in Löhne(Westf)den Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante im Falle durchfahrender Züge nicht einhalten könnte und damit gefährdet wäre.

Hallo,

solche Schilder scheint es wohl auf mehreren Bahnhöfen zu geben, auf meinem Heimatbahnhof Düsseldorf-Unterrath gibt es die gleich auf zwei Seiten.

Grüße Andreas

? Aufzüge

kaythxbye, Berlin, Sonntag, 06.01.2013, 14:09 (vor 4146 Tagen) @ Jäkii
bearbeitet von kaythxbye, Sonntag, 06.01.2013, 14:10

Laut Marcus Grahnerts Fernverkehrsdatenbank zu Krefeld fuhren bereits 1998 die letzten IR und bis 2000 noch lediglich ein Zugpaar eines D-Zugs mit Halt in Krefeld.

Kleiner Hauptbahnhof ganz groß!

Reisender, München, Sonntag, 06.01.2013, 11:54 (vor 4146 Tagen) @ Sören Heise

Guten Abend,

allen Lesern alles Gute fürs neue Jahr! Wir beginnen es abseits der ganz großen Verkehrsströme in einem freundlichen kleinen Großstadthauptbahnhof.

Gutes neues Jahr und vielen Dank für den Fotobericht über Krefeld Hbf. Den Bildern zufolge scheint es sich dabei im Großen und Ganzen durchaus um einen schönen Bahnhof zu handeln. Besonders gefällt mir die gelungene Mischung zwischen alter (Empfangsgebäude mit schickem Turm, Bahnhofs- und Bahnsteighalle) und moderner Architektur (gläserner Südeingang und südliche Eingangshalle). Die Bahnsteige machen dagegen einen weniger guten Eindruck und erscheinen mir renovierungsbedürftig. Der „unscheinbare Ausgang“ (Bild 25) wirkt schmucklos.

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8 648 441 als Eilzug ins Landeshauptdorf.

Aber eine Frage habe ich noch: warum gibt es in Krefeld eigentlich noch Eilzüge? In der Wikipedia heißt es in dem betreffenden Artikel:

„Durch die Neuordnung des Mittelverkehrs nach der Gründung der Deutschen Bahn AG wurde die Zuggattung Eilzug nach und nach bis 1995 aufgegeben und durch andere Zuggattungen ersetzt.“

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Eilzug gefahren bin. Das ist schon eine gefühlte Ewigkeit her. In Krefeld ist dann aber offenbar die Zeit stehen geblieben, wenn es dort noch Eilzüge gibt.

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Foto: ICE 3 "Ingolstadt" in Köln Hbf

Eilzug

RhBDirk, Sonntag, 06.01.2013, 12:39 (vor 4146 Tagen) @ Reisender

Aber eine Frage habe ich noch: warum gibt es in Krefeld eigentlich noch Eilzüge? In der Wikipedia heißt es in dem betreffenden Artikel:

„Durch die Neuordnung des Mittelverkehrs nach der Gründung der Deutschen Bahn AG wurde die Zuggattung Eilzug nach und nach bis 1995 aufgegeben und durch andere Zuggattungen ersetzt.“

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal mit einem Eilzug gefahren bin. Das ist schon eine gefühlte Ewigkeit her. In Krefeld ist dann aber offenbar die Zeit stehen geblieben, wenn es dort noch Eilzüge gibt.

Das ist nur Sörens Definition ;-)
Eilzüge verkehren aber nach wie vor noch bei der AVG (Karlsruhe) u.a. Richtung Heilbronn. Die sind auch so auf den Fahrtzielanzeigern (Fahrzeug und Haltestelle) angeschrieben.

Sammelantwort

Sören Heise, Region Hannover, Sonntag, 06.01.2013, 14:02 (vor 4146 Tagen) @ Sören Heise
bearbeitet von Sören Heise, Sonntag, 06.01.2013, 14:02

Moin!

Besten Dank für die Kommentare.
Auch dieses Jahr kommt ihr um eine Sammelanwort nur herum, wenn weniger als zwei kommentierungswürdig kommentieren.


@ICE11: Es war mir unbekannt, daß es verschiedene Meinungen über das Ende der Weihnachtszeit gibt.
Zur RB 33: Danke für die Erwähnung. Ich hielt es für nicht wichtig.

