Finanzierung Fernverkehr (Allgemeines Forum)

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 18:17 (vor 4721 Tagen)
bearbeitet von Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 18:17

Ich zitiere mal aus http://www.ice-treff.de/index.php?id=125411

Im Gegensatz zum Fernverkehr ist der von den Ländern bestellte und bezahlte Nahverkehr ein absolut sicheres Brot wo nahezu kein Investitionsrisiko besteht.

Es fällt mir schwer das (das Risiko im Fernverkehr) zu glauben.

Ich brauche eine Reise abends im August von Köln nach München. Das zur Zeit billigste Sparangebot der Bahn lautet über 79,00 Euro. Gebe ich jetzt als Zielort Wels HBF (AT) ein und lasse über München fahren, so zahle ich für den gleichen Zug nur 52,00 Euro, bekomme aber eine Anschlussfahrt und einen Sitzplatz im Nachtzug von München nach Wels dazu.

Kann mir mal jemand sagen, warum das so ist?

Ja, kann ich :-)

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 18:29 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Ich zitiere mal aus http://www.ice-treff.de/index.php?id=125411

Ich brauche eine Reise abends im August von Köln nach München. Das zur Zeit billigste Sparangebot der Bahn lautet über 79,00 Euro. Gebe ich jetzt als Zielort Wels HBF (AT) ein und lasse über München fahren, so zahle ich für den gleichen Zug nur 52,00 Euro, bekomme aber eine Anschlussfahrt und einen Sitzplatz im Nachtzug von München nach Wels dazu.

Kann mir mal jemand sagen, warum das so ist?

Ja, kann ich. Bis etwa zum großen Fahrplanwechsel 2002 war das Preissystem der Bahn noch einigermaßen verständlich und "normal". Es gab einen Kilometerpreis, einen IC-Zuschlag von 7,-- DEM (und nicht 25 %) und Relationspreise des ICE.

Dann kamm Hartmut M., Bahnchef, der auf seinem Schreibtisch ein Schild stehen hatte "No surprises" (lt. einem Zeitungsbericht). Mit einer beruflichen Vita im Luftverkehr wollte er dieses Modell auf die Bahn übertragen.

Dort gibt es im gleichen Flugzeug und der gleichen Serviceklasse Menschen, die für einen Hin- und Rückflug 99,00 Euro oder auch 300,-- Euro und mehr zahlen. Je nach Flexibilität, Umbuchungsanforderungen und vorab gerechneter Auslastung werden dann die Flugscheine teurer oder billiger.

Riesige Rechenzentren sollen verhindern, dass Flüge "zu billig" verkauft werden. "Yield management" nennt sich diese Disziplin.

Ähnliches geschieht bei der Bahn: Züge, bei denen man sowieso teurer verkaufen kann,
haben oftmals auch zu Buchungsbeginn 90 Tage keinen einzigen Platz in der günstigsten Kategorie (in diesem Fall wohl Sp50 oder die 29 Euro Kategorie).

Da die Preisbereitschaft von Geschäftsleuten höher ist und die auf Kosten des Arbeitgebers nicht eine Stunde unproduktiv warten können schwanken halt die Preise.

Dies habe ich auch gerade bei einer Verbindung ab München gesehen, wo der Verkaufspreis von einer auf die andere Stunde sich nahezu verdoppelt: 49 auf 89 Euro.

Ähnlich kommt es auch zustande, dass auf den üblichen "Fernpendler-Maschinen" ab München bspw. nach Berlin Montag morgens überhaupt keine 99er verfügbar sind, sondern meist minimal 139/149 Flüge. Immerhin eine Deckungsbeitragserhöhung ! Und so muss man sich vorstellen, dass die Computersysteme andauernd nachrechnen, welche Sonderangebote noch verkauft werden und welche nicht.

Bei Fernreisen und Langstreckenflügen mag dies sicher lohnend sein, ich bezweifle dies aber bei Kurzstrecken und der Bahn. Da wäre wahrscheinlich einmal Umrühren und einen Durchschnittspreis bilden effektiver.

Mich hat dieses Preissystem insbesondere auf Verbindungen von 200-300 Kilometer auch schon oft vertrieben. Weil ich keine halbe Stunde suchen mag, um im Fernverkehrszug vielleicht eine Stunde zu sparen. Und dann bei Rückfahrt auf einer gebuchten Uhrzeit "festzusitzen".

Hoffe dies ist halbwegs verständlich.

Ja, kann ich :-)

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 18:40 (vor 4721 Tagen) @ GUM

Hoffe dies ist halbwegs verständlich.

Nee, überhaupt nicht.

Und die Stelle, an der du erklärst, warum der Zug A PLUS weiterer Zug B billiger ist als nur Zug A (und ich meine da wirklich den selben Zug und keinen eine Stunde früher oder später), habe ich noch gar nicht gefunden.

Aufklärung

ICE-T-Fan, Mittwoch, 15.06.2011, 18:49 (vor 4721 Tagen) @ Fratz
bearbeitet von ICE-T-Fan, Mittwoch, 15.06.2011, 18:51

Das hat u.a. was mit der Kontingentierung zu tun.

Es gibt pro Zug nur soundsoviel Sparpreise oder Sondertarif. Diese werden gestaffelt ausgegeben. Dabei kann es vorkommen, dass Direktverbindungen Hbf. zu Hbf. schon komplett aufgebraucht worden sind, es aber Anschlussverbindungen noch zum günstigeren Tarif noch gibt.

So habe ich es auch schon hinbekommen, dass es für die Verbindung Kahla-Waren oder Orlamünde-Ludwigslust noch Sparkreis gab, für Jena-Berlin aber nicht mehr. Gerade bei größeren Bahnhöfen sollte man das Reiseziel so wählen, dass man irgendeinen kleineren Bahnhof in der Nähe nimmt, um verborgene Kontingente zu aktivieren.

Ein weiterer interessanter Fakt wurde mir von einer Bekannten letzte Woche erzählt, die in Fulda wohnt und in Rüsselsheim arbeitet. Bisher bezahlte sie für eine Monatskarte Fulda-Rüsselsheim knapp über 300 Euro. Nun hat ihr eine Bekannte erzählt, dass es eine Monatskarte Fulda-Mainz via Frankfurt Flughafen schon für ca. 250 Euro im Monat gibt. Das liegt daran, dass Rüsselsheim im Tarifgebiet des RMV liegt und Mainz nicht mehr und Verbundtarife ggf. um einiges teurer sind als verbundübergreifende Fahrkarten. Genauso kann man in NRW IC-Tickets erwerben die günstiger oder nur sehr wenig teurer als der Nahverkehrsverbundtarif für die gleiche Relation sind.

Bei langen Strecken kommen zusätzlich hierzu noch Preisdegression auf Kilometerbasis vor, d.h. die Kilometerpreise sinken mit der zurückgelegten Entfernung.

Wenn man all diese Einflussfaktoren kennt, wundert man sich über dein Beispiel überhaupt nicht mehr. ;)

da stimmt was nicht

gus78, Mittwoch, 15.06.2011, 18:57 (vor 4721 Tagen) @ ICE-T-Fan

Ein weiterer interessanter Fakt wurde mir von einer Bekannten letzte Woche erzählt, die in Fulda wohnt und in Rüsselsheim arbeitet. Bisher bezahlte sie für eine Monatskarte Fulda-Rüsselsheim knapp über 300 Euro. Nun hat ihr eine Bekannte erzählt, dass es eine Monatskarte Fulda-Mainz via Frankfurt Flughafen schon für ca. 250 Euro im Monat gibt. Das liegt daran, dass Rüsselsheim im Tarifgebiet des RMV liegt und Mainz nicht mehr und Verbundtarife ggf. um einiges teurer sind als verbundübergreifende Fahrkarten.

308 Euro!

da stimmt was nicht

ICE-T-Fan, Donnerstag, 16.06.2011, 12:40 (vor 4720 Tagen) @ gus78

Ok, sie arbeitet in einem größeren Unternehmen mit entsprechenden Rabattmöglichkeiten. Es sind wohl doch nur irgendwo so 250-260 Euro nach ihrer Aussage.

