Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm) (Aktueller Betrieb)
bendo, Mittwoch, 25.06.2025, 11:25 (vor 19 Tagen)
Hallo,
mit dem RE200 (Wendlingen-Merklingen-Ulm) wurde über die SFS eine schnelle Verbindung zwischen Albvorland (Region um Wendlingen, Nürtingen ggf. RT+TÜ) der Alb (Merklingen) und Ulm geschaffen.
Das Albvorland sieht nun deren Ende kommen, weil der Regionalverkehr dann wohl über S-Flughafen nach S-HBF weiter geführt wird, und entsprechend Wendlingen nicht mehr bedient wird. Hierzu wurde eine Petition gestartet.
Für mich stellt sich die Sache so dar, dass die NV-Verbindung Wendlingen-Ulm nie eine auf Dauer angelegte Anforderung bei der Planung der SFS S-Ulm war. Lediglich jetzt, in der Zwischenphase, seit IBN Wendlingen-Ulm und bis IBN S-Ulm, hat sich dies angeboten und trassentechnisch ermöglicht.
Die Frage ist, ob mit planerisch/bautechnisch anderer Gestaltung der SFS im Bereich Wendlingen hier mehr hätte erreicht werden können? Mit der großen Wendlinger Kurve wurde ja bereits nachgebessert. Dass die ÜLST Nabern erst einige km nach der Auffahrt auf die SFS kommt, kann ich als Argument der Petitionisten nachvollziehen. Eine Kreuzung in Kleeblattform, wie bei einer Autobahn scheitert bei der Eisenbahn wohl leider am exorbitanten Platzbedarf...
Gruß, bendo
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
Holger2, Mittwoch, 25.06.2025, 12:53 (vor 19 Tagen) @ bendo
bearbeitet von Holger2, Mittwoch, 25.06.2025, 12:54
Hallo,
das habe ich auch schon gelesen. Fairerweise muss man ergänzen, dass sich die Fahrzeit für die allermeisten Fahrgäste zukünftig nur marginal ändern dürfte und dass die Schnelligkeit der Verbindung im Wesentlichen durch die Umsteigezeit getriggert wird.
So beträgt die Fahrzeit von Nürtingen zum neuen Umsteigebahnhof am Flughafen künftig lediglich 10 Minuten, im Vergleich zu heute 6 Minuten nach Wendlingen. Die Fahrzeit vom Flughafen nach Ulm dürfte sich gegenüber Wendlingen - Ulm sogar nur um 1-2 Minuten verlängern.
Ähnliches gilt für Esslingen, die neue Fahrzeit bis zum Hauptbahnhof beträgt nur 6 Minuten, von dort sind es 7 Minuten bis zum Flughafen. Gegenüber den heutigen 12 Minuten bis Wendlingen ist die potentielle Fahrzeitverlängerung zu vernachlässigen.
Viel mehr macht die Umsteigezeit aus, die nach den jetzigen Planungen zum Deutschlandtakt nicht ideal sein wird.
Wirklich verschlechtern wird sich die Anbindung Richtung Ulm für die Fahrgäste entlang der S - Bahn von Oberesslingen bis Kirchheim / Teck bzw. Oberlenningen. Und da sind die Beschwerden natürlich verständlich, da sich die Fahrgäste dort halt jetzt an die gute Anbindung gewöhnt haben.
Holger
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
611 040, Erfurt, Mittwoch, 25.06.2025, 13:58 (vor 19 Tagen) @ Holger2
Soll nicht weiterhin ein RE über die SFS mit Halt in Merklingen und Wendlingen fahren nur eben mit anderen Fahrzeugen und bis Stuttgart? So war das doch meine ich geplant.
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Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
PhilippK, Mittwoch, 25.06.2025, 14:01 (vor 19 Tagen) @ 611 040
Soll er schon - ggf. perspektivisch sogar mit einer zweiten Linie. Nur rauschen die halt in Wendlingen über den Neckar und lassen den Bahnhof rechts liegen.
Aber ich sehe für die Verbindung keinen wirklichen Bedarf. Der RE200 ist nicht wirklich gut ausgelastet.
