BüGA 07: Bei Regen über Albula und Maloja bis Lugano [m35B] (Reiseberichte)

Math5D, Samstag, 11.02.2023, 11:45 (vor 456 Tagen)

Heute folgt zwar der zweitlängste Tag mit aber nur wenigen Bildern. Das liegt zum einen am Wetter, das an diesem Tag größtenteils regnerisch ist - was nach 2 Monaten Dürre aber auch bitter notwendig war - und zum anderen an dem hohen Busanteil. Und zwar hatte ich mich ja unlängst über die Gegebenheiten des Bernina Express Bus beschwert, doch zum Glück gibt es noch den "Palm Express", der von St. Moritz über den Malojapass nach Chiavenna fährt, dann runter zum Comersee, wo er parallel zum BEX-Bus nach Lugano verkehrt. Der Fahrplan ist dabei auch mit einem Bus pro Tag und Richtung recht spärlich, aber praktischerweise umgekehrt zum BEX-Bus. Reservieren kann man ihn bis 8:30 oder am Wochenende bis Freitag - wie gesagt, jede Linie hat da ihre eigenen Regeln. Um St. Moritz zu erreichen, nehme ich meinen "Standard"-IR ab 7:58 und dafür wiederum den Bus der Linie 6, da die S1, wie ich in der letzten Folge herausgefunden habe, nicht immer ausreicht.

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01 In dem schlechten Wetter lohnt sich kaum ein Foto außer des Pflichtmotivs.

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02 Das ist ja dank der Wolken zu der frühen Stunde überhaupt möglich.

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03 Unser Zug ist übrigens mal wieder die Ersatzgarnitur, was mir natürlich sehr gut passt.

In St. Moritz steigt dann eine entspannte Handvoll Leute in den Bus ein, der erst 2min vor Abfahrt aus dem Depot kommt. Nebenan fahren vorher noch zwei Kurse der 4 (bzw. laut Kursbuch 604), der erste nur bis Maloja, danach bis Chiavenna, in unsere Richtung los.

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04 Nun passieren auch wir sozusagen das obere Oberengadin mit seinen vier Seen, hier der Lej da San Murezzan.

Dann verfährt sich unsere Busfahrerin erstmal, sodass wir eine Extrarunde drehen müssen, um die Haltestelle St. Moritz Bad, Post, mitzunehmen, noch dazu auf der falschen Seite. Das brockt uns auch direkt 5min Verspätung ein.

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05 Lej da Champfèr

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06 und Lej Suot, der in der klassischen Zählung nicht mitzählt.

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07 Von Silvaplana aus sieht man nochmal beide mit ihrer Verbindung.

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08 Dementsprechend folgt nun der Lej da Silvaplauna,

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09 hier nochmal dessen andere Hälfte.

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10 Nach einem Abstecher nach Sils durch dessen Fußgängerzone, in der uns eine Pferdekutsche nochmal gut aufhält, die unbedingt vor uns in die ansonsten leere Straße einbiegen musste, erreichen wir den letzten der Seen, den Lej da Segl.

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11 Rückblick über die nun vollständig befahrene Nordost-"Rampe" des Malojapasses mit so ungefähr 10 Höhenmetern.

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12 Umso steiler geht es auf der anderen Seite in zahllosen Kehren runter, die wir nach meinem Empfinden auch etwas träge befahren.

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13 Langsam geht es wieder in den Wald hinein.

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14 In den Kehren gibt es hier eigentlich nur eine Regel: Der Bus hat Vorfahrt. Wenn sich dann aber zwei Dickköpfe begegnen, wird es schwierig. Vor allem, da sich hinter uns schon eine lange Reihe Autos angesammelt hat, die nun nach und nach ein paar Meter rückwärts fahren, bis ein italienisches Auto erreicht wird, dessen Fahrer auch nach 5min Stillstand nichts kapiert. So rangieren die Busse tatsächlich in der Mitte der Kehre aneinander vorbei in so ca. 75 Zügen.

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15 Durch die interessante Geologie des asymmetrischen Malojapasses zeigen die obersten Seitentäler der Mera, die unser Tal durchfließt, in die falsche Richtung. Früher waren das nämlich mal Seitentäler des Inns.

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16 Rückblick nach oben.

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17 Bei Promontogno steht diese riesige Baustelle.

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18 Der Abstecher in den Ortskern führt an dieser schmucken Brücke vorbei

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19 und dann, gemeinsam mit der 4, die wir mitterweile dank der wenigeren Halte eingeholt haben, wieder zurück zur Hauptstraße.

