Wahnsinn? (Allgemeines Forum)

liebe70, Samstag, 06.11.2010, 11:08 (vor 4926 Tagen) @ Blaschke

Nachdem sich meine Verwunderung gelegt hatte, hieß es, noch was zu Otto rauszufinden - warum die Bahn mit ihm so riesig viel Werbung macht. Auch da taten sich riesige Bildungslücken auf (Gottogott, seit diesem Beitragsbaum ist mein Ego aber mächtig im Eimer...).

Naja, als Nicht-Einheimischer kommt man nicht unbedingt drauf. Bei der Werbung "Otto hat Zugkraft" habe ich auch zuerst an den langjährigen Magdeburger Bürgermeister und bekannten Physiker Otto von Guericke gedacht. Das hätte auch eher einen Sinn mit dem Spruch und bessere Gestaltungsmöglichkeiten am Zug ergeben.

Warum man nicht wieder den alten Namen Städteexpreß "Börde" nahm... Der fuhr zwar schon lt. Fahrplan 1990/91 um 6.26 Uhr (statt wie zukünftig 7.26 Uhr), war aber auch kurz vor 9 Uhr in Berlin. Auch der Laufweg ist mit Magdeburg - Brandenburg - Werder - südlicher BAR - Genshagener Heide weitestgehend identisch. Während der IRE Richtung Südkreuz - Gesundbrunnen abbiegt, fuhr der Bördeexpreß via Flughafen Schönefeld - östlicher BAR nach Berlin-Lichtenberg.

Die Ankunftszeit des spät aus Berlin nach Magdeburg zurückkehrenden IRE ist mit 18.34 Uhr fast identisch mit der des Städteexpreß "Börde", welcher um 18.40 Uhr in Magdeburg eintraf.

Damit ist auch die Zielgruppe klar: Gestern wie heute sind es Geschäftsleute und Politiker. Ich persönlich halte es jedoch für ziemlich unwahrscheinlich, daß der sachsen-anhaltinische "Landesgynäkologe" regelmäßig mit dem Zug nach Berlin und wieder zurück fährt. Dr.Christoph Bergner als einer seiner Vorgänger war und ist da anders.

Fazit: Der Zug wurde zwar vermutlich auf Wunsch der Landesregierung aus der Taufe gehoben, ist jedoch aufgrund seiner ungünstigen Fahrzeiten und Halte ein totgeborenes Kind und wird sich nicht lange halten, geschweige denn am Markt etablieren können.

Bei Wiki brauchte ich aber gar nicht viel lesen, schon im zweiten Absatz wurde mir klar, warum die Bahn-Plüschetage an ihm ihre Freude gefunden hat.

Otto setzte (...) die Unteilbarkeit des Königtums, seine Entscheidungsgewalt in der Nachfolgefrage und einen Wandel der Machtstruktur durch: Durch eine geschickte Heiratspolitik und Personalentscheidungen besetzte er die Herzogtümer mit seinen Verwandten

Schon damals gehörten sozusagen Netz und Betrieb zusammen. Geteilt wurde gar nix.

Das war in der damaligen Zeit so üblich und keine besondere Eigenschaft von Otto I. Siehe auch beispielsweise die Dynastie der Habsburger. Sie stellten ab 1438 fast ständig die deutschen Könige und römisch-deutschen Kaiser.

Gruß, Ralf


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