Aufklärung

Otira, Mittwoch, 15.06.2011, 19:10 (vor 4721 Tagen) @ ICE-T-Fan

Um deine Frage nochmal möglichst konkret zu beantworten, ist dass verschiedene Kontingente für verschiedene Tickettypen festgesetzt werden.
So sind die Sparpreis-Tickets für die Strecke Köln-München aufgebraucht. Jedoch ist das Europa-Spezial für die Strecke Köln-Wels(At) noch zu haben. Das dies nun auch über München geht und billiger ist, interessiert den Fahrpreiscomputer nicht die Bohne.
Das Fahrpreissystem der Bahn lehnt sich ganz stark an das des Flugverkehrs an.

Vereinfacht kann man sagen, der Preis ist nicht in abhängigkeit von der Leistung die du bekommst, sondern es wird probiert zu erraten wieviel du bereit bist, für diese Strecke zu zahlen.
Wenn es annimmt, dass du grade bereit bist eher mehr zu bezahlen, weil es keine guten Alternativen (Billigflieger sind innerhalb Deutschlands eher teuer und unflexibel) und gleichzeitig für dich die Reisekosten eh nur eine Durchlaufgröße sind (Geschäftsreisende) versuchen sie dir eine teuere Fahrkarte zu verkaufen. Wenn sie jedoch annehmen, dass du in den Urlaub fährst, also durchaus alternativen hast (eine Stunde später im Urlaub ist egal, eine Stunde nach der Besprechung ist nicht möglich) und Reisekosten für dich wichtig sind (Urlaub zahlt jeder selber) bieten sie dir günstige Tickets an.

Und ein Stück weit funktioniert dies auch. Selbst wenn es billiger ist, kann ich mir eine lange Diskussion mit unserer Reisekostenabteilung vorstellen, wenn ich ein Ticket für eine zu lange Strecke abrechne. Wenn ich privat unterwegs bin ist würde ich sofort das längere Ticket kaufen.

Im Luftverkehr herrscht dasselbe Chaos. Buche mal bei Lufthansa einen Flug Frankfurt-New York. Wenn du nur eine Richtung buchst, musst du oftmals mehr zahlen, als wenn du Hin- und Rückflug zusammen buchst.

Aufklärung

chris, Montag, 20.06.2011, 23:04 (vor 4715 Tagen) @ Otira

Im Luftverkehr herrscht dasselbe Chaos. Buche mal bei Lufthansa einen Flug Frankfurt-New York. Wenn du nur eine Richtung buchst, musst du oftmals mehr zahlen, als wenn du Hin- und Rückflug zusammen buchst.

Das geht nicht nur interkontinental.

An dem Spaß erfreue ich mich auch öfters... So ein Krampf. Ich flog ab und zu mal innerdeutschland und fahr meist mit dem Zug zurück oder andersherum. Aber ich hab schnell gelernt, dass die Preisbildung bei der LHAG doch sehr haarstreubend ist. Beste ist immer Economy/Business Flex. Eigentlich wünsche ich mir auch eine LufthansaCard 100 oder sowas. Da rockt die DBAG doch ungemein!

--
Mobility BahnCard 100.

Aufklärung

Otira, Montag, 20.06.2011, 23:06 (vor 4715 Tagen) @ chris

Im Luftverkehr herrscht dasselbe Chaos. Buche mal bei Lufthansa einen Flug Frankfurt-New York. Wenn du nur eine Richtung buchst, musst du oftmals mehr zahlen, als wenn du Hin- und Rückflug zusammen buchst.


Das geht nicht nur interkontinental.

An dem Spaß erfreue ich mich auch öfters... So ein Krampf. Ich flog ab und zu mal innerdeutschland und fahr meist mit dem Zug zurück oder andersherum. Aber ich hab schnell gelernt, dass die Preisbildung bei der LHAG doch sehr haarstreubend ist. Beste ist immer Economy/Business Flex. Eigentlich wünsche ich mir auch eine LufthansaCard 100 oder sowas. Da rockt die DBAG doch ungemein!

Ja, die Lufthansa hat Mai (?) diesen Jahres beschlossen, Deutschlandweit nicht mehr hin- und Rückflüge als Paket zu verkaufen. Habe aber diese Einzelflüge noch nicht ausprobiert.
Otira

Konkurrenz um Tickets

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:03 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Hoffe dies ist halbwegs verständlich.


Nee, überhaupt nicht.

Und die Stelle, an der du erklärst, warum der Zug A PLUS weiterer Zug B billiger ist als nur Zug A (und ich meine da wirklich den selben Zug und keinen eine Stunde früher oder später), habe ich noch gar nicht gefunden.

Die Strecke Köln-München wird wahrscheinlich zu der Uhrzeit auch von Geschäftsreisenden befahren. Damit stehen die in direkter Konkurrenz zu Deinem Fahrtwunsch !

Gleichzeitig geht man wahrscheinlich davon aus, dass sie nicht noch weiter bis Wels (AT) fahren, was ja insgesamt eine halbe Nacht im Zug bedeutet. Diese würden dann wohl eine andere Schlafwagenverbindung wählen.

Oder deutlich gesprochen:
Mit Deinem Anschlussticket stehst Du nicht in Konkurrenz mit dem "lokalen" Verkehr zwischen Köln und München. Verstehen kann man es nicht wirklich, denn es sind ja fast alles fiktive Annahmen. Von dem durch die laufende Neuberechnung ausgestoßenen CO2 ganz zu schweigen.

Die Lufthansa geht dieses Wochenende sogar noch weiter: Es gibt Sonderangebote für Flüge in Deutschland. Dort werden Geschäftskunden allerdings dadurch abgewehrt, dass man nur Samstag/Sonntag RESERVIEREN kann, fliegen kann man auch an Werktagen.

Wie gesagt, es ist eine Wissenschaft für sich.

Konkurrenz um Tickets

Otira, Mittwoch, 15.06.2011, 19:14 (vor 4721 Tagen) @ GUM

Wie gesagt, es ist eine Wissenschaft für sich.

Hallo,
falls jemand hierzu spannende Texte oder Empfehlungen hat, gerne auch über die mathematischen Details hat, würde ich mich über eine PN oder ein Antwort hier ungemein freuen.

Die Wissenschaft...

Matze86, München, Mittwoch, 15.06.2011, 19:22 (vor 4721 Tagen) @ Otira

Wie gesagt, es ist eine Wissenschaft für sich.


Hallo,
falls jemand hierzu spannende Texte oder Empfehlungen hat, gerne auch über die mathematischen Details hat, würde ich mich über eine PN oder ein Antwort hier ungemein freuen.

Ich glaube kaum, dass durch den Tarifdschungel bisher irgendjemand sinnvoll durchgestiegen ist.
Von daher würde ich vermuten, dass du vergeblich auf eine PN warten wirst ;)

Die Wissenschaft...

Otira, Mittwoch, 15.06.2011, 19:31 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Ich glaube kaum, dass durch den Tarifdschungel bisher irgendjemand sinnvoll durchgestiegen ist.
Von daher würde ich vermuten, dass du vergeblich auf eine PN warten wirst ;)

Während der konkrete Tarifdschungel bahn wahrscheinlich völlig undurchdringbar ist, ist Yield Managent jedoch in der Ökonometrie ein gigantisches Forschungsgebiet. Habe zwar durchaus einen Hintergrund in Statistik, bin aber kein Ökonom und suche schon immer (ohne viel Energie, weil es ist zwar spannend aber für mich auf absehrbare Zeit nicht wichtig) zugängliche Texte zu diesem Thema. Wiki hat zwar was, ich würde da gerne noch mehr zu lesen.

sh. Beitrag 19:33

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:34 (vor 4721 Tagen) @ Otira

nix

Die Wissenschaft...

