BR 407 (Allgemeines Forum)

rico78, alfeld/leine, Samstag, 29.01.2011, 02:22 (vor 4843 Tagen)

hallo ,hab eine frage.

die neuen ice's br 407 sollen ja laut angaben "nur"320km/h max. fahren.
ich frage mich, wie das denn in frankreich laufen soll?
die 406er fahren schon mit 100% bei 320km/h am limit und können sogar 330kmh/h .
die neue 407er haben max. 320 und fahren das sicherlich auch duchgehend oder wie ist das geplant?(lgv)
dann würden die ja auch mit gut 100% leistung in frankreich fahren. wie soll das lange gutgehen? oder wird da wieder Vmax. reduziert???

warum haben die neuen 407er eine geringere max.V als die alten 406er..???
in anderen ländern werden die züge schneller in deutschland wieder langsamer.verstehn kann man sowas echt nicht...!

kann die bahn echt nicht verstehn.


gruss,rico

BR 407

ICE-T-Fan, Samstag, 29.01.2011, 08:34 (vor 4843 Tagen) @ rico78

Die zugelassene Geschwindigkeit ist nicht gleich die höchstmögliche technische Geschwindigkeit.

Damit der BR406 und 403 auf 330 km/h zugelassen werden konnte, musste er eine Testgeschwindigkeit von 363 km/h erreichen.. in der Praxis wurden sogar 368 km/h erreicht.

Der Velaro D / BR 407 wird sicherlich eine Geschwindigkeit von mindestens 352 km/h erreichen. Testfahrt wird wohl noch dieses Jahr sein, vermutlich auf der NIM, da die Strecke Oebisfelde-Rathenow ja saniert wird.

BR 407

rico78, alfeld/leine, Samstag, 29.01.2011, 23:52 (vor 4842 Tagen) @ ICE-T-Fan

ok,wenn die mehr im test fahren müssen ,dann ist das mit Vmax schon ok.

ich dachte die werden am limit betrieben. man kennt ja die bahn...hehe


welche ice's werden eigendlich auf der neuen strecke nürnberg-erfurt fahren??
weiss man das schon.? die soll ja 2017 fertig sein.
250 oder 300km/h. was ist da planung?

gruss ric

BR 407

ice-t-411, Samstag, 29.01.2011, 08:42 (vor 4843 Tagen) @ rico78

Hi!

die neuen ice's br 407 sollen ja laut angaben "nur"320km/h max. fahren.
ich frage mich, wie das denn in frankreich laufen soll?
die 406er fahren schon mit 100% bei 320km/h am limit und können sogar 330kmh/h .
die neue 407er haben max. 320 und fahren das sicherlich auch duchgehend oder wie ist das geplant?(lgv)
dann würden die ja auch mit gut 100% leistung in frankreich fahren. wie soll das lange gutgehen? oder wird da wieder Vmax. reduziert???

Die maximale Geschwindigkeit bedeutet nicht die maximale Leistung und unabhängig davon sind Züge für ihre maximale Dauerleistung ausgelegt, u.U. können sie beim Beschleunigung aber noch eine höhere Leistung erreichen. Bei modernen Drehstromtechnik gibt es dabei aber kaum noch eine Unterschied.

warum haben die neuen 407er eine geringere max.V als die alten 406er..???
in anderen ländern werden die züge schneller in deutschland wieder langsamer.verstehn kann man sowas echt nicht...!

Es gibt weder in Deutschland noch in irgendeinem Nachbarland eine Strecke die mit mehr als 320 km/h befahren werden kann und es ist auch keine in Planung. Warum sollte man Züge für eine Geschwindigkeit auslegen die ohnehin nie gefahren wird. Abgesehen davon sind Geschwindigkeit über 300 km/h ökonomisch wie ökologisch aufgrund der Aerodynamik kaum zu rechtfertigen.

Gruß
Johannes

Zustimmung +

GUB, Bremen, Samstag, 29.01.2011, 11:55 (vor 4843 Tagen) @ ice-t-411

Hi!

die neuen ice's br 407 sollen ja laut angaben "nur"320km/h max. fahren.
ich frage mich, wie das denn in frankreich laufen soll?
die 406er fahren schon mit 100% bei 320km/h am limit und können sogar 330kmh/h .
die neue 407er haben max. 320 und fahren das sicherlich auch duchgehend oder wie ist das geplant?(lgv)
dann würden die ja auch mit gut 100% leistung in frankreich fahren. wie soll das lange gutgehen? oder wird da wieder Vmax. reduziert???


Die maximale Geschwindigkeit bedeutet nicht die maximale Leistung und unabhängig davon sind Züge für ihre maximale Dauerleistung ausgelegt, u.U. können sie beim Beschleunigung aber noch eine höhere Leistung erreichen. Bei modernen Drehstromtechnik gibt es dabei aber kaum noch eine Unterschied.

warum haben die neuen 407er eine geringere max.V als die alten 406er..???
in anderen ländern werden die züge schneller in deutschland wieder langsamer.verstehn kann man sowas echt nicht...!


Es gibt weder in Deutschland noch in irgendeinem Nachbarland eine Strecke die mit mehr als 320 km/h befahren werden kann und es ist auch keine in Planung. Warum sollte man Züge für eine Geschwindigkeit auslegen die ohnehin nie gefahren wird. Abgesehen davon sind Geschwindigkeit über 300 km/h ökonomisch wie ökologisch aufgrund der Aerodynamik kaum zu rechtfertigen.

Gruß
Johannes

Es ist auch sinnvoller ein gut vertaktetes (vlt. nicht unbedingt ITF aber etwas Ähnliches) Netz zu haben als zwei Linien auf denen Züge für eine halbe Stunde ihres Laufweges schnell fahren um dann über Augsburg, Treuchtlingen, Donauwörth nach München zu bummeln oder Ähnliches.

Mfg

Zustimmung +

ice-t-411, Samstag, 29.01.2011, 13:59 (vor 4843 Tagen) @ GUB

Hi!

Es ist auch sinnvoller ein gut vertaktetes (vlt. nicht unbedingt ITF aber etwas Ähnliches) Netz zu haben als zwei Linien auf denen Züge für eine halbe Stunde ihres Laufweges schnell fahren um dann über Augsburg, Treuchtlingen, Donauwörth nach München zu bummeln oder Ähnliches.

Was haben an dieser Stelle jetzt baubedingte Fahrplanzwänge zu suchen? Übrigens gibt es Deutschland auch genügend Taktknoten, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr. Im Nahverkehr ist meistens schon vieles besser optimiert als im Fernverkehr aber prinzipiell denke auch deutsche Verkehrsplaner ganz gut nach. Manchmal ist es aber schwierig, wenn man eine neue Strecke plant und dann einen Korridor finden soll der bezahlbar ist, Raumverträglich, Umweltverträglich und auch noch genau in die Taktzeiten hineinpasst.

Gruß
Johannes

Zustimmung +

GUB, Bremen, Samstag, 29.01.2011, 15:12 (vor 4843 Tagen) @ ice-t-411
bearbeitet von GUB, Samstag, 29.01.2011, 15:13

Hi!

Es ist auch sinnvoller ein gut vertaktetes (vlt. nicht unbedingt ITF aber etwas Ähnliches) Netz zu haben als zwei Linien auf denen Züge für eine halbe Stunde ihres Laufweges schnell fahren um dann über Augsburg, Treuchtlingen, Donauwörth nach München zu bummeln oder Ähnliches.


Was haben an dieser Stelle jetzt baubedingte Fahrplanzwänge zu suchen? Übrigens gibt es Deutschland auch genügend Taktknoten, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr. Im Nahverkehr ist meistens schon vieles besser optimiert als im Fernverkehr aber prinzipiell denke auch deutsche Verkehrsplaner ganz gut nach. Manchmal ist es aber schwierig, wenn man eine neue Strecke plant und dann einen Korridor finden soll der bezahlbar ist, Raumverträglich, Umweltverträglich und auch noch genau in die Taktzeiten hineinpasst.