Gruß, Philipp
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
Holger2, Mittwoch, 25.06.2025, 15:55 (vor 19 Tagen) @ PhilippK
Er ist jetzt sicher nicht überfüllt, aber gerade im Berufsverkehr ist die Auslastung doch schon über 50%
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
BodoSüd, Ravensburg, Mittwoch, 25.06.2025, 14:11 (vor 19 Tagen) @ 611 040
Nein, zukünftig soll der RE1 Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Bodensee über Merklingen fahren, nicht aber über Wendlingen, sondern der zukünftige Halt in der Nähe von Wendlingen wäre dann Stuttgart Flughafen.
RE1
Mike65, Mittwoch, 25.06.2025, 18:45 (vor 19 Tagen) @ BodoSüd
Nein, zukünftig soll der RE1 Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Bodensee über Merklingen fahren, nicht aber über Wendlingen, sondern der zukünftige Halt in der Nähe von Wendlingen wäre dann Stuttgart Flughafen.
Soll der RE1 dann den jetzigen RE5, der die Altstrecke über Geislingen nutzt, ersetzen? Dann sollte mangelnde Auslastung nicht das Problem sein.
Kein Ersatz, Ergänzung.
JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 25.06.2025, 18:50 (vor 19 Tagen) @ Mike65
bearbeitet von JeDi, Mittwoch, 25.06.2025, 18:50
Nein, zukünftig soll der RE1 Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Bodensee über Merklingen fahren, nicht aber über Wendlingen, sondern der zukünftige Halt in der Nähe von Wendlingen wäre dann Stuttgart Flughafen.
Soll der RE1 dann den jetzigen RE5, der die Altstrecke über Geislingen nutzt, ersetzen?
Nein, allerdings ist der SFS-RE mit 42 Minuten freilich schneller als der durchs Filstal (1:05).
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Weg mit dem 4744!
RE1 und RE 5 BaWü nach IBN S21
ffz, Mittwoch, 25.06.2025, 19:44 (vor 19 Tagen) @ Mike65
Nein, zukünftig soll der RE1 Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - Bodensee über Merklingen fahren, nicht aber über Wendlingen, sondern der zukünftige Halt in der Nähe von Wendlingen wäre dann Stuttgart Flughafen.
Soll der RE1 dann den jetzigen RE5, der die Altstrecke über Geislingen nutzt, ersetzen? Dann sollte mangelnde Auslastung nicht das Problem sein.
Hallo,
wie schon geschrieben wurde soll der RE 1 nicht bzw nur zum Teil ersetzen. Geplant ist, meines Wissens nach, Folgendes nach Inbetriebnahme von Stuttgart 21:
RE 5a/b stündlich zwischen Ulm und Stuttgart wie heute über die Geislinger Steige mit den heutigen Halten, dann weiter entweder 2-stündlich nach Karlsruhe über Pforzheim und in der anderen Stunde wieder zurück nach Ulm über die Geislinger Steige, oder alle 2 Stunden nach Karlsruhe über Pforzheim und alle 2 Stunden über Bruchsal nach Karlsruhe. Das hängt aber auch von der Höhe der dann zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel ab.
RE 1 stündlich zwischen Friedrichshafen Stadt und Karlsruhe mit den Coradia Max über Stuttgart Hbf - Stuttgart Flughafen - Merklingen - Ulm. Dann entweder 2-Stündlich weiter bis Lindau-Reutin und in der anderen Stunde ein durchgehender Zug Friedrichshafen Stadt - Lindau Reutin - Bregenz - Bludenz, oder stündlich bis Lindau Reutin.
Es gab auch mal Pläne den RE 5a/b bis Friedrichshafen Stadt fahren zu lassen, aber ich meine das ist inzwischen eher nicht mehr gewollt, weil man lieber den RE 3 Basel Bad Bf - Singen - Friedrichshafen Stadt dann wieder bis Ulm durch binden will. Hängt aber auch davon ab ob und wann die Elektrifizierung der Bodenseegürtelbahn zwischen Radolfzell und Friedirchshafen Stadt umgesetzt wird.
