Leider ein typisches Pfennigfuchser-Problem (Allgemeines Forum)

GUM, Montag, 02.09.2013, 13:52 (vor 3892 Tagen) @ Bernd August
bearbeitet von GUM, Montag, 02.09.2013, 13:55

Warum nehmen diverse DB-Töchter bzw. Verbünde eigentlich ach so hohe KK-Zahlungsausfälle als Vorwand zur verweigerten Annahme von KK, wo DB Vertrieb doch ohne Zwang nur unsichere KK-Zahlungen ohne PIN-Eingabe anbietet (oder deren Kunden nur diese zuerst ggf. kostengünstigere Variante wählen)?

Zuletzt schaute ich nicht schlecht, als DB Regio auf Verbundebene Kundenvorschläge zur KK-Zahlung explizit mit der Argumentation zurückwies, dass im Gegensatz zur PIN-gestützen (!) GC-Zahlung deutlich höhere Ausfälle zu verzeichnen seien.

Ich glaube, dass Du - vorsichtig ausgedrückt - einer Verwirrungsstrategie der DB Regio (oder auch S-Bahn München aufsitzt). Alle NTAs sind technisch zur Verarbeitung von Kreditkarten in der Lage, die Implementierung bei Verbundfahrkarten ist auch jetzt schon möglich.

So kannst Du am Flughafen München (Terminal) auch Verkehrsverbunds-Karten mit Kreditkarte bezahlen, was bei den technisch identischen Geräten sonst - unter anderem auch am Flughafen Besucherpark - nicht möglich ist.

Im Wesentlichen geht es um ein anderes Thema, wie mir bei mehrfachem Nachfragen in einem Reisezentrum mitgeteilt wurde: Die Bahn wäre nicht bereit, die Kreditkartenprovisionen selbst zu tragen. Seit wann kann ich leider nicht sagen, es muss aber wohl mehr als 5 Jahre her sein!

Also leider ein offensichtliches Pfennigfuchser-Problem. Einerseits gibt die Bahn Co-Branding Kreditkarten aus BahnCard und gelber Bank Kreditkarte aus, andererseits akzeptiert die Bahn diese für Verbundfahrkarten oftmals willkürlich nicht.

Nach dem Motto: Die Co-Branding-Provisionen nimmt die Bahn gern mit, verweigert aber die Annahme der "eigenen" Karten.


Es geht also weder um eine "Nicht-PIN"-Fähigkeit der Automaten bei Kreditkartenzahlung oder ein technisches Problem.

Direkte Folge: Immer mehr Kreditkartenkunden kaufen die MVV-Tickets an anderen Verkaufsstellen und sammeln dort bahn.bonus-Punkte, Lufthansa-Meilen oder BA Avios. Pro Nahverkehrskunden entgehen der Bahn wohl irgendwo um die ca. 75 Euro mal 12 Monate = 900 Euro Brutto-Provisionsumsatz.

Im selben Verbund bietet ein anderes EVU fürs identische Sortiment gar >mobilfunkbasierte KK-Zahlungen mitsamt PIN-Eingabe am Automaten im Fahrzeug mit >geringem Platzbedarf an. Selbst da es dort an Ausschreibungsvorgaben liegt, waren >noch keine Rufe nach den zahlreichen Einnahmeausfällen wahrzunehmen, zumal sich >diese im niedrigen Fahrpreissegment eines Verbundtarifs weit mehr als im >Fernverkehr in Grenzen halten dürften.

Es ist halt leider die Frage, ob das Verkehrsunternehmen Kundenwünsche an erster Stelle sieht oder ob sich kurzfristiges Pfennigfuchsen/Sparen an falscher Stelle auszahlen soll.

Meine persönliche Meinung ist, dass ca. 900 Lufthansa-Meilen (oder 720 British Airways Avios) pro Jahr durchaus ein Grund sind, die persönliche Beratung eines anderen Unternehmens im Verkehrsverbund zu suchen.

Ich habe leider keine Lösung für das Problem, außer eben die MVV-Monatskarte bei einem anderen Verkehrsunternehmen zu erwerben.

Grüße GUM

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