Gruß
Johannes

Ich wollte damit eig. nur Ausdrücken dass schnelle Streckenführung und gute Vertaktung sinnvoller ist, als eine 10-20km/ höhere Endgeschwindigkeit und damit vlt. 10 min. Zeiteinsparung auf dem Schnellfahrstück. Verstehe auch nicht, was das mit Baustellen zu tun hat.

Zustimmung +

ice-t-411, Samstag, 29.01.2011, 15:35 (vor 4843 Tagen) @ GUB

Hi!

Naja, dein Beispiel der Linie 28 die teilweise über Augsburg fährt hat halt vor allem damit zu tun, dass an der ABS München-Ingolstadt gerade gearbeitet wird und deshalb dort nicht die volle Kapazität vorhanden ist. Außerdem passen die Züge wegen GNT-Ausfall auch nicht mehr unbedingt in der Fahrplan rein.

Gruß
Johannes

Zustimmung +

GUB, Bremen, Samstag, 29.01.2011, 18:08 (vor 4842 Tagen) @ ice-t-411

Hi!

Naja, dein Beispiel der Linie 28 die teilweise über Augsburg fährt hat halt vor allem damit zu tun, dass an der ABS München-Ingolstadt gerade gearbeitet wird und deshalb dort nicht die volle Kapazität vorhanden ist. Außerdem passen die Züge wegen GNT-Ausfall auch nicht mehr unbedingt in der Fahrplan rein.

Gruß
Johannes

Ging überhaupt nicht um die Linie 28, ist nämlich nirgens davon die Rede ;) Geht darum dass Züge München-Hamburg/Bremen, die Verbindung der großen Städte, in Donauwörth und Treuchtlingen halten. Zumindest knapp die Hälfte, grade immer die nach Bremen.
Für dieses Produkt, den ICE, sind diese Halte einfach falsch, zumal mit Augsburg und Würzburg an den strategisch wichtigen Punkten sowieso gehalten wird. Überhaupt sollte man diese Züge alle über die NIM schicken, die Augsburger haben eine gute Anbindung nach Ingolstadt und den ICE Richtung Stuttgart/Frankfurt. Darum gehts, solche Linienverläufe wären sinnvoller als Züge die nur auf einem viertel der Strecke ihre Geschwindigkeit ausfahren und bei denen dann der Materialverschleiß so hoch ist, dass sie viel Wartung brauchen, man sieht ja was passiert...

mfg

Zustimmung +

ICE 1612, Samstag, 29.01.2011, 21:23 (vor 4842 Tagen) @ GUB

Ging überhaupt nicht um die Linie 28, ist nämlich nirgens davon die Rede ;) Geht darum dass Züge München-Hamburg/Bremen, die Verbindung der großen Städte, in Donauwörth und Treuchtlingen halten. Zumindest knapp die Hälfte, grade immer die nach Bremen.

Das stimmt nicht. Es halten in Richtung Norden zwei ICE der Linie Hamburg-München in Donauwörth (7:52 und 19:52), einer davon auch in Treuchtlingen (20:11). In Richtung Süden halten vier ICE in Donauwörth (16:08, 18:08, 20:23, 22:08). Insgesamt verkehren aber ab München etwa 14 ICE Richtung Norden (je nach Wochentag), und es kommen auch etwa genauso viele zurück. Von diesen Fahren verkehren insgesamt etwa die Hälfte über Augsburg. Für die vier ICEs aus Hamburg/Bremen verlor übrigens Donauwörth beide ICEs aus Berlin (Linie 28, bis auf Fr und So) und zwei Allgäu-Franken-Expresse, die eine wesentlich bessere Anbindung wegen der Führung über Nürnberg darstellen (in Würzburg ist kein Umstieg Richtung Berlin/Leipzig möglich).
(Kommt mir jetzt nicht mit Göttingen oder Fulda, die Route dauert spätestens ab 2013 wieder länger als die über Nürnberg-Leipzig...)

Für dieses Produkt, den ICE, sind diese Halte einfach falsch, zumal mit Augsburg und Würzburg an den strategisch wichtigen Punkten sowieso gehalten wird.

Die Halte sind keine Systemhalte und dienen hauptsächlich dem Berufsverkehr. Vor allem der ICE um 7:52 wird aus Richtung München von einigen Pendlern zu Eurocopter nach Donauwörth benutzt (ich komme immer auf etwa 60 aussteigende Fahrgäste in Donauwörth). Dasselbe gilt für den Zug um 16:08 in die Gegenrichtung.

Allerdings bringt der ICE-Halt in Donauwörth aus Richtung Norden nur Fahrgästen zwischen Meitingen und Donauwörth einen Vorteil (nehmen wir jetzt mal den Zug mit der Ankunft um 22:06 aus), da mit der Ankunft um :06 die Regionalzüge nach Ingolstadt, Ulm und Aalen knapp verpasst werden. In Richtung Süden ist aber eine gute Verknüpfung der ICEs Hamburg-München mit dem Regionalverkehr aus Ulm, Aalen, Treuchtlingen und Ingolstadt gegeben.

Überhaupt sollte man diese Züge alle über die NIM schicken, die Augsburger haben eine gute Anbindung nach Ingolstadt und den ICE Richtung Stuttgart/Frankfurt. Darum gehts, solche Linienverläufe wären sinnvoller als Züge die nur auf einem viertel der Strecke ihre Geschwindigkeit ausfahren und bei denen dann der Materialverschleiß so hoch ist, dass sie viel Wartung brauchen, man sieht ja was passiert...

Die Anbindung Augsburgs nach Ingolstadt mit der BRB ist zwar nicht schlecht, aber von der Fahrzeit her genauso, als würde man die Route mit dem ICE über München wählen. Immerhin ist Augsburg die drittgrößte Stadt Bayerns. Zudem ist ein Fahrgastrückgang zu erwarten, schickte man alle drei ICEs über Ingolstadt, denn der Berlin-ICE würde direkt dem Hamburg-ICE folgen (Situation mit GNT, nach der derzeitigen Fahrplanlage und Führung der L28 wären es im Zwei-Stunden-Takt Berlin-ICE und Ruhrgebiet-ICE). Somit würden die sowieso schon gut ausgelasteten 440er aus Augsburg Richtung Treuchtlingen(--> Nürnberg) (als Zubringer) noch voller, während der letztere der beiden ICEs halb leer (ist übertrieben, aber mehr Fahrgäste werden es mit Sicherheit nicht) über Ingolstadt fährt.

Deinem Argument mit dem Materialverschleiß kann ich nicht folgen. Der Materialverschleiß ist genau dann höher, wenn mit höherer Geschwindigkeit gefahren wird (aufgewirbelter Schotter etc.). Deswegen ja auch die Vmax-Beschränkung wegen der Eisbrocken im Winter.

Zustimmung +

ice-t-411, Sonntag, 30.01.2011, 14:24 (vor 4842 Tagen) @ GUB

Hi!

Für dieses Produkt, den ICE, sind diese Halte einfach falsch, zumal mit Augsburg und Würzburg an den strategisch wichtigen Punkten sowieso gehalten wird. Überhaupt sollte man diese Züge alle über die NIM schicken, die Augsburger haben eine gute Anbindung nach Ingolstadt und den ICE Richtung Stuttgart/Frankfurt. Darum gehts, solche Linienverläufe wären sinnvoller als Züge die nur auf einem viertel der Strecke ihre Geschwindigkeit ausfahren und bei denen dann der Materialverschleiß so hoch ist, dass sie viel Wartung brauchen, man sieht ja was passiert...