Gruß
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
numi, Mittwoch, 25.06.2025, 16:03 (vor 19 Tagen) @ Holger2
Allgemein erscheint mir die Verbindung aus zwei Gründen nicht realistisch. Zum einen das Thema Gegengleisfahrt. Die Petitionsersteller wollen hier mit ETCS eine Lösung finden. Das ist natürlich quatsch und muss wohl nicht weiter erläutert werden. Dann noch das Argument, es solle eine ÜSt im Tunnel geben. Auch das ist quatsch. Das gibt es auf einer 250 km/h Strecke bisher nur im Gotthard. Dort ist das Thema so kompliziert, dass es extra Tore geben muss, um die beiden Röhren voneinander zu trennen. Jedoch muss immer mit einer Fehlfunktion der Tore gerechnet werden. Dies verursacht enorme Anforderungen an die Druckertüchtigung der Fahrzeuge. Für den Gotthard mussten alle Schnellzüge, welche die Strecke nutzen, extra nachgerüstet werden. Das wird man ganz sicher nicht in Deutschland machen, alle Schnellzüge umzurüsten nur wegen einer zusätzlichen ÜSt bei Wendlingen.
Der zweite Punkt ist einfach das Thema Wirtschaftlichkeit und Kosten. So sprechen wir über 60 km von Wendlingen nach Ulm. Bei 18 Fahrtenpaaren am Tag sind das knapp 800.000 Zugkm/Jahr. Dafür wird die Nachfrage von Wendlingen aus viel zu gering sein, um solche Kosten rechtfertigen zu können.
Für die folgende Erläuterung empfehle ich einen Blick in den Inbetriebnahmefahrplan S21 zu werfen (Seite 65: https://www.dbinfrago.com/resource/blob/13378464/ba322c1c3767f0c75751f2cc0bbe1ffb/Unter... )
Was aber natürlich stimmt ist, dass die Verbindung von Metzingen/Nürtingen/Wendlingen nach Ulm nicht besonders gut ist. Von Reutlingen/Tübingen gibt es den RE17 mit 12 Minuten Umsteigezeit am Flughafen. Dieser Zug hält jedoch nicht in Metzingen und Nürtingen, somit müsste dort halbstündig versetzt gefahren werden (also sehr unattraktive 42 min Umsteigezeit). Ab Nürtingen gibt es dann immerhin noch zweistündig den RE6 mit sehr attraktiven 8 min Umsteigezeit. Der versetzte RE8 verpasst den Anschluss jedoch leider (54 min Umsteigezeit). Von Nürtingen hat man also nur einen 2-Stunden-Takt über den Flughafen nach Ulm. Von Metzingen gibt es gar kein Attraktives Angebot. Der Anschluss in Plochingen an den langsameren RE 5 ist mit 28 min leider nicht attraktiv. Von Wendlingen/Nürtingen kann die neue S1 verwendet werden mit 7 min Umsteigezeit in Plochingen.
Zielführend aus meiner Sicht wäre es jetzt aber nicht, hier weiterhin den Zug nach Wendlingen zu fordern, sondern stattdessen einmal anzuschauen, ob diese 2-Stunden-Takte des Fernverkehrs wirklich sinnvoll sind. Würde man hier einen einigermaßen gleichmäßigen Takt auf die Achse Mannheim - München bekommen, könnte der RE17 auch im Halbstundentakt in Metzingen und Nürtingen halten. Sicherlich hätte das auch außerhalb des Knotens Stuttgart auf vielen Strecken große Vorteile.
Kleine Präzisierung: Üst. im Tunnel von SFS
bendo, Donnerstag, 26.06.2025, 11:09 (vor 18 Tagen) @ numi
...Dann noch das Argument, es solle eine ÜSt im Tunnel geben. Auch das ist quatsch. Das gibt es auf einer 250 km/h Strecke bisher nur im Gotthard...
Hallo,
Du meinst sicherlich in zweiröhrigen Tunnel solcher Strecken. Auf den "alten SFS" gibt es solche Üst natürlich (Freudensteintunnel, Rollenbergtunnel, Landrückentunnel...).
Üst. nachträglich in zweiröhrige Tunnel einzubauen wäre ja auch zusätzlich exorbitanter Aufwand.
