Im Schlafwagen an die Adria – oder auch nicht (1/6) (Reiseberichte)

Bahne aus Leidenschaft, Dienstag, 29.10.2024, 20:08 (vor 6 Tagen)
bearbeitet von Bahne aus Leidenschaft, Dienstag, 29.10.2024, 20:09

Bei den meisten Fahrten in meinen Reiseberichten gelingt alles ziemlich gut – manche mögen vielleicht denken zu gut. Bei dieser Reise nach Kroatien und Slowenien wird es anders sein. In einem Satz: Meine Erwartungen in die kroatische Bahn waren niedrig, wurden aber noch enttäuscht.
Bei der Planung unseren großen Interrailtour 2022 ( https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,10469110 ) fiel meine Aufmerksamkeit auf die den slowenischen Saisonzug nach Pula, jedoch waren wir damals außerhalb der Saison unterwegs. Der Reisebericht von TD hier im Forum vor einigen Monaten weckte dann erneut mein Interesse. Also habe ich über Fronleichnam eine Woche Urlaub genommen und ein Programm drumherum gebaut. Seit der Verlängerung des Nachtzugs nach Stuttgart wollte ich sowieso mal gerne mit dem Kursschlafwagen nach Rijeka fahren. Da die Fahrzeit des Saisonzugs nach Pula aus Richtung Deutschland ziemlich unpraktisch ist und eine Übernachtung in Slowenien erforderlich macht, habe ich deshalb die Anreise über Rijeka geplant. In der zweiten Urlaubshälfte erkunde ich dann den Westen Sloweniens.

[image]

Tag 0: Karlsruhe – Stuttgart ( -Rijeka)
Schon vor der Anreise erreicht mich mittags im Büro die erste Hiobsbotschaft: Mein Schlafwagen verkehrt heute als Sitzwagen. Ein Anruf bei der ÖBB-Hotline ergibt auch keine Besserung. Das einzige freie Bett in einem der Schlafwagen nach Zagreb ist in einem Frauenabteil. Auch der Liegewagen nach Zagreb, den ich auf dem Heimweg gebucht habe, fällt aus, was mich leicht beunruhigt.
Auch die Anreise von Karlsruhe nach Stuttgart beginnt holprig. Bei meiner Ankunft am Durlacher Bahnhof wird der IRE mit etwa einer halben Stunde Verspätung angezeigt. Da ich ausreichend Abendessenpause als Puffer eingeplant habe, macht mich das aber noch nicht nervös. Nach Abfahrt erklärt der hörbar zornige Tfz oder Zugchef, dass ein inzwischen beendeter Fehlalarm im längsten Tunnel der SFS und die doofe DB Netz Schuld an dem Chaos seien. Als wir noch die S-Bahn vorlassen müssen, wird seine Stimmung nicht besser. In Stuttgart erfahre ich dann später, dass es gar kein Fehlalarm war, sondern Personen im Tunnel.
Als ich an Deutschlands wohl berühmtester Baustelle ankomme, bleibt mir eine halbe Stunde weniger zum Abendessen.
1
[image]

Auf Empfehlung meines Bürokollegen kehre ich in Bahnhofsnähe in einem Brauhaus zu Krustenbraten ein.
2
[image]

Ach ja, eine Woche später war Europawahl. ;-)
3
[image]

Als ich an meinem Bahnsteig ankomme und dort noch ein IC nach Nürnberg steht, wächst bei mir die Überzeugung, dass wir nicht pünktlich abfahren werden. Bei den Fahrgästen wächst die Verwirrtheit und als dann nach planmäßiger Abfahrtszeit der Nightjet von der Anzeigetafel verschwindet, bricht leichtes Chaos aus. Ein Mitarbeiter der DB klärt mich auf, dass es an diesem Abend neben den Personen im Gleis auf der SFS noch einen zweiten Fall bei Bad Cannstatt gegeben habe und dass jetzt Personal für den IC fehle. Etwas später wird dann ein Gleiswechsel aufs Nachbargleis verkündet und der Zug wird endlich an den Bahnsteig gedrückt. Den Wagen nach Rijeka hatte ich wir anders vorgestellt.
4
[image]
5
[image]

Immerhin holen wir dank des entspannten Fahrplans bis Augsburg unsere komplette Verspätung auf. Der IC nach Nürnberg muss in der Zwischenzeit mit ca. +45 auch abgefahren sein.
Der ÖBB-Zugchef ist sehr freundlich, kann mir aber leider nicht mal sagen, ob noch weitere Fahrgäste in mein Abteil kommen. Ein Schlafwagenschaffner fährt nicht mit. Immerhin stellt er mir ungefragt eine Bestätigung des Schlafwagenausfalls aus und stellt mir eine saftige Rückzahlung in Aussicht. Ich werde schließlich den kompletten Fahrpreis erstattet bekommen. Ein Schlafwagen wäre mir trotzdem lieber gewesen.

