BüGA 09: Splügenpass, Julierpass, und Lenzerheide [m69B] (Reiseberichte)

Math5D, Samstag, 25.02.2023, 14:13 (vor 442 Tagen)

Nach zwei Regentagen ist ein weiteres Mal durchwachsenes Wetter angesagt. So plane ich eine große Bustour über drei noch nicht befahrene Pässe. Los geht es mit dem Splügenpass, über den nur drei Busse pro Tag und Richtung fahren, die meisten zu unmöglichen Zeiten. Aber einen einzigen günstigen Kurs gibt es, zu dem ich genau wie in Folge 3 anreisen kann, schließlich hat sich die Verbindung mit S2 und 541 bewährt. Eine kleine Änderung plane ich aber ein: Und zwar ist dies mein letzter Samstag im Urlaub, und nur am Wochenende fährt der Erlebniszug Rheinschlucht. Da ich morgen etwas anderes vorhabe, kann ich ihn mit seiner Abfahrt um 8:34 heute in Chur locker erreichen und bis Reichenau nehmen. Dazu will ich die S2 um 8:19 ab Chur West nehmen, als mir beim Losgehen um 8:10 gerade noch einfällt, dass die ja nur um 7:19 fährt und sonst immer um :09. Also schnell rüber zur Bushaltestelle der 6, die aber vor meiner Nase losfährt, also weiter zur 1, die ich exakt erreiche und mit ihr den Hauptbahnhof um 8:23. Ein Bus später hätte nicht gereicht.

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01 Der Alvra mit EMS-Lok steht noch immer in der Abstellung.

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02 Wann kommen die meisten Züge?

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03 Kurz vor Reichenau ergibt sich erstmals ein Bild auf unser Zugpferd, die Ge4/4I 603.

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04 Entgegen kommt der Zug aus Disentis mit Ge4/4II,

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05 dann räumt der Erlebniszug sein Gleis

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06 für den Albula-IR mit Glacier dran. Heute sogar nur von einer Ge4/4III und keinem Allegra gezogen - bergab ist das ja auch kein Problem.

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07 Ich nehme nach Thusis nun die S-Bahn, während die Massen wohl auf den nachfolgenden IR warten.

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08 Direkt hinter Thusis überqueren wir den Hinterrhein in Richtung Viamala.

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09 Hier endet der Lai da Seara neben der Bärenburg.

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10 Es folgt der Sufnersee,

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11 danach eine letzte Steigung im Rheintal.

In Splügen wechsel ich den Bus, wobei die 561 schon bereitsteht. Und zwar in Form eines blauen Busses der Società Trasporti pubblici Sondrio (STPS), der auch schon ganz gut gefüllt ist.

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12 Nun geht es am Hang entlang aufwärts, immerhin liegt der Splügenpass sogar höher als der San Bernardino, dessen Rampe weiter oben im Tal beginnt.

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13 Vor diesem Abschnitt mit Serpentinen müssen wir an der Baustellenampel eine halbe Ewigkeit warten und als es dann weitergeht, lassen uns zwei Fahrradfahrer, die unbedingt nebeneinander fahren müssen, nicht durch.

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14 Rückblick.

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15 Hier war früher mal der Zoll,

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16 2min später erreichen wir die Passhöhe, an der wir allerdings keine Pause machen.

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17 Der erste Ort hinter dem Pass ist Montespluga, gelegen am Lago di Montespluga. Dort holen wir nun die Pause nach, aber bei Eiseskälte steigt keiner aus.

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18 Trotz zweier Regentage ist der See wirklich erschreckend leer.

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19 Die beiden Staumauern braucht im Moment auch keiner.

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20 Der Ort liegt entsprechend weit weg vom Ufer.

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21 Hier sieht man nochmal besonders gut die fehlende Höhe.

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22 Nun geht es weiter abwärts,

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23 vorbei an Stuetta.