Generell Zustimmung, warum die Züge nicht über Ingolstadt fahren, siehe meine vorigen Beitrag. Das immer noch einige Züge über Augsburg fahren werden, hat aber auch damit zu tun, dass es offensichtlich dort einiges an Fahrgastpotential gibt.

Generell fehlt in derzeitigen Konzept die verkehrlich sinnvolle Überlagerung von IC und ICE-Linie im Kernnetz. Aber dazu mach ich dann vielleicht mal einen anderen Beitrag auf...

Gruß
Johannes

Aufschrei der Politik

SmileKA, Sonntag, 30.01.2011, 19:52 (vor 4841 Tagen) @ ice-t-411

Schnelles Durchfahren ist in Deutschland ja garnicht möglich.

Augsburg ist doch auch immer am Jammern, wenn ein Zug schnell über die NIM fährt. Willkommen im Förderalismus :-)

Darf ich mal ganz kurz den Deutschlehrer machen?

safe go, Chemnitz, Sonntag, 30.01.2011, 21:52 (vor 4841 Tagen) @ SmileKA
bearbeitet von safe go, Sonntag, 30.01.2011, 21:52

Willkommen im Förderalismus :-)

Und zwar, weil ich den Fehler lustig finde. ;-)
Es heißt Föderalismus (Herkunft siehe z.B. Link), auch wenn die reichen Bundesländer (Bayern, BaWü und Hessen) das gerne als Fördergemeinschaft für den Rest mit ihnen als Zahlmeister ansehen. War es vielleicht sogar Absicht? ;-)

whoops

SmileKA, Montag, 31.01.2011, 11:31 (vor 4841 Tagen) @ safe go

Oh das tut mir natürlich Leid, ich wollte nicht auf den Länderfinanzausgleich anspielen.

Also es geht um den Föderalismus. Wobei ja die vermeintlichen "Provinzhalte" auch von der Politk gefordert und gefördert werden.

nix Föderalismus

Benjamin.Keller, Montag, 31.01.2011, 20:26 (vor 4840 Tagen) @ SmileKA
bearbeitet von Benjamin.Keller, Montag, 31.01.2011, 20:27

Oh das tut mir natürlich Leid, ich wollte nicht auf den Länderfinanzausgleich anspielen.

Also es geht um den Föderalismus. Wobei ja die vermeintlichen "Provinzhalte" auch von der Politk gefordert und gefördert werden.

Was natürlich auch quatsch ist, weil Augsburg und die Alternativstrecke in Bayern liegen. Hat also mit Föderalismus überhaupt nichts zu tun.

BR 407

MvG, Samstag, 29.01.2011, 12:25 (vor 4843 Tagen) @ rico78

warum denn für 330 bauen wenn die Züge nie mehr als 320 fahren können. ich finde das durchaus logisch.

BR 407

Sese, Samstag, 29.01.2011, 12:31 (vor 4843 Tagen) @ rico78

hallo ,hab eine frage.

die neuen ice's br 407 sollen ja laut angaben "nur"320km/h max. fahren.
ich frage mich, wie das denn in frankreich laufen soll?
die 406er fahren schon mit 100% bei 320km/h am limit und können sogar 330kmh/h .
die neue 407er haben max. 320 und fahren das sicherlich auch duchgehend oder wie ist das geplant?(lgv)
dann würden die ja auch mit gut 100% leistung in frankreich fahren. wie soll das lange gutgehen? oder wird da wieder Vmax. reduziert???

Nein, wozu? Beide Züge haben eine Traktionsleistung von 8.000 kW. Da ist es unerheblich, ob man damit nur 320 oder 330 fahren will, der einzige Unterschied ist, dass die Zugkraft am Rad bei 330 km/h ein wenig geringer ist (90 kn vs 87,3 kN), als bei 320. Im Bereich von 0 bis 320 km/h ist das Zugkraft-Geschwindigkeits-Diagramm und das Leistungs-Geschwindigkeits-Diagramm identisch:

[image]

Dass die 406 wohl etwas Probleme damit hatten, in Frankreich wirklich über lange Zeit unter Vollast zu fahren (Phasentrennstellen mal außen vor gelassen) ist mir auch mal zu Ohren gekommen, allerdings vertraue ich da mal auf Siemens, dass man eine Lösung gefunden hat. Immerhin fährt der Velaro E ja ein vergleichbares Programm und dass der 407 solche Fahrzyklen zu erwarten hat konnte bei der Auslegung des Zuges berücksichtigt werden.

--
Grüße,
Sese

Mehr Gewicht bräuchte mehr Leistung

Giovanni, Samstag, 29.01.2011, 14:38 (vor 4843 Tagen) @ Sese

hallo ,hab eine frage.

die neuen ice's br 407 sollen ja laut angaben "nur"320km/h max. fahren.
ich frage mich, wie das denn in frankreich laufen soll?
die 406er fahren schon mit 100% bei 320km/h am limit und können sogar 330kmh/h .
die neue 407er haben max. 320 und fahren das sicherlich auch duchgehend oder wie ist das geplant?(lgv)
dann würden die ja auch mit gut 100% leistung in frankreich fahren. wie soll das lange gutgehen? oder wird da wieder Vmax. reduziert???


Nein, wozu? Beide Züge haben eine Traktionsleistung von 8.000 kW. Da ist es unerheblich, ob man damit nur 320 oder 330 fahren will, der einzige Unterschied ist, dass die Zugkraft am Rad bei 330 km/h ein wenig geringer ist (90 kn vs 87,3 kN), als bei 320.

Wenn man beim 407 die gleichen fahrdynamischen Eigenschaften wie beim 403/406 erreichen möchte, müsste man die Traktionsleistung erhöhen - denn nur so lässt sich das höhere Gewicht ausgleichen.
Wenn die Daten bei Wiki stimmen ist der 407 11% schwerer als der 403 (u.a. wegen Mehrsystemausrüstung, Klimaanlage,...)

Mehr Gewicht bräuchte mehr Leistung

Sese, Samstag, 29.01.2011, 14:58 (vor 4843 Tagen) @ Giovanni

Nein, wozu? Beide Züge haben eine Traktionsleistung von 8.000 kW. Da ist es unerheblich, ob man damit nur 320 oder 330 fahren will, der einzige Unterschied ist, dass die Zugkraft am Rad bei 330 km/h ein wenig geringer ist (90 kn vs 87,3 kN), als bei 320.


Wenn man beim 407 die gleichen fahrdynamischen Eigenschaften wie beim 403/406 erreichen möchte, müsste man die Traktionsleistung erhöhen - denn nur so lässt sich das höhere Gewicht ausgleichen.
Wenn die Daten bei Wiki stimmen ist der 407 11% schwerer als der 403 (u.a. wegen Mehrsystemausrüstung, Klimaanlage,...)

Schon richtig, aber der ICE3M wiegt ja auch 435 t ggü. dem 407 mit 454 t, das sind nur 4 Prozent. Dem Mehrgewicht gegenüber steht angeblich eine stark verbesserte Aerodynamik des 407. Welcher Zugt nun tatsächlich nach Abzug aller Fahrwiderstände eine größere, verbleibende Zugkraftreserve hat, werd wohl nur Siemens und die DB wissen.
Fakt ist aber auch, dass beide Züge bei 320 km/h die gleiche Leistung und gleiche Zugkraft haben und - im schlechtesten Fall, wenn beide Züge identische Fahrwiderstände haben sollten - der 407 ein minimal höheres Gewicht zu beschleunigen hat. Unterm Strich dürfte da kaum ein merkbarer Unterschied rauskommen. Was nicht bedeutet, dass ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen lasse ;-)

--
Grüße,
Sese

Mehr Gewicht bräuchte mehr Leistung

ICE-T-Fan, Samstag, 29.01.2011, 15:20 (vor 4843 Tagen) @ Sese

Zudem haben sowohl BR 406 als auch BR 407 ja noch ordentlich Reserve, immerhin müssen sie für das Zulassungsverfahren eine 10% größere Geschwindigkeit schaffen, was alleine den Luftwiderstand um 20% steigen lässt.

Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Sonntag, 30.01.2011, 22:12 (vor 4841 Tagen) @ Sese

Ich möchte in dieser Stelle nur mal an die Zugkraftkennlinie des AGV 11 hinweisen, der sogar bis 360 km/h fahren kann. Siehe hier in diesem Dokument:

http://www.alstom.com/assetmanagement/DownloadAsset.aspx?ID=4c2955a3-585e-4227-93fd-c2d...

Man sieht klar, dass der Velaro D hier 300 kN maximale Zugkraft hat und der AGV nur 273 kN. Und während der Velaro D diese Zugkraft bis zu 96 km/h voll durchhält, fällt die eh schon geringere des AGV bereits bei 76 km/h ab. Hier mal die Eckwerte in der Gegenüberstellung für 15 kV (ca.-Werte):

0 km/h – Velaro D: 300 kN
0 km/h – AGV: 273 kN

76 km/h – Velaro D: 300 kN
76 km/h – AGV: 273 kN

96 km/h – Velaro D: 300 kN
96 km/h – AGV: 241 kN

134 km/h – Velaro D: 215 kN
134 km/h – AGV: 176 kN

320 km/h – Velaro D: 90 kN
320 km/h – AGV: 90 kN

Der 320 km/h schnell Velaro D kann also über das gesamte Spektrum mehr und zum Teil deutlich mehr Zugkraft bieten als ein auf 360 km/h ausgelegter AGV 11, obwohl der Velaro schwerer ist und weniger Leistung hat. Die installierte Leistung eines HGV-Zuges ist also das eine, aber ob er diese auch entsprechend auf die Strecke bringen kann, also viel Zugkraft über eion breites Spektrum bietet, was anderes.

Somit muss man also feststellen, dass der Velaro D mit den 320 km/h weniger Probleme hat als ein AGV 11, welcher wie gesagt leichter ist und mehr Leistung drin hat. Damit dürfte auch die Frage beanwortet sein, ob der Velaro D auch 350 km/h schaffen könnte, so wie in Spanien bestellt.

Vergleich Velaro D : AGV 11

ICE-T-Fan, Sonntag, 30.01.2011, 22:33 (vor 4841 Tagen) @ Mario
bearbeitet von ICE-T-Fan, Sonntag, 30.01.2011, 22:34

Wobei Velaro E und Velaro CN im Gegensatz zum deutschen Pendant 10% mehr Dauerleistung haben, nämlich 8800 kW.

Der Velaro D kann zwar 350 km/h erreichen, was er für die Zulassung für 320 km/h auf einer Testfahrt eh unter Beweis stellen muss, aber ob er die 385 km/h für eine Zulassung für 350 km/h mit den 8000 kW so ohne weiteres schafft... müsste man wohl ausprobieren. Die BR 406 (403) ist jedenfalls nie schneller als 368 km/h gefahren, obwohl gleiche Leistung.

Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Montag, 31.01.2011, 01:05 (vor 4841 Tagen) @ ICE-T-Fan

Wobei Velaro E und Velaro CN im Gegensatz zum deutschen Pendant 10% mehr Dauerleistung haben, nämlich 8800 kW.

Der Velaro D kann zwar 350 km/h erreichen, was er für die Zulassung für 320 km/h auf einer Testfahrt eh unter Beweis stellen muss, aber ob er die 385 km/h für eine Zulassung für 350 km/h mit den 8000 kW so ohne weiteres schafft... müsste man wohl ausprobieren. Die BR 406 (403) ist jedenfalls nie schneller als 368 km/h gefahren, obwohl gleiche Leistung.

Damit war natürlich gemeint, dass auch der Velaro D, also die neue Velaro-Bauart, mit z.B. 8.800 kW Leistung ohne Probleme 350 oder sicher sogar die 360 km/h des AGV dauerhaft fahren kann. Das kam wohl unklar rüber ;-).

Mich wundert die ganze Diskussion, ob der Velaro D die 320 km/h überhaupt richtig fahren kann, überhaupt sehr, denn sie ist völlig überflüssig. Muss es in den Augen von bestimmten Menschen denn automatisch ein Problem sein, weil er aus Deutschland kommt bzw. ihn ein deutscher Hersteller baut? Manchmal könnte man das wirklich meinen...

Vergleich Velaro D : AGV 11

Sese, Montag, 31.01.2011, 12:40 (vor 4841 Tagen) @ Mario

Ich möchte in dieser Stelle nur mal an die Zugkraftkennlinie des AGV 11 hinweisen, der sogar bis 360 km/h fahren kann.

Aber unter 15 kV nur bis 330 km/h ;-)

Man sieht klar, dass der Velaro D hier 300 kN maximale Zugkraft hat und der AGV nur 273 kN.

Kommt halt immer drauf an, welchen Reibwert man ansetzt, wieviele angetriebene Radsätze man hat, wie groß deren Radaufstandskraft ist und wie viel der Zugkraft man dementsprechend übertragen kann. Für das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit ist das ja eh wurscht...

Und während der Velaro D diese Zugkraft bis zu 96 km/h voll durchhält, fällt die eh schon geringere des AGV bereits bei 76 km/h ab.

Naja, P=F*v ;-) Warum Alstom aber bei 15 kV / 16,7 Hz eine niedrigere Leistung ansetzt ist mir schon etwas schleierhaft. Siemens schafft es dank mehrerer Trafoanzapfungen ja auch, dass man sowohl bei 15 als auch 25 kV 8 MW zur Verfügung hat. Das einzige, was mir als Begründung einfallen würde ist, dass Alstom nur einen 25 kV-Trafo mit auf 25 kV abgestimmter Übersetzung einbaut. Bei 15 kV ist dann die Spannung auf der Sekundärseite am Umrichter geringer, sodass die Zwischenkreisspannung evtl. ebenfalls geringer ist und daher die maximale Spannung des Motorstromrichters begrenzt ist. Konsequenz: der Motor kann nicht mit der vollen Leistung wie unter 25 kV betrieben werden kann. Wie gesagt, Spekulation meinerseits, keine Ahnung ob das stimmt. Vielleicht hat's auch mit dem konkreten Betriebsverhalten der PESM zu tun, würde mich aber wundern.

0 km/h – Velaro D: 300 kN
0 km/h – AGV: 273 kN

76 km/h – Velaro D: 300 kN
76 km/h – AGV: 273 kN

96 km/h – Velaro D: 300 kN
96 km/h – AGV: 241 kN

134 km/h – Velaro D: 215 kN
134 km/h – AGV: 176 kN

320 km/h – Velaro D: 90 kN
320 km/h – AGV: 90 kN

Das gilt beim 11-Sektionen-Zug mit 6 angetriebenen Drehgestellen unter 15 kV. Denkbar wäre, dass man auf speziellen Wunsch bei Alstom vielleicht auch 8 Drehgestelle angetrieben haben könnte und dementsprechend höhere Zugkräfte bei großen Geschwindigkeiten.

Somit muss man also feststellen, dass der Velaro D mit den 320 km/h weniger Probleme hat als ein AGV 11, welcher wie gesagt leichter ist und mehr Leistung drin hat.

