FAZ/VDV: Zahl der Abonnenten bricht zusammen (Allgemeines Forum)

Barzahlung, Mittwoch, 02.07.2025, 19:00 (vor 5 Tagen)

Nun also doch: Nachdem im Januar noch kein Einbruch verzeichnet werden konnte, sind die Verkaufszahlen in Q1 2025 insgesamt dann aber deutlich eingebrochen. In Q4 2024 gab es 14,2 Mio. Nutzer, in Q1 2025 nur noch 13,5 Mio. Besonders stark ist der Einbruch bei den Jobtickets (-16%) und bei Kunden im Alter zwischen 14 und 29 Jahren (-36%).

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/weniger-menschen-fahren-mit-dem-...

Es geht um das Deutschlandticket - nichts bricht zusammen

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 02.07.2025, 19:08 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

Ein Rückgang um 6% ist definitiv etwas, aber eben auch nicht ein Zusammenbruch. Dass Preissteigerungen dazu führen, dass einige das Ding nicht mehr nutzen wollen, sollte jetzt hoffentlich niemanden überraschen.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

-36% in der Gruppe 14-29J ist für Dich kein Zusammenbruch?

Barzahlung, Mittwoch, 02.07.2025, 19:20 (vor 5 Tagen) @ J-C
bearbeitet von Barzahlung, Mittwoch, 02.07.2025, 19:23

- kein Text -

Insgesamt nö. Gibt ja nicht nur 14-29 jährige

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 02.07.2025, 19:31 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

- kein Text -

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky

Bei jungen Leuten bleibt das Auto Nr 1!

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Mittwoch, 02.07.2025, 19:53 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

Hey.

Isso. Nur komisch, wenn mir die jungen Leute was von ökologischem Bewußtsein erzählen wollen.

Neulich wurde Luisa Neubauer in einem Interview gefragt, wie es denn sein könne, dass es unter jungen Leuten hip sei, aus Europa mit dem Flieger nach Berlin zu jetten, um ins Berghain zu gehen. Ihre hilflose Antwort: Fliegen wäre halt zu günstig ...

Als ob's ein Zwang wäre ...


Nein, die Jugend und der Umweltschutz retten das Ticket nicht. Wir können froh sein über die vielen Zuwanderer, denn diese Bevölkerungsgruppe ist ein ganz wesentlicher Nutzer des Tickets.


Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Bei jungen Leuten bleibt das Auto Nr 1!

Strotti, Darmstadt, Donnerstag, 03.07.2025, 22:16 (vor 4 Tagen) @ Der Blaschke

Bei den jungen Leuten kann etwas anderes eine große Rolle spielen. Viele Schulträger haben die Schülerbeförderung aufs Deutschlandticket umgestellt, weil dieses billiger war als das Schülermonatsticket. Durch die Preiserhöhung kann es durchaus sein, dass in vielen Fällen das Schülermonatsticket wieder billiger ist, da die meisten Schüler ja keine großen Entfernungen zurücklegen. Und angesichts leeerer Kassen können es sich die Schulträger nicht leisten, mehr als unbedingt nötig für die Schülerbeförderung zu bezahlen.

-36% hat wenig Aussagekraft

Waldbahn, Mittwoch, 02.07.2025, 19:55 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

Wieviel von den 14Mio Nutzern waren zwischen 14 und 29?

Ich bin eher ein Freund von Vergleichen absoluter Zahlen - das sagt mehr aus.

36% von 15.000 sind 5.400 das wäre kein signifikanter Einbruch
36% von 1.500.000 sind 540.000 das wäre schon ein größerer Einbruch.

Also leg die absoluten Zahlen vor...

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Gruß
Waldbahn

Nö. Haben das wenigste Geld und die meisten Alternativen.

musicus, Donnerstag, 03.07.2025, 06:28 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

- kein Text -

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ƪ(ړײ)‎ƪ​​ Bwmz¹¹¹⁻² ƪ(ړײ)‎ƪ​​

Du läutest die Totenglocken zu früh

Waldbahn, Mittwoch, 02.07.2025, 19:22 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

Da steht nur einmal das Wort "Einbruch" und auch das ist schon zu hart formuliert.

