A100, Ein Projekt von Vorgestern (Allgemeines Forum)

Manitou, Montag, 26.09.2011, 23:40 (vor 4605 Tagen)
bearbeitet von Manitou, Montag, 26.09.2011, 23:40

Berliner, nehmt Euch die Stuttgarter zum Vorbild!

Die A100, ein Projekt der längst gescheitertern Idee der autogerechten Stadt aus den 60er Jahren des vergangenenen Jahrhunderts, noch heute fortzusetzen, ist eine sinnlose Zerstörung der Stadt. Bei einer früheren Arbeit sah ich Fotos aus Westend, Charlottenburg und Steglitz, bevor dort wertvolle Gründerzeitviertel durch die Autobahn vernichtet wurden. Deswegen kann ich nur warnen, indem ich die Worte eines großen Christen für meinen Text zum Vorbild nehme:
Die Autobahn

Als die Bagger sich durch Neukölln wühlten,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Neuköllner.
Als die Gärten in Treptow platt gemacht wurden,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kleingärtner in Treptow.
Als Wohnhäuser in Lichtenberg zertrümmert wurden,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Lichtenberger.
Als die Asphaltmaschinen Wedding wie eine Axt in zwei Teile schlugen,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Weddinger
Als in Friedrichhain der Frieden für die Blechlawine geopfert wurde,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Friedrichhainer.
Als sie mich exmitierten und meine Wohnung sprengten,
gab es keinen mehr, der protestieren konnte.


Frei nach Martin Niemöller


Warum wähle ich für diesen Text ein Bahnforum?

Weil ich hier hoffentlich Mitstreiter für eine vernünftige Verkehrspolitik jenseits von Auto-Fanatikern finde.

A100, Ein Projekt von Vorgestern

Fratz, Dienstag, 27.09.2011, 00:06 (vor 4605 Tagen) @ Manitou

Warum wähle ich für diesen Text ein Bahnforum?

Weil ich hier hoffentlich Mitstreiter für eine vernünftige Verkehrspolitik jenseits von Auto-Fanatikern finde.

Aha, und deshalb sucht man bei Bahn-Fanatikern?

A100, Ein Projekt von Vorgestern und immer noch für morgen.

liebe70, Dienstag, 27.09.2011, 03:58 (vor 4605 Tagen) @ Fratz

Warum wähle ich für diesen Text ein Bahnforum?

Weil ich hier hoffentlich Mitstreiter für eine vernünftige Verkehrspolitik jenseits von Auto-Fanatikern finde.

Aha, und deshalb sucht man bei Bahn-Fanatikern?

Man sucht immer an der falschen Stelle. Deswegen findet man auch nix. Ist wie beim Pilze-, Waldbeeren- oder Pfandflaschensammeln.


Ich hoffe, die A 100 wird weitergebaut, und zwar bis zum (theoretischen) Dreieck Volkspark Prenzlauer Berg und in der weiteren Verlängerung bis zum Dreieck Schwanebeck A10/A11. Letzteres wird dadurch zum Autobahnkreuz. Da wo es möglich ist, wird die Autobahn in einen Tunnel gelegt.

Wenn man sieht, wie sich der Verkehr von der A113 über den Sterndamm weiter über die Kreuzung Sterndamm / Großberliner Damm / Südostallee am Bf. Schöneweide vorbei bis vor zur Schnellerstraße (bzw etwas weiter nördlich via Späthstraße / Baumschulenstraße / Südostallee / Rixdorfer Str. ebenfalls zur Schnellerstraße) quält, der wird verstehen daß die Verlängerung der A100 dringend nötig ist. Ich habe nämlich absolut keinen Bock auf dem Nachhauseweg stundenlang im Stau zu stehen, weil einige Einwohner von Berlin gegen den Weiterbau der A100 sind. Die sind allerdings auch nicht von dem regelmäßigen Verkehrschaos betroffen. Die paar Laubenpieper, die da Pech haben, kann man finanziell entschädigen. Dieses Glück hatten die Bewohner der Luisenstraße 23 nicht, als deren Wohnblock dem Regierungsviertel weichen mußte - trotz gegebener Zusagen, daß der Block stehen bleibt. Wenn die in den Arsch gekniffen sind, dann dürfen andere das Gleiche erleben.
Gleiches Recht für alle.

Den Streckenabschnitt kann man mit einer Berlin-Maut für alle Straßenverkehrsteilnehmer finanzieren. Einwohner bezahlen weniger und fertig. Die ganzen Touristen können ja ihre Vehikel vor den Toren der Stadt lassen und mit der S-Bahn fahren. Dann hat der VBB auch was davon.

So einfach ist das.

A100, Ein Projekt von Vorgestern und immer noch für morgen.

sebastian-berlin, Dienstag, 27.09.2011, 08:48 (vor 4604 Tagen) @ liebe70

Warum wähle ich für diesen Text ein Bahnforum?

Weil ich hier hoffentlich Mitstreiter für eine vernünftige Verkehrspolitik jenseits von Auto-Fanatikern finde.

Aha, und deshalb sucht man bei Bahn-Fanatikern?


Man sucht immer an der falschen Stelle. Deswegen findet man auch nix. Ist wie beim Pilze-, Waldbeeren- oder Pfandflaschensammeln.


Ich hoffe, die A 100 wird weitergebaut, und zwar bis zum (theoretischen) Dreieck Volkspark Prenzlauer Berg und in der weiteren Verlängerung bis zum Dreieck Schwanebeck A10/A11. Letzteres wird dadurch zum Autobahnkreuz. Da wo es möglich ist, wird die Autobahn in einen Tunnel gelegt.

Wenn man sieht, wie sich der Verkehr von der A113 über den Sterndamm weiter über die Kreuzung Sterndamm / Großberliner Damm / Südostallee am Bf. Schöneweide vorbei bis vor zur Schnellerstraße (bzw etwas weiter nördlich via Späthstraße / Baumschulenstraße / Südostallee / Rixdorfer Str. ebenfalls zur Schnellerstraße) quält, der wird verstehen daß die Verlängerung der A100 dringend nötig ist. Ich habe nämlich absolut keinen Bock auf dem Nachhauseweg stundenlang im Stau zu stehen, weil einige Einwohner von Berlin gegen den Weiterbau der A100 sind. Die sind allerdings auch nicht von dem regelmäßigen Verkehrschaos betroffen. Die paar Laubenpieper, die da Pech haben, kann man finanziell entschädigen. Dieses Glück hatten die Bewohner der Luisenstraße 23 nicht, als deren Wohnblock dem Regierungsviertel weichen mußte - trotz gegebener Zusagen, daß der Block stehen bleibt. Wenn die in den Arsch gekniffen sind, dann dürfen andere das Gleiche erleben.
Gleiches Recht für alle.

warum fahren die Leute Auto und nicht mit Deinem Arbeitgeber? Wie wäre es, wenn Du Dich für eine Verbesserung des S-Bahn-Verkehrs einsetzt. Das wird auch dringend nötig sein, da der Liter Benzin in absehbarer Zeit bei über 5 EUR liegen wird!

Den Streckenabschnitt kann man mit einer Berlin-Maut für alle Straßenverkehrsteilnehmer finanzieren. Einwohner bezahlen weniger und fertig. Die ganzen Touristen können ja ihre Vehikel vor den Toren der Stadt lassen und mit der S-Bahn fahren. Dann hat der VBB auch was davon.

Da sind doch Gerechtigkeitsfanatiker wie Du die ersten, die schreien! :)

Worauf bist DU bereit zu verzichten, damit die Autobahn samt Zu- und Abfahrten in einen Tunnel gelegt werden kann?

A100 - Ein Projekt für die Gegenwart!

ktmb, Dienstag, 27.09.2011, 09:41 (vor 4604 Tagen) @ sebastian-berlin

Ich denke, dass die A100 bzw. deren Endstück gebaut werden sollte. Aus den von Liebe70 geschilderten Gründen trägt es wohl dazu bei, den Verkehr wieder flüssiger zu machen.

A100 - Kein Projekt für die Gegenwart!

Manitou, Dienstag, 27.09.2011, 23:38 (vor 4604 Tagen) @ ktmb
bearbeitet von Manitou, Dienstag, 27.09.2011, 23:39

Der Verkehr wird nicht flüssiger, der Stau verlagert sich lediglich auf andere Straßen.

A100 - Kein Projekt für die Gegenwart!

liebe70, Mittwoch, 28.09.2011, 00:00 (vor 4604 Tagen) @ Manitou

Der Verkehr wird nicht flüssiger, der Stau verlagert sich lediglich auf andere Straßen.