Gruß, bendo
Kleine Präzisierung: Üst. im Tunnel von SFS
611 040, Erfurt, Donnerstag, 26.06.2025, 16:35 (vor 18 Tagen) @ bendo
Hatte mich auch gewundert. Bei zweiröhrigen Tunneln ist es natürlich klar.
Statt "nur" Gleise abzuflexen und Weichen und Signale einzubauen und natürlich ins Stellwerk integrieren (was auch schon aufwendig ist) müsste man da ja sogar die Tunnelwände aufgebohrt werden und ein Verbindungstunnel gebaut.
Wahnsinniger Aufwand und absolut nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll m.E.
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Kleine Präzisierung: Üst. im Tunnel von SFS
numi, Freitag, 27.06.2025, 11:57 (vor 17 Tagen) @ 611 040
Danke für die Präzisierung. Ich habe mich natürlich nur auf zweiröhrige Tunnel bezogen.
Die baulichen Themen eines Durschlags sind hier noch vergleichsweise einfach. Deutlich komplizierter wird es beim Thema Brandschutz und Druck. Das Rettungskonzept des Tunnels ist so aufgebaut, dass es regelmäßige Verbindungen zwischen beiden Röhren gibt. Sollte es in einem Tunnel brennen, kann somit in die andere Röhre evakuiert werden. Dieses Konzept funktioniert aber natürlich nicht mehr, wenn es eine Gleisverbindung zwischen beiden Röhren gibt. Im Gotthard wurden daher große Tore zwischen den beiden Röhren installiert. Diese Sonderlösung ist alles andere als preiswert.
Es ist jedoch jederzeit mit einer Fehlfunktion dieser Tore zu rechnen. Das wird besonders bei der Druckertüchtigung interessant. Züge sind aerodynamisch auf normale Zugbegegnungen ausgelegt. Eine Besonderheit ist jedoch, wenn plötzlich eine Druckwelle von der Seite kommt, da wegen einer Fehlfunktion das Tor nicht gehalten hat. Das ist ein Fall der im normalen Betriebsalltag nicht vorkommt. Dafür müssten also alle Fahrzeuge gesondert zertifiziert und ggf. umgebaut werden. In der Schweiz hat man sich diesen Aufwand gegönnt, da der Gotthardbasistunnel für das Schweizer Eisenbahnnetz schließlich eine sehr große Bedeutung hat. Für eine Überleistelle im Albvorlandtunnel wäre dieser Aufwand jedoch absolut unverhältnismäßig.
Kleine Präzisierung: Üst. im Tunnel von SFS
Holger2, Freitag, 27.06.2025, 12:54 (vor 17 Tagen) @ numi
Hallo,
ergänzend dazu sollte man noch sagen, dass ursprünglich tatsächlich geplant war, die Überleitstelle direkt im Anschluss an die Anschlusstelle Wendlingen zu bauen.
Allein aus rechtlichen Gründen hat man darauf verzichtet. Denn hierfür hätten die ersten 400 - 500m des Tunnels als Einzelröhre zweigleisig gebaut werden müssen. Dies ist bei Tunnels dieser Länge jedoch nicht mehr zulässig.
Holger
Petition zum Erhalt RE200 (Wendlingen-Ulm)
ÖPNV-Freak, Donnerstag, 26.06.2025, 14:14 (vor 18 Tagen) @ bendo
Die Befürchtung ist wohl vorallem in dem Punkt das auf der Relation Tübingen/Reutlingen nach Ulm das etwas verbesserte Angebot über Wendlingen/Merklingen verloren geht. Sollten die Züge von Tü/RT ankommend am Flughafen einen guten RE Anschluß nach Ulm haben, würde sich im Endeffekt "nur" der Ort des Umsteigens verschieben. Das man für Wendlingen und dem Raum Kirchheim sich eine gute Anbindung nach Ulm (über die SFS) wünscht, ist dann wieder eine Sache für sich. Gegebenfalls könnte von Kirchheim nach Merklingen eine Schnellbuslinie den gewünschten Mehrwert bieten, sofern Nachfrage und Kosten Gerechtfertig sind.