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20 Aus dieser Richtung ist auch die Baustelle nochmal besser sichtbar.

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21 Links raus sieht man auch nochmal den Ort mit dem markanten Hotel Bregaglia.

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22 Kurz nach der Grenze passieren wir bei Villa di Chiavenna den Lago di Villa di Chiavenna.

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23 In Chiavenna geht es hier über die Mera.

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24 Mit 10min Verspätung erreichen wir den Bahnhof von Chiavenna. Ist aber nicht schlimm, denn hier haben wir planmäßig 20min Aufenthalt, was mir wieder Mal nur der dl-Trick auf bahn.de verraten hatte. Schließlich sind bis hier inklusive alle Halte nur zum Einsteigen. Die 20min ziehen wir so aber auch durch, während die Busfahrerin irgendwo im Ort verschwindet. Ich nutze für einen Wucherpreis von 50ct, die ich zum Glück dabei habe, die örtliche Örtlichkeit.

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25 Ein letztes Mal geht es über die Mera,

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26 dann erreichen wir bei immer stärker werdendem Regen den Comersee. Die Fahrt an dessen Ufer erscheint mir endlos langsam bei dutzenden Ortsdurch- und umfahrungen. Innerhalb Italiens nutzen den Bus tatsächlich auch einige Leute für Teilstrecken, manche steigen aber auch noch mit dem Reiseziel Lugano zu. In Menaggio geht es dann nochmal um eine besonders enge Spitzkehre in der Innenstadt, für die wir wieder ein paar Minuten brauchen.

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27 Danach folgt ein kleiner Pass rüber zum Luganersee und danach wieder über die Grenze, nach der unser Bus nur noch zum Aussteigen hält.

Mit nur +2 erreichen wir am Ende Lugano, nachdem ein paar nicht so erfahrene PostAuto-Mitfahrer wegen der zwischendurch enormen Verspätung von 20min schon Ersatz für dadurch verpasste Züge gesucht haben. Ist nun aber alles nicht notwendig. Ich gehe in der Pause einmal kurz in die Innenstadt runter, in der es wieder eine kostenfreie Toilette gibt, die ich bereits in meinem letzten Urlaub gefunden habe. Gegenüber wird außerdem gerade ein Zelt aufgebaut, unter dem ich geschützt mein mitgebrachtes Mittagessen verzehren kann.

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28 Drüben liegt der Monte Brè,

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29 dort der San Salvatore.

Die Rückfahrt versinkt schließlich endgültig im Regen. Auch hier haben wir zwischendurch 13min Verspätung, die wir in Chiavenna bereits fast aufgeholt haben, dann aber dort gar keine Pause machen, obwohl im Fahrplan immerhin 10min stehen. Ab dort einschließlich sind ja auch wieder alles Halte nur zum Aussteigen, an denen wir häufig auch vorbeifahren, sofern halt keiner dort einen Ausstieg reserviert hat. So holen wir irre 33min auf und erreichen dementsprechend St. Moritz 20min zu früh! Und das, obwohl der Fahrplan auf der Rücktour schon deutlich enger gestrickt ist (Hintour 3:31+20min Pause, Rücktour 3:15+10min Pause, heute also nur 3:05 ohne Pause).

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30 Dort stehen schon die beiden "Haupt"-Glaciers, die aus Zermatt gekommen sind, aneinander gekoppelt auf dem bahnsteiglosen Gleis 4.

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31 Hinten steht auch der eine BEX, der morgens hier losfährt und nicht in Tirano oder Chur.

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32 Ebenso stehen die Wagen für einen einzigen Bernina-R bereit. Der nächste Zug in die Richtung fährt derweil nur noch mit einem Allegra und endet in Poschiavo.

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33 Hier noch ein kleines Panorama der Glaciers.

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34 Den letzten Zug des Tages nach Chur ziehen gleich zwei Loks, nämlich die werbelose 620, die früher den RhBClub anpries,

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35 und die 623, die noch immer für den Glacier wirbt. Vermutlich bekommen die in Samedan noch ein paar Güterwagen angehängt.

Ich nehme aber den vorletzten Zug, der noch als normaler IR unterwegs ist, und Chur um 21:04 erreicht. In dem spielt ein seltsamer Typ einfach so Gitarre, was mich aber nicht weiter stört. Trotzdem steige ich in Thusis in die S2 um, da ich von Chur aus erst viel später zurück nach West käme als mit dieser Alternative.


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