Solange die nicht mehr ganz Johannisthal zuparken und die Umwelt verpesten, soll es mir recht sein. Mir reicht es schon, wenn der Durchgangsverkehr großräumig um den Stadtteil umgeleitet wird. Meinetwegen sollen Sie dann eben von der A100 via Grenzallee, Elsenstraße und -brücke im Stau stehen...

Heiliger Sankt Florian ...

Manitou, Mittwoch, 28.09.2011, 22:58 (vor 4603 Tagen) @ liebe70

... verschon mein Haus, zünd andre an!

Heiliger Sankt Florian ...

ABRob, Bad Oeynhausen, Freitag, 30.09.2011, 00:42 (vor 4602 Tagen) @ Manitou

Heiliger Sankt Florian verschon mein Haus, zünd andre an!

Den Schuh können sich die Gegner selber anziehen.

Heiliger Sankt Florian ...

Manitou, Freitag, 30.09.2011, 23:17 (vor 4601 Tagen) @ ABRob

Irrtum, ich bin gegen alle Monster-Verkehrsprojekte, die eine intakte Stadt und ihre Bürger schädigen. Und Berlin benötigt keine derart brutalen Eingriffe. Wenn man durch organisatorische Maßnahmen den ÖPNV fördert und den Indiviualverkehr begrenzt, reicht der Verkehrsraum. Eine autogerechte Stadt kann keine menschengerechte Stadt sein.

A100 - Ein Projekt für die Gegenwart!

Fabian318, Münster i. W., Mittwoch, 28.09.2011, 00:16 (vor 4604 Tagen) @ ktmb

Ich denke, dass die A100 bzw. deren Endstück gebaut werden sollte. Aus den von Liebe70 geschilderten Gründen trägt es wohl dazu bei, den Verkehr wieder flüssiger zu machen.

"Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten." Auch der Ausbau von Straßen auf doppelten Querschnitt ist in relativ kurzer Zeit wieder voll, dann geht es immer so weiter.

Interessant...

liebe70, Mittwoch, 28.09.2011, 02:13 (vor 4604 Tagen) @ Fabian318

"Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten." Auch der Ausbau von Straßen auf doppelten Querschnitt ist in relativ kurzer Zeit wieder voll, dann geht es immer so weiter.

Da braucht man jede Menge Abstellflächen. Also macht man weite Teile von NRW platt, betoniert diese und bekommt damit einen schönen Parkplatz vor den Toren Berlins. Die An- und Abreise erfolgt dann mit der Berliner S-Bahn... ;-)

A100 - Ein Projekt für die Gegenwart!

ABRob, Bad Oeynhausen, Freitag, 30.09.2011, 00:57 (vor 4602 Tagen) @ Fabian318

"Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten."

Um im Bild zu bleiben: Eine Erne ist immernoch besser als wildwucherndes Unkraut.
Sprich: Das Kanalisieren des Verkehrs auf eine Hochleistungsachse ist immer besser, als wenn sich der Verkehr duch haufenweise Stadtstraßen quälen muss.
Das gilt auch als Anwohnersicht. Bei dicht bebauten Stadtstraßen sind Lärmschutzmaßnahmen äußerst aufwendig bis unmöglich. Währenddessen wird bei so einem Autobahnneubau penibel darauf geachtet das alle gesetzlichen Grenzwerte möglichst überall eingehalten werden.

Auch der Ausbau von Straßen auf doppelten Querschnitt ist in relativ kurzer Zeit wieder voll, dann geht es immer so weiter.

Das kann man so allgemiein nicht sagen. Jedes Wachstum ist endlich!
Aber auch sonst gibt es keinen Fall, wo das eingetreten ist.

A100 - Kein Projekt für die Gegenwart!

Manitou, Freitag, 30.09.2011, 23:25 (vor 4601 Tagen) @ ABRob

Es gibt ein sehr billiges Mittel für den Lärmschutz, die geschwindigkeit zu reduzieren, Schleichwege zu schließen und Parkplätze zu reduzieren. Dann steigen die Autofahre meist auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad um.
Aber wenn man, wie in vielen anderen Ländern, die Autofahrer-Diktatur in der Verkehrspolitik brechen will, behaupten ADAC-nahe Fundamentalisten, es soll eine Öko-Diktatur errichtet werden. In Berlin hat ein sehr großer Teil der Haushalte kein privates Motor-Fahrzeug. Warum darf eine Minderheit (Autobesitzer) die Verkehrspolitik gegen die mehrheit machen?

A100 - Kein Projekt für die Gegenwart!

Holger2, Sonntag, 02.10.2011, 03:39 (vor 4600 Tagen) @ Manitou

weil sie vielleicht aus irgendeinem Grund, den Du nicht nachvollziehen kannst, auf das Auto angewiesen sind.

Im Übrigen hat Berlin ein sehr gut ausgebautes Nahverkehrssystem, das an einigen Stellen vielleicht ein wenig schneller sein könnte.

Holger

A100 - Kein Projekt für die Gegenwart!

Manitou, Sonntag, 02.10.2011, 23:53 (vor 4599 Tagen) @ Holger2

Für die reicht der Platz. Die anderen müssen durch Begrenzung der Resourcen zum Umsteigen gebracht werden.

Lärmschutz und -reduktion an Straßen

ABRob, Bad Oeynhausen, Montag, 03.10.2011, 18:17 (vor 4598 Tagen) @ Manitou

Es gibt ein sehr billiges Mittel für den Lärmschutz, die geschwindigkeit zu reduzieren, Schleichwege zu schließen und Parkplätze zu reduzieren.

Befass dich mal mit Straßenlärm.
Für die Lärmberechnung an Straßen und Schienen gilt in D die 16. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. In Anlage 1 wird die Berechnung von Straßenvewrkehrslärm dargelegt. Aus Diagramm II kann man den Einfluss der Geschwindigkeit ablesen:
[image]
Eine Geschwindigkeitsreduktion z.B. auf einer Stadtstraße von 50 km/h auf 30 km/h ergibt eine Lautstärkenreduktion von gerademal etwas über 2 db(A). Wie wir hier zusammengetragen haben, ist aber erst eine Reduktion ab 3 dB (A) für das menschliche Gehör überhaupt wahrnehmbar.
Zusamenfassung für dieses Beispiel: Der Autofahrer muss zwar 40% langsamer fahren, dem Anwohner hilft so eine Geschwindigkeitsreduxion aber garnicht.

Ach, und wenn der Lärmschutz duch eine Verringerung der Verkehrsstärke erreicht werden soll: Es müssen 90% weniger Fahrzeuge fahren, damit man eine Lautstärkenreduktion von 10 db(A) erreicht, was eine halbierung der empfundenen Lautstärke entspricht.

Übrigends wird die neue A100 auf 80 km/h beschränkt sein.

Dann steigen die Autofahre meist auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad um.

Das ist eine Hypothese, die es erstmal zu beweisen gilt.

Bahn teuer, Auto noch teurer, aber Freiheit unbezahlbar

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 27.09.2011, 10:23 (vor 4604 Tagen) @ sebastian-berlin

warum fahren die Leute Auto und nicht mit Deinem Arbeitgeber? Wie wäre es, wenn Du Dich für eine Verbesserung des S-Bahn-Verkehrs einsetzt. Das wird auch dringend nötig sein, da der Liter Benzin in absehbarer Zeit bei über 5 EUR liegen wird!

Blickpunkt Otto Autofahrer: bin ich mir nicht sicher.
Auch bei 5 Euro pro Liter wird man nach wie vor Auto fahren, solange Züge dort abfahren wo man nicht ist, und um Zeiten, die es einem nicht passt, dorthin fahren wo man nicht sein möchte.
Frei nach dem Credo: Bahn teuer, Auto noch teurer, aber Mobilitätsfreiheit unbezahlbar -> Auto.
Es wird dann halt in anderen Bereichen gespart, z.B. man zieht in eine Wohnung mit 40 statt 60 Quadratmeter pro Nase um.

Ein weiteres Credo: Auto 30 Minuten, Auto + Stau 60 Minuten, Bahn 90 Minuten -> Auto.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

AW

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Dienstag, 27.09.2011, 19:29 (vor 4604 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo!

warum fahren die Leute Auto und nicht mit Deinem Arbeitgeber? Wie wäre es, wenn Du Dich für eine Verbesserung des S-Bahn-Verkehrs einsetzt. Das wird auch dringend nötig sein, da der Liter Benzin in absehbarer Zeit bei über 5 EUR liegen wird!