Henrik, Donnerstag, 16.06.2011, 04:47 (vor 4720 Tagen) @ Otira

Ich glaube kaum, dass durch den Tarifdschungel bisher irgendjemand sinnvoll durchgestiegen ist.
Von daher würde ich vermuten, dass du vergeblich auf eine PN warten wirst ;)

Während der konkrete Tarifdschungel bahn wahrscheinlich völlig undurchdringbar ist, ist Yield Managent jedoch in der Ökonometrie ein gigantisches Forschungsgebiet. Habe zwar durchaus einen Hintergrund in Statistik, bin aber kein Ökonom und suche schon immer (ohne viel Energie, weil es ist zwar spannend aber für mich auf absehrbare Zeit nicht wichtig) zugängliche Texte zu diesem Thema. Wiki hat zwar was, ich würde da gerne noch mehr zu lesen.

gibt in der Literatur einiges dazu, also direkt bzgl. Bahn-Tarif.
Das kommt ja weder von Mehdorn noch von der Fliegerei oder so.
Die Planungen für die Bahn gehen da bis tief in die 90er zurück.

Schau mal bei Intraplan & Co.

Google doch mal eine absurde Sonderaktion...

GUM, Freitag, 17.06.2011, 11:03 (vor 4719 Tagen) @ Otira

Während der konkrete Tarifdschungel bahn wahrscheinlich völlig undurchdringbar ist, ist Yield Managent jedoch in der Ökonometrie ein gigantisches Forschungsgebiet. Habe zwar durchaus einen Hintergrund in Statistik, bin aber kein Ökonom und suche schon immer (ohne viel Energie, weil es ist zwar spannend aber für mich auf absehrbare Zeit nicht wichtig) zugängliche Texte zu diesem Thema. Wiki hat zwar was, ich würde da gerne noch mehr zu lesen.

Es gab ja irgendwo mal hier im Forum, dass die Verkaufspreise ganz unabhängig von den tatsächlichen Kosten wären. Ein absurdes Beispiel kannst Du auch selbst googeln:

Einfach folgendes eingeben: "Lufthansa" "2for1" "First"

Und man siehe da und staune: Die Lufthansa hatte ihr Premium-Produkt lange Zeit gegen Preissenkungen verteidigt. Tatsächlich gab/gibt es wenige Sonderangebote und die meisten First Plätze werden tatsächlich gegen bezahlte Flugscheine (also Geld) oder bezahlte Flugscheine + Meilenverrechnungseinheiten vrkauft.

Aber die Aktion war schon absurd: Einen zahlen, zwei Plätze bekommen.

Und auch noch mit (fast) voller Flexibilität. Umbuchung nur 200 Euro. D. h. wenn man sich am Abflugtag umentscheidet, muss man nur das "weggeworfene" Essen bezahlen. Also ein fast Normaltarif-Angebot.

Grüße GUM

Schau Dir einfach die Verfügbarkeit von...

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:33 (vor 4721 Tagen) @ Otira

günstigen Tarifen bei der Lufthansa werktags morgens in Deutschland an. Da sind oftmals die günstigen Buchungsklassen Monate im Vorhinein ausgebucht.

Wobei diese erst gar nicht im Angebot waren.

Oder schaue Dir einmal an, was ein kurzer Flug von Frankfurt nach Hannover am Eröffnungstag der nächsten Cebit kostet (und natürlich zurück am gleichen Tag).

Du wirst staunen !

Schau Dir einfach die Verfügbarkeit von...

Henrik, Donnerstag, 16.06.2011, 04:43 (vor 4720 Tagen) @ GUM

günstigen Tarifen bei der Lufthansa werktags morgens in Deutschland an. Da sind oftmals die günstigen Buchungsklassen Monate im Vorhinein ausgebucht.

Wobei diese erst gar nicht im Angebot waren.

Oder schaue Dir einmal an, was ein kurzer Flug von Frankfurt nach Hannover am Eröffnungstag der nächsten Cebit kostet (und natürlich zurück am gleichen Tag).

Du wirst staunen !

ja.
Bei mir stand mal in Überlegung am ersten CeBit-Tag nach Mailand zu fliegen
bzw. hatte erst gar nicht daran gedacht, dass an dem Tag die CeBit eröffnet (warn noch paar Tage hin).
Den Hinflug HAJ->Mailand hätte ich quasi geschenkt bekommen, unter 20 Euro.
Doch der Rückflug am Tag drauf wäre fast unbezahlbar gewesen, beim Billigflieger.
Da fiels mir dann ein......achja, die CeBit....

einseitige Mehdorn-Schelte!

Burkhard, Mittwoch, 15.06.2011, 19:33 (vor 4721 Tagen) @ GUM
bearbeitet von Burkhard, Mittwoch, 15.06.2011, 19:35

Ja, kann ich. Bis etwa zum großen Fahrplanwechsel 2002 war das Preissystem der Bahn noch einigermaßen verständlich und "normal". Es gab einen Kilometerpreis, einen IC-Zuschlag von 7,-- DEM (und nicht 25 %) und Relationspreise des ICE.

Naja, das ist jetzt aber eine ganz extrem verkürzte Darstellung der Dinge... auch damals gab es schon ein Guten-Abend-Ticket, Sparpreise, Super-Sparpreise mit Ausschlusstagen, Relationen mit IC und ICE zu unterschiedlichen Preisen undundund.

Dann kamm Hartmut M., Bahnchef, der auf seinem Schreibtisch ein Schild stehen hatte "No surprises" (lt. einem Zeitungsbericht). Mit einer beruflichen Vita im Luftverkehr wollte er dieses Modell auf die Bahn übertragen.

... und führte gleichzeitig endlich einen maximalen Preis ein, was auf weiten Relationen (NRW-München, München-Hamburg) zu einer deutlichen Preissenkung geführt hat.

Ich will gar nicht abstreiten, dass das neue Preissystem Murks war - aber so, wie Du es schreibt, ist es doch eine leicht verklärte Sichtweise!

Ja, kann ich :-)

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:37 (vor 4721 Tagen) @ Burkhard

Ja, kann ich. Bis etwa zum großen Fahrplanwechsel 2002 war das Preissystem der Bahn noch einigermaßen verständlich und "normal". Es gab einen Kilometerpreis, einen IC-Zuschlag von 7,-- DEM (und nicht 25 %) und Relationspreise des ICE.


Naja, das ist jetzt aber eine ganz extrem verkürzte Darstellung der Dinge... auch damals gab es schon ein Guten-Abend-Ticket, Sparpreise, Super-Sparpreise mit Ausschlusstagen, Relationen mit IC und ICE zu unterschiedlichen Preisen undundund.

Ja, aber die Sparpreise und Super-Sparpreise wurden nicht kontingentiert gebucht. Man konnte also am Abfahrtstag noch den Zug leer bzw. voll kaufen ohne einen absurden Normalpreis zu bezahlen.

Und der IC war tatsächlich nur der Kilometerpreis PLUS 7,-- DEM.

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.

Dann kamm Hartmut M., Bahnchef, der auf seinem Schreibtisch ein Schild stehen hatte "No surprises" (lt. einem Zeitungsbericht). Mit einer beruflichen Vita im Luftverkehr wollte er dieses Modell auf die Bahn übertragen.


... und führte gleichzeitig endlich einen maximalen Preis ein, was auf weiten Relationen (NRW-München, München-Hamburg) zu einer deutlichen Preissenkung geführt hat.

Den Maximalpreis gab es zum Glück schon vorher. Die Tabellen habe ich leider nicht mehr, aber da stand dann irgendwas von 800 Kilometer und mehr=ein Preis.


Ich will gar nicht abstreiten, dass das neue Preissystem Murks war - aber so, wie Du es schreibt, ist es doch eine leicht verklärte Sichtweise!

Mich fasziniert halt bei einem Verkehrssystem ein schneller Zugang und einfache Tarife. Dann können die Eisenbahner auch wieder Produkte und nicht Preise verkaufen.

Ja, kann ich :-)

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 19:41 (vor 4721 Tagen) @ GUM

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.

Wurde? Das ist doch immer noch so! RB hält an jedem Kuhstall, RE alle Städte und mittlere Gemeinden und der IRE nur zentrale Ort (Städte, Umsteigebahnhöfe). Wobei ich zweischen RE und IRE keine wirklichen Unterschiede finde.

