CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe (Allgemeines Forum)
Alphorn (CH), Montag, 25.11.2024, 20:49 (vor 18 Tagen)
bearbeitet von Alphorn (CH), Montag, 25.11.2024, 20:52
Im Interview Interview votiert Monika Ribar für zurückhaltenden Ausbau, weniger Bahnhöfe und mehr Taktausdünnungen in Nebenzeiten.
Bahnhöfe kosten Geld und vor allem Reisezeit der Durchfahrenden. Anscheinend möchte sie einen grösseren Teil der Reise auf Busse verlagern, damit dann der Bahn-Teil der Reise eine höhere Geschwindigkeit erreichen kann.
Die Idee ist nicht unbedingt schlecht. Bei einem Halbstundentakt kann man im Abstand von 15 Minuten Reisezeit einen ITF-Knoten anbieten, an welchem dann Busse mit geringer Umsteigezeit die Feinverteilung übernehmen können - schliesslich fährt die Bahn ja typischerweise nicht bis vor die Haustür.
In der Praxis stelle ich mir das aber schwierig vor. Der ITF setzt ziemlich starre Rahmenbedingungen - wenn man eine Strecke leicht beschleunigt, muss man die gewonnene Zeit halt im nächsten Knoten absitzen. Und die Knoten an einen anderen Ort verschieben ist auch schwierig, da sie meist schon jetzt in den grösseren Zentren sind - da kann man nicht einfach im Nachbardorf einen Busbahnhof bauen. Da wäre ich mal auf einen Fahrplanentwurf gespannt. Was natürlich immer geht sind mehr Fahrzeitreserven; auf einigen Strecken wird es aufgrund der wachsenden Passagierströme und damit längeren Haltezeiten langsam knapp.
Kurze Recherche zeigt 1600 Bahnhöfe in der Schweiz (inklusive Schmalspurbahnen) gegenüber 5700 Bahnöfen in Deutschland, also eine hohe Dichte.
Auch (mehr) Taktausdünnungen in Nebenzeiten möchte sie, weil die Züge um 23 Uhr noch gleich oft fahren wie um 19 Uhr (wenn auch oft verkürzt) und daher natürlich schlecht ausgelastet sind.
Auf jeden Fall wird die Politik hier noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
guru61, Arolfingen, Dienstag, 26.11.2024, 12:06 (vor 17 Tagen) @ Alphorn (CH)
Im Interview
Auf jeden Fall wird die Politik hier noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Genau! Die Dame ist ein typischer St. Galler Schüblig, die bei den SBB entsorgt wurde.
Nach dem Autobahn Ausbau Nein:
https://www.20min.ch/story/autobahnausbau-abgelehnt-die-schweiz-sagt-nein-103220969
wird wohl der OeV in die Hosen steigen müssen.
Die Dame wird noch auf die Welt kommen.
Gruss Guru
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
ArbitroCollina, Mittwoch, 27.11.2024, 14:26 (vor 16 Tagen) @ guru61
Die Politik hat sowieso das letzte Wort, aber guten Ideen wird sie auch aufgeschlossen gegenüber stehen.
Grundsätzlich ist es zu begrüssen, wenn man einzelne Haltepunkte / Bahnhöfe überdenkt. Dadurch könnte man den Verkehr harmonisieren und mehr Kapazitäten schaffen resp. eben auch schneller fahren.
Die dadurch gewonnen Attraktivität ist m.E. nicht zu vernachlässigen.
Allgemein fände ich es gut, man würde den Verkehr mehr integriert denken, als nur gegeneinander.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
guru61, Arolfingen, Freitag, 29.11.2024, 12:42 (vor 14 Tagen) @ ArbitroCollina
Die Politik hat sowieso das letzte Wort, aber guten Ideen wird sie auch aufgeschlossen gegenüber stehen.
Grundsätzlich ist es zu begrüssen, wenn man einzelne Haltepunkte / Bahnhöfe überdenkt. Dadurch könnte man den Verkehr harmonisieren und mehr Kapazitäten schaffen resp. eben auch schneller fahren.
Die dadurch gewonnen Attraktivität ist m.E. nicht zu vernachlässigen.