@moonglum: Hagen ist weniger freundlich. Das ist korrekt.

@Fabian: Vielen Dank für den Einwurf, daß das Vierschienengleis einen tieferen Grund haben könnte. Laut "Höltge" war die Überlandstrecke bis 1958 als Eisenbahn konzessioniert; da es auch Güterverkehr gab, liegt unterschiedliches Radprofil nahe. Allerdings finde ich dazu keine Angaben.
Die Frage, wie auch die zu Duisburg, wird vermutlich om DSO-Straßenbahnforum oder einem Regionalforum besser aufgehoben sein.

@Jäkii: Lohnt sich die Stadt denn? Da war ich nicht.
Die Aufzüge sind vermutlich außermittig, damit sie nicht in der Flucht der Treppen stehen.
Am hinteren Bahnsteig (4/5) war nur der Kölner RE kurz zu Gast. Eine Stichprobe im RIS sagt, daß mehr da auch nicht viel mehr fährt.
An Fernverkehr in Krefeld kann ich mich leider nicht erinnern.

@Reisender: Die Bahnsteige sind nicht modernisiert, das stimmt. Es hängen ja auch die Schilder mit blauem Rand. Aber das hat mich nicht gestört, ich empfand den Bahnhof als durchaus freundlich. Da dürfte aber das frühlingshafte Wetter seinen Teil beigetragen haben.
Der "unscheinbare Ausgang" dürfte neueren Datums sein. Der "richtige" Ausgang ist ja die Verlängerung des Tunnels (links zur Halle hin dürften die Bahnsteigsperren gewesen sein).

"Eilzug". Dirks Einwurf (danke dafür ;-) ist korrekt. Ich nutze zwecks Variation nicht immer die Produktbezeichnungen, sondern auch Begriffe wie Eil-, Nahverkehrs- oder auch mal Bummelzug.


Viele Grüße, Sören

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Eil- und andere Züge von gestern und heute

Reisender, München, Montag, 07.01.2013, 07:52 (vor 4145 Tagen) @ Sören Heise

"Eilzug". Dirks Einwurf (danke dafür ;-) ist korrekt. Ich nutze zwecks Variation nicht immer die Produktbezeichnungen, sondern auch Begriffe wie Eil-, Nahverkehrs- oder auch mal Bummelzug.

Danke für die Erläuterung. Ein Nahverkehrszug ist für mich ein Überbegriff für verschiedene Produktbezeichnungen im Nahverkehr und damit zugleich auch das Gegenteil von einem Fernverkehrszug.

Für mich sind oftmals die ICEs die eigentlichen Bummelzüge. Nahverkehrszüge haben meist einen straffen Fahrplan, bei der der Zug ein paar Minuten später schon am nächsten Bahnhof ist. Da sind kurze Aufenthaltszeiten und eine schnelle Beschleunigung von Nöten. Bummeln sieht da für mich anders aus.

Die ICEs haben dagegen meist riesige Fahrplanreserven und deshalb wird dann schon mal auf der Strecke gebummelt, wenn man im Zeitplan ist. Ferner habe ich im ICE eine andere Erwartungshaltung was die Geschwindigkeit betrifft als z. B. in einer Regionalbahn. Außerhalb von Schnellfahrstrecken kommt daher immer das Gefühl auf, dass jetzt gebummelt wird, weil man ja weiß, dass der Zug (auf anderen Strecken) schneller fahren könnte. Von einem Nahverkehrszug erwarte ich dagegen natürlich nicht, dass dieser 300 km/h fahren wird.

Nun zum Eilzug. Anlass meiner Frage war die Vermutung, dass diese Produktbezeichnung möglicherweise von einer Privatbahn wiederbelebt wurde. Als Synonym für einen Nahverkehrszug würde ich den Begriff Eilzug dagegen nicht verwenden. Im Übrigen kann ein Nahverkehrszug nicht zugleich Bummelzug und Eilzug sein. Das passt doch nicht zusammen!