Ja, kann ich :-)

Matze86, München, Mittwoch, 15.06.2011, 19:46 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.


Wurde? Das ist doch immer noch so! RB hält an jedem Kuhstall, RE alle Städte und mittlere Gemeinden und der IRE nur zentrale Ort (Städte, Umsteigebahnhöfe). Wobei ich zweischen RE und IRE keine wirklichen Unterschiede finde.

Aber das Wagenmaterial findet sich beim Fernverkehr wieder...

Und wird zu 125 % als IC verkauft :-)

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:51 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Dies ist allerdings ein extremes Beispiel:

Der IR Stuttgart-München-Salzburg wurde nach Einstellung des IR zwischen München und Salzburg noch ein Jahr zuschlagfrei verkauft.

Danach: Sofort hochgestuft zum IC. Und damit nach Wechsel ins neue Preissystem zu 125 % verkauft.

Und jetzt der Treppenwitz:
Kauft man sich (beispielsweise 1 Tag nach Preiswechsel) einen Fahrschein für diesen Zug mit Sparpreis 25, so zahlt man:

100 % Verbindungspreis multipliziert mit Produktgruppenfaktor IC/EC -> 125 %
multipliziert mit Sparpreis 25 %, also 75 % des Endverkaufspreis -> 93,75 %

Im Klartext spart man gegenüber einem Tag vor Preiswechsel die erkleckliche Summe von 6,25 % sitzt dann aber auf einer bestimmten Zugverbindung fest.

Leider nicht ganz...

GUM, Mittwoch, 15.06.2011, 19:47 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Wurde? Das ist doch immer noch so! RB hält an jedem Kuhstall, RE alle Städte und mittlere Gemeinden und der IRE nur zentrale Ort (Städte, Umsteigebahnhöfe). Wobei ich zweischen RE und IRE keine wirklichen Unterschiede finde.

Der Interregio war ein echtes Fernverkehrsprodukt, abgerechnet zum Nahverkehrspreis.

Mit den aus heutigen IC bekannten Bistro-Waggons und einer neuen Wagengeneration mit nur 60 Plätzen in der 2. Klasse (statt 72 im B-Abteil beim IC oder 96 beim n-Wagen) und nur 50 Plätzen in der 1. Klasse.

Höchstgeschwindigkeit 200 KM/H, in Bayern zumeist fünf bis sieben Wagen Länge.

[image]
(über google bei bahnbilder.de gefunden)

Leider nicht ganz...

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 20:31 (vor 4721 Tagen) @ GUM

Wurde? Das ist doch immer noch so! RB hält an jedem Kuhstall, RE alle Städte und mittlere Gemeinden und der IRE nur zentrale Ort (Städte, Umsteigebahnhöfe). Wobei ich zweischen RE und IRE keine wirklichen Unterschiede finde.


Der Interregio war ein echtes Fernverkehrsprodukt, abgerechnet zum Nahverkehrspreis.

Bist du schon mal ALEX gefahren? Das ist genau das, IR zum Nahverkehrspreis mit dem von dir genannten Wagenmaterial, schöne alte Kisten:

http://www.youtube.com/watch?v=ZX1y44Gx49I

Ja, fährt ab München/ Interessant für Eisenbahnfans

GUM, Donnerstag, 16.06.2011, 09:33 (vor 4720 Tagen) @ Fratz

Bist du schon mal ALEX gefahren? Das ist genau das, IR zum Nahverkehrspreis mit dem von dir genannten Wagenmaterial, schöne alte Kisten:

http://www.youtube.com/watch?v=ZX1y44Gx49I

Ja, ein genialer Zug. Den kann man übrigens auch als S-Bahn-Ersatzverkehr zwischen München und Freising nutzen.

Genau so oder ähnlich meinte ich das. Wobei der Zug auch für Eisenbahnfans noch interessanter ist:

+ In fast allen Zügen München Hof gibt es ehemalige IC-/TEE-Abteilwagen Av die zu ABv umgebaut wurden. Der Sitzabastand ist gleich geblieben und an einem Ende gibts sogar Fahrradständer !
+ Schönes Video, danke dafür ! Den gibt´s in zwei Farben, die klassische TEE Farbe und ich hab auch schon einen "echten" Alex gesehen
+ alte DR-Waggons (natürlich modernisiert) sind auch dabei
+ es gibt auch umlackierte Silberlinge, mindestens einen Bn und einen umgezeichneten ABn, also "Dauer-Upgrade"
+ den von Märklin bekannten Doppelstockwagen

und vieles mehr. Auch zum Fotografieren interessant !

AW

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Mittwoch, 15.06.2011, 21:56 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Hallo!

Wurde? Das ist doch immer noch so! RB hält an jedem Kuhstall, RE alle Städte und mittlere Gemeinden und der IRE nur zentrale Ort (Städte, Umsteigebahnhöfe). Wobei ich zweischen RE und IRE keine wirklichen Unterschiede finde.

Da gibt es auch keine Unterschiede.

m b g,
Anoj

IR hochwertig?

frank_le, Mittwoch, 15.06.2011, 20:24 (vor 4721 Tagen) @ GUM

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.


Seit wann war der IR denn ein hochwertiges Produkt?

- unbequeme nichtverstellbare Sitze
- keine Klimaanlage
- laute Wagen
- viel zu viele Halte im Nirgendwo
- Tische nicht für Notebooks nutzbar (die Magnete darunter löschten so manche Festplatte)

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht. Bei gemischten Einsatz sind die Großraumwagen voll und die IR-Wagen fast leer. Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!

IR hochwertig!

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 20:34 (vor 4721 Tagen) @ frank_le

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht.

Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf der Strecke Hof-Regensburg-München sind die ALEX-Züge vielfach beliebter als die Wackelzüge (BR 612 oder die unbrauchbare Doppelstockzüge) der DB.

IR hochwertig!

Matze86, München, Mittwoch, 15.06.2011, 20:37 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht.


Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf der Strecke Hof-Regensburg-München sind die ALEX-Züge vielfach beliebter als die Wackelzüge (BR 612 oder die unbrauchbare Doppelstockzüge) der DB.

Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)

IR hochwertig!

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 20:40 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht.


Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf der Strecke Hof-Regensburg-München sind die ALEX-Züge vielfach beliebter als die Wackelzüge (BR 612 oder die unbrauchbare Doppelstockzüge) der DB.


Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)

Haste mal 'n Bild?

IR hochwertig!

Matze86, München, Mittwoch, 15.06.2011, 20:42 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht.


Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf der Strecke Hof-Regensburg-München sind die ALEX-Züge vielfach beliebter als die Wackelzüge (BR 612 oder die unbrauchbare Doppelstockzüge) der DB.


Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)


Haste mal 'n Bild?

Jawohl.

IR hochwertig!

Fratz, Mittwoch, 15.06.2011, 20:59 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)


Haste mal 'n Bild?


Jawohl.

Das sind doch Züge, die als IC unterwegs sind. Das ist ganz fürchterliches Wagenmaterial!

IR hochwertig!

Fallblattanzeige, Peine, Mittwoch, 15.06.2011, 21:01 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)


Haste mal 'n Bild?


Jawohl.


Das sind doch Züge, die als IC unterwegs sind. Das ist ganz fürchterliches Wagenmaterial!

Deshalb ja auch "ex-IR-Wagen".
Den zweiten Satz lasse ich lieber unkommentiert.

IR hochwertig!

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Mittwoch, 15.06.2011, 22:03 (vor 4721 Tagen) @ Fratz
bearbeitet von 218 466-1, Mittwoch, 15.06.2011, 22:04

Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)


Haste mal 'n Bild?


Jawohl.

Schön. :)


Das sind doch Züge, die als IC unterwegs sind. Das ist ganz fürchterliches Wagenmaterial!

