Du hat recht, das VIEL GRÖßERE PROBLEM ist für die Reisenden die NICHT-BERECHENBARKEIT der Verfügbarkeit eines angemessenen Service im gastronomischen Bereich. Wie dem in meinem Beitrag weiter unten geposteten Beitrag mit dem Video aus der Schweiz zu entnehmen ist, geht es den Reisenden dort genauso, sehr zum Nachteil der Umsätze in der Schienengastronomie.

Und so viele gute Ideen sind nie realisiert worden. Wie beliebt war das Frühstücksbuffet im NZ von München nach Hamburg? Es gefiel so vielen Reisenden. Und genau so etwas gehört in ein modernes Frühstücksrestaurant - dazu natürlich Werbung in den Medien, um wieder verloren gegangene Marktanteile zurück zu erobern. Und natürlich Verfügbarkeit des Service auf nahe 100% setzen.

Das Arbeitstempo zwischen Bestellung, Küche und Servieren muss schnell genug sein, um zwischen Dortmund und Düsseldorf, ebenso zwischen Stuttgart und Ulm, Nürnberg und Würzburg, Hamburg und Bremen..... ein zumindest kleineres Essen zu verzehren.

Und, und, und....

Aber was ist denn passiert? Standardisierung, immer stärkere Ausfälle, immer öfter fehlt Ware, immer unberechenbarer wird die ganze Sache. Auf der anderen Seite stehen die Reisenden, die kaum mir hungrigem Bauch zum Meeting irgendwo kommen dürfen. Da geht es meistens um Aufträge, um Business und viel Geld, und es gibt Mitbewerber.... kurzum, mann muss fit sei, wach und leistungsfähig. Dann muss man wieder heim. Und einen Tag später gibt es wieder Arbeit.
Was machen die meisten Kollegen und ich auch zunehmend?
Wir gestalten gastronomische Lösungen ohne Einplanung der Zuggastronomie, sicher ist sicher...
So geht das den Schweizer Reisenden im Interview im besagten Video auch.

Wir haben es also mit einem Teufelskreis zu tun, und die letzten 35 Jahre (erinnern wir uns an QUICK-PICK und McDoof im Zug) demonstrieren, wie DUMM und IGNORANT die Planer der Zuggastronomie gewesen sind, wie weltfremd.

Dagegen: Als die WRmz137 mit dem neuen gastronomischen Konzept zwischen München und Hamburg in den Betrieb gingen, hieß es dauernd via Lautsprecher: Meine Damen und Herren, die Plätze im Bord Restaurant sind leider alle belegt. Wir benachrichtigen Sie....", man forderte in den Medien sogar im ICE 1 einen zweiten Speisewagen, so voll war es dort im ersten Drittel der 90er Jahre immer und immer wieder.

Aber dann deckte sich das Angebot immer weniger mit den Erwartungen, müder Standard.....
man bekam lange Zeit die Veränderungen nicht mit, die in der gastronomischen Erwartung stattfanden,
dann endlich gab es neue Impulse, und die Biolek- und Spitzenköche-Serie sorgte immer wieder für gute Umsätze, wie die Bahn ja auch zugegeben hat. Da finden sich noch genug Nachweise via Google.
Aber dann wurde die Verfügbarkeit dieses Service immer fragwürdiger, da Wagen, Teller, Tassen, Ware fehlten und immer wieder fehlen.....

Und wieder ist mit Sicherheit ein Umsatzrückgang die Folge.

Und so fort...

Und niemals ist ein Speisewagen den ganzen Tag voll ausgelastet, das liegt einfach an den Essgewohnheiten der Europäer, was macht es denn auch schon?

Nachmittags ist eben Kaffee und Kuchen dran....

Und noch etwas - Kollegen und ich kommen ja weit rum, wie sicher einige von Euch auch. Jedes Jahr rund 80 -100 TKm.
Die Speisewagen zur Rush-Hour sind unserer Erfahrung nach IMMER gut besetzt, wo man vertrauen kann, dass sie da sind.

Und letztlich mag die Bahn ja auch einiges gelernt haben:
Wenn sie diesen Service kippt in DIESEM LAND wird sie ein komplettes Klientel verlieren, welches sehr regelmäßig für Handel und Industrie unterwegs ist. Vermutlich hat sie diese Bedürfnisse in etwa erkannt, da sie ja alle Nase lang in der Klasse 1 Umfragen macht. Man hat verstanden, dass abends zB gerne eine Käseplatte mit Rotwein genommen wird etc. pp. Also wechseln diese Weine im Angebot etc. Und wir freuen uns schon alle darauf, dass diese deutsche Weinofferte wieder zu Ende geht :-)
Man hat verstanden, dass man erwartet, dass man zum Frühstück einiges (Getränk, Brötchen...) kostenlos nachgereicht bekommen muss etc. pp.

Letztens haben ein Freund un d ich mal im 502 unseren idealen Speisewagen gezeichnet.....
Es beteiligten sich zwischen Freiburg und Frankfurt nachher locker 10 - 12 Mitreisende an unserem "Projekt", war superklasse, und wir lernten wieder einmal: Unsere Bedürfnisse sind sehr ähnlich gewesen.

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Schöne Grüße aus den EC 6/7/8/9,
wo es Wein in Karaffen, keine Mikrowelle und kein in Schüsseln gepamptes Essen gibt.

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