NL: Bahnnetz erhält ERTMS (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 11.06.2012, 09:57 (vor 4357 Tagen)

Hallo ICE-Fans,


es ist soweit, die zuständigen Behörden haben entschieden. Das niederländische Bahnnetz soll in der Zukunft mit ERTMS gesichert werden. Forum dazu.

Interessant sind die dort genannte Argumente:

1. mehr Sicherheit (aber die wichtigste Macke, das Vorbeifahren am haltzeigenden Signal bei v<40, behebt ATB-vV auch)
2. schnellere Fahrten (wobei ich vom Nutzen der 200 Sachen immer noch nicht überzeugt bin, auch nicht beim ICE International)
3. dichtere Zugfolgen (das geht s.i.w. aber auch mit ATB-vV, zudem ist entscheidend dass die Signale dichter aufeinander stehen)

Das wichtigste Argument, Interoperabilität, wird hier nicht genannt. Das spielt vielleicht heute noch keine Rolle, aber schon ab 2015, wenn NS mit ihren "IC"s auch Aachen, Düsseldorf und ggf. Köln ansteuern möchte.

Leider gibt das Artikel auch nicht her, ob es Level 1 FS, Level 1 LS, Level 2 oder eine Mischung wird.
Übrigens sind die aktuellen Auslegungen von Level 2 schon unterschiedlich, denn bei der Betuweroute gibt es Stromkreisläufe und auf der HSL-Zuid Achsenzähler als Detektionsverfahren.

Man erwartet, das System in 10 Jahren eingeführt zu haben. Dabei ist die streckenseitige Umstellung eine größere Herausforderung als die der Fahrzeuge.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

NL: Bahnnetz erhält ERTMS

mrhuss, FKON, Montag, 11.06.2012, 10:04 (vor 4357 Tagen) @ Oscar (NL)

1. mehr Sicherheit (aber die wichtigste Macke, das Vorbeifahren am haltzeigenden Signal bei v<40, behebt ATB-vV auch)
2. schnellere Fahrten (wobei ich vom Nutzen der 200 Sachen immer noch nicht überzeugt bin, auch nicht beim ICE International)
3. dichtere Zugfolgen (das geht s.i.w. aber auch mit ATB-vV, zudem ist entscheidend dass die Signale dichter aufeinander stehen)

Klar geht 1. und 3. mit ATB-vV auch, aber warum sollte man ein System installieren, das schon bei der Entwicklung überholt war?

Völlig unabhängig davon finde ich übrigens immer noch extrem spannend, wie man im Frankfurter S-Bahn-Tunnel nur mit der PZB und Geschwindigkeitsprüfabschnitten ungefähr alle 25 Meter einen 2-Minuten-Takt hinbekommt. ;-)

Frankfurt

Steffen, Montag, 11.06.2012, 10:33 (vor 4357 Tagen) @ mrhuss

Völlig unabhängig davon finde ich übrigens immer noch extrem spannend, wie man im Frankfurter S-Bahn-Tunnel nur mit der PZB und Geschwindigkeitsprüfabschnitten ungefähr alle 25 Meter einen 2-Minuten-Takt hinbekommt. ;-)

Mit CIR-Elke? In München haben sie es jedenfalls geschafft ;-)

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Frankfurt

mrhuss, FKON, Montag, 11.06.2012, 11:22 (vor 4357 Tagen) @ Steffen

Völlig unabhängig davon finde ich übrigens immer noch extrem spannend, wie man im Frankfurter S-Bahn-Tunnel nur mit der PZB und Geschwindigkeitsprüfabschnitten ungefähr alle 25 Meter einen 2-Minuten-Takt hinbekommt. ;-)


Mit CIR-Elke? In München haben sie es jedenfalls geschafft ;-)

Nein, ich sag doch, mit PZB! Allerdings ist es keine normale PZB-Ausrüstung mit 1000er, 500er und 2000er-Magneten, sondern es liegen dort in kurzem Abstand zig Geschwindgkeitsprüfabschnitte. Zeigt das folgende Hauptsignal halt, so sind diese "scharf" und überwachen so die Bremskurve, ohne dass man jemals in den restriktiven Modus kommt und sogar ohne dass der Tf ständig "wachsam" drücken muss. Kleine Schildchen neben den Magneten weisen auf die jeweilige Prüfgeschwindigkeit hin. Besonders im Haltestellenbereich kann man gut sehen, dass da wirklich alle paar Meter ein Magnet ist.

Frankfurt

Steffen, Montag, 11.06.2012, 11:28 (vor 4357 Tagen) @ mrhuss

Ups - ich habe noch geschlafen! Tut mir leid.

Mit den neuen KS-Signalen sind ja kürzere Signalabstände möglich, außerdem kann ein Geschwindigkeitswechsel auch hinter dem Einfahrsignal erfolgen. Das hat man hier in Aachen gemacht. Und in Frankfurt wohl auf die Spitze getrieben :-D

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Frankfurt

mrhuss, FKON, Montag, 11.06.2012, 11:31 (vor 4357 Tagen) @ Steffen

Mit den neuen KS-Signalen sind ja kürzere Signalabstände möglich, außerdem kann ein Geschwindigkeitswechsel auch hinter dem Einfahrsignal erfolgen. Das hat man hier in Aachen gemacht. Und in Frankfurt wohl auf die Spitze getrieben :-D

Für kürzere Signalabstände braucht man nicht unbedingt Ks-Signale. In Mainz-Kastel z.B. gibt's schon seit Urzeiten Halbregelabstand mit gewöhnlichen Haupt- und Vorsignalen. Bei Bedarf wird dann das Hauptsignal zwischen jeweils haltzeigendem Vor- und Hauptsignal dunkel und mit Kennlicht "betrieblich abgeschaltet".

NL: Bahnnetz erhält ERTMS

Mecki, Dienstag, 12.06.2012, 19:51 (vor 4355 Tagen) @ Oscar (NL)

Übrigens sind die aktuellen Auslegungen von Level 2 schon unterschiedlich, denn bei der Betuweroute gibt es Stromkreisläufe und auf der HSL-Zuid Achsenzähler als Detektionsverfahren.

Die Gleisfreimeldung hat mit ETCS nichts zu tun, diese ist an das Stellwerk angeschlossen welches auch die Routen stellt. Anhand der Signalzustände und Weichenlagen kann dann das RBC bei ETCS Fahrterlaubnisse erteilen. Ab Level 3 gibt es dann gar keine Gleisfreimeldung mehr, sondern der Zug muss seine Vollständigkeit selbst überwachen und dem RBC mitteilen.

Ein Grund für ETCS dürfte die Verpflichtung durch die EU sein, auf Neubaustrecken ausschließlich ETCS auszurüsten. Dies führt natürlich auch dazu, dass die Produkte wenn sie einmal entwickelt wurden günstiger zu haben sind.

Mittlerweile gibt es ja drei ETCS-Ausrüstungen in den Niederlanden: HSL-Zuid mit Siemens (bzw. Thales RBCs), Betuweroute (und später Hanzelijn) mit Alstom und Amsterdam-Utrecht mit Bombardier. Da hat man nun schon bereits einiges was man nur noch nachkaufen muss.

Gruß
Mecki

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