One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen (Allgemeines Forum)
NIM rocks, Montag, 04.04.2011, 17:53 (vor 4774 Tagen)
Hi,
am 01.04.2011 war in der Financial Times Deutschland ein sehr interessanter Artikel über Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen. Der Artikel war sehr gut geschrieben und es kommen auch die Schattenseiten des Traumberufs Lokführer zur Sprache. Da er nun auch kostenlos online zur Verfügung steht, könnt ihr ihn euch bei Interesse mal durchlesen:
Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
Während die Lokführergewerkschaft mal wieder mehr Lohn fordert, hält eine Frau am alten Eisenbahnerethos fest: Barbara Pirch transportiert Güter auf eigene Rechnung. Sie arbeitet auf der Lok, sie schläft in der Lok, die Lok ist ihr Zuhause. von Matthias Oden, Ingolstadt
Kratzer, verdammt hässliche Kratzer. Barbara Pirch steht zwischen den Gleisen, starrt die Lok an und kann es nicht fassen. Über die ganze rechte Flanke zieht sich ein Aderngeflecht fingerdicker Schrunden, in den ozeanblauen Lack von den Ästen gerissen, die gestutzt hätten sein sollen und doch weit ins Gleisbett hineinragen. Eben noch stand Pirch vergnügt hinter dem Führerstand, jetzt greift sie grollend zum Telefon.
"Die Sträucher wachsen hier bis in die Gleismitte", sagt sie, die Stimme ein Fauchen. "Jemand hat die vergessen zu beschneiden." Pirchs Pferdeschwanz wippt ungeduldig, während sie die teilnahmslos genuschelte Antwort der Fahrdienstleitung abwartet, dann bricht es aus ihr heraus. "Ist mir egal, ob da gerade schon einer durchgefahren ist! Klar hat der nichts gemeldet! Der fährt eine Lok, die ihm nicht gehört und die in einem halben Jahr ohnehin verschrottet wird. Das hier ist meine Lok!"
Weiter geht es hier: http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:agenda-deutschlands-kleinstes-bahnu...
One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
ICE628, Montag, 04.04.2011, 20:50 (vor 4774 Tagen) @ NIM rocks
Sehr interessanter Artikel von einem "außergewöhnlichen" Unternehmen. Schade, dass diesen Schritt nicht mehr gewagt haben.
One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Dienstag, 05.04.2011, 01:16 (vor 4773 Tagen) @ NIM rocks
Der Frau gebührt mein Respekt!
Mit einer 218 könnte ich mir das fast auch vorstellen, aber mit der Technik wäre ich wohl überfordert.
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Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
oberzugfahrer, Dienstag, 05.04.2011, 07:17 (vor 4773 Tagen) @ 218 466-1
1.4., vielleicht war es nur ein Aprilscherz *G*
One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
luebeck, Dienstag, 05.04.2011, 08:45 (vor 4773 Tagen) @ oberzugfahrer
Hallo und Guten Morgen,
ich denke, dass das kein Aprilscherz war. Dieser Frau gebührt meinen Respekt. Viele haben nur Angst, dass es schief gehen könnte mit der Selbständigkeit und sie auf die Nase fallen.
Das müssten viel mehr machen, dann würde die Deutsche Bahn AG aber ganz schön alt aussehen.
One-(/Two-)Girl-Show: Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 05.04.2011, 16:24 (vor 4773 Tagen) @ luebeck
Hallo,
ich denke, dass das kein Aprilscherz war. Dieser Frau gebührt meinen Respekt. Viele haben nur Angst, dass es schief gehen könnte mit der Selbständigkeit und sie auf die Nase fallen.
Das müssten viel mehr machen, dann würde die Deutsche Bahn AG aber ganz schön alt aussehen.
ja, die anderen Lokführer würden auch alt aussehen. Können sich ja selbstständig machen, in ihre Lok einziehen und da vor sich hinvegetieren. Dann wird auch keiner mehr krank, denn sonst ist ja die Firma pleite. Super Arbeitsbedingungen!
