Kurzbesuch in Belgrad, Teil 3.1 (Reiseberichte)
Moin!
Nach Teil 1 des Belgrad-Reiseberichtes sollte eigentlich Teil 2 folgen, da ich da aber noch ein paar Bilderchen bearbeiten muß, die in Košutnjak entstanden, machen wir mal mit dem dritten und wohl auch letzten Teil weiter und verlassen dafür diese schöne Halle.
Drei Bilder als Vorschau auf Teil 2.
An der Straßenbahnhaltestelle Rasadnik warteten wir auf den Bus, dabei konnte die sehr idyllische stadtwärtige Haltestelle aufgenommen werden.
Der Bus vom Hinweg und ein längerer Fußweg brachten uns zum Tito-Mausoleum.
Josip Broz Tito (1892 - 1980). Als Statue von Antun Augustinčić und als Grab hoch über der Stadt.
Der weite Blick über die Stadt.
Eher dokumentarischen Charakter hat das Bild von Beograd Centar, aufgenommen aus dem fahrenden Obus.
Der neue Durchgangsbahnhof, eher peripher gelegen, soll seit mehreren Jahren fertiggestellt sein und den Hauptbahnhof abgelöst haben. Niemand kann sagen, wann er fertig wird, so er fertig wird. Es ist im Gespräch, den Bahnhof Novi Beograd als neuen Hauptbahnhof auszurüsten, da Novi Beograd an Bedeutung gewonnen hat.
Zwei von NATO-Bombern zerstörte Gebäude, nur wenige Blöcke vom Hauptbahnhof entfernt, wurden bislang nicht wieder aufgebaut. Das Verteigungsministerium und dieses.
Wenige Meter weiter die Hauptverwaltung der Serbischen Eisenbahnen mit einem kleinen Eisenbahnmuseum.
Zwei Reiseteilnehmer betrachten die kleine Schwartzkopff-Lok vor dem Eingang.
9.4-084 wurde 1917 in Berlin gebaut. Die 600 mm-Lok war zwischen Gostivar und Ohrid im Einsatz, hier ein paar Bilder aus der Betriebszeit. 1964 war man auf den 167 Kilometern über 15 Stunden unterwegs, 1965 war Schluß.
Das Museum bietet zahlreiche Ausstellungsstücke und Dokumente zur Eisenbahngeschichte, darunter einige Schienfahrräder (links).
Auch ein antikes Kapitell in ferrovialischem Stil ist zu sehen. ;-)
Von dort ging es zum Bahnhof, die Mehrheit der Reiseteilnehmer wollte mit dem Bukarester Schnellzug bis Pančevo fahren. Zwei Bilder des Zuges.
661 118 vor dem Nachtzug nach Bukarest und 441 753 vor einem angekommenen Zug.
Der Bukarester Schlafwagen, 50 53 71-31 005-1 WLABmee. Die genaue Identität der aus Deutschland übernommenen Wagen, so auch diese, ist unbekannt. Die Fabriknummer war nicht erkennbar.
Statt nach Pančevo zu fahren, entschied sich eine kleine Minderheit von drei Personen für dieses Motiv mit dem Büro des Hafenkapitäns und dem dahintergelegenen Schrankenposten.
Das Bild glückte, bevor es meiner Kamera bei beweglten Motiven zu dunkel wurde.
Der Zug blieb dann aufgrund einer Streckensperrung in Beograd Dunav stehen, von wo die restliche Gruppe mit dem Bus zurückkam.
In Belgrad gib es keine Tageskarten, eine Einzelfahrt ohne Umsteigeberechtigung kostet umgerechnet 60 Cent.
Vor der Abreise war ein Abendessen im Restaurant Romantika bestellt.
Von da ging's zum Bahnhof. 21.40 sollte der Bummelzug 314 nach Villach fahren. In Kroatien etwa alle 20 Minuten ein Halt, so stellt man sich einen Nachtzug vor! Zwischen Tovarnik und Vinkovci bremste er dazu noch an jedem Haltepunkt fast bis zum Stillstand herunter und beschleunigte anschließend. Ich dachte , die Signalanlagen wären wieder in Betrieb.
B 314 Beograd - Beljak am 12.11.2011.
Unser Abteil.
Wie man sieht, fehlt der Teppichboden.
Wie man nicht sieht, war es im Wagen kalt. Die Lok kam erst kurz vor der planmäßigen Abfahrt.
Wie man nicht sieht, blieb es im Wagen kalt, die Heizung wurde teilweise lauwarm, auch die Raucher im Gang sorgten für keine Verbesserung der Wärmesituation.
51-72 70 80 662-6 WLBl war es übrigens, falls jemand mitfahren will.
Der serbischen Kontrolle in Šid reichte es wie der Einreisekontrolle, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Bild im Ausweis und Bild in der Realität herstellen zu können.
Zwischen Tovarnik und Vinkovci waren die Kroaten dran, Schlagbohrer, Taschenlampe und fahrbaren Spiegel kannte ich bislang nur aus Marienborn. Daß es nicht das erste Mal war, sah man dem Wagen an. Unser Abteil hatte es mit ein wenig Staub aus der Decke noch recht gut getroffen, nebenan tropfte es aus der Decke und die Verkleidung war hinterher kaputt.
In Dobova die Einreise nach Slowenien und Schengen war dagegen nicht der Rede wert.
Durch die vier Grenzkontrollen, die Kälte und den sportlichen Bremsstil des kroatischen Lokführers war die Nacht(un)ruhe kalt und kurz.
Mittlerweile gut durchgekühlt nahm ich kurz vor Ljubljana Abschied von meinen Mitreisenden im Abteil (ein paar Tage Koperrampe oder so folgen bestimmt bei DSO) und vom immer noch kalten Schlafwagen. [Bevor hier ein ganz falscher Eindruck entsteht, sollte ich vielleicht noch erwähnen, daß die WCs Wasser gehabt haben sollen.]
Was war das schön, im gut geheizten slowenischen B-Wagen auf gepflegten Polstern Platz nehmen zu können!
Die Ausfahrt in Jesenice zeigt, daß es hier wie auch unterwegs nachts kalt war.
In Villach hatte ich zwei Stunden Zeit, bis der 112 fuhr. Andere nahmen den Achtminutenanschluß in Anspruch.
Die 541-108 hatte schon abgebügelt.
Der Liege- und der Schlafwagen (hinten) warten auf die abendliche Rückfahrt.
Ich mache hier mal Schluß und hänge noch einen kürzeren Teil 3.2 an.
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