? FGR - Nachweis aufgehobene Zugbindung nicht mehr online (Fahrkarten und Angebote)

411, California, Montag, 28.04.2025, 20:36 (vor 70 Tagen)

Hi zusammen,

wie viele von euch hier, helfe ich meinem Freundeskreis sehr gerne bei FGR. Nun gab es aber einen Edge Case, den ich auch so noch nicht hatte. Deshalb poste ich hier mal direkt die Anfrage von meinem Kumpel hier rein. Ich würde mich sehr freuen, wenn hier jemand eine Lösung hätte, da ich evtl doch auch mal in diesen Fall geraten werde.

Unten die lange Erklärung und hier mal die kurze Erklärung: im DB Navigator verschwindet nach ein paar Tagen der Hinweis "Zugbindung aufgehoben" und Verspätungen werden dann ja eh nicht mehr angezeigt bei abgelaufenen Tickets und somit ist es bei einer späteren Kontrolle aus Sicht des Fahrgasts nicht nachweisbar. Wie kann man dem Zugbegleiter das nach ein paar Tagen/Wochen dann erklären, wenn es nicht mehr im DB Navigator steht und man keinen Screenshot gemacht?

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Hallo,

für den Karfreitag, 18.04., hatte ich am 13.04. jeweils ein Ticket mit dem ICE von Nürnberg nach München und zurück gebucht. Hinfahren wollte ich mit dem ICE 827, geplante Abfahrt um 7:01 von Nürnberg Hbf nach München Hbf. Rückfahren wollte ich mit dem ICE 520, geplante Abfahrt um 20:34 von München Hbf nach Nürnberg Hbf.

Kurz nach 6 bin ich aufgestanden und sah bereits, dass der Zug über 20 Minuten Verspätung hat. Da ich zu 100% den BRB RE5 um 9:04 Uhr von München Ost nach Salzburg erwischen wollte (ich bin mit dem Deutschlandticket gefahren, daher habe ich keinen Nachweis dafür), entschied ich mich kurzerhand mit dem Auto zu fahren, man weis ja nicht wie viel Verspätung der Zug letztlich haben wird, außerdem ist Feiertag und es gibt eigentlich keine Alternative. Als ich dann auf einem P&R in München parkte prüfte ich meine eigentlich gekaufte Verbindung und sah, dass die „Zugbindung aufgehoben“ wurde. Ich machte mir erst mal keine weitere Gedanken. Auf der Weiterfahrt nach Salzburg sprach ich mit einem Freund, der mich darauf aufmerksam machte, dass ich in diesem Fall das Ticket innerhalb der nächsten 365 Tage nutzen könne. Ich bin die Fahrt ja noch nicht angetreten. Als ich dann von Salzburg zurück fuhr prüfte ich auch mein eigentliches Rückfahrtticket, hier stand ebenfalls „Zugbindung aufgehoben“. Da der Zug deutlich Verspätung hatte.

Zwei Tage später stellte ich fest, dass meine beiden unbenutzten Tickets, bei denen definitiv die Zugbindung aufgehoben wurde, in der App nur noch unter „Vergangene Reisen“ zu finden waren. Außerdem war nichts mehr von der aufgehobenen Zugbindung zu finden, geschweige denn von der Verspätung im allgemeinen. Ich kontaktierte den besagten Freund (Fahrt nach Salzburg), welcher mich darauf hinwies, dass ich Screenshots davon machen hätte sollen. Da ich die Situation noch nie hatte, wusste ich das natürlich nicht. Heute war ich zufällig am Nürnberger Hbf, daher fragte ich an der Information diesbezüglich. Die Dame dort meinte sie könne nichts von einer Verspätung finden, laut System wären die beiden Züge planmäßig gefahren. Sie meinte dann auch, dass ich nächstes Mal Screenshots machen solle.

Ich dachte mir dann, dass das doch nicht sein kann. Irgendwie werde ich doch nachweisen können das die Fahrt tatsächlich Verspätung hatte und die Zugbindung aufgehoben wurde. Die DB müsste dies doch wissen, schließlich stand es in der App. Ich wurde dann bei bahn.expert fündig.