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
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URL
bahn-user, Dienstag, 05.04.2011, 09:46 (vor 4773 Tagen) @ NIM rocks
Hi,
am 01.04.2011 war in der Financial Times Deutschland ein sehr interessanter Artikel über Deutschlands kleinstes Bahnunternehmen. Der Artikel war sehr gut geschrieben und es kommen auch die Schattenseiten des Traumberufs Lokführer zur Sprache.
Danke! Las sich wirklich sehr gut. Ihre URL mal gegooglet:
http://www.rail4u.eu/index.html
Unter "Impressionen" ist einiges an Bildern, etc.
Respekt!
dbm, far far away, Dienstag, 05.04.2011, 13:36 (vor 4773 Tagen) @ NIM rocks
Ein lesenswerter Artikel, danke fürs verlinken!
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Hoffentlich ein Aprilscherz - Sonst wär´s eine arme Wurst...
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 05.04.2011, 16:21 (vor 4773 Tagen) @ NIM rocks
Hallo,
na das ist ja hoffentlich ein Aprilscherz. Ansonsten gilt: Tolle Arbeitsbedingungen, in Indien dürften evtl. bessere Sozialstandards gelten. Ruhe in einem Schlafsack in der Lok? Das dürfte wohl kaum einer echten Ruhe nahe kommen, die für einen Vollzeit-Tf nötig wäre. Und die Ruhe braucht jeder Tf für seinen verantwortungsvollen Beruf. Bei Krankheit findet sich hoffentlich auch schnell ein Ablöser, sonst müsste sie ja krank und damit nicht fahrfähig ihre Fuhre weiter fahren. Urlaub? Muss jeder Tf haben, kein Mensch kann, und sei er auch Selbstständiger, nonstop nur fahren.
Wer das toll findet, sollte mal darüber nachdenken, ob es toll wäre, wenn die städtischen Busfahrer alle Selbstständige werden und in ihren Bussen schlafen. Dürfte ungefähr ähnlich toll sein.
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
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Im Fahrzeug schlafen
bahn-user, Dienstag, 05.04.2011, 17:01 (vor 4773 Tagen) @ Holger_HAM
Wer das toll findet, sollte mal darüber nachdenken, ob es toll wäre, wenn die städtischen Busfahrer alle Selbstständige werden und in ihren Bussen schlafen. Dürfte ungefähr ähnlich toll sein.
Ich würde es auch nicht toll finden, wenn ich die Autobahn mit LKW-Fahrern teilen müsste, die die Nacht vorher in ihren winzigen Führerhaus genächtigt hätten, im lärmenden Umfeld einer Autobahnraststätte, womöglich noch brummelnde Kühlaggregate nahe bei.
Moment mal...passiert das nicht andauernd? ;-)
Im Fahrzeug schlafen
Martin, Dienstag, 05.04.2011, 18:39 (vor 4773 Tagen) @ bahn-user
Ich würde es auch nicht toll finden, wenn ich die Autobahn mit LKW-Fahrern teilen müsste, die die Nacht vorher in ihren winzigen Führerhaus genächtigt hätten, im lärmenden Umfeld einer Autobahnraststätte, womöglich noch brummelnde Kühlaggregate nahe bei.
Das sind doch luxuriöse XXL-Fahrerkabinen mit hochmodernen Standklimaanlagen und bequemsten Betten. Höre ich mir regelmäßig von einem Freund an - angeblich schläft er in seinem LKW lieber als daheim ;-)
Indien
Steffen, Dienstag, 05.04.2011, 17:53 (vor 4773 Tagen) @ Holger_HAM
na das ist ja hoffentlich ein Aprilscherz. Ansonsten gilt: Tolle Arbeitsbedingungen, in Indien dürften evtl. bessere Sozialstandards gelten.
