Ach - Senioren fahren Bus? Unvorstellbar! (Allgemeines Forum)

fjk, Donnerstag, 28.04.2011, 09:11 (vor 4750 Tagen) @ sappiosa

Moin,

danke für die mundgerechte Aufbereitung und die wohl ziemlich zutreffende Einschätzung - auch wenn ich beim Rügenfernverkehr nicht wirklich an eine völlige Einstellung glaube und nach Norddeich zumindest Saisonzüge erwarte. Unter anderem deswegen:

FTD Was tun Sie dagegen?
Homburg Mit dem Bus zu fahren ist einfach billiger. Studenten etwa nehmen deshalb lieber den Bus. Auch Senioren ziehen es interessanterweise oft vor, in vollen, schaukelnden Bussen mit wenig Beinfreiheit zu fahren, als im ICE. Ich persönlich verstehe das zwar nicht, aber so ist es.

Warum bloß? Weil Oma mit dem dicken Koffer von der exzellenten Fünf-Euro-Beratung bei der Bahn sogar dann noch zum Umsteigen "gezwungen" wird, wenn ein durchgehender Zug fährt (gerade Di wieder im Rheintal-IC ein Paar jenseits der 80 von Münster nach Frankfurt erlebt; die haben's zwar körperlich noch gepackt, hatten sich in Köln aber so festgequatscht, dass Mitreisende sie an ihre Verbindung erinnern mussten:-); die Beispiele sind aber Legion)? Oder weil meistens eben kein durchgehender Zug mehr fährt? Oder weil die fußlahme Oma an Metropolenbahnhöfen bei Zugausfällen galant auf den überfüllten Zug zwei(!) Stunden später verwiesen wird; mit dem wertvollen Hinweis, sie könne ja im Reisezentrum warten (statt die ungeliebte Bahnhofsmission zu verständigen oder sie wenigstens unbürokratisch in die Lounge zu begleiten)?
Ich persönlich hoffe zwar, dass das nicht nötig werden wird, aber verstehen kann ich sehr gut, wenn Senioren lieber an der bekannten Bushaltestelle um die Ecke in den Sammeltransporter steigen und direkt am Hotel in Meran oder am Prickingshof wieder aus, "sicher", ständig und rundum betreut (zum Beispiel verstaut jemand freundlich das Gepäck) und auch noch oft mit Gleichgesinnten. Durch den Zug toben tut man ohnehin nicht mehr, und zum Sitzen reicht der Platz in einem Reisebus ja nun eigentlich auch. Dass das auch noch billig ist, kommt dazu, Zeit spielt nicht so dermaßen die Rolle, fertig. Und wenn die "Einsammelroutine" genausogut funktioniert wie bei den Butterfahrten, dürfte auch ein dichtes Fernbusnetz mit vielen Dirketverbindungen durchaus Seniorenattraktiv sein.

Wenn er das nicht versteht, schaut Herr H. beim Bahnfahren zu viel in seinen Laptop und nicht auf die (auch in der ersten Klasse mit ähnlichen Problemen trotzdem reichlich vorhandenen) Senioren - oder kann sich deren Lebenswelt nicht vorstellen. Wünschen wir ihm, dass er sie nicht so erleben muss.

sieht hoffentlich auch noch ein paar Jahre ins Land ziehen, bevor dieses Thema aktuell wird
fjk


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