Wie viel Leistung hat denn nun konkret ein AGV 11 unter 15 kV? Ich finde bei Alstom keine konkreten Angaben dazu und die Daten aus dem F-v-Diagramm kann man sich so grob über den Daumen 8 MW bei 320 km/h ermitteln. Aus dem F-v-Diagramm sieht man aber: bei 320 km/h hat der leichtere AGV genau soviel Zugkraft wie der Velaro D (!) oder andersrum: mehr Zugkraft / Masse.
Allein aus den Zugkräften kann man aber nicht wirklich Rückschlüsse auf die maximal erreichbare Höchstgeschwindigkeit ziehen, denn beide Fahrzeuge dürften unterschiedliche Fahrwiderstände haben. Drum finde ich die Aussage, der eine erreicht wohl eher seine Höchstgeschwindigkeit als der andere, unsinnig. Beide Züge sind für 320 km/h zugelassen und ausgelegt und dementsprechend werden beide Züge das auch schaffen, auf welche Art auch immer. Fakt ist, dass kein Hersteller einen Zug anbieten wird, der 320 km/h bestenfalls nur bergab mit Rückenwind schafft.

Und bevor sich der Eindruck aufdrängen sollte, ich rede alles kaputt was aus Deutschland ist: Im Vergleich mit dem AGV finde ich den Velaro D um Längen besser! Dass man aber auch am Velaro D den ein oder andere Punkt hat, der einem nicht gefällt, sollte auch zulässig sein.

--
Grüße,
Sese

15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Steffen, Montag, 31.01.2011, 13:15 (vor 4841 Tagen) @ Sese

Siemens baut seinen ICE ja speziell für Märkte mit einem 15 kV/16,7 Hz-Netz. Sowohl durch die "niedrige" Spannung, aber vor allem auch durch die geringe Frequenz benötigt man einen sehr großen und schweren Trafo (jeweils gegenüber 25 kV/50 Hz). D.h. Siemens legt seine Züge für schwere Trafos aus, in denen der "französische Strom" quasi als Abfallprodukt (Anzapfung der Wicklung irgendwo in der Mitte) anfällt.

Alstom konstruiert seine Züge aber für kleinere und leichtere Frankreich-Trafos, aus denen man nicht mal eben den "deutschen Strom" anzapfen kann, jedenfalls nicht mit der gleichen leistung, da der Trafo dafür völlig unterdimensioniert ist. Hier hat Siemens quasi einen aus der Not geborenen Vorteil.

Das war am Anfang beim Thalys ein Problem: Vor dem Trafotausch konnten die ja selbst zwischen Düren und Köln nur bis 140 beschleunigen, weil der Trafo einfach nicht mehr her gab. Bis dato mussten TGV-Züge auch niemals auf Strecken <25 kV schnell fahren, größere Trafos waren im TGV also gar nicht notwendig.


@Mario: Aus den oben genannten Gründen finde ich es bei einem Vergleich ehrlicher, wenn man beim TGV/AGV Werte für 25 kV ansetzt.

(Aber: Auch ich favourisiere natürlich den ICE^^)

--
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15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Sese, Montag, 31.01.2011, 13:41 (vor 4841 Tagen) @ Steffen

Also ist die Lesitungsminderung, wie vermutet, definitv darauf zurück zu führen, dass Alstom nicht gewillt ist, einen Trafo einzubauen, der gleichermaßen für 15 kV/ 16,7 Hz wie 25 kV/50Hz ausgelegt ist?
Schon komisch, dass man "die paar Tonnen" einsparen möchte (muss?), aber gleichzeitig einige MW Leistung verschenkt...

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Grüße,
Sese

15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Steffen, Montag, 31.01.2011, 14:14 (vor 4841 Tagen) @ Sese

Also ist die Lesitungsminderung, wie vermutet, definitv darauf zurück zu führen, dass Alstom nicht gewillt ist, einen Trafo einzubauen, der gleichermaßen für 15 kV/ 16,7 Hz wie 25 kV/50Hz ausgelegt ist?

"Nicht gewillt" würde ich nicht sagen. Eher "sehen keine notwendigkeit" ;)

Schon komisch, dass man "die paar Tonnen" einsparen möchte (muss?), aber gleichzeitig einige MW Leistung verschenkt...

Die Leistung verschenkt man nur auf deutschen LGV. Andere Länder mit LGV unter 15 kV/16,7 Hz gibt es ja nicht, und auf deutschen und schweizer Altstrecken kann man gut fahren (die paar Sekunden, die man da verliert...). Und womöglich möchte Alstom lieber die Achslast senken (die müsste beim AGV-Konzept ohnehin deutlich höher sein als beim Velaro? Eventuell erreicht sie einen kritischen Wert?) als speziell Züge für den deutschen Markt zu entwerfen.

Und nicht vergessen: Der schwere Trafo ist bei den AGV zu 98% ungenutzte Totlast.

Fazit: Alstom hat andere Prioritäten gesetzt.

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15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Sese, Montag, 31.01.2011, 17:42 (vor 4840 Tagen) @ Steffen

Also ist die Lesitungsminderung, wie vermutet, definitv darauf zurück zu führen, dass Alstom nicht gewillt ist, einen Trafo einzubauen, der gleichermaßen für 15 kV/ 16,7 Hz wie 25 kV/50Hz ausgelegt ist?


"Nicht gewillt" würde ich nicht sagen. Eher "sehen keine notwendigkeit" ;)

Genau das verwundert mich ja ;-)

Fazit: Alstom hat andere Prioritäten gesetzt.

Ich wundere mich nur deshalb, weil Alstom mit dem AGV ja durchaus auch den Deutschen Markt im Visier gehabt haben wird, Stichwort ICx. Ich finde es da nur verwirrend, dass sie quasi von Haus aus angeben, keinen für das jeweilige System notwendigen Trafo einzubauen. Siemens schafft's ja auch, ebenso verkauft Siemens auch reine 25-kV-Züge (Velaro E, Velaro CN), da werden sie ja auch kaum für den Einsatzzweck viel zu schwere 16,7-Hz-Trafos einbauen. Daher wundert es mich das Alstom hier so unflexibel ist, zumal beim AGV ja so groß die Werbetrommel für die Leistungskennziffer von 22,irgendwas kW/t gerührt wird und der permanenterregte Synchronmotor als quasi Wunderwaffe aus der Taufe gehoben wird (was davon wirklich alles so vorteilhaft ist, müsste man auch mal bei Lichte betrachten).
Naja, immerhin ist der AGV zu 98% recyclebar ;-)

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Grüße,
Sese

15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

ice-t-411, Dienstag, 01.02.2011, 00:11 (vor 4840 Tagen) @ Sese

Hi!

Also ist die Lesitungsminderung, wie vermutet, definitv darauf zurück zu führen, dass Alstom nicht gewillt ist, einen Trafo einzubauen, der gleichermaßen für 15 kV/ 16,7 Hz wie 25 kV/50Hz ausgelegt ist?

Schon komisch, dass man "die paar Tonnen" einsparen möchte (muss?), aber gleichzeitig einige MW Leistung verschenkt...

Die paar Tonnen sind schon ein ganz ordentlicher Brocken. Und man legt Züge immer so aus, dass sie den angestrebten Fahrplan erreichen. In Deutschland braucht man die große Leistung von 8000KW eigentlich nur für die Steigungen der KLM. Im Vergleich zu einem ICE3 ist ein ICE1 z.B. nur etwa halb so stark angetrieben.

Leistungkennziffer (leer):
ICE3M: 18,4 KW/t
TGV POS: 17,96 KW/t (15kV)
zum Vergleich:
ICE1: 11,3 KW/t

Ich spar mir jetzt auszurechnen, bei welchem zusätzlichen Gewicht sich der größere Trafo gelohnt hätte. Und wenn die DB gerne einen AGV mit 8000KW unter 15kV gehabt hätte, würde Alstom sicher auch einen bauen. Aber wie obere Tabelle zeigt ist der TGV durchaus ausreichend angetrieben.