Ich glaube gerade in Indien besitzen Lokführer ihre eigene Lok und fahren damit die Leistungen für die Staatsbahn ;)
(ich habe das schon mehrere male gehört, kenne mich in Indien aber nicht so aus um zu sagen, ob das dort immer so ist oder nur häufig)
Die hier beschriebene Lokführerin scheint das Leben ja toll zu finden, dann freue ich mich auch gerne für sie. Ich bin mir aber sicher, dass >97% aller Lokführer diesem Beispiel nicht folgen möchten.
--
Selbständige Busfahrer...
Blaschke, Dienstag, 05.04.2011, 20:00 (vor 4773 Tagen) @ Holger_HAM
Moin!
Wer das toll findet, sollte mal darüber nachdenken, ob es toll wäre, wenn die städtischen Busfahrer alle Selbstständige werden
War doch mal in Berlin geplant, so ich mich recht entsinne. Irgend ein neuer, der in die Plüschetage der BVG einzog, hatte diese Idee. 3 Fahrer kaufen den Bus und fahren dann ihre Schichten.
Jup, grad was gefunden: http://www.welt.de/print-welt/article384411/BVG_spart_Busfahrer_sollen_als_Ich_AG_arbei...
2003 war das? Irre, habe ich ein gutes Gedächtnis... ;-)))
Warum aber auch nicht? Beim allgegenwärtigen Wettbewerbsgeschrei vielleicht gar nicht so übel. Kriegen's die Drei nicht gebacken, kommt die nächste Bagage. Andersrum: Wenn die drei auf zack sind - im Bus noch Catering organisieren und auf ihren Touren zusätzlich Spezialfahrscheine ausgeben... Was wäre da denkbar...
Stattdessen Einheitsbrei mit Einheitsbussen und Einheitstarif. Sowas albernes!
Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom
blaschke
Hoffentlich ein Aprilscherz - Sonst wär´s eine arme Wurst...
grounder, Dienstag, 05.04.2011, 21:40 (vor 4773 Tagen) @ Holger_HAM
Hallo,
na das ist ja hoffentlich ein Aprilscherz. Ansonsten gilt: Tolle Arbeitsbedingungen, in Indien dürften evtl. bessere Sozialstandards gelten. Ruhe in einem Schlafsack in der Lok? Das dürfte wohl kaum einer echten Ruhe nahe kommen, die für einen Vollzeit-Tf nötig wäre. Und die Ruhe braucht jeder Tf für seinen verantwortungsvollen Beruf. Bei Krankheit findet sich hoffentlich auch schnell ein Ablöser, sonst müsste sie ja krank und damit nicht fahrfähig ihre Fuhre weiter fahren. Urlaub? Muss jeder Tf haben, kein Mensch kann, und sei er auch Selbstständiger, nonstop nur fahren.Wer das toll findet, sollte mal darüber nachdenken, ob es toll wäre, wenn die städtischen Busfahrer alle Selbstständige werden und in ihren Bussen schlafen. Dürfte ungefähr ähnlich toll sein.
Was für ein dämlicher Vergleich. Die Frau ist selbständige Unternehmerin und keine städtische Angestellte.
Denk mal lieber darüber nach, wie unser Land nach dem Krieg wieder hochgekommen ist und wem wir unseren heutigen Wohlstand zu verdanken haben. Genau solchen Unternehmern, die angepackt haben von Sonnenaufgang bis Untergang, sieben Tage die Woche. Alle großen und erfolgreichen Unternehmen heute haben mal genau so angefangen. Leute, die ein solches unternehmerisches und finanzielles Risiko auf sich nehmen, werden nur leider immer seltener. Gäbe es sie nicht, gäbe es auch keine Angestellten, die sich unentwegt Gedanken darüber machen, wie man mit so wenig wie möglich Aufwand, so viel wie möglich abkassieren kann. Typisch kleinkarierte deutsche Angestelltenmentalität eben, immer nur fordern, aber nicht bereit, auch mal was zu wagen.