Für IC sind diese Wagen nicht unbedingt die beste Wahl. Die Bpmz sind schon bequemer.
Dennoch ist die 2. Klasse (Bimz) wesentlich komfotabler, als die 1. Klasse in den neuen Triebzügen des Regionalverkehrs. Der Einsatz der Aimz und Bimz bei IRE/RE Stuttgart-Karlsruhe und München-Regensburg(-Hof-Leipzig) wurde von den Fahrgästen sehr postiv aufgenommen. Die meisten Bimz könnten allerdings ein Redesign vertragen.

--
Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
[image]

IR hochwertig???

Reservierungszettel, KDU, Mittwoch, 15.06.2011, 22:45 (vor 4721 Tagen) @ 218 466-1
bearbeitet von Reservierungszettel, Mittwoch, 15.06.2011, 22:47

Hier geht es um die ex-IR-Wagen, die im Fernverkehr eingesetzt werden ;)


Haste mal 'n Bild?


Jawohl.


Schön. :)


Das sind doch Züge, die als IC unterwegs sind. Das ist ganz fürchterliches Wagenmaterial!


Für IC sind diese Wagen nicht unbedingt die beste Wahl. Die Bpmz sind schon bequemer.
Dennoch ist die 2. Klasse (Bimz) wesentlich komfotabler, als die 1. Klasse in den neuen Triebzügen des Regionalverkehrs. Der Einsatz der Aimz und Bimz bei IRE/RE Stuttgart-Karlsruhe und München-Regensburg(-Hof-Leipzig) wurde von den Fahrgästen sehr postiv aufgenommen.

Die meisten Bimz könnten allerdings ein Redesign vertragen.

Du spichst mir aus der Seele, wenn ich am Wochenende das ganze Gerümpel hier sehe mal ganz abgesehen von der Linie 35 wo das Alltag ist.....

Wie geschrieben im Nahverkehr taugen die ja noch was, aber im Fernverkehr sind Sie so wie die meisten aktuell sind untauglich.

Grüße Andreas

IR hochwertig?

Matze86, München, Mittwoch, 15.06.2011, 20:37 (vor 4721 Tagen) @ frank_le

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht. Bei gemischten Einsatz sind die Großraumwagen voll und die IR-Wagen fast leer. Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!

Das kann ich auf Grundlage von vielen eigenen Beobachtungen nicht bestätigen.

Zustimmung...

Kai_ME, Null-zwo-elf, Mittwoch, 15.06.2011, 20:41 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Seh ich auch so!
Vor allem jetzt in der warmen Jahreszeit werde ich gerne zum Freund des Bimdz in den Rollbahn-ICs, besonders wenn die Auslastung über 100% wandert...

--
I am older now, but still running against the wind...

IR hochwertig? Wohl nicht!

fabs, Braunschweig, Mittwoch, 15.06.2011, 20:56 (vor 4721 Tagen) @ Matze86

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht. Bei gemischten Einsatz sind die Großraumwagen voll und die IR-Wagen fast leer. Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!


Das kann ich auf Grundlage von vielen eigenen Beobachtungen nicht bestätigen.

Moin!
Beobachte mal einen Bahnsteig, auf dem in Kürze ein Pendler-IC einfährt: Da die Pendler wissen, wo normalerweise der i-Wagen hält, ist dort am wenigsten los.
Bei "normalen" Zügen wandert der Fahrgast erst innerhalb des Zuges weg von den i-Wagen, nachdem er gemerkt hat, wo er eingestiegen ist.

Ich fahre ja auch ungerne mit diesen Wagen, aber wenn ich zur HVZ unterwegs bin, schaue ich zunächst im i-Wagen nach freien Plätzen. Wenn dort alles voll ist, lohnt es sich auch nicht, in den anderen Wagen zu schauen.

Viele Grüße
fabs

--
Es gibt Dinge im Leben, die dich schnell aus der Bahn werfen können!
Zugbegleiter zum Beispiel...

Vor- und Nachteile

Dan, Mittwoch, 15.06.2011, 21:25 (vor 4721 Tagen) @ frank_le

Dass die Ex-IR-Wagen so stark gemieden würden, kann ich nicht bestätigen. Mir selber geht es so, dass ich zwar die 'richtigen' Großraumwagen bevorzuge, aber meistens nicht extra zwei Wagen weiter laufe. Immerhin haben die Ex-IR-Wagen auch Vorteile - vor allem (für Alleinreisende) die Gangsitze in den Dreierreihen der 'Sitzlandschaften', in denen man mit quasi unbegrenzter Bein- und Bewegungsfreiheit, Rücken zur Wand und meistens einem freien Nachbarsitz sitzt. Sind zwar Klappsitze, aber das macht mir kaum was aus.


- unbequeme nichtverstellbare Sitze

Auch dies empfinde ich persönlich eher als (kleinen) Vorteil. Mehr als wettgemacht werden die Vorteile freilich durch die unhübsche Farbgebung, die schlimmen alten Noppenböden, die gefühlte Beengtheit auf den Fenster- und Mittelplätzen der Sitzlandschaften und besonders durch die Lautstärke, die weit offene Fenster auf tunnelreichen Hochgeschwindigkeitsstrecken erzeugen (am Wochenende hatte ich von Stuttgart nach Heidelberg wieder das zweifelhafte Vergnügen). Das sage ich als ausgesprochener Frischluftfreund. Da sind mir Klimaanlage und geschlossene Fenster lieber - auch wenn ich das in unbewegten Räumen manchmal anders sehe.

IR hochwertig?

Henrik, Donnerstag, 16.06.2011, 04:26 (vor 4720 Tagen) @ frank_le

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.

Seit wann war der IR denn ein hochwertiges Produkt?

Das ist wohl weniger so absolut zu lesen, sondern eben relativ.
Der IR war ein Fernverkehrszug - also ein hochwertiges Angebot,
entsprechendes Ticket gab es hingegen ohne Aufpreis, zum NV-Preis,
was letztendlich ja sein Untergang bedeutete......

- unbequeme nichtverstellbare Sitze
- keine Klimaanlage
- laute Wagen
- viel zu viele Halte im Nirgendwo
- Tische nicht für Notebooks nutzbar (die Magnete darunter löschten so manche Festplatte)

Auch heute werden die ex-IR Wagen von den Kunden umgangen wo es geht. Bei gemischten Einsatz sind die Großraumwagen voll und die IR-Wagen fast leer. Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!

ja. sehe ich genauso bzw. gleiche Erfahrungen immer wieder gemacht.

IR-Wagen vs. System IR

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 16.06.2011, 08:26 (vor 4720 Tagen) @ frank_le

Seit wann war der IR denn ein hochwertiges Produkt?

- unbequeme nichtverstellbare Sitze

Gibt es in unseren "IC"s auch nicht, während die durchschnittliche Fahrt NS-IC vs. DB-IR qua Kilometerzahl etwa gleich sind.

- keine Klimaanlage

1. Dafür Bahnerlebnis.
2. Was es nicht gibt, geht auch nicht kaputt.
3. Als der IR in den 80ern eingeführt wurde, war Klima noch gar nicht die Norm. Unsere ICM-Triebwagen und ICR-Reisezugwagen wurden ja auch in den 80ern ausgeliefert, und zwar ohne Klimas.

- laute Wagen

Statt Klotzbremsen und Achsenreibung "genießt" man jetzt genauso laute Handytelefonate sowie Ke$ha-artigen Plastikpopgedudel über Handys mit offenem Lautsprecher ("Nein, das muss offen, Kopfhörer verursacht Hörbeschädigung und so können meine Freunde diese Musik auch genießen!").
Damit vergleichen ist der Motorensound einer Schienenbanane sogar noch Musik.

- viel zu viele Halte im Nirgendwo

+ Anbindung vieler Orte am Fernverkehr

- Tische nicht für Notebooks nutzbar (die Magnete darunter löschten so manche Festplatte)

Notebooks gab es noch kaum oder nicht, als der IR eingeführt wurde.


Deine 5 Kritikpunkte betreffen aber fast alle die IR-Wagen.
Ein Produkt ist allerdings mehr als nur Fahrzeugmaterial.
Dazu kommen z.B. noch Tarifsystem, Haltepolitik, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit usw.
Das System IR mit zweistündlichem Halt in Städten, wo ICE und IC nicht kamen, war damals aber kaum zu toppen.
Von Geilenkirchen direkt nach Berlin, das ging damals noch, und dann auch noch im Takt.