Die Begeisterung für das Deutschlandticket hat nach der ersten Preiserhöhung zu Beginn des Jahres merklich abgenommen. Bisher hat das im Mai 2023 eingeführte 49-Euro-Ticket kontinuierlich mehr Nutzer angelockt, im Dezember 2024 waren es sogar 14,5 Millionen. Mit der Steigerung des Preises auf 58 Euro im Januar sackten die Zahlen auf 13,4 Millionen Nutzer ab. Das zeigen Ergebnisse einer Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Deutschen Bahn, die der F.A.Z. exklusiv vorliegen.
Ein monatsweiser Einbruch ist nicht ungewöhnlich. Seit Einführung der Flatrate für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in ganz Deutschland hat es immer wieder saisonale Rückgänge gegeben, etwa wenn mehr Menschen auf das Fahrrad umstiegen, denn das Deutschlandticket ist monatlich kündbar. Nun könnten die Quartalszahlen jedoch auf eine Trendumkehr hindeuten. Nach 14,2 Millionen Nutzern im vierten Quartal 2024 sank die Zahl im ersten Quartal 2025 auf 13,5 Millionen. Mehr als die Hälfte des Rückgangs (rund 430.000 Tickets) führt die Marktforschung auf die Preiserhöhung zurück. Bestätigt sich das durch die Verkaufszahlen, wäre das immer noch besser als erwartet: Prognosen gingen von einem Rückgang von bis zu neun Prozent der Nutzer aus, jetzt sind es etwa sechs Prozent.

Die genauen Ursachen - außer dem Preisanstieg - werden nicht genannt. Und das allein kann es nicht sein: Umzug, Auslaufen von Jobs, Verrentung etc sind alles Faktoren die nicht benannt wurden.

Aber deine DSO Signatur zeigt ja, woher der Wind weht...

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Gruß
Waldbahn

Du läutest die Totenglocken zu früh

Stephan.B, Köln, Mittwoch, 02.07.2025, 19:35 (vor 5 Tagen) @ Waldbahn

Ich bin schon lange Mitglied in einem bundesweiten Verband.
Nach jeder Erhöhung der Mitgliedsbeiträge haben wir eine vorrübergehende Delle in den Neueintritten.

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Stephan

Überschrift und Text wohl nicht identisch

Gleis42, Köln, Frankfurt, Hamburg, Freitag, 04.07.2025, 10:20 (vor 3 Tagen) @ Waldbahn

Im Text steht übrigens auch dies:

Bestätigt sich das durch die Verkaufszahlen, wäre das immer noch besser als erwartet: Prognosen gingen von einem Rückgang von bis zu neun Prozent der Nutzer aus, jetzt sind es etwa sechs Prozent.

Vielleicht sollte man das etwas mehr betonen und daraus die Schlußfolgerung ziehen.

Ja, es wurde teurer und kurzfristig gab es weniger Käufer, war aber alles nicht so schlimm wie erwartet :)

Und die Politik hat weiter keine Eier!

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Mittwoch, 02.07.2025, 19:59 (vor 5 Tagen) @ Barzahlung

Huhu.

Wie es finanziert wird, wurde ja gerade erst wieder vertagt. Keine Eier, kein Mumm, keine klare Kante.

Als nicht ganz Weltfremder kann man davon ausgehen, dass es ab Jan 26 erneut teurer wird.

Ob sich's dann für Freizeitgestaltung noch lohnt? Etliche Pendler sind ob des allgegenwärtigen Durcheinanders eh längst weg. Und ohne langfristige Klarheit schafft da keiner sein Auto ab.

Aber wie gesagt: Politik ist ja nicht mal der Lage, bei so staatspolitisch monetärem Pups mal klare Linie zu fahren.


Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Benutzergruppen durch Preiserhöhung vertreiben?

arno50, Freitag, 04.07.2025, 08:59 (vor 3 Tagen) @ Barzahlung

Wenn man sich überlegt welche Nutzergruppen dass Deutschland Ticket nutzen so sind natürlich die die das deutschland-ticket intensiv nutzen z.b die Berufspendler oder Leute mit viel Freizeit ein wesentlicher Anteil, aber es gibt sicherlich auch einen relativ großen Anteil derer die so wie ich das deutschland-ticket wening und unter Umständen an einem Monat gar nicht nutzen, das heißt es gewissermaßen nur deshalb haben, weil es eben eine angenehme Ergänzung ist . Wenn man die Preise des deutschland-tickets weiterhin jährlich um 20% erhöht, so ist abzusehen dass der letztere Anteil das heißt die Kunden die das deutschlandticket nicht häufig nutzen abspringen werden, ob damit dem deutschland-ticket und der kostendeckung gedient ist ist höchst fraglich; der Gesetzgeber sollte sehr vorsichtig mit einer weiteren starken Erhöhung des Preises des deutschland-tickets sein. Es fragt sich tatsächlich, wie es mit dem deutschlandticket weitergeht; der Teil der intensivnutzer wird sicherlich das deutschland-ticket inzwischen als sozialen Besitzstand betrachten und sich vehement gegen eine Abschaffung desselben wehren. Es fragt sich was diese Nachricht, dass angeblich die Zahl der Abonnenten stark zusammenbricht beabsichtigt; vielleicht eine starke Modifikation Änderung oder Beendigung des deutschlandtickets "nudging" vorbereiten.