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Foto: ICE 3 "Ingolstadt" in Köln Hbf

Eilzug-Sammelantwort Krefeld

fjk, Montag, 07.01.2013, 10:41 (vor 4145 Tagen) @ Sören Heise

Moin Sören,

na, auch ein frohes Neues und danke für Krefeld, endlich! Aus persönlicher unterjähriger Erfahrung würde ich wagen, den guten Eindruck (der sich auf den Bildern irgendwie auch durchprägt) auch auf das Datum des Besuchs zu schieben: da wird schlicht nicht so viel vom üblichen Volk 'rumgehangen haben, was den Aufenthalt in Krefeld Hbf und die Nutzung der bis Geldern grundsätzlich überfüllten Dieseleilzüge so unangenehm macht - und beim Kölner RE gilt leider ähnliches. Der Vergleich zum (trotz der Rotkäppchenreklame) ebenfalls nicht eben glänzenden Hagen könnte auch in dieser Hinsicht zutreffend sein - vor einigen Jahren hatte ich dort (als einziger wohl nur) eine Stunde totzuschlagen; auf dem Weg in die Stadt begegnete man zuerst einem Arbeitsamt...
jedenfalls wurde eine interessierte Betrachtung der in der Tat betrachtenswerten Architektur (gut, der Hausbahnsteig war mir auch schon öfter eines eher wehmütigen Blickes wert) mir meist verleidet. Also auch danke für die Aufklärung!

Aber wollen wir mal wieder weihnachtlich wohlgestimmt weitermachen - und zum Eilzug kommen. Besonders hübsch ist, dass der in diesem Portait zu so großen Ehren kommt, da ich meine mich zu erinnern, dass Du gerade am Dieseleilzug nach Kleve hier das eilzugmäßige Fahren erläutert hast.

Und damit (hier beginnt in Replik auf den Reisenden die Sammelantwortsammelantwort) auch den Punkt klärst, ob ein Zug gleichzeitig Eil- und Bummelzug sein kann: nämlich ja, auf den Abschnitten an denen er an allen Stationen hält, wie der RE10 westlich Krefelds (oder der Star-RE zwischen Nienburg und Verden, wo noch klarer wird, dass das eine ziemlich weiche Definition ist: kann ein Eilzug nur da ein Eilzug sein, wo auch andere Züge fahren?).

fernverkehrte gerne
fjk

PS: Das Reisezentrum in Krefeld, oder vielmehr das Personal, ist recht gut beleumundet, was Spezialfahrkarten mit entsprechenden Recherchen angeht - Schüleraustausch nach Kiew und solche Sachen.

PPS: Wieso ein Hinweis auf's AW, aber nicht auf das Neubauwerk, in dessen Nähe auch noch die Straßenbahn fährt? Die Profilidee gefällt mir übrigens, und das Problem liegt vor allem bei den Weichen wäre hier also so vermeidbar. Zu dem Thema muss man wohl nach Kassel oder Karlsruhe kucken.

Eilzug

Sören Heise, Region Hannover, Montag, 07.01.2013, 11:18 (vor 4145 Tagen) @ fjk

Moin!

Da habe ich eine Lawine, gut, ein Lawinchen losgetreten.
Beginnen wir mit dem Aufzäumen des Pferdes hinten:

Wieso ein Hinweis auf's AW, aber nicht auf das Neubauwerk, in dessen Nähe auch noch die Straßenbahn fährt?

Ganz einfach: Ich habe Uerdingen und Düsseldorf verwechselt. Dabei haben sie Düsseldorf zugemacht. Also:

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Wahrnehmung des Volkes: Selbst wenn ich mir den Besuch nochmals zu Augen führe, nein, an Menschen, um die man einen Bogen machen sollte, habe ich dort nicht bemerkt.


Eilzug: Da kommen wir jetzt zu Bäcker Broddas Korinthenbrot (Brodda schlägt die Fliegen tot und backt sie ins Korinthenbrot - kann ich schreiben, den gibt's nicht mehr) und sagen: Ein Eilzug ist zwar ein Zug des Nahverkehrs, aber kein Nahverkehrszug. Sprich, ich bezeichne normalerweise keine RB als Eilzug, sondern nur REs. Auch wenn der Bummelzug zwei Minuten schneller ist als der Eilzug (was in Heinrichs Reuß'schen Landen einmal der Fall ist).

Auf die Idee, einen ICE als Bummelzug zu kommen, wäre ich nie gekommen. Das mag daran liegen, daß ich nicht nach Fahrzeitreserven gehe (ICE Würzburg -> Hannover 10 min schneller als Fahrplan, damals-noch-RE Hannover -> Göttingen auch; ICE Minden -> Mannheim 30 Minuten aufgeholt), sondern nach Haltepolitik. Übrigens: Die RB von Krefeld zurück nach Duisburg hat auch ein paar Minuten Luft drin, sonst hätte man in Oppum und Hohenbudberg Bayerwerk oder so nicht so lange gestanden.