Blickpunkt Otto Autofahrer: bin ich mir nicht sicher.
Auch bei 5 Euro pro Liter wird man nach wie vor Auto fahren, solange Züge dort abfahren wo man nicht ist, und um Zeiten, die es einem nicht passt, dorthin fahren wo man nicht sein möchte.
Frei nach dem Credo: Bahn teuer, Auto noch teurer, aber Mobilitätsfreiheit unbezahlbar -> Auto.
Es wird dann halt in anderen Bereichen gespart, z.B. man zieht in eine Wohnung mit 40 statt 60 Quadratmeter pro Nase um.

Ein weiteres Credo: Auto 30 Minuten, Auto + Stau 60 Minuten, Bahn 90 Minuten -> Auto.

Der hohe Ölpreis wird aber ein Problem von Menschen (und das werden leider immer mehr) sein, die nicht so viel verdienen. Diese können sich Auto-Fahren dann wirklich nicht mehr leisten.
Das Auto als Statussymbol wird immer unwichtiger. Für mich persönlich ist es wichtiger in einem großen, schönen (Passiv-) Haus zu wohnen als ein Auto zu besitzen.

...und das schreibt einer, der seit heute Führerschein-Besitzer ist... ;-)

m b g,
Anoj

Welcher hohe Ölpreis?

Felix, Göttingen, Dienstag, 27.09.2011, 20:44 (vor 4604 Tagen) @ Anoj 1

Der hohe Ölpreis wird aber ein Problem von Menschen (und das werden leider immer mehr) sein, die nicht so viel verdienen. Diese können sich Auto-Fahren dann wirklich nicht mehr leisten.

Es wird auf absehbare Zeit keinen hohen Ölpreis geben, jedenfalls nicht so hoch, daß das Autofahren deshalb zum Luxus einiger weniger werden würde. Das ist doch nur der Wunschtraum einiger, die das Auto aus ideologischen Gründen verteufeln.

A100, Ein Projekt von Vorgestern und immer noch für morgen.

liebe70, Dienstag, 27.09.2011, 14:00 (vor 4604 Tagen) @ sebastian-berlin

warum fahren die Leute Auto ...

Das mußt Du die Autofahrer fragen. Ich fahre Auto, weil ich gern Auto fahre und weil ich in meiner Freizeit nun nicht unbedingt auch noch mit dem Zug rumjuckeln muß. Andere wohnen weit auf dem Land und kommen anders nicht zur Arbeit. Es gibt viele Gründe, um ein Auto zu benutzen.

... und nicht mit Deinem Arbeitgeber?

Das mußt Du auch die anderen fragen. Außerdem gibt es sehr viele, die nutzen beides ergänzend.

Wie wäre es, wenn Du Dich für eine Verbesserung des S-Bahn-Verkehrs einsetzt.

Wozu? Nicht meine Baustelle, außerdem bin ich ein viel zu kleines Licht. Falls ich was zu sagen hätte, würde ich erst mal an anderer Stelle aufräumen.

Das wird auch dringend nötig sein, da der Liter Benzin in absehbarer Zeit bei über 5 EUR liegen wird!

Macht nichts, ich habe keinen Benziner. Außerdem zahlen die weniger Kfz-Steuern. Da ist es nur gerecht, wenn die höhere Kraftstoffpreise haben. Und falls der Liter Benzin wirklich mal 5 Euro kosten sollte, kann ich ja immer noch auf den ÖPNV umsteigen. :-)

Den Streckenabschnitt kann man mit einer Berlin-Maut für alle Straßenverkehrsteilnehmer finanzieren. Einwohner bezahlen weniger und fertig. Die ganzen Touristen können ja ihre Vehikel vor den Toren der Stadt lassen und mit der S-Bahn fahren. Dann hat der VBB auch was davon.


Da sind doch Gerechtigkeitsfanatiker wie Du die ersten, die schreien! :)

Nö. Ich bin ja Einwohner, also zahle ich zwar Maut, aber weniger als die Touris, die z.B. die Fragmente der Berliner Mauer gegenüber der o2-Arena aus dem fahrenden Auto angucken, statt die kurze Strecke zu laufen.

Worauf bist DU bereit zu verzichten, damit die Autobahn samt Zu- und Abfahrten in einen Tunnel gelegt werden kann?

Ich verzichte schon die ganze Zeit, und zwar auf ein ganzes Stück Lebensqualität, weil sich der Abbringerverkehr von der A113 quer durch den Stadtteil wälzt, wo ich wohne.

AW

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Dienstag, 27.09.2011, 19:33 (vor 4604 Tagen) @ liebe70

Hallo!

warum fahren die Leute Auto ...


Das mußt Du die Autofahrer fragen. Ich fahre Auto, weil ich gern Auto fahre und weil ich in meiner Freizeit nun nicht unbedingt auch noch mit dem Zug rumjuckeln muß. Andere wohnen weit auf dem Land und kommen anders nicht zur Arbeit. Es gibt viele Gründe, um ein Auto zu benutzen.

Auch für Menschen, die abgelegen wohnen, muss ein möglich sein, ohne Auto mobil zu sein, z.B. mit Car-Sharing (bestenfalls mit E-Autos) Die Infrastruktur und der Betrieb dafür muss durch den Bund oder die Länder zu Verfügung gestellt werden. Dies funktioniert in der Schweiz und in Vorarlberg großteils schon sehr gut.

m b g,
Anoj

AW

liebe70, Dienstag, 27.09.2011, 21:38 (vor 4604 Tagen) @ Anoj 1

Das mußt Du die Autofahrer fragen. Ich fahre Auto, weil ich gern Auto fahre und weil ich in meiner Freizeit nun nicht unbedingt auch noch mit dem Zug rumjuckeln muß. Andere wohnen weit auf dem Land und kommen anders nicht zur Arbeit. Es gibt viele Gründe, um ein Auto zu benutzen.

Auch für Menschen, die abgelegen wohnen, muss ein möglich sein, ohne Auto mobil zu sein, z.B. mit Car-Sharing (bestenfalls mit E-Autos) Die Infrastruktur und der Betrieb dafür muss durch den Bund oder die Länder zu Verfügung gestellt werden. Dies funktioniert in der Schweiz und in Vorarlberg großteils schon sehr gut.

In der (ost-)deutschen Pampa funktioniert Carsharing aber nicht. Da braucht man schon ein Auto, um zur Carsharingstation hinzukommen. Carsharing funktioniert nur in Gegenden, die sehr gut im ÖPNV ausgebaut sind. Somit fallen viele ostdeutsche Regionen von Anfang an weg. Außerdem ist des Deutschen liebstes Kind das Auto. Deutschland ist nicht ohne Grund Autofahrernation.

A100, Ein Projekt von Vorgestern und immer noch für morgen.

Mario, Dienstag, 27.09.2011, 14:22 (vor 4604 Tagen) @ liebe70

Man sucht immer an der falschen Stelle. Deswegen findet man auch nix. Ist wie beim Pilze-, Waldbeeren- oder Pfandflaschensammeln.

Tja, es gibt eben welche, die für die Bahn sind und Autobahnen hassen und welche, die richtig erkennen, dass es in der Realität beides geben muss. Bahnfans sind nicht automatisch Anti-Autobahnler, auch wenn Manitou das offenbar gerne so hätte.

Ich hoffe, die A 100 wird weitergebaut, und zwar bis zum (theoretischen) Dreieck Volkspark Prenzlauer Berg und in der weiteren Verlängerung bis zum Dreieck Schwanebeck A10/A11. Letzteres wird dadurch zum Autobahnkreuz. Da wo es möglich ist, wird die Autobahn in einen Tunnel gelegt.

Im ersten Bauabschnitt soll die A100 vom AD Neukölln (A113) bis zum Treptower Park verlängert werden. Im nächsten Abschnitt soll es dann wie gesagt unter dem Ostkreuz durch bis zur Michaelangelostraße weitergehen, wo man auf den breit ausgebauten "Nordinnenring" kommt, der ja mal als A100 ausgebaut werden sollte/soll. Im Bereich der Michaelangelo- und Ostseestraße wird da die breite Trasse dazu weiterhin freigehalten und heute zum großen Teil als mittiger Parkplatz genutzt. Weiter nach Westen verkehrt auf der Wisbyer Straße, Bornholmer Straße, Osloer Straße und Seestraße ja die Tram auf dem Mittelstreifen. Wenn man das hier künftig wirklich mal als A100 ausbauen will, dann könnte die A100 hier wohl durchgehend in Troglage verlaufen. ggf. auch teils gedeckelt wie ein Tunnel. Ob das je kommt, muss man sehen.

