"Sozial-Ticket" (NRW) künftig nicht mehr vom Land finanziert (Allgemeines Forum)

Lumi25, Samstag, 25.11.2017, 14:48 (vor 2347 Tagen) @ Sebi

Man muss einfach mal die Realität sehen und da passt der ALG II-Regelsatz gar nicht mehr rein. Allein die Heizkosten oder Stromkosten sind massiv angestiegen.

Auch was im ALG II-Regelsatz für Essen drin steht ist einfach nur lächerlich.

Der ALG II-Regelsatz muss deshalb möglichst niedrig bleiben, damit sich die Niedriglohnjobs noch etwas rentieren und genau da liegt der Haken.

Von 8,88€ Mindestlohn kann man in Städten wie Berlin, Hamburg, Köln oder München weder eine Wohnung finanzieren noch menschwürdig Leben. Auch bekommt man von diesen Löhnen keine Rente später.

Laut Experten müsste man heute 11,50€ Bruttostundenlohn haben um später eine Rente zu bekommen. Schaut euch einfach mal an wo IGZ/BAP-Zeitarbeitstarifverträge anfangen. Man liegt etwas über den Mindestlohn bei Entgeldstufe I.

Die Arbeitgeber versuchen unterdessen das ganze noch weiter zu drücken. So fangen viele Bürokaufleute als Bürohilfskraft an. Durch Schulungen im Laufe der Zeit landet man dann irgendwann bei Sachbearbeitertätigkeiten wird aber weiterhin wie eine Bürohilfskraft bezahlt. Wenn der Arbeitnehmer den Mund auf macht und sich darüber beschwert ist er sofort draußen.

Bei solchen Bruttostundenlöhnen ist so eine Monatskarte ein richtiger Batzen Geld. Alleine in Köln sind dann 100€ weg. Wenn man außerhalb von Köln wohnt sind es schnell auch 120-150€. Dazu kommen dann noch die tollen GEZ-Gebühren (denn da spielt es auch keine Rolle ob man 1100 Netto oder 3500 Netto verdient).


Der Mindestlohn müsste also dort liegen wo die Leute später auch eine Rente von bekommen können. Alles andere ist in meinen Augen Sklaverei. Heißt also ab 11,50€ dann aufwärts.

Das Geld ist bei den Arbeitgebern auch vorhanden nur wird es gerne von unten nach oben verteilt.

Man braucht sich nicht zu wundern, wenn wir in Deutschland mal Zustände wie in Frankreich bekommen. Das ausbeuten der normalen Bevölkerung ist noch nie gut gegangen. Ein Blick in die Geschichte genügt dazu.


Beträgt der Mindestlohn 11,50€ muss man auch keine Diskussion über Sozialtickets mehr führen.


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