Hoffentlich ein Aprilscherz - Sonst wär´s eine arme Wurst...
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Dienstag, 05.04.2011, 22:52 (vor 4773 Tagen) @ grounder
Hallo,
Wer das toll findet, sollte mal darüber nachdenken, ob es toll wäre, wenn die städtischen Busfahrer alle Selbstständige werden und in ihren Bussen schlafen. Dürfte ungefähr ähnlich toll sein.
Was für ein dämlicher Vergleich. Die Frau ist selbständige Unternehmerin und keine städtische Angestellte.
aber genau das ist doch der tolle Trend. So läuft es zum Beispiel bei der Post. Da wurden Paketzusteller ermutigt, sich Selbstständig zu machen. Eigener Chef sein, ganz toll. Aber warum spricht niemand mehr von den achsotollen ICH-AGs. Das war doch DER Renner! Viele schuften bis zum Umfallen, können sich keine Rücklagen leisten und fallen am Ende doch den Sozialkassen zur Last. Den Gewinn konnten sich in der Zwischenzeit andere einstecken.
Oder Inhaber von Postagenturen, die sind auch selbstständig. Aber leider kommen da viele auch nicht über die Runden.
Ankerpunkte der Nachkriegszeit waren hier vor allem die Großunternehmen in Kohle, Stahl und Brauereien. Neben der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter war das Sozial- und Gesundheitswesen von stetig steigender Bedeutung. Daran angegliedert waren, das ist richtig, auch zahlreiche kleine Betriebe.
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
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grounder, Mittwoch, 06.04.2011, 15:05 (vor 4772 Tagen) @ Holger_HAM
bearbeitet von grounder, Mittwoch, 06.04.2011, 15:06
aber genau das ist doch der tolle Trend. So läuft es zum Beispiel bei der Post. Da wurden Paketzusteller ermutigt, sich Selbstständig zu machen. Eigener Chef sein, ganz toll. Aber warum spricht niemand mehr von den achsotollen ICH-AGs. Das war doch DER Renner! Viele schuften bis zum Umfallen, können sich keine Rücklagen leisten und fallen am Ende doch den Sozialkassen zur Last. Den Gewinn konnten sich in der Zwischenzeit andere einstecken.
Schmarrn, hier hat doch nicht die Deutsche Bahn einen Arbeitsplatz als Ich-AG ausgelagert, die Frau ist das selbst angegangen um ein eigenes Unternehmen aufzubauen und trägt auch das unternehmerische Risiko ganz allein. Das ist absolut lobens- und bewundernswert. Informier Dich doch erstmal, bevor Du hier Äpfel mit Birnen vergleichst, die Frau sucht im Übrigen sogar Mitarbeiter. Wenn alle so denken würden wie Du, gäbe es kaum noch neue Unternehmen, kaum Wettbewerb und die Sozialkassen wären jetzt schon leer.
Ankerpunkte der Nachkriegszeit waren hier vor allem die Großunternehmen in Kohle, Stahl und Brauereien. Neben der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter war das Sozial- und Gesundheitswesen von stetig steigender Bedeutung. Daran angegliedert waren, das ist richtig, auch zahlreiche kleine Betriebe.
Falsch !!! Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit ging hauptsächlich auf den heutigen Mittelstand zurück, Unternehmer, die sich in den Anfangsjahren für einen Hungerlohn den Rücken krumm gearbeitet haben um etwas aufzubauen.
Kohle und Stahl haben bestenfalls den Alliierten Geld gebracht.