Mitten in einer Kehre biegen wir plötzlich ab und machen einen Abstecher nach Madesimo

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24 vorbei an der Diga di Madesimo. Danach geht es nur eine einzige Kehre weiter runter, bis wir wieder die Hauptstraße verlassen,

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25 dieses Mal in Richtung Isola.

Während es durch die nächsten Dörfer geht, in denen wir laut schweizer Fahplan nicht halten sollten, es aber doch tun, wird mir klar, dass wir hier in Italien gleichzeitig eine andere Linie bedienen. Unser Bus fährt laut PostAuto als 561, laut STPS als A807, aber nun ebenfalls als A4 - wie fast jeder Bus in Italien fährt diese Linie maximal taktfrei, sodass ein paar zusätzliche Busse nicht schaden. Jedenfalls hält die A807 schon zusätzlich in Campodolcino, die A4 auch noch in den anderen Dörfern.

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26 Schöne Felsformation kurz vor Lirone.

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27 San Giacomo Filippo ist der letzte Ort, in dem es noch ein paar Kehren runtergeht.

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28 Dann schmeißt uns der Bus in Chiavenna raus - nach 3h endlich die Toilettengelegenheit, für die ich mir bei meinem letzten Besuch hier in weiser Voraussicht in der Kneipe nebenan schon extra 1€ in 2x50ct gewechselt habe, nachdem ich mein letztes 50ct Stück verwendet hatte.

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29 Im Bahnhof steht nebenan sogar mal ein Zug.

Ab hier fahre ich mit der 4 nach St. Moritz, auf die bereits eine große Meute Rentner wartet. Als der Bus ankommt, reißen die all ihre Kräfte zusammen und sprinten los, um die besten Plätze zu ergattern. Aber der Busfahrer besteht auf seine Pause, schließt den Bus ab, und verschwindet im Dorf. Die schon am Bus stehenden Leute schwitzen nun in der Hitze, während ich im Schatten noch gemütlich mein Mittagessen verzehre. Erst zur Abfahrtszeit taucht der Busfahrer wieder auf.

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30 So geht es direkt mit +5min los,

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31 die wir bis Promotogno aufholen.

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32 Im Gegensatz zu Teil 7 liegt die Baustelle dort in der Sonne. Dafür fahren wir an ihr auch nur einmal vorbei, denn die 4 nimmt im Gegensatz zum PalmExpress hier eine nette Straße um den Ort herum.

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33 Hinter der Seilbahn zum Lagh da l'Albigna liegt die Cima dal Largh.

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34 Nun geht es wieder die Kehren des Malojapasses hoch

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35 bis zum gleichnamigen Ort.

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36 In der Sonne sind die oberengadiner Seen gleich viel schöner, zuerst der Silsersee,

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37 den wir hier hinter uns lassen.

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38 Es folgt der Silvaplanersee,

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39 an dem sogar gesurft wird.

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40 An Silvaplana vorbei fließt zwischendurch der Inn

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41 in den Lej Suot

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42 und den Champferersee.

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43 Der letzte ist der St. Moritzersee, an dem die Busfahrt endet.

Hier könnte ich wie üblich mit dem IR nach Chur, dem EngadinStar nach Landquart, oder dem R nach Pontresina und BEX nach Chur. Alle Strecken habe ich aber schon bei besserem Wetter bereist und so habe ich heute einen anderen Plan: Die Linie 182 fährt ca. stündlich von Chur über Lenzerheide und Tiefencastel, dann unregelmäßig weiter nach Bivio, und vier Mal am Tag im Sommer über den Julierpass nach St. Moritz und zurück.

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44 In seiner Wartezeit gehe ich zum Bahnhof, wo die Coop-Lok den Alvra mit Gourmino und weiterem normalen Wagen lenkt. Fast bin ich versucht, bei dieser schönen Kombi doch mitzufahren, bleibe aber bei meinem Plan.