Die A11 bis zur A100-Trasse gibt es hier übrigens (noch) garnicht, obwohl sie mal angedacht war, aber inzwischen verworfen wurde. Es würde, falls man die A100 eines Tages wirklich mal als Vollring bauen würde, an der Prenzlauer Allee ein Autobahnkreuz/-dreieck sein, falls die A114 (B109) bis zur A100 verlängert werden würde. Aber das ist eine alte Planung, die heute auf Grund der Bebauung und der Tram dort eh nicht mehr geht. Es sei denn nur mit hohem Aufwand. Auch war mal ein Autobahnkreuz mit der A105 antgedacht, die bis im Bereich der Amrumer Straße weiter nach Süden geführt wereden sollte und auf der Trasse des heutigen B96-Tunnels unter dem Tiergarten durch bis zum Kreuz Schöneberg (A100/A103) verlaufen sollte. Doch das ist ja auch längt Geschichte.

Wenn man sieht, wie sich der Verkehr von der A113 über den Sterndamm weiter über die Kreuzung Sterndamm / Großberliner Damm / Südostallee am Bf. Schöneweide vorbei bis vor zur Schnellerstraße (bzw etwas weiter nördlich via Späthstraße / Baumschulenstraße / Südostallee / Rixdorfer Str. ebenfalls zur Schnellerstraße) quält, der wird verstehen daß die Verlängerung der A100 dringend nötig ist. Ich habe nämlich absolut keinen Bock auf dem Nachhauseweg stundenlang im Stau zu stehen, weil einige Einwohner von Berlin gegen den Weiterbau der A100 sind. Die sind allerdings auch nicht von dem regelmäßigen Verkehrschaos betroffen.

Richtig. Eine Metropole wie Berlin mit mehr als 3 Mio. Einwohnern braucht einfach einen kapazitätsmäßig und schnell ausgebauten Schnellstraßeninnenring. Und Berlin hätte diesen Ring schon längst gehabt, wenn die lange Teilung nicht gewesen wäre. Schienenwege sind enorm wichtig und ein dicht ausgebautes ÖPNV-Netz ist essentiel wichtig für eine Großstadt. Doch genau so braucht man auch Autobahnen und Schnellstraßen, die niveaufrei rund um die City bzw. tangential dazu verlaufen.

Die paar Laubenpieper, die da Pech haben, kann man finanziell entschädigen.

Die wussten schon von Anfang an, dass sie ihre neuern Schrebergärten auf der geplanten A100-Trasse anlegen und irgendwann weg müssten. Ihnen war also die Situation klar und dass Ihnen deshalb eine Entschädigung zusteht, ist deshalb nicht ganz logisch. Das gleiche hast du doch bei viele Flughafengegnern. Sie kaufen in der Nähe von Flughafen günstig Grundstücke, bauen dort, wehren sich wie die Blöden gegen den Flughafenausbau und bekommen dann für den Wegzug eine fette Entschädigung. Sie wussten aber von Anfang an, dass hier ein Ausbau kommen könnte oder sogar kommt.

Dieses Glück hatten die Bewohner der Luisenstraße 23 nicht, als deren Wohnblock dem Regierungsviertel weichen mußte - trotz gegebener Zusagen, daß der Block stehen bleibt. Wenn die in den Arsch gekniffen sind, dann dürfen andere das Gleiche erleben.

Da hast du halt den Unterschied, dass beim Bau des Wohnblocks noch nicht absehbar war, dass genau dort mal das Regierungsviertel hinkommt. Diese hätten hingegen entschädigt gehört.

Den Streckenabschnitt kann man mit einer Berlin-Maut für alle Straßenverkehrsteilnehmer finanzieren. Einwohner bezahlen weniger und fertig. Die ganzen Touristen können ja ihre Vehikel vor den Toren der Stadt lassen und mit der S-Bahn fahren. Dann hat der VBB auch was davon.

So einfach ist das.

Ich denke, dass in ein paar Jahren eh die PKW-Autobahnmaut kommen wird, so dass dann ählich wie in den Schweiz auch ein gewisser Anteil in den Ausbau/Erhalt der Schieneninfrastruktur fließen kann. Ob man aber eine Citymaut ähnlich wie in London einführen will; darüber möchte ich nicht urteilen. Zumindest wären für deine Idee einige neue, große und leicht erreichbare P+R-Plätze nötig, die attraktiv an das ÖPNV-Netz angeschlossen sein müssen.

Mobilitätswahn auf unser aller Kosten

Felix, Göttingen, Dienstag, 27.09.2011, 17:24 (vor 4604 Tagen) @ Mario

Hier mal zur Abwechslung meiner abweichende Meinung:

Tja, es gibt eben welche, die für die Bahn sind und Autobahnen hassen und welche, die richtig erkennen, dass es in der Realität beides geben muss. Bahnfans sind nicht automatisch Anti-Autobahnler, auch wenn Manitou das offenbar gerne so hätte.

Autolobby und Bahnlobby haben so einiges gemeinsam:
- Beide predigen einen Mobilitätswahn: Immer mehr und schneller. (Und teurer) Und beide forden ständig neue teure und landschaftszerstörende Straßen und Neubaustrecken.
- Beide orientieren sich ausschließlich an den Interessen des finanzstärksten Teils der Bevölkerung. Und das, obwohl die Reallöhne seit langer Zeit sinken und das Renteneintrittalter angehoben werden mußte, die Bevölkerung also ständig ärmer statt reicher wird.

Was habe ich mich gefreut, als es neulich hieß, daß viele Verkehrsprojekte mangels finanzieller Mittel nicht verwirklicht werden könnten. Noch lieber wäre es mir gewesen, man hätte der Mobilitätslobby die rote Karte gezeigt.

Ich denke, dass in ein paar Jahren eh die PKW-Autobahnmaut kommen wird, so dass dann ählich wie in den Schweiz auch ein gewisser Anteil in den Ausbau/Erhalt der Schieneninfrastruktur fließen kann. Ob man aber eine Citymaut ähnlich wie in London einführen will; darüber möchte ich nicht urteilen. Zumindest wären für deine Idee einige neue, große und leicht erreichbare P+R-Plätze nötig, die attraktiv an das ÖPNV-Netz angeschlossen sein müssen.

Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, warum der Staat mit den heutigen finanziellen Mitteln für Straßenbau- und unterhalt nicht auskommen können soll:
-Entweder bleibt das Verkehrsaufkommen konstant. Dann muß das Straßennetz, das früher ausgereicht hat, auch heute noch ausreichen.
-Oder das Verkehrsaufkommen wächst. Dann steigen aber auch die Einnahmen aus Steuern und Abgaben proportional.

Wenn der Staat trotzdem neue Abgaben einführen will, dann kann das nur bedeuten, daß er mit seinen Mitteln nicht haushälterisch umgeht. Und in der Tat wurden in den letzten Jahren so einige überflüssige Autobahnkilometer gebaut.

Ich hoffe, der ADAC weiß eine Pkw-Autobahnmaut zu verhindern.

Die Reallöhne sind in den vergangenen Jahrzehnten gesunken. Das Renteneintrittsalter wurde angehoben. Der Lebensstandard sinkt. Wo bleibt eigentlich unser Geld? Unter anderem haben wir es der Mobilitätslobby in den Rachen geworfen.

Mobilitätswahn auf unser aller Kosten

ABRob, Bad Oeynhausen, Dienstag, 27.09.2011, 19:15 (vor 4604 Tagen) @ Felix

Die Reallöhne sind in den vergangenen Jahrzehnten gesunken. Das Renteneintrittsalter wurde angehoben. Der Lebensstandard sinkt. Wo bleibt eigentlich unser Geld? Unter anderem haben wir es der Mobilitätslobby in den Rachen geworfen.

Jährliche Einnahmen des Bundes aus der Energiesteuer (Mineralölsteuer): über 40 Mrd. EUR
Gesamthaushalt des Verkehrsministeriums: 25 Mrd. EUR

In den Rachen werfen sieht ander aus!

Mobilitätswahn auf unser aller Kosten

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 28.09.2011, 09:15 (vor 4603 Tagen) @ Felix

Hallo Felix,

Autolobby und Bahnlobby haben so einiges gemeinsam:
- Beide predigen einen Mobilitätswahn: Immer mehr und schneller. (Und teurer) Und beide forden ständig neue teure und landschaftszerstörende Straßen und Neubaustrecken.