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Dan_P, St. Ilgen/Sandhausen, Montag, 10.10.2011, 11:05 (vor 4585 Tagen) @ grounder
Ankerpunkte der Nachkriegszeit waren hier vor allem die Großunternehmen in Kohle, Stahl und Brauereien. Neben der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter war das Sozial- und Gesundheitswesen von stetig steigender Bedeutung. Daran angegliedert waren, das ist richtig, auch zahlreiche kleine Betriebe.
Falsch !!! Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit ging hauptsächlich auf den heutigen Mittelstand zurück, Unternehmer, die sich in den Anfangsjahren für einen Hungerlohn den Rücken krumm gearbeitet haben um etwas aufzubauen.
Kohle und Stahl haben bestenfalls den Alliierten Geld gebracht.
Genau so schaut's aus. Ich sag da nur Schickedanz oder Grundig. Die haben klein angefangen und eine Idee gehabt, die den damaligen Zeitgeist getroffen hatte. Nur, weil heute Großunternehmen sich sukzessive Mittelständler einverleiben, muss das nicht heißen, dass das damals auch so war.
--
bye, Dan
Meine Fotos im Netz - http://www.dans-photos.net/
Welch Zufall...
Blaschke, Dienstag, 05.04.2011, 20:04 (vor 4773 Tagen) @ NIM rocks
... dass der Artikel gerade jetzt erscheint...
Mahlzeit!
Nein, ein Zusammenhang mit dem derzeitigen Lokführerstreikwahn ist natürlich völliger Unsinn.
Und der Leser des Artikels hat in Zukunft natürlich viel mehr Verständnis, wenn die Lokführer großer seriöser Unternehmen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen wünschen und dafür auch streiken.
Clever gemacht von der Wirtschaftsmafia. Immerhin klatscht sogar die Eisenbahnerszene Beifall. Hut ab!
Schöne Grüße aus der Friedensstadt Osnabrück vom
blaschke
Ich mache mir nur so meine Gedanken, ob denn auch wohl alle gesetzlichen Bestimmungen in punkto Ruhezeit etc. eingehalten werden...
Welch Zufall...
411, California, Dienstag, 05.04.2011, 21:05 (vor 4773 Tagen) @ Blaschke
Mahlzeit!
Nein, ein Zusammenhang mit dem derzeitigen Lokführerstreikwahn ist natürlich völliger Unsinn.Und der Leser des Artikels hat in Zukunft natürlich viel mehr Verständnis, wenn die Lokführer großer seriöser Unternehmen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen wünschen und dafür auch streiken.
Clever gemacht von der Wirtschaftsmafia. Immerhin klatscht sogar die Eisenbahnerszene Beifall. Hut ab!
Hallo,
Wie hieß es so schön in der einer der letzten "heute show"s im März: das Internet wurde erfunden um Verschwörungstheorien zu verbreiten...
Naja ich sehe das nicht ganz so schlimm. Die FTD ist zwar in den roten Zahlen und hätte so etwas sicher nötig. Trotzdem ist es so, das Leute die Zeitung kaufen, wegen den Themen die gerade aktuell sind. Deshalb verkaufen sich Wirtschaftszeitungen in der Krise besser als in der Boomzeit (abgesehen von den Werbeeinnahmen).
Die FTD hat ja auch immer spitze Leitartikel zu diesen Thema. Dieser Artikel war auf der Agenda Seite. Nur Freitags ist dort genug Platz für so einen langen Artikel. In den letzten Wochen seit Januar gab es genug andere Themen auf der Seite zu finden.
Meiner Meinung nach, würde ich das nur dem Handelsblatt oder der WiWo unterstellen ;)
Gruß
411
Medien als politische Akteure
Blaschke, Dienstag, 05.04.2011, 23:56 (vor 4772 Tagen) @ 411
Guten Tag!
Wie hieß es so schön in der einer der letzten "heute show"s im März: das Internet wurde erfunden um Verschwörungstheorien zu verbreiten...
Altbekannt dahergebrabbeltes wird nicht dadurch besser, dass man es nur oft genug wiederholt...
