Erläuterungen vom Befrager... (Reiseberichte)

Blaschke, Mittwoch, 31.07.2013, 02:02 (vor 3941 Tagen) @ michael_seelze
bearbeitet von Blaschke, Mittwoch, 31.07.2013, 02:06

Moin!

Ich spüre es sogar jedesmal, wenn ich auf die Weserbahn darf. Die Abreise Hameln - Osnabrück oder andersrum die Anreise am Wochenende: Eine Katastrophe!

Ist da das lange Warten auf den RE in Richtung Rheine im "üppig! ausgestatteten Löhne gemeint?

Nein, weil ich da mit dem Braunschweig-Bielefelder RE nach Herford fahren kann und dort Anschluß an die Westfalenbahn nach Osnabrück habe.

Das Problem liegt darin, dass Hameln - Löhne am Wochenende nur im 2-Stunden-Takt gefahren wird. Wenn ich also einen in Hameln beginnenden oder endenden Zug habe, dann sitze ich eine Stunde rum. Wobei ich dann vom Stundentakt auch nichts hätte, weil der Anschluß in Löhne NWB - Braunschweig-Rheine-RE um wenige Minuten verpaßt würde.

An einem Samstag war ich als Fahrgast unterwegs von Elze(Han) nach Hameln. Die Kunden verweigerten die Auskünfte z.T. mit dem Hinweis darauf, dass sie ja schon 2* entsprechende Angaben gemacht hätten.

Ist dem Kunden ja auch nur schwer zu erklären, dass das immer wellenweise gemacht wird. Dann halt häufiger. Aber natürlich soll der Kunde auch häufiger mit machen. Das kann man nur nicht so deutlich sagen, weil die Kunden dann meinen, ihr persönliches Fahrverhalten wird erfaßt. Was natürlich nur halb richtig ist, weil uns Namen und persönliche Angaben überhaupt nicht interessieren.

Witzigerweise stören sich dann aber die Kunden dran, bei denen gar keine persönlichen Angaben auf den Tickets stehen. Kunden mit Online-Tickets aber, wo sich ja vielleicht die ein oder andere Info abgreifen ließe (zwar nicht wirklich, aber zumindest der Name steht ja drauf), fragen aber so gut wie nie. Dafür sind ab und an Studenten schnippisch und wittern den großen Datenklau, wenn es um den Namen ihrer Uni geht, mit deren Fahrschein sie unterwegs sind.

Meine persönlichen Verweigererquoten halten sich aber in Grenzen ;-).

Die Software der Zählgeräte scheint auch nicht für das schnelle erfassen von Daten optimiert zu sein.

An der Software liegt's weniger; eher daran, dass es halt dauert, die Daten vom Fahrschein zu erfassen. Und dass halt alle möglichen Fahrkarten im Gerät enthalten sind. Allein die Liste der Verkehrsverbünde, die Liste der ganzen Semestertickets - da muß man schon ab und an ne Weile scrollen...

6-7 Minuten für eine Befragung ist schon lang.

Gefühlte oder echte 6-7 Minuten? ;-)))))))))). In der Regel geht es sehr viel schneller. Ausnahmen sind natürlich gerade Tickets wie das SWT oder QdL. Da den Reiseverlauf zu erfassen, dauert nun mal...

Noch etwas zu den Kenntnissen der Befrager über ihre Strecken. Wenn die Einstiegs- und Ausstiegsbahnhöfe Buchstabe für Buchstabe eingegeben werden müssen, könnte man davon ausgehen, dass man sich, auch wenn man nicht aus der Gegend stammt, spätestens beim Aufenthalt auf den Bahnhöfen über ihre Schreibweise informiert. An "Eltze" scheitert natürlich das Gerät.

Was soll ich dir jetzt dazu sagen? ;-). Es gibt solche und solche. Allerdings würde die Qualität meiner Kollegen in dieser Firma (die aus Wuppertal) als GUT bezeichnen! Insbesondere bei denen, mit denen ich auf der Weserbahn zu tun hatte. Für die teilweise Unkenntnis kann man sie dann auch nur schwer haftbar machen - über die "Schulungen" bei den meisten der Firmen der Branche möchte ich mich öffentlich nicht weiter äußern; es darf halt nichts kosten. Ohne Affinität zum Netz der Bahn und dem Tarifwesen ist's schwer.

Allerdings, um auf den konkreten Fall zurück zu kommen, sind Ein- und Ausstiegsbahnhof beim aktuellen Zuglauf als Liste vorgegeben - da muß man nur noch auswählen.

Problematisch ist es, dass wir teilweise beim Vor- und Nachlauf mit Bussen und Straßenbahnen die Einstiegs-/Ausstiegshaltestelle erfassen müssen. Welcher Fahrgast weiß schon, wie die genau heißt. Ein echtes Problem.


Generell sind aber die meisten Fahrgäste bereit für ein Interview - auf der Weserbahn ist es allerdings so, dass sich die NWB da nach Aussagen VIELER Reisender nicht immer mit Ruhm bekleckert und sich schon so manchen Bolzen geleistet hat (ich kann es nicht beurteilen, ich fahre da sonst nie). Die Pünktlichkeit ist, wie sie bei eingleisigen Strecken nun mal so ist. Mal funzt es, mal ist der Wurm drin. Der Umstieg in Elze in/aus dem Metronom klappt auch nicht immer. Da der Fahrgastzähler dann natürlich als Ablaßventil herhalten muss (zumal die meisten nun nicht wissen, dass wir nur für ein Erhebungsunternehmen und nicht etwa für die NWB wuseln), ist klar. Verstehe ich sogar. Und dass dann der ein oder andere eben keine Fragen beantworten will, ist ja auch in Ordnung. Vorrang hat sowieso die Zählung!

Schöne Grüße von

jörg


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