Die ICM und ICR der NS wurden zumindest noch redesignt und auf den Stand des Reisens im 21. Jahrhundert gebracht.
Darauf hat man bei den IR-Wagen verzichtet.
Das heißt aber noch nicht, dass das System IR schlecht sei.

Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!

Wenn z.B. die Klimas mal versagen.
Dann ist man froh, dass es zumindest auch noch Wagen gibt, wo man ein Fenster runterschieben kann.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

IR-Wagen & System IR: Beides hat sich überlebt

Jogi, Donnerstag, 16.06.2011, 09:56 (vor 4720 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Jogi, Donnerstag, 16.06.2011, 09:59

Zunächst: Lesenswerter Beitrag, Oscar :)

Seit wann war der IR denn ein hochwertiges Produkt?
- unbequeme nichtverstellbare Sitze

Gibt es in unseren "IC"s auch nicht, während die durchschnittliche Fahrt NS-IC vs. DB-IR qua Kilometerzahl etwa gleich sind.

Genau daran krankte doch auch der IR (nebst anderen Punkten). Dem eigenwirtschaftliche Fernverzehr zugeordnet, während parallel dazu der oft (nahezu) adäquate RV fuhr.

Und dieser Punkt bleibt: Die Wagen sind für Langstrecken, die damals für IR-Zugläufe wie heute für IC-/EC-Läufe üblich waren bzw. sind, untauglich.

- keine Klimaanlage

1. Dafür Bahnerlebnis.

Wie viele Kunden wirste mit dem Argument für eine Zugfahrt begeistern können?

2. Was es nicht gibt, geht auch nicht kaputt.

*copy&paste* Wie viele Kunden wirste mit dem Argument für eine Zugfahrt öfters als zwei Mal im Jahr begeistern können?

3. Als der IR in den 80ern eingeführt wurde, war Klima noch gar nicht die Norm. Unsere ICM-Triebwagen und ICR-Reisezugwagen wurden ja auch in den 80ern ausgeliefert, und zwar ohne Klimas.

Ja schon, aber wir leben (schönerweise) nicht mehr in den 80ern. Zeiten änderen sich, Ansprüche wandeln sich mit. Heute ist nunmal eine Klimaanlage Standard, eine Mindestanforderung, über die selbst so ziemlich jeder Kleinwagen verfügt.

- laute Wagen

Statt Klotzbremsen und Achsenreibung "genießt" man jetzt genauso laute Handytelefonate sowie Ke$ha-artigen Plastikpopgedudel über Handys...

Ich fahre wohl mit den falschen FV-Zügen. Sowas habe ich bisher einmal erlebt:...

...mit offenem Lautsprecher ("Nein, das muss offen, Kopfhörer verursacht Hörbeschädigung und so können meine Freunde diese Musik auch genießen!").
Damit vergleichen ist der Motorensound einer Schienenbanane sogar noch Musik.

... Hingegangen, gebeten, den Computer leise zu stellen - fertig.

- Tische nicht für Notebooks nutzbar (die Magnete darunter löschten so manche Festplatte)

Notebooks gab es noch kaum oder nicht, als der IR eingeführt wurde.

*copy&paste* Zeiten ändern sich ;)

Deine 5 Kritikpunkte betreffen aber fast alle die IR-Wagen.
Ein Produkt ist allerdings mehr als nur Fahrzeugmaterial.

Aber mehr gibts ja von ihm heute nicht mehr.

Dazu kommen z.B. noch Tarifsystem, Haltepolitik, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit usw.
Das System IR mit zweistündlichem Halt in Städten, wo ICE und IC nicht kamen, war damals aber kaum zu toppen.

Relativ. Kam halt darauf an, welche Wünsche man für die Fahrt hatte.

Von Geilenkirchen direkt nach Berlin, das ging damals noch, und dann auch noch im Takt.

Wie viele Geilenkirchener wollen denn täglich nach Berlin? Die lassen sich sicher an einer Hand abzählen, so nicht gerade WE-Verkehr oder Ferienzeit ist.
Ansonsten übernahm hier der IR mit Sicherheit RV-Funktionen und brachte einen Großteil der Fahrgäste nur weiter in den Pott. Das kann ein RE4 (oder sonst eine Linie) genau so gut, mit mindestens adäquatem Wagenmaterial, besserem Takt, annährend gleicher Fahrzeit und günstiger, da auf die Monatskarte kein Zuschlag fällig war.

Ich bleibe bei meinem plakativem Beispiel: Für Görlitz ist eine gute Anbindung an Dresden wichtiger als ein paar durchgehende Verbindungen nach Flensburg.

Die ICM und ICR der NS wurden zumindest noch redesignt und auf den Stand des Reisens im 21. Jahrhundert gebracht.
Darauf hat man bei den IR-Wagen verzichtet.

Aus gutem Grund: Warum sollte man Substanz der 60er und 70er übermäßig erhalten, wenn die in absehbarer Zeit eh auf den Schrott wandern sollten? OK, heute mit der Achsklimaproblematik ist man natürlich dankbar für die Wagen, frei nach dem Motto besser schrottig gefahren als warten. Das ändert aber nichts am vorherigen Gedankengang, der wurde als notwendig und folgerichtig angesehen.

Das heißt aber noch nicht, dass das System IR schlecht sei.

Das kommt wieder auf die Bewertung an; und auch ob man unbedingt ein "schlechtes" Ergebnis haben will.
Vielmehr hat sich das Produkt durch die Bahnreform überlebt. Der bestellte RV übernimmt die auf den allermeisten Relationen regionale Transportfunktion mindestens auf gleichem Niveau (Komfort, Fahrzeit, Takt), sieht man mal vom Gastroangebot ab und grub dem IR in diesem Sektor das Wasser ab.
Auf Langstrecken ist mir bis heute noch nicht klar, was den IR großartig vom IC unterscheidet (außer wenn man das IC79-Konzept als Grundlage nimmt, aber das hat sich spätestens mit der ICE-Einführung überlebt, da dieser das Topprodukt war). Es war folgerichtig und mit der strikten Zweitelung Fern-/Regioverkehr absehbar, dass sich das IR-Konzept überlebt. Spätestens mit einer Neubestellung des IR-Fahrzeugmaterials, was eine Fortführung notwendig gebraucht hätte um zeitgemäßes Reiseniveau zu bieten. Nur mit dem PK-C-Preis wäre sowas definitiv nicht finanzierbar gewesen, zumal der RV mit seinen Länder- und Wochenendtickets die wesentlich günstigere Alternative war.

Nur wenn gar nichts geht setzen sich Kunden in die Kisten!

Wenn z.B. die Klimas mal versagen.
Dann ist man froh, dass es zumindest auch noch Wagen gibt, wo man ein Fenster runterschieben kann.

Ja :)
Ändert aber nichts am miesen Komfort der Schüsseln.
Als ebenso subjektives Erlebnis wie das Ke$ha-Gedödel: Ich bin vor einigen Wochen von Frankfurt nach Stuttgart gefahren. Die HVZ liegt in ihren letzten Zügen, der 2294 verfügt über drei Bimz-Schleudern - ich finde dort noch ein freies Abteil, obwohl der Zug *gut* ausgelastet (= jede Sitzreihe im ganzen Zug mit mindestens einer Person besetzt) ist. Ausfahrt aus Frankfurt bei Rauslehnen aus dem Fenster genossen (ist wirklich ein Erlebnis :), aber der schlackernde Vorhang lädt nicht dazu ein, später in Fahrtrichtung am Fenster zu sitzen. Also Fenster zu - nach wenigen Minuten riecht es komisch im Abteil (kommt vielleicht vom WC nebenan?).
Noch während der Fahrt nach Darmstadt (was ja nun wirklich keine Hochgeschwindigkeitsstrecke ist) schaukelt die Schleuder und die Geräuschkulisse des Drehgestells zeugt akustisch eindrucksvoll nachvollziehbar davon: der Zug fährt. Der Zug fährt allerdings so, dass selbst freihändiges Unterstreichen eines Textes kaum möglich ist, geschweige denn sich ordentlich auf ihn zu konzentrieren.