Gruß
Johannes

15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Mario, Montag, 31.01.2011, 18:18 (vor 4840 Tagen) @ Steffen

@Mario: Aus den oben genannten Gründen finde ich es bei einem Vergleich ehrlicher, wenn man beim TGV/AGV Werte für 25 kV ansetzt.

Nein, das ist eben nicht ehrlicher. Man kann hier nicht einerseits beim Vergleich auf 25kV pochen, die den AGV besser stellt, während man andererseits z.B. die vielleicht gegenüber dem AGV oder anderen Zügen etwas spartanischere Inneneinrichtung des Velaro D im typischen DB-Trimm kritisiert. Letzteres kam hier ja schon mehrmal vor, wohin ich entgegnete, dass dies nur die Ausstattung für einen bestimmten Kunden - die DB - ist und eben kein Nachteil des Velaro an sich gegenüber dem AGV. Wenn ein anderen Kunde eine bessere Innenausstattung wünscht, dann bekommt er sie auch.

Somit müssen wir also ernsthaft mal festzurren, wie ein Zug kritisiert werden sollte bzw. wegen was man einen Zug besser oder schlechter als einen anderen bezeichnen darf, so dass es wirklich fair ist. Bitte versteh mich nicht falsch, ich gönne ja jedem seine Meinung, aber sie muss auf Grund fairer Vergleiche gebildet werden. Deshalb sehe ich es eben als fairer an, beide Züge unter 15 kV zu vergleichen als unter 25 kV, eben weil der Velaro durch sein Konzept mit mehr Gewicht als der AGV unter 15 kV über die gesamte Breite mehr Zugkraft hat und sowohl unter 15 kV als auch unter 25 kV die selbe Leistung bringt. Würde man in den Velaro D auch einen AGV-typischen Trafo einbauen, dann würde er somit den AGV unter 25 kV in der Leistung noch überbieten. Das nennt man eben Effektivität und muss es bitte als besser anerkennen.

15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Steffen, Montag, 31.01.2011, 18:29 (vor 4840 Tagen) @ Mario

Ichzweifle hier nirgends an der Effektivität des ICE. Auch ging es hier nur um die technische Komponente, nicht die Ausstattung (ich lege ja auch größten Wert darauf, dass dass der RJ nicht schlecht ist, nur weil man in der 2. Klasse schlecht sitzt).

Ich sehe die 15 kV-Kompatibilität des AGV aber nur als Notlösung, die beim ICE aber als Standard. Ich finde Vergleiche "Standard vs. Notlösung" nur bedingt aussagekräftig. Um zu zeigen, wie viel der ICE wirklich besser ist, kann man ja die stärkste Seite des AGV (eben 25 kV) mit dem ICE vergleichen und zeigen, dass auch da der ICE die Nase vorn hat.

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15 kV/16,7 Hz - 25 kV/50 Hz

Mario, Montag, 31.01.2011, 19:00 (vor 4840 Tagen) @ Steffen

Ich sehe die 15 kV-Kompatibilität des AGV aber nur als Notlösung, die beim ICE aber als Standard. Ich finde Vergleiche "Standard vs. Notlösung" nur bedingt aussagekräftig. Um zu zeigen, wie viel der ICE wirklich besser ist, kann man ja die stärkste Seite des AGV (eben 25 kV) mit dem ICE vergleichen und zeigen, dass auch da der ICE die Nase vorn hat.

Ich finde den Ausdruck "Notlösung" für doch etwas übertrieben. Für die Thalys konnte man das noch gelten lassen, da sie ja aus einem TGV Reseau entwickelt wurden, der dafür zuerst nicht geplant war. Aber für die TGV POS und Dasye, die ganz klar für den Einsatz nach Deutschland eingeplant wurden, gilt das für mich nicht mehr. Und da der AGV als neue Generation hier auch noch nicht besser ist und weiter auf diese Technik setzt, kann dies einfach nicht weiter als Notlösung abgesehen werden sondern wohl eher als falsche Prioritäten von Alstom.

Aber ich sehe schon, dass wir da auf keinen grünen Zweig kommen, denn hier argumentiert eben jeder anders, je nach seinem persönlichen Favoriten.

Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Montag, 31.01.2011, 18:42 (vor 4840 Tagen) @ Sese

Ich möchte in dieser Stelle nur mal an die Zugkraftkennlinie des AGV 11 hinweisen, der sogar bis 360 km/h fahren kann.


Aber unter 15 kV nur bis 330 km/h ;-)

Wo ist das Problem?

Das gilt beim 11-Sektionen-Zug mit 6 angetriebenen Drehgestellen unter 15 kV. Denkbar wäre, dass man auf speziellen Wunsch bei Alstom vielleicht auch 8 Drehgestelle angetrieben haben könnte und dementsprechend höhere Zugkräfte bei großen Geschwindigkeiten.

Es wäre aber im Gegenzug auch denkbar, den Velaro D ebenfalls mit mehr Leistung oder gar mehr angetriebenen Achsen auszustatten.

us dem F-v-Diagramm sieht man aber: bei 320 km/h hat der leichtere AGV genau soviel Zugkraft wie der Velaro D (!) oder andersrum: mehr Zugkraft / Masse.

Erst bei 320 km/h hat er genau so viel, aber davor liegt er stets und zum Teil beträchtlich hinter dem Velero D. Wichtig ist nicht dass man am Ende gleichauf ist, sondern übr das Spektrum bis dorthin mehr bietet.

Fakt ist, dass kein Hersteller einen Zug anbieten wird, der 320 km/h bestenfalls nur bergab mit Rückenwind schafft.

Na also, die Diskussion, dass der Velaro D hier angeblich an seine absoluten Grenzen fährt, ist also überflüssig und falsch. Genau das wollte ich ja aussagen.

Und bevor sich der Eindruck aufdrängen sollte, ich rede alles kaputt was aus Deutschland ist: Im Vergleich mit dem AGV finde ich den Velaro D um Längen besser! Dass man aber auch am Velaro D den ein oder andere Punkt hat, der einem nicht gefällt, sollte auch zulässig sein.

Richtig. Und man muss wie gesagt immer den Zug als solchen betrachten und nie nur speziell in der Ausführung, in der ihn bisher ein Kunde bestellt hat. Denn zwischen dem, was ein Zug kann und dem was bisher bestellt wurde, ist eben ein Unterschied. Nur weil die DB auf spartanisch steht, sagt deren bestellte Version nicht zwingend etwas über die Qualitäten eines Zuges aus. AGV und Velaro sind beides hervorragende Züge und beide werden sich in den nächsten Jahren einen harten Wettstreit um die kommenden Aufträge liefern. Bisher steht es im direkten Duell der neuesten Generationen 2:1 für den Velaro, da er Deutschland und Eurostar gewonnen hat, aber Italien an den AGV abgeben musste. Mal sehen, wie es weitergeht...

Vergleich Velaro D : AGV 11

NIM rocks, Montag, 31.01.2011, 20:33 (vor 4840 Tagen) @ Mario

Bisher steht es im direkten Duell der neuesten Generationen 2:1 für den Velaro, da er Deutschland und Eurostar gewonnen hat, aber Italien an den AGV abgeben musste. Mal sehen, wie es weitergeht...

Da muss ich schonmal einhaken... meiner Ansicht nach steht es 2:0 für den Velaro, weil es von Anfang an her gerechnet 0:-1 stand. Warum? Die SNCF hat keine AGV bestellt, sondern setzt weiterhin auf Doppelstock-TGV (die auch von Alstom kommen, hier aber irrelevant).