Dank des Internets ist es mittlerweile nur leichter geworden, manch Verflechtung aufzudecken. Und dass es die gibt, sollte Allgemeinbildung sein, Stichworte "Deutschland AG" oder "Rheinischer Kapitalismus", letzteres bietet sogar Anlaß zur Frage, ob ein entsprechendes System nicht das erfolgreichere ist. Und zu diesen Verflechtungen gehört natürlich auch der Printmedienmarkt. Denn auch diese wollen ja neben der Information eine Botschaft an die Leser senden. Sie sind also ebenfalls interessengesteuert.
Ich will jetzt nicht mit den üblichen BILD-Spielchen kommen, deren unverbrüchliche Treue zu Amerika und deren Art, Kampagnen zu fahren. Bleiben wir doch bei der FTD - und deren Tradition, eine Wahlempfehlung abzugeben!
Und dass das keine Spinnereien sind, sieht man u.a. hieran:
http://www.amazon.de/Massenmedien-als-politische-Akteure-Konzepte/dp/3531154737
Scheint also ein Thema zu sein...
Naja ich sehe das nicht ganz so schlimm.
Wo steht was von "schlimm"? Wenn man's nur weiß und die Berichte entsprechender Zeitungen auch einzuordnen weiß im gesamtpolitischen Kontext, ist's überhaupt nicht tragisch.
Meiner Meinung nach, würde ich das nur dem Handelsblatt oder der WiWo unterstellen ;)
Da würde mich dann jetzt mal interessieren, wie Du darauf kommst...
HB und WiWo gehören zu Holtzbrink; die FTD schlußendlich Bertelsmann (weil denen G+J gehört). Warum unterstellst Du Holtzbrink etwas, was Du bei Bertelsmann ausschließt?
Schöne Grüße von
jörg
OT Medien als politische Akteure
411, California, Mittwoch, 06.04.2011, 15:07 (vor 4772 Tagen) @ Blaschke
Hallo,
Denn auch diese wollen ja neben der Information eine Botschaft an die Leser senden. Sie sind also ebenfalls interessengesteuert.
Das habe ich nicht bezweifelt. Allerdings manches Medium mehr als das andere.... Siehe Bild ;)
Ich will jetzt nicht mit den üblichen BILD-Spielchen kommen, deren unverbrüchliche Treue zu Amerika und deren Art, Kampagnen zu fahren. Bleiben wir doch bei der FTD - und deren Tradition, eine Wahlempfehlung abzugeben!
Wenn du bei der FTD bleiben willst, gerne :) Gegründet von G+J und der FT zu 50%. In GB ist es üblich, das Medien eine Wahlempfehlung geben (in den USA sind ja auch Gehälter keine Geheimsache). Das hat die FTD übernommen, okay etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kann aus den letzten 2 Jahren aber leider keine Tendenz erkennen. Hier die Wahlempfehlungen:
Bundestagswahl 2005: FDP
Europawahl 2009: Grüne
Bundestagswahl 2009: CDU (wer mutiger ist, soll doch bitte Grün wählen)
Die einzige Tendenz die ich gerade erkenne ist, dass genau die empfohlenen Parteien 2 Jahre später enorme Zuwächse hatten.
Selbst den Linken wurde bescheinigt positiv im letzten Wahlkampf zu wirken. Ich finde das ganze sehr ausgewogen.
Und dass das keine Spinnereien sind, sieht man u.a. hieran:
http://www.amazon.de/Massenmedien-als-politische-Akteure-Konzepte/dp/3531154737
Scheint also ein Thema zu sein...
auf jeden Fall
Naja ich sehe das nicht ganz so schlimm.
Wo steht was von "schlimm"? Wenn man's nur weiß und die Berichte entsprechender Zeitungen auch einzuordnen weiß im gesamtpolitischen Kontext, ist's überhaupt nicht tragisch.