Was muss man ansonsten machen, wenn die Einwohner nicht mehr bei der Arbeit um die Ecke wohnen möchten?
Auf Dauer gibt es drei unterschiedliche Siedlungen:

1. Siedlungen in denen man wohnen, aber nicht arbeiten möchte
2. Siedlungen in denen man arbeiten, aber nicht wohnen möchte
3. Siedlungen in denen man weder wohnen noch arbeiten möchte

(für Siedlungen, in denen man sich erholen kann, steigt man ins Auto zum nächsten Flughafen, nimmt den Billigflieger und mietet sich vor Ort ein Auto)

Autobahnen und HGV-Strecken haben es ermöglicht, etwa in Paris zu arbeiten, aber in Eigenbrakel (BE) zu wohnen, nur weil die Wohnung dort soviel billiger ist, dass man damit locker nach Paris pendeln kann.
Man kann das Verfahren lieben oder hassen, aber so ist der Mensch halt: eigene Geldtasche an erster Stelle.

Beide orientieren sich ausschließlich an den Interessen des finanzstärksten Teils der Bevölkerung.

Das ist im Allgemeinen so und hat wenig mit Auto-/Bahnlobby zu tun.
Nur wenn man Geld hat, ist die Freiheit nicht teuer.

1. Entweder bleibt das Verkehrsaufkommen konstant. Dann muß das Straßennetz, das früher ausgereicht hat, auch heute noch ausreichen.
2. Oder das Verkehrsaufkommen wächst. Dann steigen aber auch die Einnahmen aus Steuern und Abgaben proportional.

3. Das Verkehrsaufkommen wächst stärker als die Ausbaurate des Straßennetzes.
Und das passiert sozusehen bei uns.
Den letzten Jahren sind immer mehr Autobahnen gebaut, vorhandene Autobahnen ausgebaut, aber die Staus haben sich nur verlängert.

Ich hoffe, der ADAC weiß eine Pkw-Autobahnmaut zu verhindern.

In NL wurde es mehrmals versucht ("rekeningrijden", "kilometerheffing"). Erfolglos.
Man hatte nicht damit gerechnet, dass meine Landesleute kreativ wurden, die Verfahren zu umgehen oder auszuhebeln.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

AW

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Dienstag, 27.09.2011, 19:22 (vor 4604 Tagen) @ liebe70
bearbeitet von Anoj 1, Dienstag, 27.09.2011, 19:23

Hallo!

Ich hoffe, die A 100 wird weitergebaut, und zwar bis zum (theoretischen) Dreieck Volkspark Prenzlauer Berg und in der weiteren Verlängerung bis zum Dreieck Schwanebeck A10/A11. Letzteres wird dadurch zum Autobahnkreuz. Da wo es möglich ist, wird die Autobahn in einen Tunnel gelegt.

Wenn man sieht, wie sich der Verkehr von der A113 über den Sterndamm weiter über die Kreuzung Sterndamm / Großberliner Damm / Südostallee am Bf. Schöneweide vorbei bis vor zur Schnellerstraße (bzw etwas weiter nördlich via Späthstraße / Baumschulenstraße / Südostallee / Rixdorfer Str. ebenfalls zur Schnellerstraße) quält, der wird verstehen daß die Verlängerung der A100 dringend nötig ist. Ich habe nämlich absolut keinen Bock auf dem Nachhauseweg stundenlang im Stau zu stehen, weil einige Einwohner von Berlin gegen den Weiterbau der A100 sind. Die sind allerdings auch nicht von dem regelmäßigen Verkehrschaos betroffen. Die paar Laubenpieper, die da Pech haben, kann man finanziell entschädigen. (...)

Vorweg: Ich kenne die genaue Situation in Berlin nicht.

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.
Manchmal wundere ich mich schon darüber, dass einige von euch wenig Ahnung von nachhaltiger Mobilität haben.

m b g,
Anoj

AW

ABRob, Bad Oeynhausen, Dienstag, 27.09.2011, 19:46 (vor 4604 Tagen) @ Anoj 1
bearbeitet von ABRob, Dienstag, 27.09.2011, 19:47

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.

Ähhhh... Verkehrsverlagerung bedeutet eine Verkehrsentlastung auf dem Verkehrsweg von dem verlagert wird!

Manchmal wundere ich mich schon darüber, dass einige von euch wenig Ahnung von nachhaltiger Mobilität haben.

Zu allererst braucht es eine Definition und Ziele von 'nachhaltiger Mobilität'.

AW

ITF, Mittwoch, 28.09.2011, 01:14 (vor 4604 Tagen) @ ABRob

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.


Ähhhh... Verkehrsverlagerung bedeutet eine Verkehrsentlastung auf dem Verkehrsweg von dem verlagert wird!

Im Wesentlichen bringen neue Strassen neuen Verkehr.

Einzelne bereiche in Neukoelln koennen durch die A100 entlastet werden, gleichzeitig fuehrt die A100 dazu, dass in Lichtenberg neuer Verkehr entsteht. Der Stau verschiebt sich also nur von Neukoelln nach Lichtenberg/Fr'hain.

Manchmal wundere ich mich schon darüber, dass einige von euch wenig Ahnung von nachhaltiger Mobilität haben.

Ist halt nen Eisenbahnerforum...;) Aber schau ertmal bei DSO...

AW

liebe70, Dienstag, 27.09.2011, 22:15 (vor 4604 Tagen) @ Anoj 1

Hallo!

Ich hoffe, die A 100 wird weitergebaut, und zwar bis zum (theoretischen) Dreieck Volkspark Prenzlauer Berg und in der weiteren Verlängerung bis zum Dreieck Schwanebeck A10/A11. Letzteres wird dadurch zum Autobahnkreuz. Da wo es möglich ist, wird die Autobahn in einen Tunnel gelegt.

Wenn man sieht, wie sich der Verkehr von der A113 über den Sterndamm weiter über die Kreuzung Sterndamm / Großberliner Damm / Südostallee am Bf. Schöneweide vorbei bis vor zur Schnellerstraße (bzw etwas weiter nördlich via Späthstraße / Baumschulenstraße / Südostallee / Rixdorfer Str. ebenfalls zur Schnellerstraße) quält, der wird verstehen daß die Verlängerung der A100 dringend nötig ist. Ich habe nämlich absolut keinen Bock auf dem Nachhauseweg stundenlang im Stau zu stehen, weil einige Einwohner von Berlin gegen den Weiterbau der A100 sind. Die sind allerdings auch nicht von dem regelmäßigen Verkehrschaos betroffen. Die paar Laubenpieper, die da Pech haben, kann man finanziell entschädigen. (...)


Vorweg: Ich kenne die genaue Situation in Berlin nicht.

Das kann ich mir denken.

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.

Wenn die Verkehrsverlagerung eine höhere Lebensqualität mit sich bringt, ist sie dann schlecht? Der Vorteil einer Verkehrsverlagerung ist auch, daß man in fast reinen Wohngegenden den Straßen(durchgangs)verkehr drastisch reduzieren kann.

Manchmal wundere ich mich schon darüber, dass einige von euch wenig Ahnung von nachhaltiger Mobilität haben.

Was willst Du damit sagen? Weißt Du was jeden Nachmittag auf dem Sterndamm und den umliegenden Straßen los ist? Wieviel Autos da im Stau stehen, weil es die supertollen Verkehrsplaner nicht gebacken bekommen, den Durchgangsverkehr um einen fast reinen Wohngebietsstadtteil herumzuleiten? Stattdessen wird eine Kreuzung mit Millionenaufwand umgebaut, obwohl der Abfluß des Durchgangsverkehrs gar nicht gewährleistet ist. Man hat es noch nicht einmal geschafft, die beiden Ampeln, an der Kreuzung Sterndamm/Großberliner Damm einerseits und Sterndamm/Schnellerstraße andererseits so zu schalten, daß der Verkehr problemlos fließen kann. Wenn die Ampel an der ersten Kreuzung grün ist, ist die der zweiten Kreuzung rot! Da stockt der Verkehr mehr als er fährt. Durch die Abgase wird die Umwelt nachhaltig geschädigt.

Nachhaltige Mobilität... Als Anwohner interessiert Dich vorrangig, was kurz- bis mittelfristig passiert, um Deine Lebensqualität zu steigern. Erst wenn das realisiert ist, kommt "nachhaltige Mobilität". Bis dahin ist das nur Geschwalle eines Außenstehenden, der überhaupt keine Ahnung von den regionalen Problemen hat.

Tangentialverbindung Ost?

ktmb, Mittwoch, 28.09.2011, 11:23 (vor 4603 Tagen) @ liebe70

Bei den Piraten gefunden: Tangentialverbindung Ost statt A100 Weiterbau! Volksbefragung jetzt! Konstruktiver Vorschlag. für 50 Mio € statt 420 Mio €[/b]

Tangentialverbindung Ost?

