"M wie mittelmäßig" Eisenbahn in D Ö CH über TGV M (Allgemeines Forum)
Sebastian Reisinger, welcher den Kanal "Eisenbahn in D Ö CH" betreibt, hat ein Video über den neuen TGV M hochgeladen, wo er neben positiven Dingen wie dem Sitzkomfort auch kritisch darüber spricht, unter anderem auch über das Catering.
Dazu lade ich wirklich ein, das Video sich anzuschauen, denn am besten wird man immer das Original beurteilen können ;-)
Das, was ich mitgenommen habe:
Der Zug hat definitiv ein etwas anderes Design, besonders positiv hervorgehoben wurde der Komfort, der besser empfunden wurde als das, was sonst die letzten Jahre in Europa vorzufinden war - unter anderem, weil man einen Schaumstoff wählte, der die Federung der Sitze aus den älteren Modellen immitiert.
Wenn man nicht gerade als mobilitätseingeschränkte Person mitreist, gibt es derweil gar kein persönliches Catering am Platz. Stattdessen darf man das Essen selbstständig aus dem Kühlschrank holen und in der Mikrowelle aufwärmen. Das, obwohl das Bistro durchaus die französiche Eleganz widerzuspiegeln vermag.
Auch die eingeschränkte Barrierefreiheit mit den aus dem Duplex bekannten Stufen wurde genannt, trotz der Tatsache, dass das bei einem Doppelstockzug, der auf 55cm Einstiegshöhe optimiert ist, eigentlich relativ einfach sein müsste. Immerhin gibt es einen eigenständig bedienbaren Hebelift. Aber das auch nur, wenn die Einstiegshöhe 55cm ist. Bei 76cm in Deutschland braucht es doch eine Rampe.
Auch dass man nur in der 1. Klasse USB-Steckdosen erhält und das dann auch nur nach dem, zwar weiterhin weit verbreiteten, aber nicht mehr aktuellen USB-A-Standard. So Dinge wie Wireless Charging, wie es die ÖBB und CD schon probieren, das kriegt man gar nicht erst. Und Fußstützen gibt es eben auch nur in der ersten Klasse.
Dafürgibt es aber Tische an den Vierern, die hochgeklappt werden können. So nehmen die nicht den Platz so sehr weg, wenn man sie nicht gerade braucht.
Was auch nicht nachvollzogen werden konnte ist, wieso die Gepäckablagen gerade für großes Gepäck sich ausgerechnet im Obergeschoss befinden.
Meine Meinung:
Ich denke, der Zug ist grundsätzlich ein gelungener Nachfolger nach der durchaus längeren Zeit, die seit der letzten Generation TGV verstrich. Ob ein Bistro weitgehend ohne Bedienung am Platz aber für so ein Flaggschiff des Fernverkehrs das richtige ist, darüber werden sich wohl die Geister scheiden. Ich persönlich kann damit leben, es hat sogar den Vorteil, dass man ja selbst ein wenig die Kontrolle darüber hat, wann man seine Speisen genießen kann (wobei ich davon ausgehen werde, dass sich dann vor der Mikrowelle erstmal eine Schlange bilden dürfte).
Das Konzept würde denke ich für LowCost-Carrier wie die SNCF-eigene OuiGo mehr Sinn ergeben, ob die Preise dann im Gegenzug sinken, daran habe ich irgendwie Zweifel.
Ansonsten, die Beschreibung des Sitzkomforts ist vielversprechend, die Bilder sprechen auch für sich, gestalterisch sagt es mir durchaus zu.
Für Reisen mit größerem Gepäck wird es sicherlich ein Kraftakt sein. Das mag für mich noch gehen, aber ältere Menschen werden da ihre Mühen haben. Ich finde das Konzept der WESTbahn da irgendwie schlüssiger. Anderseits, auch der SBB-Twindexx scheint das so zu haben...
Ich werde wohl für eine Weile diesen Zug noch nicht erleben, aber vielleicht wird ja jemand von euch da schneller sein und darüber mal berichten können, wär schon cool :)
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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky