Da fröstelt nix. (Fahrkarten und Angebote)

Bernd August, Samstag, 02.06.2012, 13:32 (vor 4352 Tagen) @ sfn17

Während ich den Argumenten GibmirZuckers durchaus folge, verweigere ich mich hier.

Das Argument möchte ich den Die-Jugendlichen-lernen-die-Bahn-kennen-Schreibern gern ans Herz legen. Welcher Jugendliche wird "später" z.B. eine Zeit- oder gar NP-Fahrkarte kaufen (ergo einen fürs EVU dauerhaft wirtschaftlichen Umsatz generieren), wenn die Ramschrunde vorgaukelte, dass die blöden Züge eh nur dreedreesch am Tag wert seien? Darin liegt kein für den Anbieter sinnvoller Lernwert.

(...)

Unter Verweis auf die überwiegende Nichtüberfüllung durch DP-Nutzer der vergangenen Jahre dürfte dies zum Großteil "nur" auf die Benutzer des "99ers" zutreffen. Unter Hinzunahme der alterstypischen Verhaltensmuster lässt es den Stammfahrer dann wohl ziemlich frösteln.

Das ist aber ein Zitat meiner Zeilen.

Die Jugend-BC ist latürnich auch viel zu billig. 10€ und dann gleich für mehrere Jahre (falls ich richtig liege).

Das trifft meines Erachtens nicht zu. Hier greift ein klares Bindungskonzept, ohne über seine Verhältnisse zu leben und den Großteil der Mitreisenden zu verärgern. Wenn ein Nutzer dieser BC (hier verhältnismäßig bezahlten) Konsum im Bahnreisen übt, ist die Strategie aufgegangen und bindet die Person je nach aufgebrachter Leistung und Qualität vielleicht längerfristig an den öffentlichen Verkehr, jedoch ohne diesem zuvor schon den Wert genommen zu haben (!).

Den meisten Eltern fällt es beim Kindererziehen irgendwann auf, dass Jugendliche in wirtschaftlicher Hinsicht keine kleinen Erwachsenen sind.

Wer behauptet denn sowas auch?

Den meisten Jugendlichen fällt es auch irgendwann auf, dass sie aufgrund ihres Alters begünstigt werden und später für ihre Wunschkäufe mehr arbeiten müssen.

...was aber auch kein Anrecht auf unverhältnismäßige Vergünstigungen mit sich bringt.

Wie gut, dass die Deutsche Bahn sozialer und vernünftiger als mancher Vater denkt.

Wer deren Angebotsgestaltung auf eine "soziale Ader" zurückführt, hat immer noch nichts verstanden. Übrigens ist es, um bei der Formulierung zu bleiben, gar nicht "sozial", einen Großteil der Reisenden immer drastischer mit "Zugbindungen" zuzuschütten, während sich irgendein Bevölkerungsanteil offenbar darüber amüsieren soll.