Was willst du den in den Gesamtpolitischen Kontext einordnen? Um beim Beispiel zu bleiben FTD=Wirtschaft=FDP? Mh das passt aber garnicht mit der Wahlempfehlung zusammen.
Natürlich gibt es durchaus Artikel und Magazine, die etwas zu sehr Standpunkt beziehen und somit das Bild wie du es beschrieben hast verzerren. Ein Glück haben wir in D genug seriöse Zeitungen.. Dafür leider zu wenige die sich was trauen. Die FAZ hat super Auslandsreporter aber die Titelbilder.....
Meiner Meinung nach, würde ich das nur dem Handelsblatt oder der WiWo unterstellen ;)
Da würde mich dann jetzt mal interessieren, wie Du darauf kommst...HB und WiWo gehören zu Holtzbrink; die FTD schlußendlich Bertelsmann (weil denen G+J gehört). Warum unterstellst Du Holtzbrink etwas, was Du bei Bertelsmann ausschließt?
Das hast du gut kombiniert. Ich hab das ganze ja auch mit einem ;) versucht zu entschärfen. Ich vermisse bei Holtzbrink die ausgewogenen Kommentare, die meiner Meinung nach Printmedien ausmachen sollen, auch im Wettbewerb zum Internet. Immer die wirtschaftliche Seite zu beleuchten und deren Meinung zu vertreten geht ja für ein paar Wochen aber irgendwann wird es langweilig. Kritische, ironische und abgewogene Betrachtungen auch in seriösen Medien sind eben in D nicht so Renner... Wahrscheinlich würde die Zeitung/Medium dann nicht mehr als seriös wahrgenommen...
Jetzt hab ich genug die FTD beworben;) Aber ich lese auch noch die Le Monde diplomatique
Medien beeinflussen Stark das Zeitgeschehen, ohne Frage und man sollte vorsichtig sein beim Konsum. Trotzdem fand ich deine Antwort etwas über schnellt und pauschal. Verstehe aber natürlich was du dahinter meinst.
Viele Grüße
aus der Medientraumwelt
411
Schöne Grüße von
jörg
OT Medien als politische Akteure
grounder, Mittwoch, 06.04.2011, 15:15 (vor 4772 Tagen) @ 411
was für eine überflüssige, weil an den Haaren herbeigezogene Diskussion!
Herr Immer sagt dazu...
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Mittwoch, 06.04.2011, 15:52 (vor 4772 Tagen) @ grounder
Hallo,
was für eine überflüssige, weil an den Haaren herbeigezogene Diskussion!
da lasse ich doch mal Herrn Immer für mich sprechen.
*grinz*
Humor muss sein! :-)
--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
***
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Herr Immer sagt dazu...
grounder, Mittwoch, 06.04.2011, 18:29 (vor 4772 Tagen) @ Holger_HAM
da lasse ich doch mal Herrn Immer für mich sprechen.
Ihr passt auch gut zusammen !
*grinz*
Humor muss sein! :-)
Medien als politische Akteure
bahn-user, Mittwoch, 06.04.2011, 16:46 (vor 4772 Tagen) @ Blaschke
Dank des Internets ist es mittlerweile nur leichter geworden, manch Verflechtung aufzudecken.
Seit es das Internet gibt, sehe ich die Dinge viel gelassener und merke, dass die bösen Massenmedien auch schon früher viel weniger Einfluss hatten als ich denen zuschrieb.
Und zu diesen Verflechtungen gehört natürlich auch der Printmedienmarkt. Denn auch diese wollen ja neben der Information eine Botschaft an die Leser senden. Sie sind also ebenfalls interessengesteuert.
"Fremdgesteuert durch anderer Leute Interessen" wäre wohl ein besserer Ausdruck, wenn Du von Verflechtungen sprichst? Interessengesteuert sind wir ja irgendwo alle in unseren Äusserungen.