Logisch, es kann immer noch eine Bestellung kommen (Air France liebäugelte doch auch mit dem AGV, wenn ich mich nicht täusche?), aber ich würde mich jetzt nicht festlegen, dass die SNCF AGV kaufen wird.

Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Montag, 31.01.2011, 21:51 (vor 4840 Tagen) @ NIM rocks

Da muss ich schonmal einhaken... meiner Ansicht nach steht es 2:0 für den Velaro, weil es von Anfang an her gerechnet 0:-1 stand. Warum? Die SNCF hat keine AGV bestellt, sondern setzt weiterhin auf Doppelstock-TGV (die auch von Alstom kommen, hier aber irrelevant).

Naja, ganz so böse wollen wir dann doch nicht zum AGV sein ;-).

Logisch, es kann immer noch eine Bestellung kommen (Air France liebäugelte doch auch mit dem AGV, wenn ich mich nicht täusche?), aber ich würde mich jetzt nicht festlegen, dass die SNCF AGV kaufen wird.

Ich denke eher, dass die SNCF auf den AGV Duplex wartet, mit der sie dann bei mehr Kapazität als dem TGV Duplex ihren Plan umsetzen kann, künftig 360 km/h fahren zu wollen. Diese neuen Züge könnten evtl. als Ersatz für die TGV SE und auch TGV A geplant sein. Gut, ist halt meine Vermutung.

Vergleich Velaro D : AGV 11

naseweiß, Montag, 31.01.2011, 22:31 (vor 4840 Tagen) @ NIM rocks

Bisher steht es im direkten Duell der neuesten Generationen 2:1 für den Velaro, da er Deutschland und Eurostar gewonnen hat, aber Italien an den AGV abgeben musste. Mal sehen, wie es weitergeht...


Da muss ich schonmal einhaken... meiner Ansicht nach steht es 2:0 für den Velaro, weil es von Anfang an her gerechnet 0:-1 stand. Warum? Die SNCF hat keine AGV bestellt, sondern setzt weiterhin auf Doppelstock-TGV (die auch von Alstom kommen, hier aber irrelevant).

So gesehen würde ich für den Velaro-D noch einmal -2 addieren, also als Ergebnis 0:0 ;-P Schließlich hat die DB zuletzt nur sehr wenige Velaros bestellt (15 Stück), plant dafür aber tonnenweise sogenannte ICx zu kaufen (300 Stück!). Und nun bestellt man in der Not eilig ein paar gepimpte Regionalverkehrs-Dosto-Garnituren. Anstatt die besseren Züge bestellt man lieber günstigere.

Gerade angesichts der bald in Betrieb gehenden SFS-Achse München-Berlin ist es zumindest schade, dass man noch nicht mal für eine 2-h-Takt mit Doppeltraktionen genügend starkes 300er-Material haben wird (ohne größere Einschränkungen auf der Westerwald-Achse).

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Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Montag, 31.01.2011, 23:20 (vor 4840 Tagen) @ naseweiß

So gesehen würde ich für den Velaro-D noch einmal -2 addieren, also als Ergebnis 0:0 ;-P Schließlich hat die DB zuletzt nur sehr wenige Velaros bestellt (15 Stück),...

Eine Bestellung ist eine Bestellung, ganz egal wieviele dabei bestellt wurden.

...plant dafür aber tonnenweise sogenannte ICx zu kaufen (300 Stück!). Und nun bestellt man in der Not eilig ein paar gepimpte Regionalverkehrs-Dosto-Garnituren. Anstatt die besseren Züge bestellt man lieber günstigere.

Deine Logik mag verstehen wer will, aber aus den ICEx oder den Fernverkehrs-Dostos irgendwas negatives gegenüber dem Velaro D abzuleiten, ist mehr als absurd.

Gerade angesichts der bald in Betrieb gehenden SFS-Achse München-Berlin ist es zumindest schade, dass man noch nicht mal für eine 2-h-Takt mit Doppeltraktionen genügend starkes 300er-Material haben wird (ohne größere Einschränkungen auf der Westerwald-Achse).

Bis zur Eröffnung der SFS Ebensfeld-Erfurt-Leipzig/Halle ist ja noch etwas hin (2017), so dass bis dahin also sehr wohl noch eine evtl. Nachbestellung von Velaro D kommen kann. Der Zug ist fertig entwickelt und wenn die DB z.B. noch 10 oder 15 Stück haben will, dann dürften die innerhalb von 3 Jahren einsatzbereit sein, also genau passend. Ich verstehe nicht, wo das Problem ist.

Vergleich Velaro D : AGV 11

naseweiß, Montag, 31.01.2011, 23:32 (vor 4840 Tagen) @ Mario

Deine Logik mag verstehen wer will, aber aus den ICEx oder den Fernverkehrs-Dostos irgendwas negatives gegenüber dem Velaro D abzuleiten, ist mehr als absurd.

Das war ein Scherz, ein Hinweis. Damit habe nicht ich begonnen, sondern @NIM_rocks mit den Dosto-TGV.

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Vergleich Velaro D : AGV 11

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 31.01.2011, 23:32 (vor 4840 Tagen) @ naseweiß

So gesehen würde ich für den Velaro-D noch einmal -2 addieren, also als Ergebnis 0:0 ;-P Schließlich hat die DB zuletzt nur sehr wenige Velaros bestellt (15 Stück), plant dafür aber tonnenweise sogenannte ICx zu kaufen (300 Stück!).

Weil zumindest die erste Bauserie laut Deutsche Bahn keine vollwertigen ICEs umfasst und daher der Velaro D überdimensioniert ist!
Der Siemens Venturio wäre hier eher am Platz.

Und nun bestellt man in der Not eilig ein paar gepimpte Regionalverkehrs-Dosto-Garnituren. Anstatt die besseren Züge bestellt man lieber günstigere.

Nur schade, dass es die "besseren Züge" noch nicht von der Stange gibt, sonst hätte DB die schon bestellt.
Nur schade, dass die vorhandenen Züge nicht mehr so lange durchhalten und man daher einen kurzfrstigen Ersatz braucht. Daher die IC160-Dostos.

Gerade angesichts der bald in Betrieb gehenden SFS-Achse München-Berlin ist es zumindest schade, dass man noch nicht mal für eine 2-h-Takt mit Doppeltraktionen genügend starkes 300er-Material haben wird (ohne größere Einschränkungen auf der Westerwald-Achse).

Ich bin mir nicht sicher, ob die 300 km/h Schienenraserei dort so nötig ist.
Vielleicht schon aus Blickpunkt prestigiöse Bahn, aber nicht aus Blickpunkt pragmatischer Bahnfahrer.
Die ICE-T schaffen auch gute Fahrzeiten.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Vergleich Velaro D : AGV 11

Sese, Dienstag, 01.02.2011, 09:15 (vor 4840 Tagen) @ Mario


Aber unter 15 kV nur bis 330 km/h ;-)


Wo ist das Problem?

Du sprichst von der Zugkraftkennlinie des AGV, der 360 fahren kann. 360 km/h gehen aber nur mit 25 kV und ich dachte bisher, dass wir über 15 kV reden?

Erst bei 320 km/h hat er genau so viel, aber davor liegt er stets und zum Teil beträchtlich hinter dem Velero D. Wichtig ist nicht dass man am Ende gleichauf ist, sondern übr das Spektrum bis dorthin mehr bietet.

Ging es hier nicht ursprünglich um die Diskussion, ob der Zug die Höchstgeschwindigkeit erreichen kann? Dafür ist es bestimmend, wie viel Zugkraft man hinten raus hat und da hat der leichtere AGV genau so viel wie der Velro D.

Na also, die Diskussion, dass der Velaro D hier angeblich an seine absoluten Grenzen fährt, ist also überflüssig und falsch. Genau das wollte ich ja aussagen.