Bezüglich des ICE 827 (ICE 827 Verspätung auf Bahn Expert ) steht dort, dass er letztlich um 7:14 Uhr statt geplant 7:01 Uhr losfuhr. In Würzburg davor hatte er aber schon 20 Minuten Verspätung und ich bin mir sicher, dass in der App „Zugbindung aufgehoben“ stand, auch wenn er letztlich nur mit 13 Minuten Verspätung losfuhr. Als Grund der Verspätung gab die Bahn „witterungsbedingte Verzögerung“ o.ä. an. In München kam der Zug letztlich 25 Minuten später an.

Bezüglich des ICE 520 (ICE 520 Verspätung auf Bahn Expert) steht dort, dass der Zug letztlich um 21:16 Uhr statt geplant 20:34 Uhr abfuhr und letztlich 33 Minuten zu spät in Nürnberg ankam.

Meine Frage ist nun: kann ich meine zwei Tickets noch nutzen wenn ich mithilfe der Daten auf bahn.expert Nachweise, dass die Zugbindung aufgehoben wurde? Es handelt sich ja nicht um einen Screenshot aus der DB App. Ich bitte um Hilfe, fahre nur selten ICE und kenne mich da nicht gut aus. Ich frage nicht, da ich das System in irgendeiner Form ausnutzen möchte, sondern lediglich, da ich es nicht gut finde, dass die DB zwar am Tag der Fahrt sagt die Zugbindung ist aufgehoben (ich bin die Fahrt ja nicht mal angetreten) es später in deren System aber nicht mehr nachweisbar ist. Ich will da nur sehr ungern Diskussionen mit einem DB Mitarbeiter im Zug
das nächste mal haben.

Vielen Dank schon mal!

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Danke euch schonmal für jede Hilfe!

Viele Grüße
411

Einsteigen - Zugbegleiter ansprechen - pünktlich ankommen

wachtberghöhle, Montag, 28.04.2025, 20:44 (vor 70 Tagen) @ 411

- kein Text -

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611 040, Erfurt, Montag, 28.04.2025, 20:45 (vor 70 Tagen) @ 411

Ja das "Problem" hatte ich auch und dürfte wohl jeden treffen, der sein Ticket bei aufgehobener Zugbindung ein paar Tage oder Monate später als geplant nutzen möchte.
Ich habe immer Screenshots gemacht und auch die Anzeige am Bahnsteig fotografiert. Gebraucht habe ich beides aber noch nie.
Das Personal kann ja Verspätungen auch noch Tage/Monate später sehen, bzw. in 90% der Fälle gucken die gar nicht nach.
Das einzige ist evtl. eine Nachfrage wegen des falschen Datums. Wenn man daraufhin sagt, der Zug war verspätet oder ausgefallen wird das allermeistens geglaubt. So abwegig ist es ja auch nicht;)

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❤ 611, 612, 642, 644, 425, ICE-T, IC1 ❤

Danke!

411, California, Dienstag, 29.04.2025, 09:42 (vor 70 Tagen) @ 611 040

Super! Danke euch allen für die sehr hilfreichen Beträge!

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ICE920, München, Montag, 28.04.2025, 21:53 (vor 70 Tagen) @ 411

Hi!

Also die Geschichten hier waren auch schon mal besser. Sag doch einfach wie es war: Du wolltest die DB austricksen und es ist in die Hose gegangen...

Also zum Thema:
- Ja, der Hinweis ist weg nach dem Folgetag des Reisetags, falls ich mich richtig erinnere. Solange die Anzeige da ist, entweder Screenshot machen oder einen (PDF) Ausdruck aus dem Bahnkonto. Da steht es sehr übersichtlich.
- Eine Prognose ist im Nachhinein nicht zu rekonstruieren (Außer sie wurde händisch in Textform eingeben). Hätte der Zug Zeit gut gemacht, stündest du jetzt mit leeren Händen da.
- Gab es in Nürnberg nicht diese SB Automaten, wo man sich Verspätungsbescheinigungen ausdrucken konnte? Stehen die immer noch da?
- Wenn man nichts hat, bleibt einem zu hoffen, dass der ZUB in seinen Daten nachschaut.