Benutzergruppen durch Preiserhöhung vertreiben?

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Freitag, 04.07.2025, 12:51 (vor 3 Tagen) @ arno50
bearbeitet von Alibizugpaar, Freitag, 04.07.2025, 12:53

Wenn man die Preise des deutschland-tickets weiterhin jährlich um 20% erhöht, so ist abzusehen dass der letztere Anteil das heißt die Kunden die das deutschlandticket nicht häufig nutzen abspringen werden, ob damit dem deutschland-ticket und der kostendeckung gedient ist ist höchst fraglich

Man muß aber auch fragen, wo frisst der DT-Discounttarif möglicherweise den Fernverkehr? Und wo erzwingt eine stark steigende DT-Nachfrage längere Züge, zusätzliche Fahrten oder gar ganz neue Regio-Taktlinien.

So gibt es durchaus Spezial-Zeitgenossen, die sich für die DT-Nutzung auf Fernreisen zusätzliche RE-Linien wünschen. Damit es bequemer und schneller von Hannover nach Würzburg / Frankfurt/M gehen könne. Für aktuell 1,93 EUR am Tag zig hundert Kilometer fressen. Auf meine Nachfrage, warum man sich denn für eine Zwischenetappe (z.B. Göttingen - Kassel) dann nicht ein ICE-Ticket kaufe, wem die RB zu langsam ist = da gibt es dann keine Antwort. Funkstille.

Irgendwann ist es auch mal gut mit dem Zucker in den Hintern blasen. Die Idee mancher Nordhessen, doch bitte mit dem niedersächsischen RE 2 umsteigefrei von Kassel nach Hannover fahren zu können zielt doch ebenfalls darauf ab, daß man noch billiger zur Arbeit fernpendeln kann. Für die Ersparnis fliegt man dann 3x statt 2x im Jahr nach Kreta? Und der ICE auf seiner Schnellstrecke verliert weitere Abo-Kunden.

Geht ja soweit, daß durchgehende RE-Linien Hamburg - Köln und Berlin - Dortmund gefordert werden. Sicher wäre auch München - Frankfurt/M gern gesehen. Und IC/ICE-Upgrades gegen eine kleine Schutzgebühr. Wo bitte bleibt da die Eigenverantwortung des Einzelnen für sich und sein Privatleben?

Die Länder werden sich bedanken für jeden aufgegebenen Fernzug einen Regionalzug zusätzlich bestellen zu müssen. Als sei das alles zu selbstverständlich und als bedürfe dies lediglich eines Verwaltungsaktes. Fernreisen gehören nach meinem Geschmack nicht zur staatlichen Alltags-Daseinsfürsorge.

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Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797

Nicht zeitsensible Fahrgäste nutzen eher das D-Ticket

michael_seelze, Freitag, 04.07.2025, 18:10 (vor 3 Tagen) @ Alibizugpaar

So meine These, der Fernverkehr kann mit Schnelligkeit punkten. Ich sehe jedoch bei den Zügen mit hohem SFS-Verkehr genau deswegen nicht das Risiko, dass Zitat das Deutschlandticket den Fernverkehr frisst, dass ist eher bei den sogenannten IC mit Dosto in der Peripherie der Fall, die manchmal ja schon cofinanziert durch den Aufgabenträger sind. Auch sehe ich nicht, dass der Aufgabenträger für jeden entfallenden FV-Zug einen zusätzlichen Zug bestellen muss, dann wird es halt kuscheliger in den verbleibenden NV-Zügen, die im RE-Bereich sicher heute gerade zu bestimmten Zeiten praktisch dem Fernverkehr mit einer durchschnittlichen Reiseweite von mehr als 50 Kilometern diesen.