ABRob, Bad Oeynhausen, Freitag, 30.09.2011, 00:35 (vor 4602 Tagen) @ ktmb

Bei den Piraten gefunden: Tangentialverbindung Ost statt A100 Weiterbau! Volksbefragung jetzt! Konstruktiver Vorschlag. für 50 Mio € statt 420 Mio €

Die TVO wird ja auch gebaut - zusätzlich zur A100.

AW

Maggus, Ravensburg (Württ), Mittwoch, 28.09.2011, 15:17 (vor 4603 Tagen) @ Anoj 1
bearbeitet von Maggus, Mittwoch, 28.09.2011, 15:18

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.

Genau deshalb baut man auch sinnvollerweise Umgehungsstraßen und Autobahnen.

Manchmal wundere ich mich schon darüber, dass einige von euch wenig Ahnung von nachhaltiger Mobilität haben.

Wie soll "nachhaltige Mobilität" außerhalb von Ballungsräumen denn aussehen? Was bringt mir in einem Kuhdorf eine Buslinie, die sonntags höchstens 4 mal fährt? Carsharing ist selbst bei mir hier vor Ort (in der Nähe einer 50'000 Einwohner Stadt) nicht drin. 5 km Fahrtweg ist das nächste DB Carsharing Fahrzeug. Das kann für mich nie und nimmer ein eigenes Auto ersetzen. Zudem muss ich am Flughafen Arbeitszeiten zwischen 4 - 23 Uhr wahrnehmen können.

--
[image]

AW

ITF, Mittwoch, 28.09.2011, 16:39 (vor 4603 Tagen) @ Maggus
bearbeitet von ITF, Mittwoch, 28.09.2011, 16:40

Generell gilt: Neue Straßen bringen keine Verkehrsentlastung, sondern immer eine Verkehrsverlagerung.


Genau deshalb baut man auch sinnvollerweise Umgehungsstraßen und Autobahnen.

Umgehungsstraßen und Autobahnen führen immer zu mehr Verkehr. Es kann zu Entlastungen im Nahbereich kommen, sher viel Verkehr auf einer neuen Autobahn oder Ortsumgehung ist neuer Verkehr, der früher gar nicht stattgefunden hätte. Deswegen ist die Entlastungswirkung auch zumiets sehr bescheiden.

Nur wenn man im Umfeld der neuen A100 massiv den Straßenraum einengt und durch Einbahnstraßen und Sackgassen behindert, würde die A100 zu einer wirklichen Entlastung führen.

AW

Manitou, Mittwoch, 28.09.2011, 22:56 (vor 4603 Tagen) @ Maggus

Mit dem Auto bis zum P+R-Parkplatz am Rand der Stadt fahren, ab dort mit der S-Bahn in die Stadt. Das war schon zu DDR-Zeiten angegangen worden, heutzutage sind diese fast vergessen (Altglienicke und Pankow-Heinerdorf direkt an den S-Bahnhöfen). In Skandinavien (u.a. Oslo) und in London funktioniert sowas dank City-Maut.
Wenn man sowas bei uns versucht, schreit der ADAC "Menschenrechtsverletzung" und droht, den europäischen Gerichtshof für Menschrechte anzurufen.
Wenn man den Verkehrsraum für private PKW beschränkt, aber den ÖPNV ausbaut, wird der Stau nach einer Übergangsphase sich sogar reduzieren. Denn warum im Stau stehen, wenn öffentliche Verkehrsmittel schneller sind?

ausgebauter Nahverkehr = kürzere Staus?

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 29.09.2011, 09:32 (vor 4602 Tagen) @ Manitou

Mit dem Auto bis zum P+R-Parkplatz am Rand der Stadt fahren, ab dort mit der S-Bahn in die Stadt. Das war schon zu DDR-Zeiten angegangen worden, heutzutage sind diese fast vergessen (Altglienicke und Pankow-Heinerdorf direkt an den S-Bahnhöfen). In Skandinavien (u.a. Oslo) und in London funktioniert sowas dank City-Maut.

Allerdings nur, wenn die Stadtgebühr höher ist als 1x Transferium Parkgebühr + 4-5x Fahrkarte Transferium-Innenstadt v.v.
Wenn nicht, dann wird die Gebühr hingenommen und stehen die Staus immer noch da.

Wenn man den Verkehrsraum für private PKW beschränkt, aber den ÖPNV ausbaut, wird der Stau nach einer Übergangsphase sich sogar reduzieren. Denn warum im Stau stehen, wenn öffentliche Verkehrsmittel schneller sind?

Das hat Eindhoven schon versucht, sprich: freie Busspuren. Die Staus sind nicht kürzer geworden, eher länger, und "freie Busspur" ist bei uns mittlerweile fast ein Schimpfausdruck geworden.

Schon alleine wegen der Tatsache, dass man einen Fahrkartenkaufvorgang machen muß, kriegt man die Leute nicht aus ihren gummibereiften Blechkisten, auch nicht wenn die Fahrkarte null Euro kosten würde.
Dagegen hat man mit den freien Busspuren dem privaten Straßenverkehr Kapazität entnommen, während die Verkehre nicht dementsprechend abgenommen haben. Daher also längere Staus, statt kürzere.

Blickpunkt Jan Autofahrer: "Sag mir mal, Oscar, haste schon versucht, eine komplette Weihnachtsdekoration oder Abendgarderobe in Deinen tollen Bus mitzunehmen?"


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

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ausgebauter Nahverkehr = kürzere Staus?

Manitou, Donnerstag, 29.09.2011, 23:32 (vor 4602 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Manitou, Donnerstag, 29.09.2011, 23:35

Ab einer bestimmten Staulänge werden sich mit Ausnahme einiger bornierter Autofahrer trotzdem die Mehrheit umerziehen lassen. Und "freie Fahrt für freie Bürger" sollte vor allem im ÖPNV gelten. Warum nicht mit Parkgebühren und City-Maut die Kosten für ÖPNV decken und dafür die Fahrscheine abschaffen?
Wenn sich alle hinsichtlich der Autonutzung zurückhalten, wären die Straßen frei für diejenigen, die große Dinge gekauft haben, als Vertreter Warenmuster mitführen müssen oder körperlich Behinderten, die zwingend auf ein Auto angewiesen sind.
Und wenn ich mich an die Stänkerei eines Rolf Eden gegen Busspuren erinnere, den es störte, das Leute, die sich kein Auto leisten könne, im Bus an seiner protzkarre vorbeiziehen, dann kann ich nur fordern, auf allen Straßen Busspuren einzurichten.

A100, Ein Projekt von Vorgestern und immer noch für morgen.

Manitou, Dienstag, 27.09.2011, 23:36 (vor 4604 Tagen) @ liebe70

Würdest Du auch so reden, wenn Du eine Wohnung verlierst, die Du in selber Qualität, Größe und Miet niemals wieder bekommst? Neben den plattgemachten Kleingärten werden allein für den jetzt in Erwägung gezogenen Bauabschnitt auch Mietshäuser abgerissen. Da die Zugezogenen die Mieten nach oben getrieben haben, werden die Mieter dieser Häuser keine vergleichbaren Wohnungen, sondern entweder schlechtere oder kleinere oder teuerere Wohnunge finden.

Ich hatte oft genug schon die A***karte...

liebe70, Mittwoch, 28.09.2011, 00:08 (vor 4604 Tagen) @ Manitou

- kein Text -

A100, Ein Projekt von Vorgestern

ABRob, Bad Oeynhausen, Dienstag, 27.09.2011, 19:07 (vor 4604 Tagen) @ Fratz

Frei nach Martin Niemöller

Ach Gott, der Arme muss auch für jeden Sch*** herhalten...

Warum wähle ich für diesen Text ein Bahnforum?

Weil ich hier hoffentlich Mitstreiter für eine vernünftige Verkehrspolitik jenseits von Auto-Fanatikern finde.


Aha, und deshalb sucht man bei Bahn-Fanatikern?

Weil es leide viele Bahnfans gibt, die ideologisch gegen den Straßenverkehr sind. Stattdessen sollte man sich mal grundsätzliche Verkehrsdaten anschauen; dann würde man zu dem Schluss kommen, dass man den Verkehr und insbesondere das zukünftige Verkehrswacchstum nur bewältigen kann, wenn man nicht Straße und Schiene gegeneinander ausspielt. Vielmehr ist eine Förderung beider Verkehrsträger gleichermaßen notwendig!