Allgemein fände ich es gut, man würde den Verkehr mehr integriert denken, als nur gegeneinander.
Hallo
Das bestreitet auch niemand: So hat man am Gotthard heute, per Bus die bessere Verbindung als seinerzeit per Bahn.
Oder Guggsch Hornussen:
Bahnhof geschlossen:
https://flic.kr/s/aHBqjBS58j
Aber der Bus hält dafür mehrmals im Dorf:
https://s.geo.admin.ch/8kt2kcoo1a8c
Bei Effingen ist es noch besser.
Dass man nicht jeden Bahnhof mit jeder Zugsgattung anfährt, über das kann man sicher sprechen.
Gruss Guru
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
611 040, Erfurt, Dienstag, 26.11.2024, 12:23 (vor 17 Tagen) @ Alphorn (CH)
Wahnsinn!
Wenn Züge fahren sollen sie doch auch halten. Nichts ist unattraktiver als erst mit dem Bus zu einem größeren Bahnhof zu fahren und dann umzusteigen. Da nutzen viele dann eher das Auto.
Und wieso Takte ausdünnen, das macht das Angebot auch nur unattraktiver.
Wichtig sind viele direkte Verbindungen. Das macht ÖPNV attraktiv. Was Leute vom ÖPNV abhält sind genau die geplanten Änderungen, nämlich schlechte Verbindungen in Tagesrandlage und erst lange Busfahrten zum Start bzw. vom Ziel.
Ich hoffe das wird ganz schnell verworfen. (Und ich dachte gerade in der Schweiz wird SPNV anders gedacht)
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❤ 611, 612, 642, 644, 425, ICE-T, IC1 ❤
Hat schon gewisse Vorteile
Alphorn (CH), Dienstag, 26.11.2024, 19:29 (vor 17 Tagen) @ 611 040
bearbeitet von Alphorn (CH), Dienstag, 26.11.2024, 19:33
Wahnsinn!
Ich glaub nicht, dass hier ein radikaler Umbau angedacht ist.
Wenn Züge fahren sollen sie doch auch halten. Nichts ist unattraktiver als erst mit dem Bus zu einem größeren Bahnhof zu fahren und dann umzusteigen. Da nutzen viele dann eher das Auto.
Ist für mich nicht ganz so klar; ich geh davon aus, dass jetzt schon eine Mehrheit der Bahnpendler noch einen Bus zum Zug brauchen (hat jemand Zahlen?). Und wenn dieser Bus halt dann noch in den Nachbarort fahren muss, verliert man sicher etwas Zeit, aber die gewinnt man dann teilweise durch die andere ausgelassene Halte zurück. Und alle anderen, welche in nicht aufgehobenen Bahnhöfen leben, haben nur Vorteile.
Ähnliche Beispiele gab es schon vereinzelt: Zwischen 2011 und 2012 wurden alle 5 kleinen Bahnhöfe zwischen Romont und Bulle aufgehoben und durch Busse ersetzt. Dafür war jetzt Platz für Expresszüge, welche neu halbstündlich mit besserer Fahrzeit die Städte verbinden und vor allem Richtung Fribourg/Bern durchgebunden werden konnten (die Abfahrtszeit in Bulle ist wegen Taktknoten fix). Verlierer waren die Anwohner 5 Bahnhöfe (sie werden durch langsamere Busse bedient), Gewinner sind alle anderen (Einwohner und Bulle und jenseits sowie Einwohner der 5 kleinen Ortschaften abseits der Bahnhöfe).
Hier allerdings wurde auf einen ITF hingearbeitet. Was man bei einem schon funktionierenden ITF auf einer Strecke durch Haltauslassungen gewinnen will, ist mir unklar.
Und wieso Takte ausdünnen, das macht das Angebot auch nur unattraktiver.
Hier geht es nur um Randzeiten mit ziemlich leeren Zügen. Die Schweiz ist hier eher untypisch mit vollem Angebot bis Betriebsschluss.
