Mit dem IC „Schwarzwald“ an die Ostsee (6/6 m. 21 B.) (Reiseberichte)

TD, Mittwoch, 21.01.2015, 17:55 (vor 3408 Tagen)

Hallo zusammen,

falls jemand bis zum Schluss durchgehalten hat, kommt jetzt der letzte Teil unseres kleinen Reiseberichts. Der fünfte Teil hatte wieder in Stralsund geendet. Noch kurz ein redaktioneller Hinweis zur Zeitform, mir gefällt es besser, den Bericht aus der damaligen Perspektive zu schreiben, seit dem letzten Fahrplanwechsel ist IC Schwarzwald südlich von Karlsruhe aber schon Vergangenheit.


Tag 6: Stralsund-Konstanz

Eigentliche Motivation für die Reise an die Ostsee war eine Abschiedstour mit dem IC Schwarzwald auf dem gesamten Laufweg. Von Konstanz aus erreicht der Zug Stralsund nur an bestimmten Wochentagen, deshalb hatten wir den Zug auf der Hinfahrt nur bis Hamburg Altona genutzt. In der Gegenrichtung beginnt der Zug jedoch stets in Stralsund.

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Dass Konstanz auf der Anzeigetafel im Hauptbahnhof von Stralsund erscheint, wird nach dem Fahrplanwechsel Geschichte sein.

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Wir sind schon früh auf den Beinen, um 5:27 Uhr beginnt die Reise in den Süden.

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Schon ein bisschen sonderbar, wenn man den Namen der Heimatstadt am diagonal anderen Ende der Republik liest. Wie viele Stralsunder wohl schon mal auf die Idee kamen, mit dem Zug bis an den Bodensee zu fahren?

Die gleichen Gedanken macht sich übrigens auch die Zugbegleiterin, die uns erzählt, sie habe sich gerade überlegt, ob es wohl jemanden im Zug gibt, der tatsächlich bis zum Zielbahnhof mitfährt – die Antwort entdeckt sie beim Blick auf die Reservierungen:

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Der Zug wird nach dem Fahrplanwechsel in Karlsruhe enden und nicht mehr über die Schwarzwaldbahn bis an den Bodensee fahren. Damit geht auch der Name IC Schwarzwald unter. Um den Zuglauf im Reiseplan zu verfolgen, haben wir bei 38 Zwischenhalten unterwegs einiges zu Blättern.

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Ich liebe solch lange Fahrten, bei denen sich die Landschaft vor dem Zugfenster langsam ändert. Bei der Fahrt durch Mecklenburg-Vorpommern wird es langsam hell, dann breiten sich aber dunkle Wolken aus. Hier bei der Einfahrt in den Hamburger Hauptbahnhof erwischen wir nochmals einen kurzen sonnigen Abschnitt...

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...während es dann auf der weiteren Fahrt auf der Schnellfahrstrecke und auf der Main-Weser-Bahn recht grau wird.

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Ach schade, da hatte ich mich doch auf eine schöne Fahrt durch den Schwarzwald gefreut, und jetzt regnet es.

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Na egal, schauen wir mal im Bordbistro vorbei. Und siehe da: bei Kaffee und Kuchen hebt sich nicht nur die Stimmung, sondern pünktlich zu Fahrt auf der Schwarzwaldbahn fallen auch ein paar Sonnenstrahlen ins Bistro.

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Wir sind übrigens nicht nur wegen Kaffee und Kuchen im Bistrowagen, sondern auch...

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...weil es dort im Gang Fenster zum Öffnen gibt. Hier beginnt gerade der landschaftlich schönste Abschnitt, von Hausach fahren wir hinauf nach Hornberg.

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In 24 Metern Höhe geht es anschließend auf dem Hornberger Eisenbahnviadukt über die Dächer der Schwarzwaldstadt. Auf dem Bergvorsprung gegenüber die Ruine von Schloss Hornberg.

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Durch mehrere Kehrschleifen und insgesamt 39 Tunnel überwindet die Schwarzwaldbahn über 650 Höhenmeter bis zum Scheitelpunkt bei Sommerau kurz vor Sankt Georgen.

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Rechts sieht man übrigens eine Plattform des Schwarzwaldbahn-Erlebnispfads, hierzu gibt’s auch schon einen Reisebericht.

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Bis Villingen-Schwenningen führt die Strecke durch die Ausläufer des Schwarzwalds, dann ändert sich die Landschaft und es geht über die Hochebene der Baar.

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Mit der Hegaualb wird es dann wieder etwas hügliger und es geht durch die letzten beiden Tunnel der Strecke, hier der Weiler Talmühle bei Engen.

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Und hier sind wir schon auf den letzten Metern und rollen über die Rheinbrücke in Konstanz, in Blickrichtung geradeaus der Münsterturm, dann fährt der Zug schon gleich in den Bahnhof ein.

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Ich kontrolliere gerade nochmals kurz die Aufnahmeuhrzeit des Bildes, pünktlich um 17:51 Uhr stehe ich schon auf dem Bahnsteig und mache das letzte Bild. Nach 1.193 Kilometern, 14 Seiten im Reiseplan und einer Fahrzeit von 12 Stunden und 24 Minuten endet unsere Fahrt auf wohl einer der längsten rein innerdeutschen Fernverkehrsverbindungen.

Und damit sind wir auch am Ende unseres kleinen Reiseberichts angelangt. Zum Schluss noch der Hinweis auf mein Reiseberichtsarchiv unter www.bahnreiseberichte.de.

Ich habe noch ein paar weitere Reisen aufzuarbeiten, falls ich chronologisch vorgehe, hätte ich als nächstes eine zweite mehrtägige Reise aus dem August im Angebot (Arbeitstitel „Von TGV bis Inselbahn“), aber ich glaube ich schiebe demnächst zur Jahreszeit passend einen kurzen, recht frischen und schneereichen Bericht „Ein Winterausflug zwischen Bodensee und Appenzell“ dazwischen.

Ich hoffe, dass Euch der kleine Reisebericht gefallen hat und bedanke mich für das Feedback zu den letzten Teilen.


Viele Grüße vom Bodensee


Tobias

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[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/


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