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45 Derweil fährt der Bernina-R über die Innbrücke.

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46 Der nächste Albula-IR rollt an - wieder äußerst verführerisch mit der Ersatzgarnitur.

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47 Der erste Zug fährt aber ohne mich ab

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48 und verschwindet im Argentieri-Tunnel.

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49 Der Bus fährt von derselben Kante wie der PalmExpress - beide sind ja äußerst selten hier. Derweil steuert ein Privatjet den Flughafen Samedan an.

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50 Dieser Bus fährt auch durch St. Moritz Bad.

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51 In Silvaplana zweigen wir nun ab

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52 und steigen erneut steil an.

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53 Mit 2284m ist der Julierpass der höchste Punkt des Tages, entsprechend sieht die Landschaft aus.

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54 Als krasser Fremdkörper tritt dieses Theater in Erscheinung.

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55 Bisher war der Bus gähnend leer, aber in La Veduta steigt eine riesige Gruppe Wanderer mit zahlreichen Kindern ein, die von nun an Lärm ohne Ende machen.

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56 In einigen Kehren geht es nun in das Oberhalbstein runter, in dem Surmeirisch gesprochen wird. In Bivio machen wir die obligatorische Pause.

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57 Unterhalb liegt der Lei da Marmorera,

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58 der erstaunlich gut gefüllt ist.

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59 Danach folgt ein sehr entspannter und flacher Abschnitt - erstaunlich, dass hier noch niemand eine Eisenbahn durch gebaut hat. Tatsächlich war eine Julierbahn ja mal geplant, aber leider nie realisiert. Hier zu sehen ist im Vordergrund Tinizong, dahinter Savognin, der Namenspatron der oben zu sehenden Weltrekord-Lok.

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60 Dort wandert der Blick rüber nach Riom und Parsonz, wohin ein kleiner Bus Anschluss bietet. Außerdem startet hier ein weiterer Bus unserer Linie, der zwar nur bis Lenzerheide fährt, dafür aber alle Halte mitnimmt. Wir werden derweil zum Expressbus.

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61 Noch mit allen Halten geht es aber runter nach Tiefencastel an der Albulabahn.

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62 Am dortigen Bahnhof wird für die historischen Fahrten geworben.

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63 Nach kurzem Aufenthalt geht es weiter in Richtung Lenzerheide, bis wohin wir nicht mehr halten. Auch dort dürfen eigentlich nur Leute aussteigen, wohingegen ein weiterer Bus mit allen Halten bis Chur bereitsteht. Unser Fahrer nimmt aber trotzdem die Leute mit diesem Fahrtziel auf, zu dem es nun wieder ohne Halt geht.

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64 Hier liegt der Igl Lai vor Valbella.

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65 Wenig später treffen wir auf das Schanfigg,

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66 durch das die Arosabahn führt.

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67 Chur selbst wird dann auch sichtbar,

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68 und hinterm Plessurquai fahren wir ein kurzes Stück auf den Schienen der Arosabahn.

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69 Um 17:53 hätten wir Chur erreichen sollen, aber wie bei so langen Abschnitten ohne Halt in der Schweiz üblich, sind wir 8min zu früh. So erreiche ich noch den -5min-Umstieg auf die 17:48er S2, die auf Gleis 13 fährt. Da ich nicht sicher bin, ob dorthin von der Postautostation eine Treppe führt (Spoiler: Tut es, man hätte nur kurz um die Ecke gehen müssen, wo ich aber nur einen Fahrstuhl vermutet habe), mache ich den kleinen Umweg über Gleis 11/12, wo der Disentis-RE sowie der Albula-IR von eben stehen. Der war etwa 1h schneller als ich und hat nun für die Rückfahrt seine Verstärkerwagen abgeben müssen.

Nach meiner unerwartet frühen Ankunft plane ich noch den morgigen Tag, der dann wieder einen maximalen Bahnanteil haben wird.


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