Hat schon gewisse Vorteile
611 040, Erfurt, Dienstag, 26.11.2024, 20:07 (vor 17 Tagen) @ Alphorn (CH)
Und in paar Jahren schreien die Anwohner dann wieder dass sie einen Bahnanschluss wollen und teure Verfahren beginnen und mit Glück wird ein Hp teuer und aufwändig wieder eröffnet und gefeiert.
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❤ 611, 612, 642, 644, 425, ICE-T, IC1 ❤
Hat schon gewisse Vorteile
guru61, Arolfingen, Freitag, 29.11.2024, 12:48 (vor 14 Tagen) @ 611 040
Und in paar Jahren schreien die Anwohner dann wieder dass sie einen Bahnanschluss wollen und teure Verfahren beginnen und mit Glück wird ein Hp teuer und aufwändig wieder eröffnet und gefeiert.
Wir sind hier nicht in Deutschland, wo oben entschieden wird!
Das wird politisch durchaus dann kontrovers diskutiert!
Ausserdem: Wenn eine Zugsgattung an einem Bahnhof neu durchfährt und eine andere hält, wird der Bahnhof nicht aufgehoben!
Beispiel bei und: Dulliken und Schönenwerd:
Beide haben Halbstundentakt, aber nur mit Bummler, der RE fährt durch.
Gruss Guru
Hat schon gewisse Vorteile
JanZ, HB, Freitag, 29.11.2024, 13:15 (vor 14 Tagen) @ guru61
Und in paar Jahren schreien die Anwohner dann wieder dass sie einen Bahnanschluss wollen und teure Verfahren beginnen und mit Glück wird ein Hp teuer und aufwändig wieder eröffnet und gefeiert.
Wir sind hier nicht in Deutschland, wo oben entschieden wird!
Das wird politisch durchaus dann kontrovers diskutiert!
Ach, und in Deutschland entscheidet der Bundeskanzler oder der Bahnchef persönlich, welcher Haltepunkt wiedereröffnet wird? Ich sehe hier nicht so wirklich einen Unterschied. Vermutlich wird es auch in der Schweiz nicht für jeden Hp eine Volksabstimmung geben. Und selbst wenn, wäre es eine entscheidende Frage, wer alles mit abstimmen darf.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
плацкарт, Dienstag, 26.11.2024, 13:10 (vor 17 Tagen) @ Alphorn (CH)
Wahrscheinlich meint sie die Hauptstrecken, denn ob ein Zug der RhB an einer Milchkanne mehr oder weniger anhält, ist kaum relevant.
An den Hauptstrecken liegen meistens Bahnhöfe mit einem gewissen Fahrgastpotenzial. Viele Bahnnutzer haben ihren Wohnort bahnoptimiert gewählt - mit kurzem Weg zum Bahnhof. Einem Autofahrer kann es egal sein, ob die Wohnung in der Mittelstadt oder im Speckgürtel 30 min von Bahnhof entfernt liegt. Die SBB-Chefin würde den bahnnah Wohnenden ganz schön auf die Füße treten, denn ein Bus hat keine vergleichbare Reisequalität, schon gar nicht mit Umsteigen.
Vielleicht lohnt sich es aber doch? Sie stößt x Menschen vor den Kopf, optimiert das Gesamtsystem um y...
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
markw, Dienstag, 26.11.2024, 15:36 (vor 17 Tagen) @ Alphorn (CH)
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Hustensaft, Mittwoch, 27.11.2024, 07:05 (vor 16 Tagen) @ markw
Im Interview Interview votiert Monika Ribar für zurückhaltenden Ausbau, weniger Bahnhöfe und mehr Taktausdünnungen in Nebenzeiten.
Das klingt so, als ob jemand die SBB auf DB-Niveau bringen möchte.
Oder gerade nicht:
Auch in der Schweiz gibt es den demographischen Wandel - und das Modell könnte womöglich dazu beitragen, den Personalbedarf beim fahrenden Personal zu reduzieren, was angesichts knapper werdender menschlicher Ressourcen gar nicht abweggig sondern sogar vorausschauend sein könnte. Es wäre zumindest mal eine Überlegung wert, das Konzept genauer anzuschauen.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 27.11.2024, 11:42 (vor 16 Tagen) @ markw
Da gäbe es für die SBB aber sehr viel zu tun. Die Unbrauchbarmachung und handwerklich-künstlerische Schrottgestaltung von Infrastruktur nach DB-Niveau würde die Schweiz Milliarden an Franken kosten. Das ganze betroffene Bahnumfeld muß entsprechend mechancholisch gebrochen bis depressiv hergerichtet und halbstarker Vandalismus angelernt und ausgebildet werden. Wäre also auch eine Gesellschaftsaufgabe für unsere Nachbarn.