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Plüschetage, Montag, 28.04.2025, 23:52 (vor 70 Tagen) @ ICE920
bearbeitet von Plüschetage, Montag, 28.04.2025, 23:52

Hallo zusammen!

Ich verstehe diesen Argwohn bzgl. vermeintlicher Tricksereien etc. immer nicht - letztlich hat es ja offenbar ein FGR-würdiges Ereignis gegeben, und dann kann man auch guten Gewissens von den entsprechenden Regelungen Gebrauch machen.

Es ist nicht die Aufgabe und erst nicht die Verpflichtung des Fahrgast, den FGR-Eintrittsfall anhand von Screenshots etc. nachzuweisen bzw. für die Nachwelt zu konservieren. Letztlich dient das allenfalls der eigenen Selbstvergewisseung, dass man da nix durcheinander gebracht hat bzw. dem Phantomschmerz, ja "irgendwas in der Hand" haben zu müssen.

Der einzig relevante Hinweis ist insofern der von wachtberghöhle. Da ist auch der Satz auf der einschlägigen DB-Seite eindeutig: "Innerhalb Deutschlands benötigen Sie keine zusätzliche Bescheinigung zur Aufhebung der Zugbindung."

Ein bisschen mehr Abgebrühtheit kann da nicht schaden :)

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ICE920, München, Dienstag, 29.04.2025, 00:13 (vor 70 Tagen) @ Plüschetage
bearbeitet von ICE920, Dienstag, 29.04.2025, 00:18

Wieso Argwohn? Ich bediene mich genauso diese Tricksereien. Aber
1) sollte man wissen, wie man dabei am besten vorgeht
2) vielleicht kenne ich die Strecke Nürnberg-München zu gut, aber die Geschichte stinkt aus 1000km und alleine darum geht es mir. Weil der Zug eine Verspätung von 20 Minuten hat (und damit die Umsteigezeit in München Hbf immer noch 30 Min beträgt) wird sich ins Auto geschmissen und damit in den Osterverkehr gen Süden zu einem P+R (was ja schon mindestens 1h20-1h30 ohne Ostern dauert -gerechnet vom autobahngünstig gelegenen Langwasser), wahrscheinlich Fröttmaning, von dem man zum Ostbahnhof an einem Feiertag Morgen wegen 20-Minuten-Takt locker von einer Stunde Fahrzeit ausgehen kann. Und zum Zeitpunkt des ins Auto steigens ist man von was genau ausgegangen bezüglich Tickets? Von einer späteren Nutzung schon mal laut Erzählung ja nicht. Steh einfach dazu, dass du legale Tricks nutzt und gut ist.

Man kann natürlich auf der Regelung "ohne weitere Nachweise" beharren und dann ewig im Zug zu diskutieren, was sowohl deine als auch die Nerven des ZUB kostet. Ich mache mir und dem ZUB das Leben einfach. Zeige das Ticket vor, lasse es scannen und zeige direkt den Ausdruck der aufgehobenen Zugbindung, auf dem ich mit einem Marker die Auftragsnummer und den Satz "Zugbindung aufgehoben" hervorgehoben habe, sodass der ZUB mit einem Blick sieht, was Sache ist. Keine Diskussion, keine Unklarheiten, nichts. Es kommt ein Nicken und der ZUB zieht entspannt weiter. Nur KCI wäre schneller.

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paisadar, Dienstag, 29.04.2025, 19:55 (vor 69 Tagen) @ 411

Im vergangenen Monat hatte ich häufiger aufgehobene Zugbindungen wegen Streckensperrungen. Grundsätzlich bemühe ich mich immer Verspätungsbescheinigungen im Zug oder Bahnhof zu organisieren. Zwei Mal habe ich wegen sehr hohen Verspätungen eine Bestätigung im Reisezentrum ausstellen lassen. Einmal wurde mir das am Essener Hbf verweigert von einem extrem unfreundlichen Mitarbeiter, der mich am Ende rausschmeißen wollte, als ich ihm zeigen wollte, dass ich laut DB-Internetseite eine Bescheinigung erhalten kann)
Screenshot über die Navigator-App finde ich zu unsicher, weil unter „Reiseplan“ nicht das Datum angezeigt wird (mir geht es nicht nur um Nachweise bei Kontrollen im Zug, sondern auch für mich und meine Unterlagen. Ohne ordentliche Dokumentation bei mehreren Fahrten in der Woche verliere ich schnell den Überblick)

Interessant zu wissen wäre, ob Zugbegleiter bei einer Kontrolle sofort erkennen können, dass die Zugbindung aufgehoben wurde

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Reservierungszettel, KDU, Dienstag, 29.04.2025, 20:19 (vor 69 Tagen) @ paisadar

Interessant zu wissen wäre, ob Zugbegleiter bei einer Kontrolle sofort erkennen können, dass die Zugbindung aufgehoben wurde

Die Zugbegleiter können solche Hinweise nicht sehen oder rekonstruieren.

Das geht nur mit Hilfe der hinterlegten Daten im RIS - wenn ein Zug sowieso schon +30 und mehr hatte ist der Fall offensichtlich.

Falls es sich um eine Prognose handelt wodurch die Aufhebung aktiviert wurde, welche dann allerdings nicht eintrat kann das nur gesehen werden wenn es dazu einen Freitext gibt.

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650BOB426, Dienstag, 29.04.2025, 20:51 (vor 69 Tagen) @ Reservierungszettel

D.h. ein kompletter Ausfall/halt Ausfall wäre noch einsehbar als Zub?

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gnampf, Mittwoch, 30.04.2025, 09:27 (vor 69 Tagen) @ 650BOB426

wenn, dann sieht wohl nur jedes EVU die Ausfälle / Verspätungen seiner eigenen Züge. Die Schaffner bei manchen EVU aber womöglich nichtmals das. Was wiedrum alles nicht das Problem das Reisenden sein sollte, denn gesetzlich ist für ihn erstmal keine Nachweispflicht vorgesehen. Im Zweifel also Ausweis zeigen und "als SChwarzfahrer" erfassen lassen, damit das im Nachgang geklärt werden kann.

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ICE920, München, Mittwoch, 30.04.2025, 01:08 (vor 69 Tagen) @ Reservierungszettel

Interessant zu wissen wäre, ob Zugbegleiter bei einer Kontrolle sofort erkennen können, dass die Zugbindung aufgehoben wurde


Die Zugbegleiter können solche Hinweise nicht sehen oder rekonstruieren.

Meines Wissens können die das schon sehen. Ich meine, das hier im Forum gesehen zu haben, aber auf jeden Fall hat eine ZUBine im Zug mal zu mir gemeint, dass ich ihr den Hinweis nicht zeigen muss, weil es bei ihr im Gerät auch auftaucht. Was aber interessant wäre, was angezeigt wird, wenn der Hinweis nach 2 Tagen auf Kundenseite verschwindet. Aber ich tippe mal, dass sie auch nichts sehen, weil ich schon paar Mal mit großen Augen angeschaut wurde, weil das Ticketdatum ein ganz anderes war.

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JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 30.04.2025, 09:54 (vor 69 Tagen) @ Reservierungszettel

Die Zugbegleiter können solche Hinweise nicht sehen oder rekonstruieren.

Bei DB Fernverkehr (über DAB) m.W. schon, bei anderen inklusive DB Regio nicht.

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Weg mit dem 4744!

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ICE920, München, Mittwoch, 30.04.2025, 01:12 (vor 69 Tagen) @ paisadar

Am besten für die Dokumentation eignet sich bahn.de (Meine Reisen, Reisedetails). Da ist alles fein säuberlich aufgelistet. Selbst bei Fahrplanänderungen ohne "Zugbindung aufgehoben" findet man die Originalverbindung und die Alternativverbindung, aus der man die Verspätung rauslesen kann.

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