Kurzbesuch in Belgrad, Teil 1 (Reiseberichte)
Moin!
Am vergangenen Wochenende fand der erste Ausflug des DSO-Auslandsforums statt. Ziel war Belgrad, die Hauptstadt Serbiens. Es dürfte nicht schaden, auch hier darüber zu berichten.
Der Fahrtverlauf war für mich Hannover - Wien - Belgrad - Villach - München - Hannover.
Los ging's am Freitag mit dem ICE 91 nach Wien. Nicht nur ich, auch die unterwegs zugestiegenen Mitreisenden waren entsetzt über die Auslastung. Erst ab Wels war unser Wagen gut besetzt, meine Sorgen, zwei Vierergruppen bis Fulda freihalten zu müssen, unbegründet. Aufgrund diverser Anschlußaufnahmen ging es in Nürnberg mit +16 los, Passau noch +13. Trotz Bummelei hinter Passau waren wir ab Linz wieder im Plan, wenn ich mich richtig erinnere.
In Wien war Treffen in der Lounge, die ja Schlafwagengäste aufnimmt. Hinten am Dacia (D 341) dran ging es via u.a. Straß-Sommerrain (Hegyeshalom), Wieselburg-Ungarisch Altenburg (Mosonmagyarovar) nach Budapest (dieser Teil wurde im rumänischen Speisewagen zurückgelegt). Dort wurden die beiden ÖBB-Wagen nach Belgrad abgehängt und zusammen mit zwei ungarischen Sitzwagen nahm der namenlose D 347 seine Fahrt gen Belgrad auf.
Das Zuglaufschild zeigte die Gegenrichtung.
Die nächtlichen Grenzkontrollen verliefen großteils schmerzlos, die ungarische empfand ich als intensiver als die serbische. In Subotica (Maria-Theresiopel, Szabadka) erfolgte zunächst der Halt zur Grenzkontrolle, ehe wir in den Bahnhof einrollten. Belgrad wurde gegen sieben Uhr erreicht, für nordserbische Verhältnisse sehr pünktlich.
Mein erstes serbisches Zugbild zeigt 412-096 bei der Einfahrt in den Haltepunkt Tošin Bunar/Тошин Бунар.
Unser Schlafwagen in Belgrad. 61 81 70-70 008-1 A-CWL.
Wagen dieser Bauart habe ich oft im Hans Albers in Hannover gesehen, da war es schön, mal mitzufahren. Das Abteil war sehr angenehm, der Schlafwagenschaffner sehr freundlich. Allerdings empfand ich die Toiletten doch als recht eng und bei derjenigen auf der Gangseite die Tür als schwer bedienbar.
Seit Subotica war 441-086 im Zug.
Die Ankunft erfolgte auf einem Gleis mit Geschichte, fuhren hier früher doch die Schmalspurzüge ab. Von der Schmalspurherrlichkeit ist nichts mehr übrig, wundersamerweise wurde die Šarganska osmica im Westen Serbiens wieder aufgebaut, nächstes Jahr soll angeblich auch planmäßiger Verkehr ins bosnische Višegrad stattfinden.
Das Empfangsgebäude in Belgrad.
Ein serbischer AB und ein bosnisch-serbischer Blm (ex-DR) bilden den Zug nach Sarajevo.
Zwei Gleise weiter der türkische Liegewagen nach Istanbul. Daneben waren zwei serbische B am Zug.
Nach dem Frühstück in der Bahnhofsgaststätte besichtigten wir die Stadt. Chris, ein einheimischer Eisenbahnfreund führte uns.
Beim Warten auf unsere Tram zum Kalemegdan kam Wagen 1503, einer der neuen CAF-Niederflurwagen, vorbei. Hier auf Linie 7 in Richtung Ustanička, aufgenommen vor dem Hauptbahnhof.
Auf Linie 2 kommt Wagen 241, den wir bis zum Kalemegdan nutzten. Sehr interessant die Bergstrecke zwischen Pristanište und Kalemegdan.
Innen.
Zwei Bilder der Festung und eine Übersichtskarte.
Blick nach Novi Beograd.
Im Hintergrund Zemun, einstmals Vorposten Österreich-Ungarns. Belgrad hingegen gehörte lange Zeit zum Osmanischen Reich.
Etwas überraschend kam der Nachtzug aus Bukarest vorbei.
Die Fußgängerzone. Sie ist nicht so trostlos wie das Bild wirkt.
Eines der zahlreichen Jugendstilgebäude. Belgrad bietet zwar kaum richtig alte Gebäude, dafür aber zahlreiche Bauten ab der Jahrhundertwende.
Am Trg Republike (Platz der Republik) erwischte ich vor dem Nationaltheater diesen Zweirichtungs-Obus ;-), ein AKSM-321 von Belkommunmash in Weißrußland.
Ein Ikarbus auf Linie 31 nach Konjarnik auf dem Terazije, im Hintergrund die Palata Albanija.
Wagen 354 auf Linie 7л in der Schleife Tašmajdan. Im Hintergrund die St.-Markus-Kirche. Sie wurde wie die Palata Albanija 1940 fertiggestellt.
Dichter Obus-Verkehr vor dem Hochhaus Beogradjanka.
In Höhe der Kreuzung Nemanjina (im Bild) / Resavska Wagen 279 auf Linie 9 nach Novi Beograd. Auf dem Nachschuß sieht man das Gefälle hin zum Hauptbahnhof.
Ein älteres Modell (Ikarbus) im Schienenersatzverkehr auf Linie 3A brachte uns von der Haltestelle Birčaninova (nahe Slavija trg) zur Haltestelle Košutnjak.
Dank des Schienenersatzverkehrs war der fehlende Fußweg kein Problem.
Link im Hintergrund das Ziel unserer Busfahrt. Aber dazu komme ich im zweiten Teil.
Viele Grüße, Sören
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