Ich will jetzt nicht mit den üblichen BILD-Spielchen kommen, deren unverbrüchliche Treue zu Amerika und deren Art, Kampagnen zu fahren.
Eines der wenigen positiven Dinge, die ich über das Drecksblatt BILD sagen kann, ist ihre Offenheit. Nibelungentreue zu USA und Israel und das Hochhalten der Marktwirtschaft steht bei denen ja schwarz und weiss in den Unternehmensgrundsätzen.
Das waren halt die "Interessen" von Axel Springer. Soll man das jetzt mit deinem suggestiven Negativspin (auch eine Form rethorischer Manipulation! ;-) "interessengesteuert" nennen, weil der Gründer eines Verlags seinem Baby eine Richtung geben will?
Wo steht was von "schlimm"? Wenn man's nur weiß und die Berichte entsprechender Zeitungen auch einzuordnen weiß im gesamtpolitischen Kontext, ist's überhaupt nicht tragisch.
Es sind nicht nur einige Zeitungen. Alle, alle haben ihre Interessen, die ihre Gedanken äussern. Auch Tante Tagesschau ist in vieler Leute Augen nicht neutral. Und es hört selbst hier im Forum nicht auf, dass die Poster uns die Welt durch ihre Brille verkaufen wollen. (S21-Debatten, etc.)
Ich weiss nicht wirklich, wo Dein Problem war. Hältst Du vielleicht gerade konservative Medienzirkel für übermächtige Manipulatoren, mächtiger in der Beeinflussung als andere Medien und siehst deshalb ein vermeintliches Ungleichgewicht? Da unterschätzt Du "die Leute".
Medien als politische Akteure
grounder, Mittwoch, 06.04.2011, 18:28 (vor 4772 Tagen) @ bahn-user
Das Problem ist doch, dass jeder, der in einem Zeitungsartikel nicht seine eigene (subjektive) Meinung vertreten sieht, dahinter eine Manipulation vermutet. Deshalb wird inzwischen ja schon hinter jedem Artikel eine "Mafia" vermutet, was wirklich albern ist.
Medien als politische Akteure
bahn-user, Mittwoch, 06.04.2011, 18:49 (vor 4772 Tagen) @ grounder
bearbeitet von bahn-user, Mittwoch, 06.04.2011, 18:50
Das Problem ist doch, dass jeder, der in einem Zeitungsartikel nicht seine eigene (subjektive) Meinung vertreten sieht, dahinter eine Manipulation vermutet.
Klar. Das geht hin bis zu den Wahlergebnissen: Kommt eine blöde Partei an die Macht, dann wurde halt für Manchen das "dumme Stimmvieh wieder mal geschickt manipuliert". So einfach ist es aber nicht, viele Leute sind halt anderer Meinung als ich.
Ich finde auch ausführliche Wahlempfehlungen im angelsächsischen Stil von Zeitungen völlig harmlos und eher interessant: Ich selber renne ja deshalb nicht los und wähle eine Partei, weil "meine Zeitung" die empfiehlt. Und es wäre schlicht arrogant von mir zu glauben, dass ich zwar "schlau" bin, aber andere so doof handeln (und deshalb Wahlempfehlung als unfair anzusehen). Eine Wahlempfehlung ist halt nur ein Mosaikstein von zig-tausenden.
Dazu eine Meldung von "Mobifair"
Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Sonntag, 09.10.2011, 20:46 (vor 4586 Tagen) @ NIM rocks
Hallo,
dazu passend eine Meldung:
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Tatort Führerstand
Rechtswidrig auf eigene Rechnung unterwegs
5. Oktober 2011 - Von Rechts wegen gibt es sie gar nicht - dennoch sind sie auf deutschen Schienen unterwegs: so genannte „selbständige Lokführer". Sie fahren auf eigene Rechnung im Auftrag von Eisenbahnunternehmen und bewegen sich damit auf zweifelhaften „Gleisen".
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