OK, ein "Bahnerlebnis" (was auch immer genau das sein soll) ist für uns bahnbegeistere ICE-Treffanhänger immer wieder schön. Deswegen fahre ich auch Bahn. Aber ich fahre auch Bahn, um dort zu arbeiten. Das ist mit diesen Schiebetischchen, so sie mal nicht verklemmt sind und sich nur mit nachdrücklicher Aufforderung ausziehen lassen, im IR-Abteil schwer möglich.

Nun gut, lang geredet, kurz sinniert: Ich flüchte nach Darmstadt in den IC-Steuerwagen, entere eine freie Sitzreihe - großartige, beinahe himmlische Laufruhe. Niemand spricht, kein Handy klingelt, Ka$ha bleibt ebenfalls zu Hause. Mit einem Wort: R-U-H-E. Da ist es selbst in der Unibib manchmal lauter.

Sowohl in echt als auch im Text kommt man fort. So sollte jede Bahnfahrt sein, dann ist die Fahrt an sich Erlebnis genug. Das *alles* im IR-Wagen? Undenkbar. Dessen Produktphilosophie hin oder her, sie kann noch so toll/wegweisend/genial und sonst was sein: Die Wagen sind **heute** allerunterstes Fernzugniveau. Für mich sind die Müll, der schnellstens auf den Schrott gehört.

Liebe Grüße
Jogi

IRrtum?

fjk, Donnerstag, 16.06.2011, 10:25 (vor 4720 Tagen) @ Jogi

Moin,

schön, dass die Diskussion in Sachen IR hier zu Recht zerkleinteilert wird. Da kann man bedenkenlos einigen Stellen zustimmen:

Die Wagen sind **heute** allerunterstes Fernzugniveau. Für mich sind die Müll, der schnellstens auf den Schrott gehört.

obwohl man in anderen völlig anderer Ansicht ist ("B-Netz"). Und das beste, man kann sich sogar selbst widersprechen, indem man weiter detailliert.
Der Einfachheit halber mal bei den Wagen:
Die rollenden Exemplare sind natürlich grenzwertig (leider oft von der anderen Seite der Grenze), s.o. Und sie leiden an wenig zeitgemäßen Details (Magnettische, Farben, Bundesbahnlogos auf den Spiegeln). Gewisse Entscheidungen in der Grundkonzeption, zum Beispiel der Verzicht auf die Klimaanlage, waren schon beim Entwurf der Wagen umstritten und letztlich da eine Frage der verfügbaren Investitionsmittel. Ähnliches gilt wahrscheinlich für die Sitze. Heute würde an anderen Enden gespart. Nämlich, und das wollte ich hier herausdifferenzieren, am Platz: die Raumaufteilung in den Bimzen ist das angenehmste, was die Bahn so zu bieten hat. Es gibt Abteile, es gibt eine gewisse Privatheit in den Großräumen und es gibt überall genügend Platz - dank der Verschiebung der Sitze gegeneinander auch bei kleinem Sitzabstand im Vis-a-Vis. Einzig die Reihensitze könnten in der Tat etwas mehr Raum vertragen. Dank dieses sehr großzügigen Raumkonzepts bietet der Wagen natürlich nur 60 Sitzplätze. Und das würde heute leider keiner mehr bezahlen. Wenn man die Forderung nach Abteilen heute noch umsetzen würde, käme wohl eher etwas in der Art des Bvmz heraus. Und der ist vom Raumkonzept her mit dem Bimz nicht zu vergleichen: ideenlos und vollgestopft.

Und noch etwas: die Pendler- und Alleinreisendeneinschätzung bezüglich der Bpmz-Bequemlichkeit teile ich voll. Aber es gibt auch andere Reisendengruppen.

bemerkt fjk

IRrtum? - Nö? Ja? - Beides irgendwie

Jogi, Donnerstag, 16.06.2011, 10:53 (vor 4720 Tagen) @ fjk
bearbeitet von Jogi, Donnerstag, 16.06.2011, 10:56

obwohl man in anderen völlig anderer Ansicht ist ("B-Netz"). Und das beste, man kann sich sogar selbst widersprechen, indem man weiter detailliert.

Habe ich das?

Der Einfachheit halber mal bei den Wagen:
Die rollenden Exemplare sind natürlich grenzwertig (leider oft von der anderen Seite der Grenze), s.o. Und sie leiden an wenig zeitgemäßen Details (Magnettische, Farben, Bundesbahnlogos auf den Spiegeln).

Och, die Bundesbahnkekse haben ja sogar das ICE-1-Redesign überlebt - alles halb so wild...

Gewisse Entscheidungen in der Grundkonzeption, zum Beispiel der Verzicht auf die Klimaanlage, waren schon beim Entwurf der Wagen umstritten und letztlich da eine Frage der verfügbaren Investitionsmittel. Ähnliches gilt wahrscheinlich für die Sitze.

Die sind von der Firma Paulisch neu entwickelt worden. Ob extra für den IR - keine Ahnung.

Heute würde an anderen Enden gespart. Nämlich, und das wollte ich hier herausdifferenzieren, am Platz: die Raumaufteilung in den Bimzen ist das angenehmste, was die Bahn so zu bieten hat. Es gibt Abteile, es gibt eine gewisse Privatheit in den Großräumen und es gibt überall genügend Platz - dank der Verschiebung der Sitze gegeneinander auch bei kleinem Sitzabstand im Vis-a-Vis. Einzig die Reihensitze könnten in der Tat etwas mehr Raum vertragen. Dank dieses sehr großzügigen Raumkonzepts bietet der Wagen natürlich nur 60 Sitzplätze. Und das würde heute leider keiner mehr bezahlen. Wenn man die Forderung nach Abteilen heute noch umsetzen würde, käme wohl eher etwas in der Art des Bvmz heraus. Und der ist vom Raumkonzept her mit dem Bimz nicht zu vergleichen: ideenlos und vollgestopft.

Vollkommen richtig. Aber dann stellt sich noch mehr die Frage der Gegenfinanzierung sowie die (eigenwirtschaftliche) Finanzierung von neuen IR-Wagen. In diesem Punkt wäre es definitiv auf eine Komfortverschlecherung hinausgelaufen.
Wenn man will, wäre es eine Annäherung an den IC-Komfort (was nicht als Komfortverschlechterung an sich verstanden werden darf) gewesen, was die Existenz des IR als Langstreckenzug noch mehr obsolet gemacht hätte.

Aber ob die Raumaufteilung toll ist - na ja, da spielt auch gehörig eine Portion eigener Vorlieben rein. Auswahl zwischen Abteil und Großraum ist eine gute Sache, verhindert aber einen schnellen Fahrgastwechsel (was auch einem Einsatz im RV nachteilig ist).
Noch ein Erlebnis: Bei meiner "Abschiedsfahrt" vom IR von Stuttgart nach Göppingen als junge Milchtüte, bezahlt vom eigenen Taschengeld hinaaus in die weite Welt außerhalb des VVS-Tarifs... :), war der IR proppenvoll, so dass viele auf den Gängen standen. Es kam wie es kommen musste: Einige wollten in Plochingen aussteigen, kamen nicht rechtzeitig durch - 10 Leute bemühten sich im Rz Göppingen um eine Bestätigung um zurück nach Plochingen zu fahren.

Mir gefällt der umgestaltete Bvmz. Das dezente Blau und die Lichtreihe in der Mitte mit der schönen Verkleidung wirken angenehm ruhig, aber nicht so OP-steril. Schade, dass die immer sofort so voll sind, da die meisten Reservierungen dorthin gesetzt werden... Eigene Vorlieben halt :)

Vorher mit dieser Pseudoabteileinteilung und dem 80er-Jahremuff war es doch schrecklich: Unübersichtlich und eng.
A propos eng: Eine Qual ist in den IR-Wagen sowieso die Trennung zwischen den Abteilen und dem Großraum mit den Glastüren. Sicher eine nette Idee, aber die gehen schwer auf und entsprechend schnell schnappen sie zurück, so dass es eine Qual ist, dort mit einem Trolley oder Koffer durchzulaufen. So ein Bullsh...

