CN: planmäßig 380 km/h? (Allgemeines Forum)
Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 02.09.2008, 08:40 (vor 6286 Tagen)
Hallo ICE-Fans,
Deutschland, Frankreich, Spanien und Japan können bald alle abhauen; die schnellsten Züge fahren ab 2012 in China.
Zwischen Beijing und Shanghai sollen Züge mit 380 km/h fahren.
Quelle (NL).
Soweit ich weiß stand in dem Siemens-Faktenblatt nicht drin, dass die Velaro CN 380 km/h schnell sind.
Daher gibt es folgende Fragen:
1. Werden die Chinesen selber den Velaro CN auf Tempo 380 boosten?
2. Hat CN für Shinkansen-Technologie entschieden? Oder Alstom TGV/AGV? Oder Bombardier Zefiro?
Übrigens sollen zwischen Beijing und Tianjin schon 350 km/h möglich sein. Die Quelle redet über die schnellste HGV-Trasse der Welt. Angeblich war der Reporter noch nicht zwischen Madrid und Barcelona unterwegs...
gruß,
Oscar (NL).
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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!
Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!
Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.
Nachtrag
Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 02.09.2008, 08:45 (vor 6286 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Oscar (NL), Dienstag, 02.09.2008, 08:46
Quelle auf englisch. Etwas ausführlicher und weniger "bla-bla".
gruß,
Oscar (NL).
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Nachtrag
ice-t-411, Dienstag, 02.09.2008, 12:53 (vor 6286 Tagen) @ Oscar (NL)
Naja, hoffentlich wissen die auch, dass Geschwindigkeit über 300 km/h wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten sind.
Gruß
Johannes
Nachtrag
ExpressFreak, Dienstag, 02.09.2008, 13:00 (vor 6286 Tagen) @ ice-t-411
Bloß weil sie es in Deutschland nicht sind, heißt es nicht das sie in anderen Ländern auch unwirtschaftlich sind ;-).
Ich bin mir sicher das 380 km/h auf längeren Distanzen (und die sind bei den Chinesen mehr als nur gegeben) im Gegensatz zu 300 km/h einen größeren Effekt haben dürften.
Grüße,
ExpressFreak
Sehe ich ähnlich...
Frank Augsburg, Ansbach, Dienstag, 02.09.2008, 13:17 (vor 6286 Tagen) @ ExpressFreak
Hallo,
außerdem halte ich es für ziemlich tollkühn, eine absolute Grenze der Wirtschaftlichkeit angeben zu wollen. Es ist schließlich immer eine Frage des Bezugspunktes. Das fängt mit gefahrenen Distanzen, Auslastungsgrad usw. an und hört mit Wartungsintervallen auf. Von all den Parametern stelle ich haufenweise Klassen auf, mindestens aber zwei, kombiniere die miteinander und kriege so jedes Ergebnis, das ich haben will. Da ist von 120 km/h und unwirtschaftlich bis 380 km/h und wirtschaftlich (und drüber hinaus) alles drin. Weil, da fangen die einen an zu mosern über die Klassenbreite, die anderen wollen diesen oder jenen Parameter berücksichtigt haben oder nicht etc.
Ergo des Ganzen: Ich würde denken, daß die 380 km/h in China dauerhaft gefahren werden können, technisch ist das drin, wirtschaftlich je nach Betrachtungsweise. Freilich unter Ausblendung anderer Möglichkeiten des Scheiterns.
Viele Grüße
Frank
--
"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
380km/h planmäßig in China?!
bendo, Dienstag, 02.09.2008, 15:35 (vor 6286 Tagen) @ Frank Augsburg
Hallo!
Mag sein dass 380km/h planmäßig auch wirtschaftlich rentabel sein können, wenn die Vorraussetzungen stimmen. Im konkreten Fall kann ich mir das aber trotzdem nicht vorstellen. China selbst hat bezüglich der Eisenbahn im HGV so gut wie keine Erfahrung verglichen mit Japan, Frankreich oder Deutschland. D.h. sie müssten sich das Know-how entweder schnell selbst aneignen oder zukaufen. Die Technik für derart hohe Geschwindigkeiten ist man selbst in den genannten Ländern erst am erschließen (hier liegen die schnellsten Strecken und Züge bei 350 bzw. 360km/h). Selbst aneignen halte ich mittelfristig für unrealistisch, quasi bei null anzufangen um sich dann gleich über die Weltspitze hinaus zu befördern. Zukaufen halte ich auch für problematisch, da wie gesagt auch in den Ländern mit Know-how die Technik noch nicht so weit ist.
Gruß, bendo!
380km/h planmäßig in China?!
Steffen, Dienstag, 02.09.2008, 17:19 (vor 6286 Tagen) @ bendo
Wenn ich den englischsprachigen Artikel richtig verstanden habe, soll die Technik von Siemens kommen, sprich Valero. Das bedeutet, dass Siemens den Zug in chinesischen Produktionsstätten baut.
Woher die Strecken kommen weiss ich nicht.
--
![[image]](http://img.aachen-im-bild.de/brueckebelgien.jpg)
380km/h planmäßig in China?! - Ja, aber...
