Warum ist es am Rhein so schön? Bingerbrücks Hbf (40 Bilder) (Reiseberichte)

Sören Heise, Region Hannover, Samstag, 03.08.2013, 18:11 (vor 3919 Tagen)

Moin!

Bingerbrück ist ein noch recht junger Ort, der seinen Ursprung in der Neuordnung Mitteleuropas auf dem Wiener Kongreß hat. Die Stadt Bingen wurde rheinhessisch, die Nahe bildete die Grenze zu Preußen. Das preußische Zollhaus gilt als Keimzelle des 1835 urkundlich erstmals erwähnten Bingerbrück. Und weil es dort so schön ist, war ich zweimal da: Am 25.7. letzten und am 15.7. diesen Jahres. Damit darf ich euch nach der Sommerpause wieder begrüßen.


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Als der Bahnhof Bingerbrück am 15. Juli 1858 den Betrieb aufnahm, war er zunächst nur Endpunkt der kurzen Strecke aus Bad Kreuznach. Die Nahetalbahn wurde in den nächsten beiden Jahren bis Neunkirchen verlängert. Am 17. Oktober 1859 wurde Bingerbrück zum Grenzbahnhof, als die Hessische Ludwigsbahn ihre Strecke von Mainz über Bingen und die Nahe bis dorthin eröffnete. Acht Wochen später nahm die letzte Bingerbrück bedienende Strecke ihren Betrieb auf, es war die Etappe von Koblenz bis hier, gebaut durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Die beiden letztgenannten Strecken bilden unter dem Namen Linke Rheinstrecke schon lange eine betriebliche Einheit, aber Streckennummer und Kilometrierung wechseln auf der Nahebrücke bis heute. Am 29. Mai 1958 verkehrte zwischen Ludwigshafen und Remagen der erste elektrische Zug. Bingerbrück ist seit 1969 ein Stadtteil von Bingen. 1993 wurde der örtliche Bahnhof in Bingen (Rhein) Hbf umbenannt.


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Die stündlichen ICs zwischen Köln und Mainz passieren Bingen zumeist ohne Halt, andere aber halten.
Daneben gibt es natürlich Regionalverkehr: Zweistündlich fährt die DB zwischen Frankfurt und Koblenz, stündlich Transregio zwischen Mainz und Deutz. Von der Nahe kommt ein DB-Stundentakt mit Dieseltriebwagen. Auf allen drei Linien gibt es Verstärker, die ich wie üblich nicht erwähne.


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1 Der RE aus Frankfurt setzt seine Fahrt nach Koblenz fort.


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2 Kaum ist er weg, kommt ein kleines gelbes Triebwägelchen daher.


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3 Vom Bahnsteigende ein Blick zum bekannten Reiterstellwerk.


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4 Eine Unterführung ermöglichte den Bahnsteigwechsel.


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5 Untendrin.


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6 Auf der Naheseite.


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7 Das Empfangsgebäude.


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8 Im Gegenlicht schauen wir auf die Südausfahrt der Naheseite. Das Gleis mit der Linkskurve führt zur Rheinstrecke.


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9 Eine moderne Überführung mit Aufzügen überquert die Gleise.


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10 Das Empfangsgebäude von unten.


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11 Innendrin noch ein klassischer Fahrkartenschalter.


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12 Die Bahnhofsgaststätte hingegen war provisionsfrei zu vermieten.


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13 Der Personentunnel in Höhe des Empfangsgebäudes.


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14 ...und ans Licht!


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15 Das Empfangs- und ein weiteres Gebäude stehen zwischen Rhein- und Naheseite und machen den Bahnhof zu einem Keilbahnhof.


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16 Ein ziemlich hoher Oberleitungsmast.


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17 Hin zum Rhein eine Parkanlage, einstmals Landesgartenschau, noch einstmalser Bahnbetriebswerk und Rangierbahnhof.


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18 Rechtsrheinisch ein Bummelzug.


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19 Güterverkehr gibt's auch.


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20 Einer der wenigen haltenden Fernzüge ist der IC 119 nach Innsbruck. Am 25. Juli 2012 war 101 108 am Zug.


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Damit springen wir zum 15. Juli diesen Jahres.


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21 Auf der Naheseite zwei 642er. Hinten auf der Rheinseite wartet die Mittelrheinbahn nach Koblenz auf die Abfahrt.


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22 Das ehemalige Stellwerk Bingerbrück Kreuzbach an der Nordausfahrt war von 1937 bis 1996 in Betrieb.


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23 Ein Gang unter dem Stellwerksraum hindurch und ein Steg über die weiteren Gleise führen aufs Kulturufer, wie die Fläche zwischen Gleisen und Rhein mittlerweile heißt.


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24 Blick zurück.


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25 Eisenbahnergärten gibt's.


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26 Mäuseturm, Burg Ehrenfels und ganz oben noch 'ne kaputte Burg.


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27 Die ehemalige Wagenausbesserungshalle. Zwischen 1960 und 1978 wurden hier Güterwagen repariert.


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28 Der Rest des alten Diensttunnels unter den Gleisen hindurch.


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29 Im Gegenlicht das ehemalige Stellwerk Bingerbrück Ost (Bot) vor der Stadtkulisse.


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30 Der Eingang ins Empfangsgebäude.


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31 Blick hinein in den Personentunnel.


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32 Der nördliche Personentunnel (vgl. Bild 4) ist mittlerweile verschlossen.


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33 Ein neuer ICE auf Testfahrt nordwärts unterm Reiterstellwerk.


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34 IC 119, vor einem Jahr noch mit einer 101, wurde diesmal von 103 235 gezogen.


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35 Auf der Naheseite stehen dieweil die Regionalbahn nach Kaiserslautern und die Mittelrheinbahn nach Mainz.


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36 Nochmals das ehemalige Stellwerk Bot.


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37 Die Zufahrtsstraße zum Bahnhof wird von einem Gleis gequert.


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38 Das moderne Stellwerk Bf.


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39 Von der Nahebrücke ein Blick auf Bingerbrück.


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40 Zwischen Straßen- und Bahnbrücke sehen wir den Nullpunkt der hessischen Fortsetzung der Linken Rheinstrecke gen Mainz.


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Damit haben wir Bingerbrück und somit auch Bingens Hauptbahnhof verlassen. Abschließend zwei Hinweise in eigener Sache:
Die ersten fünf erschienenen Hauptbahnhofsportraits sind Prototypen. Sie werden zu gegebener Zeit durch die Serienausführung ersetzt. Also bitte nicht wundern, falls Berlin Ostbahnhof, Braunschweig, Bremen, Kassel und Ludwigshafen im Rahmen dieser Serie erneut auftauchen.
Der zweite betrifft eine Fahrplanänderung: Die bislang freitags vorgestellten ehemaligen Hauptbahnhöfe werden ab sofort ebenfalls sonntags abgehandelt. Bis dahin dauert es aber noch. Die kommenden Wochen geht's nämlich erst auf Baustellentour.

Viele Grüße,
Sören

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Verstehen Sie Bahnhof!
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