Meint lieb grüßend
Jogi

IRrtum - oder doch Geschmacksfrage

fjk, Donnerstag, 16.06.2011, 11:35 (vor 4720 Tagen) @ Jogi

obwohl man in anderen völlig anderer Ansicht ist ("B-Netz"). Und das beste, man kann sich sogar selbst widersprechen, indem man weiter detailliert.

Habe ich das?

Hier wohl bisher nicht, aber ich hatte das vor, in dem, was ich zu schreiben plante (nämlich "IR-Rollmaterial eigentlich schon immer schlecht, Raumkonzept aber schützenswert"). War mehr so eine Vorwarnung.

eine Frage der verfügbaren Investitionsmittel. Ähnliches gilt wahrscheinlich für die Sitze.

Die sind von der Firma Paulisch neu entwickelt worden. Ob extra für den IR - keine Ahnung.

Huch, ein Nebenkriegsschauplatz. Sei's drum: natürlich sind die neu - vorher gab's im D-Zug ja nur Bm- und Bn-Polsterbänke. Und die (heute immer noch gelegentlich gelobten) Bpmz-Sitze kamen komfortmäßig und funktionell wohl nicht in Frage. Das Ergebnis der Neuentwicklung ist aber in der Tat allerunterstes Fernverkehrsniveau, auch und gerade im Vergleich zu den zitierten Vorgängern...

Heute würde an anderen Enden gespart. Nämlich, und das wollte ich hier herausdifferenzieren, am Platz: die Raumaufteilung in den Bimzen ist das angenehmste, was die Bahn so zu bieten hat. [...]


Aber ob die Raumaufteilung toll ist - na ja, da spielt auch gehörig eine Portion eigener Vorlieben rein.

Hmm. Geschmacksfragen hatte ich eher beim Thema Farbe vermutet. Und Türen im Gang finde ich gut* - wegen des Krachs, der letztendlich messbar ist?! So wie der Platz und der nutzbare Platz pro Sitz. Und da sehe ich bei beiden messbare Bimzvorteile, sogar wenn die Gangklappsitze benutzt sind. Aber ich gebe zu, das spätestens bei der Anordnung so etwas wie Vorlieben da beginnen hereinzuspielen.

Vorher mit dieser Pseudoabteileinteilung und dem 80er-Jahremuff war es doch schrecklich: Unübersichtlich und eng.

Das ist wohl wahr. Auch dagegen ist der luftige Bimz doch angenehm, oder? Hat ein Museumsexemplar dieser wagengewordenen Kohlkanzlerschaft (auf einer Klassenfahrt am Rhein entlang kamen einem die Dinger auch schon mal modern vor - so wie man sich keinen anderen als Helmut vorstellen konnte.?!.!?.) eigentlich überlebt, als Mahnmal an die Bahndesigner der Zukunft?
Die heutige Bvmz-Einrichtung finde ich aber zu steril. Und die Einzelabteilsitze sind sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber es geht schlimmer, wenn sie nämlich wie im Bvmsz-Kinderabteil völlig ihrer Funktionen beraubt werden...

*) spielt darauf an, bei wiederholter Lektüre sehe ich aber wieder keinen Widerspruch, sondern nur Kritik an der technischen Umsetzung und dem Erhaltungszustand - den Nutzen der Tür leugnet offenbar niemand:

A propos eng: Eine Qual ist in den IR-Wagen sowieso die Trennung zwischen den Abteilen und dem Großraum mit den Glastüren. Sicher eine nette Idee, aber die gehen schwer auf und entsprechend schnell schnappen sie zurück, so dass es eine Qual ist, dort mit einem Trolley oder Koffer durchzulaufen. So ein Bullsh...

grüßt gern und auch nicht grimmig zurück
fjk

PS (ganz vergessen): Als Nahverkehrsmaterial für Pendlermassen sind IR-Wagen natürlich nicht zu gebrauchen, gerade das Raumkonzept ist dafür völlig ungeeignet, die Sitzplatzzahl lächerlich. Aber dafür waren sie auch nie gedacht - und dafür werden sie auch nur selten missbraucht?!

Für die damalige Zeit schon !

GUM, Donnerstag, 16.06.2011, 09:28 (vor 4720 Tagen) @ frank_le

Interregio als hochwertiges Fernverkehrsprodukt wurde sogar nur zum Nahverkehrspreis abgerechnet.


Seit wann war der IR denn ein hochwertiges Produkt?

- unbequeme nichtverstellbare Sitze

==> Jedenfalls bequemer als die Sitze in den damaligen D-Zug Abteilwagen, die ja immehrin 12 Abteile mit 6 Sitzen und niedriger Beinfreiheit hatten. Ich empfand dies (persönlich) als großen Komfortsprung.

- keine Klimaanlage

==> Im D-Zug Produkt ? War damals Komfortmerkmal des IC und auch die waren noch nicht vollklimatisiert.

- laute Wagen
- viel zu viele Halte im Nirgendwo
- Tische nicht für Notebooks nutzbar (die Magnete darunter löschten so manche Festplatte)

==> gabs damals noch nicht.

Natürlich muss man sehen, dass seit der Einführung des IR einige Jahre vergangen sind. Für damalige Verhältnisse war dies aber ein gutes, farblich freundliches und im Gegensatz zu einer Wagenschlange aus Bm richtig variantenreich.

So zumindest meine Erinnerung.

Für die damalige Zeit schon !

Lars(DK), Freitag, 17.06.2011, 01:13 (vor 4719 Tagen) @ GUM

Hej Gum
Ganz recht - er war ja hochwertig im Vergleich zum D-Zug.
Der war nämlich stark defizitär. Mit wenigen Linien, Takt, mittlerem Halteabstand von ca 30 Km und modernisierten Fahrzeugen war er ein ganz eigenes Produkt.
Er wirkte frisch, anders und freundlich. Sollte er auch, denn es ging darum, Autofahrer zu ködern ;-)
Da er für mittlere Distanzen ausgelegt war, reichte der Komfort völlig - für Langstrecken war der IC da;-)
Aber irgendwie gehörte der IR ganz zur späten Bonner Republik, finde ich. Die Linien waren damals auch für den Verkehrt optimiert worden, aber dann kam die deutsche Einheit dazwischen ;-)))
Bg
Lars

Danke, lange nicht mehr gehört "Bonner Republik"

GUM, Freitag, 17.06.2011, 10:59 (vor 4719 Tagen) @ Lars(DK)

:-)

Finanzierung Fernverkehr

Tommyboy, OWL, Mittwoch, 15.06.2011, 18:58 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Ich brauche eine Reise abends im August von Köln nach München. Das zur Zeit billigste Sparangebot der Bahn lautet über 79,00 Euro. Gebe ich jetzt als Zielort Wels HBF (AT) ein und lasse über München fahren, so zahle ich für den gleichen Zug nur 52,00 Euro, bekomme aber eine Anschlussfahrt und einen Sitzplatz im Nachtzug von München nach Wels dazu.

Wann soll denn die Reise sein? Ich glaube, dass es noch billiger geht und könnte sonst ggf. auch nachschauen, wenn du das Reisedatum nennst.

Gruß,
Tommyboy

--
Um die Sicherheit in den Zügen und in den Bahnhöfen zu gewährleisten, sind in Gruppen reisende Fußballfans –falls bekannt –unbedingt an das für Ihren Bereich zuständige Regionalbüro Konzernsicherheit zu melden. (Auszug aus dem VKL)

unpassender Betreff

Anoj 1, Dresden (D) / Vbg. (A), Mittwoch, 15.06.2011, 22:00 (vor 4721 Tagen) @ Fratz

Hallo!

Ich finde den Betreff sehr unpassend. Wenn man diesen liest, rechnet man mit einer ganz anderen Diskussion.

m b g,
Anoj

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