--
Gruß, Olaf
"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."
Goethe an Schiller 1797
Einfach die Hooligans sich austoben lassen.
Der Blaschke, Mittwoch, 27.11.2024, 16:36 (vor 16 Tagen) @ Alibizugpaar
Huhu.
Da gäbe es für die SBB aber sehr viel zu tun. Die Unbrauchbarmachung und handwerklich-künstlerische Schrottgestaltung von Infrastruktur nach DB-Niveau würde die Schweiz Milliarden an Franken kosten. Das ganze betroffene Bahnumfeld muß entsprechend mechancholisch gebrochen bis depressiv hergerichtet und halbstarker Vandalismus angelernt und ausgebildet werden. Wäre also auch eine Gesellschaftsaufgabe für unsere Nachbarn.
Da könnten sich dann die örtlichen Hooligans mal sinnvoll einbringen. Ja, die gibt's in der Schweiz nämlich ebenfalls. Auch wenn das natürlich wieder nicht ins Bild vom ach so perfekten Schweizer Idyll passt ...
Schöne Grüße von jörg
--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)
Oder der Wind hüstelt mal wieder
Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 27.11.2024, 17:15 (vor 16 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Alibizugpaar, Mittwoch, 27.11.2024, 17:17
Oder einen IC über grünend grüne Strecken leiten, wo der Tf irgendwie hofft, daß der Stromabnehmer oben noch durchs Geäst passt. Sich wundern, wenn der nächste Wind wieder für Baumbruch und Oberleitungsschnitt sorgt.
Blick aus einer 101 oder 146(?). Die Videoaufnahme machte der Tf bei Umleitung in deutschen Landen wegen Windbruch auf der Hauptbahn. Mit heiteren Sprüchen, Kommentaren und Vergleichen zu Parkeisenbahnen und Dschungelpfaden. :)
Müssten Schweizer Landschaftsgärtner wohl auch alles erst anpflanzen.
--
Gruß, Olaf
"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."
Goethe an Schiller 1797
Ich hab' da etwas gefunden ...
Garfield_1905, Mittwoch, 27.11.2024, 18:47 (vor 16 Tagen) @ Der Blaschke
Vielen Dank.
Der Blaschke, Freitag, 29.11.2024, 05:23 (vor 14 Tagen) @ Garfield_1905
Huhu.
... was Dich ganz bestimmt interessieren und was Dich auch begeistern wird. :-)
Hach ja ... Ein paar Dinge hätte ich gern noch gesehen ... Schweizbezüglich wäre ich gern mal den "Transalpin" gefahren und vllt mal die Berninabahn. Aber das wird wohl gesundheitlich und damit einhergehend auch finanziell wohl nichts mehr werden.
Dafür habe ich aber gerade das Problem, dass mir mal wieder die Stasi-Stelle 'beim' Metronom angeboten wird: u.a. verdeckte Schaffnerüberwachung. Gesundheitlich ginge das, finanziell wäre es gut - aber ethische Gründe sprechen da dagegen.
Schöne Grüße von jörg
--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)
Oh, das es so was gibt, wußte ich gar nicht
Garfield_1905, Freitag, 29.11.2024, 10:24 (vor 14 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Garfield_1905, Freitag, 29.11.2024, 10:24
Dafür habe ich aber gerade das Problem, dass mir mal wieder die Stasi-Stelle 'beim' Metronom angeboten wird: u.a. verdeckte Schaffnerüberwachung. Gesundheitlich ginge das, finanziell wäre es gut - aber ethische Gründe sprechen da dagegen.
Damit käme ich auch nicht klar
J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 29.11.2024, 10:51 (vor 14 Tagen) @ Der Blaschke
Es sollte was besseres geben als solche Praktiken, das steigert auch nicht das Vertrauen in den Arbeitgeber ehrlichvgesagt und hat was von Mystery Shopping..
--
Mit freundlichen Grüßen
*Möwengeräusche*
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
Damit käme ich auch nicht klar
Waldbahn, Freitag, 29.11.2024, 11:09 (vor 14 Tagen) @ J-C
Es sollte was besseres geben als solche Praktiken, das steigert auch nicht das Vertrauen in den Arbeitgeber ehrlichvgesagt und hat was von Mystery Shopping..
Wie anders kann man das Verhalten direkt am Kunden besser beurteilen. Kundenbeschwerden sind das eine, werden in großen Unternehmen aber auch immer kritisch gesehen. So kann man eben direkt evaluieren, ob an den Beschwerden was dran ist oder nicht.
Testkäufe oder Restauranttester sind gängig, warum sollte das in dem Bereich nicht so sein?
--
Gruß
Waldbahn
Vielen Dank.
Reservierungszettel, KDU, Freitag, 29.11.2024, 21:11 (vor 14 Tagen) @ Der Blaschke
Dafür habe ich aber gerade das Problem, dass mir mal wieder die Stasi-Stelle 'beim' Metronom angeboten wird: u.a. verdeckte Schaffnerüberwachung. Gesundheitlich ginge das, finanziell wäre es gut - aber ethische Gründe sprechen da dagegen.
Sollte mal für DB Fernverkehr angeboten werden - aber da scheint es egal zu sein.
Aussage eine guten Bekannten: Ja, wir sind schon ziemlich faul geworden - ich kann die Kollegen aber auch verstehen das sie zwischen Düsseldorf und Köln um 22:00 nicht den 10 zugestiegenen hinterherlaufen.
CH:Halbtax zum halben Preis
phil, Mittwoch, 27.11.2024, 19:30 (vor 16 Tagen) @ Der Blaschke
falls trotz allem jemand in die Schweiz reisen möchte ....
https://www.interdiscount.ch/de/product/sbb-halbtax-erwachsene-0002877147
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Holger2, Mittwoch, 27.11.2024, 15:52 (vor 16 Tagen) @ Alphorn (CH)
bearbeitet von Holger2, Mittwoch, 27.11.2024, 15:52
Danke für den Link, interessant.
Jetzt muss man natürlich einige Aspekte hinterfragen:
1. Warum redet Frau Monika Ribar über das gesamte schweizerische Netz, obwohl sie als SBB - Präsidentin nur für das SBB Streckennetz zuständig ist.
Ein sehr großer Teil der genannten Bahnhöfe dürfte im Netz der Privatbahnen zu finden sein, deren Schließung der SBB überhaupt nichts bringen dürfte. Man sollte auch dazu sagen, dass die Schweiz auch Bergbahnen und Trams zu den Eisenbahnen zählt, welche sicherlich deutlich zur angegebenen Bahnhofsdichte beitragen
2. Welches Interesse hat die SBB daran, das Streckenangebot zu reduzieren.
Nach meinem Verständnis wird die SBB dazu verpflichtet, die Angebote zu bedienen. Hierfür erhält sie einen Zuschuss. Möglicherweise reicht dieser Zuschuss nicht aus, die angebotenen Leistungen weiterhin anzubieten, d.h. die SBB hat sich verkalkuliert. Durch Reduzierungen kann man sich elegant von einigen Leistungen verabschieden.
3. Geht es um zusätzliche Slots für Güterverkehr.
Wenn es darum geht, zusätzliche Güterverkehrsleistungen anzubieten, sind eigentlich nur sehr wenige Strecken relevant, bei denen es signifikanten Personenverkehr und Güterverkehr gibt. Hier sei vor allem der Zulauf auf den Gotthard und Lötschberg genannt. Es ist aber nicht so, dass es auf diesen Hauptbahnen wirklich so überdurchschnittlich viele Zugangspunkte gibt. Es ist auch nicht so, dass auf diesen Hauptbahnen der Regionalverkehr so überdurchschnittlich hoch ist. So werden auch die hochfrequentierten Äste der S- Bahn Zürich nur im 10/15 - Minutentakt bedient. Zwischen Arth - Goldau und Schwyz fahren nur zwei S-Bahnen im trassenschonenden 11/49 - Humpeltakt. Möglicherweise zeigt sich hier einfach der mangelnde Ausbau im SBB - Streckennetz, von dem die Präsidentin ablenken möchte.
Holger
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 27.11.2024, 21:04 (vor 16 Tagen) @ Holger2
Zwischen Arth - Goldau und Schwyz fahren nur zwei S-Bahnen im trassenschonenden 11/49 - Humpeltakt.
Wenn man weiß daß die Züge 11 und 49 fahren finde ich das nicht außerordentlich schlimm.
Ab Göttingen fahren RE/RB nach Northeim um 04 bzw 09 und um 49. Manche Einbecker RB grätschen 25 dazwischen. Ich wette die Pendler haben das nach drei Tagen verinnerlicht oder schauen noch einmal auf den Fahrplan.
--
Gruß, Olaf
"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."
Goethe an Schiller 1797
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Holger2, Donnerstag, 28.11.2024, 11:46 (vor 15 Tagen) @ Alibizugpaar
bearbeitet von Holger2, Donnerstag, 28.11.2024, 11:46
Wenn man weiß daß die Züge 11 und 49 fahren finde ich das nicht außerordentlich schlimm.Ab Göttingen fahren RE/RB nach Northeim um 04 bzw 09 und um 49. Manche Einbecker RB grätschen 25 dazwischen. Ich wette die Pendler haben das nach drei Tagen verinnerlicht oder schauen noch einmal auf den Fahrplan.
Die Züge fahren ja nicht um :11 und :49, sondern der Abstand zwischen den Zügen ist entweder 11 Minuten oder 49 Minuten.
Schlimm ist immer relativ, aber als Pendler finde ich eine gleichmäßige Taktung immer besser. Es kommt immer wieder vor, dass ich eine Datei noch fertig machen muss, oder mich irgendwer aufhält. Dann ist es ärgerlich, wenn ich 49 Minuten warten muss, weil der nächste Zug gerade weg ist. Ein 11/49 Takt entspricht qualitativ einem 40 - Minutentakt.
In dem Beitrag ging es aber auch nicht um die Fahrgäste - die S - Bahnen kommen aus unterschiedlichen Richtungen und bedienen mithin unterschiedliche Quellgebiete. Es ging darum, ob die Nahverkehrszüge in der Schweiz viele (Güterzug-)Trassen belegen. Das ist bei einem 11/49 - Takt nicht wirklich der Fall.
Holger
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Twindexx, St. Gallen (CH), Montag, 02.12.2024, 22:44 (vor 11 Tagen) @ Holger2
Hoi,
Die Züge fahren ja nicht um :11 und :49, sondern der Abstand zwischen den Zügen ist entweder 11 Minuten oder 49 Minuten.
Was du allerdings ehrlicherweise zugeben musst, ist dass dies einzig und allein für Steinen relevant ist. Hier bestellt der Kanton Schwyz eben nur einen Stundentakt, wie auch auf der Strecke Arth-Goldau – Biberbrugg; in Steinen ist es einfach je ein Stundentakt von Zug und von Luzern.
Die anderen Halte haben zusätzlich den InterRegio, da sieht es dann taktmässig bereits wieder ganz anders aus. Der Fernverkehr kann in der Schweiz je bekanntlich dank Tarifgleichheit in vollem Umfang ins Taktangebot miteinbezogen werden. Da sind es dann nicht mehr 49 Minuten im Maximum, sondern nur noch 34, also beinahe ein Halbstundentakt.
An anderer Stelle schrieb ich ja bereits, dass der Kanton Schwyz nicht der öV-affinste ist. Zur landesweites Volksabstimmung zur Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur war auch der Kanton Schwyz der einzige mit einem Nein. Umgekehrt war es vor gut einer Woche einer der Kantone, welche Ja zum Autobahnausbau gesagt haben; gesamtschweizerisch gabs trotzdem ein Nein, dieses gilt dann halt auch für den Kanton Schwyz.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
ArbitroCollina, Donnerstag, 28.11.2024, 21:38 (vor 15 Tagen) @ Holger2
1. Warum redet Frau Monika Ribar über das gesamte schweizerische Netz, obwohl sie als SBB - Präsidentin nur für das SBB Streckennetz zuständig ist.
Ein sehr großer Teil der genannten Bahnhöfe dürfte im Netz der Privatbahnen zu finden sein, deren Schließung der SBB überhaupt nichts bringen dürfte. Man sollte auch dazu sagen, dass die Schweiz auch Bergbahnen und Trams zu den Eisenbahnen zählt, welche sicherlich deutlich zur angegebenen Bahnhofsdichte beitragen
Ich denke auch im Netz der SBB dürften einige Bahnhöfe / Haltestellen vorhanden sein, mit deren Schliessung man gut leben könnte, um neue Kapazitäten zu schaffen.
2. Welches Interesse hat die SBB daran, das Streckenangebot zu reduzieren.
Nach meinem Verständnis wird die SBB dazu verpflichtet, die Angebote zu bedienen. Hierfür erhält sie einen Zuschuss. Möglicherweise reicht dieser Zuschuss nicht aus, die angebotenen Leistungen weiterhin anzubieten, d.h. die SBB hat sich verkalkuliert. Durch Reduzierungen kann man sich elegant von einigen Leistungen verabschieden.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass damit ein gewisser öffentlicher Druck entfacht werden soll (oder zumindest eine konstruktive Diskussion der Punkte), um bei der Politik Anklang zu finden. Die SBB ist ja zumindest wieder in den schwarzen Zahlen, daher würde ich hier nicht unbedingt von verkalkuliert sprechen. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass der Regionalverkehr nicht wirtschaftlich betrieben wird.
3. Geht es um zusätzliche Slots für Güterverkehr.
Wenn es darum geht, zusätzliche Güterverkehrsleistungen anzubieten, sind eigentlich nur sehr wenige Strecken relevant, bei denen es signifikanten Personenverkehr und Güterverkehr gibt. Hier sei vor allem der Zulauf auf den Gotthard und Lötschberg genannt. Es ist aber nicht so, dass es auf diesen Hauptbahnen wirklich so überdurchschnittlich viele Zugangspunkte gibt. Es ist auch nicht so, dass auf diesen Hauptbahnen der Regionalverkehr so überdurchschnittlich hoch ist. So werden auch die hochfrequentierten Äste der S- Bahn Zürich nur im 10/15 - Minutentakt bedient. Zwischen Arth - Goldau und Schwyz fahren nur zwei S-Bahnen im trassenschonenden 11/49 - Humpeltakt. Möglicherweise zeigt sich hier einfach der mangelnde Ausbau im SBB - Streckennetz, von dem die Präsidentin ablenken möchte.
Ich denke, dass es hierbei vor allem um den inländischen Güterverkehr geht. Der Transitverkehr dürfte ziemlich sicher unkompliziert und relativ zügig durch die Schweiz geleitet werden.
Der Ausbau ist aktuell eins der Probleme, es wird immer mehr gefordert, gleichzeitig stagnieren die Mittel für die Instandsetzung des Netzes. Die bessere Nutzung des vorhandenen Netzes dürfte wirtschaftlicher sein, als viele Milliarden für den Ausbau zu verbauen.
CH: SBB-Präsidentin will weniger Bahnhöfe
Twindexx, St. Gallen (CH), Sonntag, 01.12.2024, 20:43 (vor 12 Tagen) @ Holger2
Hoi,
Jetzt muss man natürlich einige Aspekte hinterfragen:
1. Warum redet Frau Monika Ribar über das gesamte schweizerische Netz, obwohl sie als SBB - Präsidentin nur für das SBB Streckennetz zuständig ist.
Ein sehr großer Teil der genannten Bahnhöfe dürfte im Netz der Privatbahnen zu finden sein, deren Schließung der SBB überhaupt nichts bringen dürfte. Man sollte auch dazu sagen, dass die Schweiz auch Bergbahnen und Trams zu den Eisenbahnen zählt, welche sicherlich deutlich zur angegebenen Bahnhofsdichte beitragen
Weil sie als Präsidenten des grössten öV-Unternehmens im Land das Gefühl hat, der Politik Vorschläge für den gesamten öV machen zu wollen. Aber bei dem Thema können die SBB auch selbst schon nicht für eigenes Netz entscheiden.
2. Welches Interesse hat die SBB daran, das Streckenangebot zu reduzieren.
Nach meinem Verständnis wird die SBB dazu verpflichtet, die Angebote zu bedienen. Hierfür erhält sie einen Zuschuss. Möglicherweise reicht dieser Zuschuss nicht aus, die angebotenen Leistungen weiterhin anzubieten, d.h. die SBB hat sich verkalkuliert. Durch Reduzierungen kann man sich elegant von einigen Leistungen verabschieden.
Das ist nicht, wie das in der Schweiz funktioniert. Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur bezahlt zu 100% der Bund, die SBB bringen nicht wie bei der DB Eigenmittel dafür auf, die sie selbst erwirtschaften müssen. Die SBB können sich hier also gar nicht verkalkulieren, da es gar nicht ihre Rechnung ist.
3. Geht es um zusätzliche Slots für Güterverkehr.
Wenn es darum geht, zusätzliche Güterverkehrsleistungen anzubieten, sind eigentlich nur sehr wenige Strecken relevant, bei denen es signifikanten Personenverkehr und Güterverkehr gibt. Hier sei vor allem der Zulauf auf den Gotthard und Lötschberg genannt. Es ist aber nicht so, dass es auf diesen Hauptbahnen wirklich so überdurchschnittlich viele Zugangspunkte gibt. Es ist auch nicht so, dass auf diesen Hauptbahnen der Regionalverkehr so überdurchschnittlich hoch ist. So werden auch die hochfrequentierten Äste der S- Bahn Zürich nur im 10/15 - Minutentakt bedient. Zwischen Arth - Goldau und Schwyz fahren nur zwei S-Bahnen im trassenschonenden 11/49 - Humpeltakt. Möglicherweise zeigt sich hier einfach der mangelnde Ausbau im SBB - Streckennetz, von dem die Präsidentin ablenken möchte.
Auch hier wieder: Das ist nicht, wie das in der Schweiz funktioniert. Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur bezahlt zu 100% der Bund, also ist auch der Bund und nicht die SBB für Kapazitäten verantwortlich. Das BAV pflegt dazu ein Netznutzungskonzept, wo die verfügbaren Trassen je Zugsart abgebildet sind und im Netznutzungsplan werden diese dann zeitgenau ausgeplant. Da hat es auch Trassen drin, die verfügbar sind, aber real nicht genutzt werden. So besteht als Beispiel eine stündliche schnelle EC-Trasse Zürich-St Margrethen(-Lindau)[halbstündlich Zürich-St. Gallen], die mangels Kapazität in Deutschland nur zweistündlich genutzt wird und ansonsten brach liegt.
Grundsätzlich plant das BAV die nötigen Trassen für den Fern- und Güterverkehr. Die Trassen für den Regionalverkehr plant auch das BAV, hier aber in Abstimmung mit den Kantonen, die diesen bestellen. Hier tickt jeder Kanton etwas anders, Zürich ist beispielsweise sehr öV-affin, Schwyz ist das Gegenteil davon.
Die SBB machen nun einfach den Vorschlag, um Kosten zu sparen, auf Haltestellen zu verzichten. Das kann etwas bringen, wenn ansonsten für einen zusätzlichen schnellen IC (Viertelstundentakt statt Halbstundentakt) ein drittes oder gar viertes Gleis erforderlich wäre, mit einem Halt weniger auf der S-Bahn aber darauf verzichtet werden könnte. Solche Vorschlge können sie natürlich machen, letztlich betreiben die SBB das ganze ja und haben somit die betriebliche Expertise. Allerdings haben die SBB hier keinerlei Entscheidgewalt. Das sind die Kantone, das BAV und das Bundesparlament, wo das entscheiden.
Grüsse aus der Ostschweiz.