TGV - Test [ZM] (Allgemeines Forum)

gus78, Donnerstag, 16.02.2012, 18:15 (vor 4459 Tagen)

OT: Streckenführung FFM-Marseille

dobal, Donnerstag, 16.02.2012, 18:42 (vor 4459 Tagen) @ gus78

Ich habe gerade mal gesucht, aber nichts gefunden:
Warum führt man die Marseille-Route eigentlich über Mühlhausen?

Frankfurt-Paris braucht 3h49, Paris-Marseille nonstop 3:00. Zwischen der Abzweigung von der LGV Est auf die 300km/h-Umfahrung von Paris und der Strecke zwischen der Gare de Lyon und dem Beginn der LGV Sud-Est dürfte sich zweitmäßig nicht viel tun. Die Bedienung von Lyon, Avignon und Aix macht in der Summe vielleicht 30 Minuten aus.

-> Frankfurt-LGV Est-LGV Sud-Est wäre also in ca. 7h10 zu schaffen, ohne Halt in Lyon bzw. mit Halt am Flughafen sogar in unter 7h.
-> Die tatsächliche Verbindung über Karlsruhe-Straßburg-LGV Rhin-Rhône-LGV Méditerranée braucht hingegen 7h46.

Ist man so wenig vom Potenzial der Fernziele Lyon und Marseille (bzw. möglicher Unterwegsbahnhöfe wie Marne-la-Vallée/Disneyland) überzeugt, dass man lieber die Städte im Elsass und im Doubs/Jura abklappert und trotz bekannter Problematik mit dem TGV Kopf in Straßburg macht (habe ich das richtig in Erinnerung?)? Oder ist die LGV Sud-Est inzwischen so voll, dass sie den Zug nicht mehr aufnehmen kann?


Grüße

OT: Streckenführung FFM-Marseille

GibmirZucker, Donnerstag, 16.02.2012, 19:01 (vor 4459 Tagen) @ dobal

Es hängt mit der Haltepolitk zusammen. Die SNCF glaubt wohl, die entsprechenden Städte bedienen zu müssen, vielleicht damit man eine Direktverbindung von Belfort nach Frankfurt hat, bzw. man sich Sorgen um eine zu geringe Auslastung macht.
Übrigens, folgendes Beispiel:
Strasbourg-Marseille: 5:35 (TGV 4823)
Strasbourg-Frankfurt: 2:06 (TGV 9571; ICE 76)

Macht also 07:41. Also ziemlich exakt die Direktverbindung. Ohne Umsteigen in Karlsruhe wären es dann 7:35, also sogar theoretisch weniger. Würde man die Halte in Belfort TGV und Besancon TGV auslassen, wäre man schon bei 7:15, ohne Chalon und Aix dann wohl ziemlich genau 7 Stunden. Langer Rede kurzer Sinn: Kürzere Fahrzeiten wären auch über Mulhouse möglich, würde man auf einige Halte verzichten. Zu diskutieren wäre also vielmehr die Haltepolitik als die Streckenführung, da auf beiden Strecken ähnliche Fahrzeiten zu erzielen wären.

Überlastungsprobleme würden wohl weniger den TGV Est als die LGV Sud-Est betreffen, die langsam aus den letzten Löchern pfeifft.

OT: Streckenführung FFM-Marseille

dobal, Donnerstag, 16.02.2012, 19:17 (vor 4459 Tagen) @ GibmirZucker

Danke, ich hatte gerade nur überschlagshalber die Fahrzeiten und weniger die einzelnen Halte verglichen. Auch in Karlsruhe steht er sich ja noch 10 Minuten die Räder platt. Schade, dass man den Zug künstlich verlangsamt, die Provence oder die Ardèche als Reiseziel wäre ja gerade ob der Gepäckproblematik im Flieger ganz nett per Zug machbar. Aber bei 8h liegt dann der Weg zu Lufthansa, Ryanair und Co. irgendwann wohl doch näher ...

Es hängt mit der Haltepolitk zusammen. Die SNCF glaubt wohl, die entsprechenden Städte bedienen zu müssen, vielleicht damit man eine Direktverbindung von Belfort nach Frankfurt hat, bzw. man sich Sorgen um eine zu geringe Auslastung macht.

Haha, die Weltstadt Belfort ist ein gutes Beispiel. Vermutlich will man so die Alstom-Techniker leicht nach Frankfurt bekommen, wenn der TGV zickt ;)

Ausblick auf die nächsten Beschleunigungen

naseweiß, Donnerstag, 16.02.2012, 19:46 (vor 4459 Tagen) @ dobal

Die Route soll in den nächsten Jahren Schritt für Schritt beschleunigt werden. Es ist eine Gegenkurve in Mulhouse als kleine Maßnahme in Bau, sodass man dort nicht mehr Stadtrundfahrt oder Kopf machen braucht. Auch fallen vermutlich weitere Halte für einige schnelle Züge weg. Damit sollen angeblich 25 min eingespart werden (Strasbourg-Lyon 03:40 -> 03:15 schnellste Verbindung). Und dann soll ja irgendwann der Ostast der LGV Rhin-Rhône komplettiert werden (-> 02:50 h schnellste Verbindung).