Die Forderung nach langlaufenden RE-Linien ist nur logisch, zumal ich in Gesprächen die Ansicht bestätigt fand: Lieber länger reisen, als öfter umsteigen, da jeder Umstieg mit dem Risiko des Anschlussbruchs verbunden ist.

Zugkilometerfresser

плацкарт, Freitag, 04.07.2025, 22:41 (vor 3 Tagen) @ Alibizugpaar

Das Klientel, das oft und weit mit dem DT fährt, ist durch seine vielen Zugstunden sichtbar und durch die konsequente Abwanderung weg von DB Fernverkehr und Flixbus für jene schmerzhaft, jedoch ist es innerhalb der ca. 13 Millionen nicht groß.

Es wäre leicht zu befriedigen: mit langlaufenden Regionalzügen auf Flixtrainstandard als eine Art FV-Grundversorgung. Kein Taktverkehr, sondern 2 lange Züge pro Tag auf jeweils ca. 10 Strecken durch Deutschland. Eine Art Interregio ohne Grenzkosten. Was würde der Spaß kosten?

Benutzergruppen durch Preiserhöhung vertreiben?

Alter Köpenicker, BSPF, Samstag, 05.07.2025, 14:06 (vor 2 Tagen) @ arno50

aber es gibt sicherlich auch einen relativ großen Anteil derer die so wie ich das deutschland-ticket wening und unter Umständen an einem Monat gar nicht nutzen,

Zu dieser Nutzergruppe zähle auch ich. Daß ich das Ticket einen ganzen Monat lang nicht genutzt habe, ist aber wohl noch nicht vorgekommen. Wenigstens eine Straßenbahnfahrt sollte schon drin gewesen sein. Meinen anfänglichen Berechnungen zufolge sollte es sich aber unterm Strich trotzdem lohnen, das rechne ich seit langer Zeit schon gar nicht mehr nach, unter anderem deshalb, weil ich schon Fahrten unternommen habe, die ich ohne das Ticket gar nicht gemacht hätte.

das heißt es gewissermaßen nur deshalb haben, weil es eben eine angenehme Ergänzung ist .

Wozu denn eine Ergänzung? Ich besitze es, um die Freiheit zu haben, einfach so gut wie überall einsteigen zu können, ohne mir über den Tarif und den Fahrkartenkauf Gedanken machen zu müssen.

Wenn man die Preise des deutschland-tickets weiterhin jährlich um 20% erhöht, so ist abzusehen dass der letztere Anteil das heißt die Kunden die das deutschlandticket nicht häufig nutzen abspringen werden,

Ich habe mir da eine Grenze gesetzt, die bei 100 Euro liegt. Ob ich das Ticket dann tatsächlich kündige, wenn diese Grenze einst erreicht sein sollte, bleibt spannend.

Verbundumsteiger

Mike65, Samstag, 05.07.2025, 12:43 (vor 2 Tagen) @ Barzahlung

Viele D-Ticket-Kunden hatten bereits ein Abo ihres lokalen Verbundes und sind nur deshalb umgestiegen, weil das D-Ticket billiger oder zumindest gleich teuer war. Möglicherweise sind die nach der Preiserhöhung wieder zu ihrem angestammten Verbund zurück. Wäre interessant, mal zu schauen, ob die Zahl der Verbundabos im Januar wieder angestiegen sind. Wer den ÖPNV nie ausserhalb seiner Region nutzt, handelt rational, wenn er das günstigste Angebot wählt.
Auch ich hatte ein lokales Abo für ca. 48€ und habe natürlich das Angebot für 49€ sofort angenommen. Nach der Preiserhöhung habe ich schon nachgerechnet, zumal die Bedingungen beim D - Ticket schlechter sind, u.a. keine Fahrradmitnahme.

Verbundumsteiger

bahnfahrerofr., Samstag, 05.07.2025, 13:53 (vor 2 Tagen) @ Mike65

Die meisten "richtigen" Verbundzeitkarten wurden aber auch heftig erhöht. Gut, Übertragbarkeit kann in manchen Fällen tatsächlich selbst bei höherem Preis für das Verbundabo sprechen.

Gibt aber auch noch kleinere Stadtverkehre, wo man z. B eine 9 Uhr Monatskarte für 29 Euro bekommt. Klar dass alle Rentner damit fahren und nicht mit D-Tickrt, zumal die keinen Digitalzwang hat.

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