Kein normaler S-Bahnhof: Hannover Messe/Laatzen (40 Bilder) (Reiseberichte)
Moin!
Heute war ich mal ganz in der Nähe unterwegs und nach gut zwei Stunden wieder zuhause.
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In Leipzig war der Russe. Seit 1945. Vorher nicht, weshalb dort große Messen stattfanden. Nach 1945 gab es die Messen weiterhin, aber die Briten wollten lieber Messen in ihrer Besatzungszone. Bei der Suche nach einem geeigneten Platz wurden sie bald fündig: Ein Fabrikgelände auf der Grenze zwischen Hannover und dem südlichen Vorort Laatzen beherbergte 1947 die erste Exportmesse. Damit begann der Aufstieg Hannovers als Messestandort.
Kamen die Besucher zuerst in Militär-LKWs, wurde schon bald die Straßenbahn bis zum Messegelände verlängert.
1953 fuhren die ersten Sonderzüge über die ehemalige Anschlußbahn der Fabrik. 1961 (oder 1957) wurde entstand an deren Ende der achtgleisige Messebahnhof, der nur bei großen Messen bedient wurde. Er wurde mehrfach aus- und umgebaut und galt als der größte private Bahnhof Europas, gehörte er doch der Deutschen Messe AG. Eine Besonderheit waren hier während Großmessen stationierte Schlafwagenzüge, die als zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten dienten.
1990 dann erhielt Hannover den Zuschlag für die Weltausstellung EXPO 2000. Hierzu mußte der bisherige Messebahnhof (er war nur aus Richtung Norden direkt erreichbar) weichen, nach der Industriemesse 1997 war Schluß. Stattdessen wurde an der nahegelegenen Nord-Süd-Strecke südlich des Güterbahnhofs Wülfel ein neuer Bahnhof gebaut: Hannover Messe/Laatzen ersetzte den Haltepunkt Laatzen, der für eine Übergangszeit provisorisch fernzugtauglich gemacht worden war. Nur während der EXPO gab es einen provisorischen Bahnsteig im Bereich des Güterbahnhofs Wülfel, der jetzt in Betrieb stehende Halt besteht aus sechs Bahnsteiggleisen. I Westen zwei Kopfgleise, die nur während großer Messen genutzt werden. Es folgt der Inselbahnsteig in Fahrtrichtung Süd, auf die beiden bahnsteiglosen Gleise der Nord-Süd-Schnellfahrstrecke folgt der Inselbahnsteig in Fahrtrichtung Nord.
Richtig Betrieb ist nur während der großen Messen, außerhalb dieser Zeiten (und das ist die meiste Zeit des Jahres) ist es lediglich ein vollkommen überdimensionierter S-Bahn-Haltepunkt.
Den schauen wir uns jetzt an. Die Fotos entstanden heute. Wir beginnen an der Zufahrt zum alten Messebahnhof.
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1 Hier endet das Gleis zum Messebahnhof offiziell.
2 Das BÜ-Signal ist durchgekreuzt, das Einfahrsignal von Wülfel hingegen noch in Betrieb. Die Straße nach rechts befindet sich übrigens ein privates Luftfahrtmuseum. Ich war noch nie drin.
3 Schon auf den beiden ersten Bildern zu sehen waren zwei neue ICEs. 4702 war mit 4708 im Schlepp gerade aus Orxhausen zurückgekommen. Durch eine Lücke zwischen den Büschen ergab sich diese Aufnahme. Nach Durchfahrt der beiden ICEs gen Süden werden sie wohl wieder zurückgefahren sein.
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4 Begeben wir uns entlang einer öden Vorstadtstraße mit Bahnstrecke auf der einen, Industriebrache und Supermarktparkplatz auf der anderen Seite zum Bahnhof. Von weiten sieht man die imposante, die Gleise überspannende Halle.
5 Gen Messegelände befindet sich ein großer Vorplatz.
6 Ein weiteres Bild, das auch einen der beiden Bahnsteigzugänge zeigt. Man hat lange Fingerbauten, die einen Rolltreppenabgang und mehrere Treppenabgänge aufweisen.
7 Zur Messe kommt man mit dem im Hintergrund zu sehenden Skywalk, einem gläsernen Fußgängersteg.
8 Ach ja, der Vorplatz hat einen Namen: DB BahnPlaza heißt er.
9 Eine Anzeigetafel informiert über das umfangreiche Zugangebot.
10 Und noch eine. Aber Bennemühlen kennt auch sie nicht. Ist ja auch nicht wichtig, wird außerhalb der Messen bloß von der Hälfte der hier haltenden Züge angefahren.
11 Bevor wir reingehen, ein Blick auf die Nordfassade.
12 Eine große Treppe führt hoch in die eigentliche Halle.
13 Verabschiedung international.
14 Ein Seitenweg führt oben hinaus. Wer weitergeht und die Treppe runter, sieht ein "Durchgang verboten" Schild von hinten.
15 In der Halle tobt das Leben. Gerade ist nämlich die S-Bahn angekommen.
16 Der Westeingang, gen Laatzen. Der Bahnhof liegt am Rand des alten Ortes, zum neuen Stadtzentrum ist es ein Stück Weges.
17 Drücken in Spiegelschrift: Ziehen. Hier aber zwecklos.
18 Blick ins Dach.
19 Ein Blick durchs Gitter auf den Kopfbahnsteig der S-Bahn.
20 Nochmal die Halle.
21 Das Reisezentrum hat meistens zu.
22 Der Zugang zu den Zugängen zum Bahnsteig zur Fahrt Richtung Norden.
23 Blick zurück in die Halle.
24 Nochmal der Ostfinger.
25 Ein Blick nach unten.
26 Ein Blick schräg nach unten.
27 Der letzte Hinweis ist bei Normalverkehr völliger Unsinn. Wer dann Zug fährt, weiß das aber. Hoffentlich.
28 Wunsch (Pfeil zum Fahrkartenautomat) und Wirklichkeit (leere Fundamente).
29 Ein Blick von unten auf die Halle. Da kommt mir der Titel des Molwanien-Reiseführers in den Sinn.
30 Die Bahnsteige sind unsymmetrisch angelegt, der Richtung Süden endet weiter nördlich.
31 In der Mitte der verrutschte Wagenstandanzeiger. Rechts das umfangreiche Angebot, das gilt, wenn die Mitte nicht gilt.
32 Internationales EXPO-Flair.
33 Eine der zahlreichen Treppen nach oben.
Fortsetzung folgt.