Wie du sagst, ist die LGV Sud-Est heute ziemlich überlastet, während die LGV Rhin-Rhone in diesem ersten Betriebsjahr gerade so über die Marke von nur einem Zug pro Stunde gehievt wird. Abgesehen davon wäre der rasende Umweg Paris ganz schön energieaufwändig.

Als Zwischenziel wäre dann in einigen Jahren folgender Fahrplan möglich, wenn man auch in Deutschland Ried-NBS, Rastatter Tunnel und Appenweierer Kurve gebaut bekommt:

Frankfurt -0,5- Mannheim -0,5- Karlsruhe -0,5- Strasbourg -3*- Lyon -2**- Marseille (Summe 6,5 h)
* Strasbourg-Lyon hierfür vermutlich ohne Halt, längere Halte in beiden Städten (~ 10 min)
** Lyon-Marseille mit den üblichen ein/zwei Halten (Valence, Avignon, Aix)

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Wieso nicht Dijon?

JumpUp, Donnerstag, 16.02.2012, 20:43 (vor 4459 Tagen) @ naseweiß

Was ich mich frage, bei der langen Reisezeit mit vielen langen Aufenthalten: Wieso fährt der Zug nicht noch die paar Meter nördlich, so dass er Dijon mitnehmen kann? Andere Verbindungen Strasbourg-Lyon fahre auch über Dijon und können dort problemlos Kopf machen...

Wieso nicht Dijon?

ITF, Donnerstag, 16.02.2012, 22:29 (vor 4459 Tagen) @ JumpUp

Was ich mich frage, bei der langen Reisezeit mit vielen langen Aufenthalten: Wieso fährt der Zug nicht noch die paar Meter nördlich, so dass er Dijon mitnehmen kann? Andere Verbindungen Strasbourg-Lyon fahre auch über Dijon und können dort problemlos Kopf machen...

Die Zuege, die in Dijon Kopf machen, halten zur Fahrzeitkompensation nicht in Belfort und Besancon. Fuer den Frankfurter Zug hat man sich fuer sletztere beiden Halte statt Dijon entschieden.

Wieso nicht Dijon?

naseweiß, Donnerstag, 16.02.2012, 22:44 (vor 4459 Tagen) @ JumpUp

Zwei Aspekte könnten mit reinspielen:
- Dijon ist mit Lyon ganz gut verbunden, nicht auch zuletzt gibt es TGV Metz-Nancy-Dijon-Lyon-Mittelmeer, somit also auch Dijon-Marseille/Montpellier.
- Dijon ist mit Besancon, Belfort, Mulhouse durch die Ost-West-TGV auf der LGV Rhin-Rhône angebunden.
Bliebe also lediglich die Verbindung Strasbourg-Dijon als Grund, und das wird dann für den Fahrzeitaufwand eher zu unwichtig sein. Entsprechend fährt der größte Teil (5 von 6 (?)) an Dijon vorbei.

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OT: Streckenführung FFM-Marseille

ITF, Donnerstag, 16.02.2012, 22:40 (vor 4459 Tagen) @ dobal

Danke, ich hatte gerade nur überschlagshalber die Fahrzeiten und weniger die einzelnen Halte verglichen. Auch in Karlsruhe steht er sich ja noch 10 Minuten die Räder platt. Schade, dass man den Zug künstlich verlangsamt, die Provence oder die Ardèche als Reiseziel wäre ja gerade ob der Gepäckproblematik im Flieger ganz nett per Zug machbar. Aber bei 8h liegt dann der Weg zu Lufthansa, Ryanair und Co. irgendwann wohl doch näher ...

In Karlsruhe wird der TGV vom ICE aus Hamburg ueberholt. Das macht in sofern Sinn, als dass man so auch noch diesen Anschluss aufnehmen kann, den man in Frankfurt sonst nicht erreicht (ICE an 14:00, TGV ab 14:00). Das ganze ist uebrigens mal wieder ein Problem mit der Riedbahn und zeigt wie wichtig die NBS fuer den Fernverkehr ist. Gaebe es freie Trassen, wuerde die DB sicherlich gerne den TGV im Blockabstand hinter dem ICE losschicken und so 10 Minuten Fahrzeit sparen.

Es hängt mit der Haltepolitk zusammen. Die SNCF glaubt wohl, die entsprechenden Städte bedienen zu müssen, vielleicht damit man eine Direktverbindung von Belfort nach Frankfurt hat, bzw. man sich Sorgen um eine zu geringe Auslastung macht.

Die TGV faehrt mittlerweile im ITF. Das sieht man sehr schoen beim TGV an den Nullknoten in Mulhouse und Lyon. Gerade Lyon ist fahrplantechnisch das Mannheim Frankreichs (schoen wenn es auch einen Bypass haette...;).
Alein mit dem Verkehr aus Deutschland waere der TGV sicherlich nicht auslastbar. Es ist eine vollkommen neue Verbindung, die sich erst etablieren muss. Somit wird ein Grossteil des Aufkommens des Zuges im franz. Binnenverkehr generiert werden muessen.