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

Holger2, Mittwoch, 28.09.2011, 23:27 (vor 4603 Tagen) @ Manitou
bearbeitet von Holger2, Mittwoch, 28.09.2011, 23:27

Hallo Manitou,

erstens, weil Dein Beitrag überhaupt nichts mit Eisenbahn zu tun hat. Und Du kannst Dir nicht vorstellen, wie herzlich egal uns in Baden - Württemberg 3,8km Umgehungssstr. in Berlin sind.

zweitens, weil Du ein Gedicht verwendest, dass von Martin Niemöller etwa 1976 verwendet wurde, um das Schweigen und Wegschauen der Deutschen zu kritisieren, als die Nazis Millionen von Menschen ermordeten. Er selbst saß von 1937 - 45 im KZ. Das vollständige Zitat siehe hier.

Viele sind heute der Meinung, dass man jede Sache, die einem nicht passt, gleich in irgendeiner Weise mit dem Naziregime vergleichen muss. Dieser indirekte Vergleich des Leids von Millionen Menschen mit einem 3,9 km Stück Umgehungsstr. verhöhnt in meinen Augen die wirklichen Opfer des Nationalsozialismus.

Gerade heute war ein sehr guter Leitartikel in der Stuttgarter Zeitung zum Thema S21. Zu Demokratie gehört eben nicht nur, die eigene Meinung ohne jegliche Rücksichtnahme durchzuboxen, sondern auch dem Gegner zuzuhören und die andere Meinung ggf. zu respektieren.

Holger

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

Manitou, Donnerstag, 29.09.2011, 23:47 (vor 4602 Tagen) @ Holger2

Ich kenne das original aus meiner Schulzeit und habe mich bewußt daran angelehnt, weil es auch hier um das Wegschauen geht, wenn in Berlin sich die Autofahrer-Lobby Stück um Stück die gewachsene Stadt zerstören läßt. Der Protest gegen unsoziale projekte kommt meist nur von den Betroffenen, diejenigen, die erst bei weiteren Abschnitten betroffen werden, wachen erst auf, wenn die Bagger vor der eigenen Tür stehen. Ich habe übrigens bewußt u.a. ein Eisenbahnforum gewählt weil ich hier auf denkende Mitbürger hoffe, die die Welt nicht nur über das eigene Lenkrad hinweg sehen. Solltest Du mal nach Berlin kommen, mach mal eine Rundfahrt mit der Ringbahn (S41/S42), damit Du sehen kannst, wie das unzerstörte Berlin im Osten und die Folgen der A100 im Westen gegeneinander wirken. Auch die überbetonierte Umgebung des S-Bahnhofs Steglitz ist ein Schock für Stadt-Ästeten. Das Geld, was hier verbaut wird, fehlt dem notwendigen ÖPNV-Ausbau, da gäbe es in Berlin noch etliche Projekte, die sich im übrigen besser in die Stadt einfügen, weil die nötigen Trassen freigehalten wurden.
Unüberlegte Polemik statt Argumenten sind ein Zeichen mangelnden Geistes.

A100, aus vielen Gründen schädlich!

ringbahn, Freitag, 30.09.2011, 22:25 (vor 4601 Tagen) @ Manitou

Solltest Du mal nach Berlin kommen, mach mal eine Rundfahrt mit der Ringbahn (S41/S42), damit Du sehen kannst, wie das unzerstörte Berlin im Osten und die Folgen der A100 im Westen gegeneinander wirken. Auch die überbetonierte Umgebung des S-Bahnhofs Steglitz ist ein Schock für Stadt-Ästeten. Das Geld, was hier verbaut wird, fehlt dem notwendigen ÖPNV-Ausbau, da gäbe es in Berlin noch etliche Projekte, die sich im übrigen besser in die Stadt einfügen, weil die nötigen Trassen freigehalten wurden.


Das ist doch genau der Punkt. Außerdem, wenn die Verlagerung so wirkungsvoll ist, warum ist die Schlossstr. eigentlich nicht Autofrei? Empfehlenswert ist auch der Besuch der Umgebung vom S-Bundesplatz. Der Versuch der autogerechten Stadt ist doch gescheitert. Gegenbeispiele sind willkommen. Das Auto verbraucht in der Stadt von dem zu viel, was knapp dort besonders knapp ist PLATZ!
Für den Preis dieses Autobahnappendix können auch gut 100km Straßenbahn in der Stadt gebaut werden. Gern auch mit Bedarfshalt für lieb70 ;)

Es grüßt ringbahn

A100, aus vielen Gründen schädlich!

liebe70, Freitag, 30.09.2011, 23:25 (vor 4601 Tagen) @ ringbahn

...Außerdem, wenn die Verlagerung so wirkungsvoll ist, warum ist die Schlossstr. eigentlich nicht Autofrei?

Weil da eine Buslinie der BVG langfährt? Außerdem fahren nur Deppen die Schloßstraße vom Steglitzer Kreisel bis zum ex-Bierpinsel. Auf der A103 kommt man bedeutend schneller voran. Wahlweise kann man auch vom Breitenbachplatz via Schildhornstraße zur Schloßstraße gelangen, von der Fahrmöglichkeit von der Filandastraße her ganz zu schweigen.

Empfehlenswert ist auch der Besuch der Umgebung vom S-Bundesplatz. Der Versuch der autogerechten Stadt ist doch gescheitert.

Im Gegenteil, die niveaufreie Kreuzung der Bundesallee mit der A100 sowie deren Zu- und Abfahrten ist doch gut gelungen. Ein paar Bäumchen links und rechts der Straßen fehlen da allerdings. ;-)

...Das Auto verbraucht in der Stadt von dem zu viel, was knapp dort besonders knapp ist PLATZ!

Awatt. Nicht so verbissen sehen. Breite Einfallstraßen bis zu einem Innenring, von dem man bequem in jeden Winkel der Innenstadt kommt und dort vernünftige Parkhäuser bauen. Dann kann man jeden Winkel zu Fuß erkunden und braucht auch keinen ÖPNV mehr. Wenn es wenig bis keinen ÖPNV gibt, gibt es auch weniger Schwarzfahrer und somit braucht man weniger Kontrolleure. Das eingesparte Geld kann man gut in vernünftige Straßen stecken.

Für den Preis dieses Autobahnappendix können auch gut 100km Straßenbahn in der Stadt gebaut werden.

Klar, am besten in Westberlin, dann kann es da noch öfter rummsen. Oder man baut gleich noch ein paar vernünftige Parkplätze am Stadtrand für die Touristen und deren Autos. Die können dann meinetwegen auch per S-Bahn in die Stadt fahren und blockieren mit ihrem "Fragmente-der-Berliner-Mauer-aus-dem-Auto-angucken-wollen"-Geschleiche nicht die einheimische Bevölkerung. Wer 45 km/h auf einer Ausfallstraße schleicht, sollte aus dem Verkehr gezogen und mit einem saftigen Bußgeld belegt werden. Da hat man dann noch mehr Geld für einen eventuellen ÖPNV.

Gern auch mit Bedarfshalt für lieb70 ;)

Den brauche ich nicht, liebe rrrrriiiiinnnnggggggbahn. :-)

PS: Ich bin heute früh von mir zu Hause bis zum Ostbahnhof in bequemen 15 Minuten mit dem Auto gefahren. Mit dem "ÖPNV" brauche ich das Dreifache an Zeit: Die Straßenbahn fährt derzeit wieder mal nicht, dann muß ich auf die S-Bahn warten, die im 20-Minuten-Takt fährt und dann müßte ich noch an der Megabaustelle umsteigen. Nein, danke.

Es wird aber Zeit, daß ein vernünftiger Winter wieder kommt, denn dann fahren noch mehr mit der S-Bahn, weil sie keine Ahnung haben, wie man bei Schnee fährt oder sich nicht trauen. Dann ist endlich wieder Platz für die Berufskraftfahrer... ;-)

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

liebe70, Freitag, 30.09.2011, 22:57 (vor 4601 Tagen) @ Manitou

Ich kenne das original aus meiner Schulzeit und habe mich bewußt daran angelehnt, weil es auch hier um das Wegschauen geht, wenn in Berlin sich die Autofahrer-Lobby Stück um Stück die gewachsene Stadt zerstören läßt.

Aha, der Britzer Tunnel zerstört die gewachsene Stadt. Wußte ich noch nicht.

Der Protest gegen unsoziale projekte kommt meist nur von den Betroffenen, ...

Das ist in der Regel so.

...diejenigen, die erst bei weiteren Abschnitten betroffen werden, wachen erst auf, wenn die Bagger vor der eigenen Tür stehen.

Naja, dann müßte die A113 aber seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr breit werden, ehe ein Bagger bei mir vor der Tür steht.

Ich habe übrigens bewußt u.a. ein Eisenbahnforum gewählt weil ich hier auf denkende Mitbürger hoffe, die die Welt nicht nur über das eigene Lenkrad hinweg sehen.

Falsches Forum, würde ich meinen. Jeder deutsche Bürger sieht doch, wo in Berlin die Milliarden versickern. Beim ÖPNV-Ausbau landet das Geld jedenfalls nicht. Und da sollen sie noch mehr Geld reinpumpen? Das glaubst Du doch selbst nicht?!

...Solltest Du mal nach Berlin kommen, mach mal eine Rundfahrt mit der Ringbahn (S41/S42), damit Du sehen kannst, wie das unzerstörte Berlin im Osten ...

Unzerstörtes Berlin im Osten? Die vielen Plattenbauten kommen nicht von ungefähr. Da gab es nach dem Krieg jede Menge Ruinen, die plattgemacht wurden, wobei mit plattmachen da nicht viel war.

...und die Folgen der A100 im Westen gegeneinander wirken.

Die da wären?

Auch die überbetonierte Umgebung des S-Bahnhofs Steglitz ist ein Schock für Stadt-Ästeten. Das Geld, was hier verbaut wird, fehlt dem notwendigen ÖPNV-Ausbau, da gäbe es in Berlin noch etliche Projekte, die sich im übrigen besser in die Stadt einfügen, weil die nötigen Trassen freigehalten wurden.

Soso - und deswegen gibt es so viele Straßenbahnen im Westteil der Stadt? Die Straßenbahnstrecke zum Virchowklinikum ist des wegen bei der BVG so "beliebt", weil es da regelmäßig rummst, denn der Westberliner Autofahrer kennt - dank der großartigen Verkehrspolitik in der damals noch geteilten Stadt - gar keine Straßenbahnen mehr. Diese wurden recht frühzeitig ab 1954 eingestellt, so daß es ab dem 03.10.1967 überhaupt keine Straßenbahn mehr gab. Also können wir am 03.10. auch den 44. Jahrestag vom straßenbahnfreien Westteil der Stadt feiern.

Unüberlegte Polemik statt Argumenten sind ein Zeichen mangelnden Geistes.

Viel Argumente brachtest Du auch nicht grad.

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

Manitou, Freitag, 30.09.2011, 23:30 (vor 4601 Tagen) @ liebe70

Es gibt freigehaltene Trassen für künftige U-Bahnen. Viele Straßen haben Mittelstreifen, wo es früher Straßenbahnen gab und wieder welche gebaut werden könnten. Bei Rasengleis hat man einen Grünverlust von 5%, wenn der Mittelstreifen begrünt ist, bzw. einen Grüngewinn von 95%, wenn man Parkplätze auf dem Mittelstreifen entsiegelt und Rasengleis baut. Selbst bei Braunkohlenstrom ist der CO2-Ausstoß einer Straßenbahn geringer, als bei der Beförderung der selben Fahrgastmenge mit PKW's. Nimmt man je zur Hälfte Öko- und Erdgasstrom, ist der Beitrag für den Klimaschutz gewaltig.

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

Holger2, Sonntag, 02.10.2011, 03:35 (vor 4600 Tagen) @ Manitou

Hallo,

nicht dass ich mich jetzt im Bereich Treptower Park auskennen würde. Zerstört worden ist in Berlin auf beiden Seiten einiges. Beim Bau von Straßen muss man aber wohl immer eine Güterabwägung treffen. Im Berliner Osten herrscht teils ganz schönes Chaos, weil einfach die leistungsfähigen Straßen fehlen.

Es kann auch sein, dass derzeit viele Menschen im Stau stehen, weil eben besagtes Stück Autobahn nicht gebaut worden ist. Und dass unter diesem Stau die Anwohner leiden.

Es ist auch immer sehr einfach, den anderen ein anderes Verhalten aufzwingen zu wollen ("wenn Du weiter Auto fährst, musst Du halt im Stau stehen"). Wir haben in Stuttgart auch viele von der Sorte, die nur einmal im Jahr Bahn fahren, wenn überhaupt, und dann nicht verstehen, dass es wichtig ist, schnell über die Steige nach Ulm zu kommen.

Es gibt ja auch immer noch viele Menschen, die ihr Auto einfach brauchen. Ein klassisches Beispiel ist der Handelsvertreter. Ohne Auto ist es oft schlicht nicht möglich, eine entsprechende Anzahl Kunden in angemessener Zeit und mit dem erforderlichen Gepäck zu besuchen.

Wichtig wäre mir allerdings dann zunächst einmal nachzudenken, ob das eigene Verhalten denn auch so ökologisch ist.

Holger

A100, Dein Beitrag ist aus 2 Gründen dämlich!

Manitou, Sonntag, 02.10.2011, 23:52 (vor 4599 Tagen) @ Holger2

Wenn Du richtig gelesen hättest, es soll auf unnötige Fahrten verzichtet werden. Dann reichen die Straßen für den notwendigen Verkehr.

zur "unnötigen Fahrt"

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 03.10.2011, 08:17 (vor 4598 Tagen) @ Manitou

Wenn Du richtig gelesen hättest, es soll auf unnötige Fahrten verzichtet werden. Dann reichen die Straßen für den notwendigen Verkehr.

Wobei "unnötig" ein relativer Begriff ist.
Erklär mal Otto Autofahrer, dass seine Fahrt unnötig ist.


gruß,

Oscar (NL).

--
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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

zur "unnötigen Fahrt"

Manitou, Montag, 03.10.2011, 22:38 (vor 4598 Tagen) @ Oscar (NL)

Deshalb Straßenraum verknapepn, anber ÖPNV verbessern. Wer mit ÖPNV oder Fahrrad schneller ist hat erkannt, daß seine Autofahrt unnötig ist.

zur "unnötigen Fahrt"

Holger2, Dienstag, 04.10.2011, 00:10 (vor 4598 Tagen) @ Manitou

Hallo,

dass Du die Straße nicht brauchst, haben glaube ich alle begriffen. Es ist aber schon die Frage, wen Du vertreibst, wenn Du den Straenraum verknappst. Den Freizeitfahrer, dem es letztlich egal ist, wann er ankommt - oder den Handlungsreisenden, der einfach die Zeit zum Arbeiten braucht und evtl. indie Arbeitslosigkeit getrieben wird.

Es ist ja auch die Frage, was eine unnötige Fahrt ist - was ist mit dem Pendler, der ohne Auto eine Stunde länger nach hause braucht?

Ich bin auch dafür, den Autoverkehr stärker auf die Hauptstraßen zu konzentrieren. Diese müssen dann aber entsprechend ausgebaut werden, nicht immer als Autobahn, aber zum Beispiel mit grüner Welle, oder mit Radwegen. Das vermeidet dann auch den Schleichwegeverkehr. Es muss auch nicht unbedingt zwei nahe beieinanderliegende Parallelstraßen mit ähnlicher Verkehrsbedeutung geben.

Holger

A100, daran scheitert rot-grün in Berlin

Henrik, Mittwoch, 05.10.2011, 15:28 (vor 4596 Tagen) @ Manitou

Wowereit: Rot-Grün in Berlin gescheitert

Die Rot-Grüne Koalition ist bereits in der ersten Verhandlungsrunde gescheitert. Das teilten der Regierende Bürgermeister Wowereit und der SPD-Landesvorsitzende Müller mit. Grund seien unüberbrückbare Differenzen zur Verlängerung der Stadtautobahn A100.

[...]

http://www.faz.net/aktuell/koalitionsverhandlungen-wowereit-rot-gruen-in-berlin-geschei...

--

Rot-Grün in Berlin scheitert vorzeitig an Stadtautobahn

Rot-Grün in Berlin ist in der ersten Koalitionsrunde gescheitert. Bereits eine Stunde nach Aufnahme der Verhandlungen trennten sich die Parteien wieder. Grund sind nach Angaben der SPD die unüberbrückbaren Differenzen beim Thema Stadtautobahn A100

[...]

http://www.sueddeutsche.de/politik/rot-gruen-rot-gruen-vorzeitig-gescheitert-1.1155610

Wowereit lässt Koalitionsgespräche mit Grünen platzen

Kaum haben die Verhandlungen begonnen, sind sie auch schon wieder vorbei. Nach Angaben der SPD in Berlin sind die Gespräche mit den Grünen gescheitert - in der ersten Koalitionsrunde. Es gebe keine tragfähige Grundlage.

[...]

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,790046,00.html

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