Viele Grüße, Sören


PS @fjk: Auf der Rückfahrt gen Heimat hat ein zwecks weitgehender S-Bahn-Vermeidung eingelegter Halt im eindunkelnden Minden dem dortigen Bahnhof eine prinzipielle Bahnhofsportraittauglichkeit attestiert. Diese Woche wird es aber nichts.

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ICE als Bummelzug ist durchaus möglich!

Reisender, München, Montag, 07.01.2013, 11:58 (vor 4145 Tagen) @ Sören Heise

Auf die Idee, einen ICE als Bummelzug zu [bezeichnen], wäre ich nie gekommen.

Es gibt sicherlich keine offizielle Definition, was ein Bummelzug ist, weil dieser Ausdruck aus der Umgangssprache kommt. Mutmaßlich ist dieser Begriff dadurch entstanden ist, dass es Reisende als ärgerlich empfinden, wenn sie es eilig haben und ihr Zug nicht eilt, sondern langsam fährt und zu oft und zu lange hält.

Ein ICE fährt aber erstens nicht immer schnell (z. B. auf Langsamfahrstrecken) und hält zweitens manchmal zu oft (namentlich die ICEs, die hier im Forum auch als "RE 300" bezeichnet werden und an jeder Haltestelle auf der KRM stehen bleiben) und hält drittens manchmal auch ziemlich lange (z. B. in den Kopf- oder Knotenbahnhöfen wie Mannheim Hbf). Hier kann man als Reisender durchaus das Gefühl bekommen, dass der ICE bummelt.

Dies geht übrigens nicht nur mir so. Als unserer ICE neulich wegen irgendwelcher Probleme auf der Strecke nur langsam geschlichen ist, meinten auch andere Fahrgäste, dass wir in Wahrheit in einem Bummelzug sitzen würden.

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Foto: ICE 3 "Ingolstadt" in Köln Hbf

ICE 618/619 sind durchaus fast Bummelzüge ;D

DG, Montag, 07.01.2013, 12:01 (vor 4145 Tagen) @ Reisender

- kein Text -

... besonders zwischen Mannheim und Stuttgart -.-

AndyUlm, TWER, Montag, 07.01.2013, 12:11 (vor 4145 Tagen) @ DG

- kein Text -

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Wer früher bremst, ist länger schnell.

Krefeld-Stadt

Jäkii, Dienstag, 08.01.2013, 00:15 (vor 4144 Tagen) @ Sören Heise

@Jäkii: Lohnt sich die Stadt denn? Da war ich nicht.
Die Aufzüge sind vermutlich außermittig, damit sie nicht in der Flucht der Treppen stehen.
Am hinteren Bahnsteig (4/5) war nur der Kölner RE kurz zu Gast. Eine Stichprobe im RIS sagt, daß mehr da auch nicht viel mehr fährt.
An Fernverkehr in Krefeld kann ich mich leider nicht erinnern.

Vielen Dank für die Antworten! Dass die Aufzüge so angebracht wurden, damit sie nicht den Menschenandrang hindern, habe ich mir danach auch gedacht. Ist aber interessant, habe ich so noch nie gesehen.

Ich kann mich nicht mehr allzu gut erinnern und in der Innenstadt war ich nur kurz. Die Kerb/Jahrmarkt/Kirmes/Dom (oder wie man sie auch immer im Raum Hannover nennt) war aber sehr nett und besser als in meiner Heimatstadt. Der Wohnbezirk nordöstlich der Innenstadt hat mir aber sehr gut gefallen. Sehr viel grün und schöne Häuser, das war klasse. Auch bei GoogleEarth empfinde ich die Stadt jetzt als sehr grün. Ich glaube die Innenstadt ist mehr von 60er-Jahre-Bauten geprägt, das kann ich aber nicht genau sagen. Wenn es dieses Jahr wieder einen vergünstigten Deutschland-Pass oder ähnliches gibt, werde ich mir das aber auch mal wieder anschauen (zusammen mit Mönchengladbach und Aachen) - guter Tipp!

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