Haha, die Weltstadt Belfort ist ein gutes Beispiel. Vermutlich will man so die Alstom-Techniker leicht nach Frankfurt bekommen, wenn der TGV zickt ;)

Das waere natuerlich auch ein sehr guter Grund...;)

OT: Streckenführung FFM-Marseille

GibmirZucker, Donnerstag, 16.02.2012, 23:11 (vor 4459 Tagen) @ ITF

Gäbe es genügend Fahrgastaufkommen, würden sich die Bahnen sicher Gedanken machen, ob man einen TGV/ICE-Sprinter Frankfurt-Marseille einführt, der ab Frankfurt ohne Halt bis Lyon, bzw. sogar Marseille fährt (gibt es eine Verbindung aus Richtung Chalon direkt auf den Bypass Lyon?). Ich rate aber mal, dass es abgesehen von wenigen Wochenenden in der Ferienzeit sicher nicht mehr als zwei Handvoll Reisende gibt, die den TGV auf voller Strecke von Frankfurt bis Marseille nutzen würden. Laut Flugplan gibt es täglich zwei Direktflüge von Frankfurt nach Marseille mit einer Boeing 737-500 mit gut 50 Sitzplätzen. Zeitsensible Geschäftsreisende werden wohl auch in Zukunft den Flug nutzen, selbst wenn die Fahrzeit des TGV auf fünf Stunden gedrückt werden könnte. Ich sehe da wirklich kein großes Potential. Man muss den Zug eben auch mit Reisenden von Mannheim nach Belfort, Besancon nach Lyon und Offenburg nach Marseille füllen.
Zumal die Reise mit dem Zug auch nicht gerade billig für Urlauber wird. Mulhouse-Marseille sind im TGV aktuell 120 Euro, Frankfurt-Offenburg Normalpreis über 50 Euro, will man also nicht mit Schnäppchenangeboten die Auslastung verbessern, wird der Normalpreis Frankfurt-Marseille wohl in der Größenordnung von 200 Euro zu finden sein. Nicht gerade einladend für einen Familientripp ans Mittelmeer.

Normalpreis Frankfurt - Marseille

Fabian318, Münster i. W., Donnerstag, 16.02.2012, 23:33 (vor 4459 Tagen) @ GibmirZucker

Der Normalpreis Frankfurt - Marseille liegt bei 142 Euro, bei DB und SNCF.

Normalpreis Frankfurt - Marseille

GibmirZucker, Donnerstag, 16.02.2012, 23:50 (vor 4459 Tagen) @ Fabian318

Wird das auch beim direkten TGV so bleiben? Dann ist das günstig, macht ja nur 20 Euro mehr als Mulhouse-Marseille.

Normalpreis Frankfurt - Marseille

Fabian318, Münster i. W., Donnerstag, 16.02.2012, 23:51 (vor 4459 Tagen) @ GibmirZucker

Wird das auch beim direkten TGV so bleiben? Dann ist das günstig, macht ja nur 20 Euro mehr als Mulhouse-Marseille.

Wir reden doch schon vom gleichen Zug, nämlich dem TGV, der Frankfurt ab dem 23.3. täglich um 14:00 Uhr verlässt? Ja, dieser kostet 142 Euro bis Marseille und die Preise sind (natürlich?) schon auf bahn.de abrufbar.

Normalpreis Frankfurt - Marseille

GibmirZucker, Donnerstag, 16.02.2012, 23:53 (vor 4459 Tagen) @ Fabian318

Danke!

329 km/h (?)

ice-t-411, Donnerstag, 16.02.2012, 23:31 (vor 4459 Tagen) @ gus78

Hi!

Also 189 km/h und 249 km/h kann ich ja noch als Grenzen diverser TSI Richtlinien nachvollziehen, aber 329 km/h? Oder meint der Spiegel schlicht 320 km/h (maximal auf LGV bisher) und hat sich vertippt?

Gruß
Johannes

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Schiffbau ist Kunst - Flugzeugbau ist Wissenschaft - Elektrotechnik ist Glücksache ;)

Alle Angaben ohne Gewähr!

329 km/h (?)

Fabian318, Münster i. W., Donnerstag, 16.02.2012, 23:32 (vor 4459 Tagen) @ ice-t-411

Gemeint sind eher 330 km/h. - 300 km/h Zulassungsgeschwindigkeit Deutschland + 10 %.

Zahlen

GibmirZucker, Donnerstag, 16.02.2012, 23:58 (vor 4459 Tagen) @ Fabian318

Zahlen sind sowieso Glückssache (nicht nur) in dem Artikel. Die Fahrzeit soll sich um bis zu 90 Minuten verkürzen. Frankfurt-Marseille, ab 6:50 über Offenburg-Strasbourg-Valence sind aktuell 8 Stunden 26 (über Paris sogar leicht weniger), also wäre es eine Verkürzung um 40 Minuten. "Um bis zu" ist ja ein Witz, da kann man eine beliebige Verbindung nehmen, die der Computer ausspuckt, Frankfurt ab um 22:05 sind 13Stunden41 also wäre es eine Verkürzung von 6 Stunden.

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