Das habe ich ja auch nirgendwo angezweifelt, im Gegenteil ;-)

Richtig. Und man muss wie gesagt immer den Zug als solchen betrachten und nie nur speziell in der Ausführung, in der ihn bisher ein Kunde bestellt hat. Denn zwischen dem, was ein Zug kann und dem was bisher bestellt wurde, ist eben ein Unterschied. Nur weil die DB auf spartanisch steht, sagt deren bestellte Version nicht zwingend etwas über die Qualitäten eines Zuges aus.

Trotzdem kann man mal ganz ungeniert festhalten, dass der Velaro D im Vergleich mit dem ursprünglichen ICE3 für den Fahrgast einen Rückschritt bedeutet. Dass Siemens auch ganz wunderbar ausgestattete Züge bauen kann sieht man ja am Velaro E und wird auch nicht angezweifelt. Wie du sagst: Wer zahlt schafft an.

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Grüße,
Sese

Vergleich Velaro D : AGV 11

Mario, Dienstag, 01.02.2011, 10:48 (vor 4840 Tagen) @ Sese

Du sprichst von der Zugkraftkennlinie des AGV, der 360 fahren kann. 360 km/h gehen aber nur mit 25 kV und ich dachte bisher, dass wir über 15 kV reden?

Es ging hier nur um das Spektrum bis 320 km/h als Vergleich zum Velaro D und das kann der AGV wie gesehen eben auch unter 15 kV fahren.

Ging es hier nicht ursprünglich um die Diskussion, ob der Zug die Höchstgeschwindigkeit erreichen kann? Dafür ist es bestimmend, wie viel Zugkraft man hinten raus hat und da hat der leichtere AGV genau so viel wie der Velro D.

Eben, darum verstehe ich ja die ganze Diskussion, dass der Velaro D angeblich hier ins "Schwitzen" käme auch nicht. Zumal der Velaro wie gesehen auf dem Weg dorthin dem AGV sogar zugkraftmäßig überlegen ist.

Trotzdem kann man mal ganz ungeniert festhalten, dass der Velaro D im Vergleich mit dem ursprünglichen ICE3 für den Fahrgast einen Rückschritt bedeutet. Dass Siemens auch ganz wunderbar ausgestattete Züge bauen kann sieht man ja am Velaro E und wird auch nicht angezweifelt. Wie du sagst: Wer zahlt schafft an.

Eben, nur weil die neueste Velaro-Generation in der DB-Version ("D") strikt auf spartanistisch und wenig Service getrimmt wurde, sagt das nichts über die Qualität des Zuges an sich aus. Auch der Velaro RUS ist sehr komfortabel. Gut, dass die Lounge weggefallen ist, kann man natürlich als Rückschritt werten. Jedoch sehe ich das durch die Forschritte der neuen Velaro-Plattform an anderen Stellen wieder relativ ausgeglichen. Da hat eben jeder seine Schwerpunkte, die für ihn persönlich wichtiger sind.

Beschleunigung zählt, nicht Zugkraft

Alphorn (CH), Dienstag, 01.02.2011, 00:32 (vor 4840 Tagen) @ Mario

Zugkraft ist doch nicht, was mich schneller ans Ziel bringt. Was zählt, ist die Beschleunigung, und die hängt bei gegebener Kraft vom Gewicht ab. Der AGV 11 ist leichter, also beschleunigt er bei gleicher Zugkraft besser.

0 km/h – Velaro D: 0.66 m/s²
0 km/h – AGV: 0.67 m/s²

76 km/h – Velaro D: 0.66 m/s
76 km/h – AGV: 0.67 m/s²

96 km/h – Velaro D: 0.66 m/s
96 km/h – AGV: 0.59 m/s²

134 km/h – Velaro D: 0.47 m/s
134 km/h – AGV: 0.43 m/s²

320 km/h – Velaro D: 0.19 m/s
320 km/h – AGV: 0.21 m/s²

Den Luft- und Rollwiderstand hab ich vernachlässigt, was natürlich immer noch ungenau ist, aber zumindest bei den ersten vier Geschwindigkeiten schon ziemlich präzise sein sollte. Der AGV keine nennenswerte Nachteile.

Der Beschleunigungswert in tieferen Geschwindigkeitsbereichen ist übrigens viel wichtiger als der in ganz hohen; man verschenkt bei langsamer Beschleunigung im tiefen Bereich viel mehr in der gegebenen Zeit machbare Kilometer im als im zweiten.

Beschleunigung zählt, nicht Zugkraft

Mario, Dienstag, 01.02.2011, 11:19 (vor 4840 Tagen) @ Alphorn (CH)

0 km/h – Velaro D: 0.66 m/s²
0 km/h – AGV: 0.67 m/s²

76 km/h – Velaro D: 0.66 m/s
76 km/h – AGV: 0.67 m/s²

96 km/h – Velaro D: 0.66 m/s
96 km/h – AGV: 0.59 m/s²

134 km/h – Velaro D: 0.47 m/s
134 km/h – AGV: 0.43 m/s²

320 km/h – Velaro D: 0.19 m/s
320 km/h – AGV: 0.21 m/s²

Ich habe die Zahlen jetzt nicht näher nachgeprüft, aber aus den 0,01 m/s² jetzt eine wirklich schlechtere Beschleunigung als Fazit zu ziehen, ist schon etwas übertrieben. Das ist ein minimaler Unterschied, der praktisch nicht ins Gewicht fällt. Wenn ich nach der einfachen Formel t=v/a mal die Zeit bis auf 76 km/h rechne, dann komme ich hier auf einen Unterschied von nichtmal einer halben Sekunde zwischen beiden! Und wie gesehen beschleunigt der Velaro danach noch etwas besser als der AGV bis hin zu 320 km/h, wo es sich wieder geringfügig dreht, was jedoch im Endeffekt aufs Gleiche rauskommen wird. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Beschleunigung zählt, nicht Zugkraft

Sese, Dienstag, 01.02.2011, 11:58 (vor 4840 Tagen) @ Mario

Ich habe die Zahlen jetzt nicht näher nachgeprüft, aber aus den 0,01 m/s² jetzt eine wirklich schlechtere Beschleunigung als Fazit zu ziehen, ist schon etwas übertrieben. Das ist ein minimaler Unterschied, der praktisch nicht ins Gewicht fällt. Wenn ich nach der einfachen Formel t=v/a mal die Zeit bis auf 76 km/h rechne, dann komme ich hier auf einen Unterschied von nichtmal einer halben Sekunde zwischen beiden! Und wie gesehen beschleunigt der Velaro danach noch etwas besser als der AGV bis hin zu 320 km/h, wo es sich wieder geringfügig dreht, was jedoch im Endeffekt aufs Gleiche rauskommen wird. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

Ich glaube ohnehin kaum, dass man aus dem doch recht groben Diagramm von Alstom irgendwelche belastbaren Rückschlüsse auf das Beschleunigungsverhalten 2 Stellen hinter dem Komma ziehen kann. Insbesondere die Vernachlässigung der Fahrwiderstände macht die ganze Sache extrem ungenau. Nimmt man nämlich bei 320 km/h die Differenz aus 15-kV-Zugkraftennlinie und Fahrwiderstanskennlinie der Ebene, bekommt man nur noch rund 20 kN Beschleunigungskraft. Der Rest geht für die Tilgung der Fahrwiderstände drauf. Dann bekommt man nur noch 0,05irgendwas m/s² raus statt 0,21. Was übrigens beim Velaro D nicht anderes ist, weshalb es m. E. für eine belastbare Aussage zur Fahrdynamik (welcher nun wo wie konkret besser beschleunigt) konkrete Berechnungen mit den Fahrwiderstandsgleichungen beider Fahrzeuge braucht.

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Grüße,
Sese

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