Frank Augsburg, Ansbach, Dienstag, 02.09.2008, 21:34 (vor 6286 Tagen) @ bendo
Hallo Bendo,
Du hast "gute" Gründe genannt, weswegen China Probleme mit dem HGV bekommen könnte/ kann oder bekommen wird. Dagegen steht: Wenn die Mädels und Jungs da was machen, wird richtig investiert, auch in Leute, alles für die Einheit des Volkes - warum denn auch nicht. Ich denke, daß sich die Chinesen sehr wohl der Risiken und Stolperfallen bewußt sind.
ABER: Sehr richtig - Erfahrung ist durch nichts zu kompensieren. Fahrweg, Rad/ Schiene- Probleme etc. eignen sich nicht als Produktplagiat, hier muß man ganz beharrlich von Null anfangen.
Das meinte ich ich in meinem letzten Satz. Da große Dinge meistens an Kleinigkeiten scheitern, habe ich die einfach ausgeblendet. Weil ich sonst gezwungen wäre, eine kleine Aufstellung abzugeben, rein aus meiner Erfahrung, und dazu habe ich echt keine Lust.
An der Stelle gebe ich keine Prognose ab, wie die Einführung des HGV - ob nun 300 km/h, 350 km/h oder 380 km/ h oder vielleicht noch mehr - in China laufen wird. Ich war noch nie dort, geschweige denn habe ich mir die Trassen dort angesehen.
Lassen wir uns einfach überraschen!
Viele Grüße aus Ansbach
Frank
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"Die Ferne ist ein schöner Ort,
doch wenn ich da bin, ist sie fort.
Die Ferne ist wo ich nicht bin,
ich geh und geh und komm nicht hin."
(Silly, mit der leider viel zu früh verstorbenen Tamara Danz)
Sehe ich ähnlich...
Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 02.09.2008, 16:34 (vor 6286 Tagen) @ Frank Augsburg
Hallo ICE-Fans,
ich sehe durchaus Chancen für China.
1. Demographisch (Verteilung der Bevölkerung übers Land) hat China sehr gute Voraussetzungen für 380 km/h schnelle "Schienenraketen". Die Städte liegen jeweils etwa 250-300 km auseinander -> Reisezeit 1 Stunde. In Deutschland ist man wohl etwa 2 Stunden unterwegs, bei uns fast 3 Stunden.
2. die Gehalte sind um einiges niedriger als bei uns. Arbeitsintensive Projekte wie der Bau von einem HGV-Netz fünfstellinger Kilometerzahl sind also etwas kostengünstiger.
3. das Land hat mindestens 15x so viele Einwohner als Deutschland: a. großer Mitarbeiterpotential; b. großer Fahrgastpotential.
4. während Olympia 2008 in Beijing ist man wohl umweltbewußt geworden: so wird die Regel der (un)gerade Kfz-Nummernschilder auch nach Olympia aufrechterhalten.
5. es gibt einen Konkurrenzschlag mit Japan, das ja in Taiwan HGV-Züge ausgerollt hat.
6. die Landesregierung verfügt über einen Eisenbahnminister, das hat sogar die Schweiz nicht.
Damit Ihr eine Vorstellung des CN-Vorhabens habt: 380 km/h v-plan -> 300 km/h v-durch = von Frankfurt nach Hamburg, Berlin, Dresden, München, Basel, Paris, Brüssel oder Amsterdam jeweils in (weniger als) 2 Stunden...
gruß,
Oscar (NL).
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Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!
Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.
Nachtrag
ice-t-411, Mittwoch, 03.09.2008, 13:33 (vor 6285 Tagen) @ ExpressFreak
Hi!
Es geht hier letztlich um den Energieaufwand bezogen auf den realisierbaren Fahrzeitgewinn. Und der ist bei 380 km/h zumindest bei marktüblichen Energiepreisen nicht mehr zu vertreten.
Schließlich ist es schön, dass bei 380 km/h auf 1300 km vielleicht eine Stunde spart, aber mit dem Flugzeug bin ich trotzdem viel schneller und wahrscheinlich wirtschaftlicher unterwegs.
Gruß
Johannes
Nachtrag
ICE-T-Fan, Mittwoch, 03.09.2008, 01:04 (vor 6286 Tagen) @ ice-t-411
Mag ja sein, dass der Energiebedarf mit der Geschwindigkeit ansteigt, jedoch lässt sich im Prinzip jede Geschwindigkeit durch die Fahrgasteinnahmen finanzieren.
Je schneller ein Zug fährt, desto größer muss entweder die Passagierzahl sein oder desto teurer die Fahrkarten.
In Deutschland lohnt es sich nur deshalb nicht, weil keiner bereit ist zig Euro extra zu bezahlen für eine Geschwindigkeit die keine nennenswerte Fahrzeitvorteile bringt.
Die Strecke ist China ist laut Quelle so etwa 1300-1400 km lang, sodass die Steigerung von 300 auf 380 km/h fast 1 Stunde Fahrzeitgewinn bringt.
Für eine Stunde Fahrzeitgewinn sind viele Fahrgäste nicht nur bereit zig Euro mehr zu bezahlen, sondern es finden sich auch mehr Fahrgäste.
Das kann sich durchaus rechnen.
In Deutschland ist die längste, nicht durch eine Stadt von mehr als 100.000 Einwohner unterbrochene Strecke bei etwa 300 km. Dort machen selbst 400 km/h nur einen Fahrzeitgewinnen gegenüber 300 km/h von 15 min.
Für 15 min bezahlt keiner den doppelten Fahrpreis, der dann nötig wäre um die Energiekosten auszugleichen.