Tag 1: (Stuttgart - ) Rijeka – Lupoglav - Pula
Schließlich bleibe ich alleine im Abteil. Leider lassen sich die Sitze nur wenig ausziehen und besonders appetitlich sind sie auch nicht. Beim Ausziehen kommen jede Menge Krümel zum Vorschein und auch einige Erdnussflips. Alleine um nicht direkt auf den Bezügen liegen zu müssen, hätte ich mich über Bettwäsche gefreut. So finde ich leider wenig Schlaf und noch vor halb 6 ist die Nacht bei Spittal beendet. Seit Salzburg ist mein Wagen am Zugende.
6
[image]

7
[image]

In Villach werden Fahrtrichtung und Lok gewechselt.
8
[image]

Bei bewölktem Himmel fahren wir in den Karawankentunnel.
9
[image]

Auf der slowenischen Seite lacht dagegen der Himmel.
10
[image]

Nach längerer Pause in Jesenice geht die Fahrt durchs Savetal weiter.
11
[image]

Während der Fahrt kann ich schneebedeckte Berge sehen, ich vermute mal den Triglav.
12
[image]

Seit Villach sind wir an der Zugspitze und werden jetzt vom restlichen Zug nach Zagreb rangiert.
13
[image]

Nachdem wir an die drei slowenischen Wagen des Trägerzugs gekuppelt wurden, wechsle ich dorthin. Dieser wäre mir heute Nacht lieber gewesen: weit ausziehbare, gut gepolsterte, saubere Sitze und für die Nacht nicht so wichtig Übersetzfenster.
14
[image]

Ein gefliestes Zugklo habe ich vorher noch nie gesehen. Wasser gibt es jedoch keines.
15
[image]

In Borovnica fotografiere ich die erste Denkmallok. Zahlreiche weitere werden in dieser Woche folgen.
16
[image]

Bei Borovnica erklimmt die Strecke in einer langgezogenen Kehrschleife, den Karst.
17
[image]

Die ursprüngliche Trassierung der österreichischen Südbahn führte über ein großes Viadukt über den Ort Franzdorf/Borovnica, das jedoch im zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Auf dem folgenden ist mitten im Ort der letzte erhaltene Pfeiler des Franzdorfer Viadukts zu sehen.
18
[image]

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dann die heutige Trassierung mit längerer Kehrschleife gebaut, die die Brücke überflüssig macht. Aktuell ist eine neue, die insgesamt dritte, Trassierung mit Tunnel geplant.
Diese Berge bei Postojna werde ich in drei Tagen noch näher zu Gesicht bekommen.
19
[image]

Bei der folgenden Fahrt über den Karst ist bestes Wetter, hier kurz nach dem Abzweig von der Südbahn bei Pivka.
20
[image]

Die Burg dürfte Prem sein über dem Tal der Reka sein. Diesem Fluss werde ich in einigen Tagen nochmal aus näherer Entfernung begegnen.
21
[image]

22
[image]

Hier ein Bild für Formsignalfreunde. Ich lasse mich gerne darüber aufklären, von welcher Bahnverwaltung diese stammt.
23
[image]

Am Grenzbahnhof Sapjane wird die Lok gewechselt und unsere alte slowenische zurück ins slowenische Netz geschubst.
24
[image]

Nach längerem Aufenthalt erteilt der Zugchef den Befehl zur Abfahrt.
25
[image]

Die Abfahrt vom Karst runter an die Adria am offenen Fenster wird zum ersten Highlight des Urlaubs.
26
[image]

In Opatija Matulji wird mit einem kroatischen Regionalzug gekreuzt.
27
[image]

28
[image]

29
[image]

Pünktliche Ankunft in Rijeka nach über 14 Stunden. Der Flirt 4 der SZ im Hintergrund dürfte der neue Zug von Triest oder genauer gesagt Villa Opicina sein, der hier 8,5 Stunden auf seine Rückfahrt am Abend wartet.

30
[image]

Der „Schlafwagen“ wird hier vom Trägerzug abrangiert, der nach 38 Minuten nach zurück nach Ljubljana fährt.
31
[image]

Am Hausbahnsteig steht ein Zug Richtung Ogulin.
32
[image]

Denkmallok Nr. 2
33
[image]

Hier in Rijeka habe ich etwas über 3 Stunden Aufenthalt. Richtig warm werde ich mit der Stadt nicht, die entsetzlich unter einer fußgängerfeindlichen Verkehrspolitik mit viel zu viel Autoverkehr leidet. Die Hälfte der Zeit verbringe ich gefühlt mit der Suche nach Fußgängerüberwegen oder der Wartezeit an Fußgängerampeln. Mangels Frühstück knurrt langsam spürbar mein Magen. An der Markthalle verdrücke ich eine Portion Čevapi.
34
[image]

Leser meiner Berichte kennen meine Vorliebe für Markthallen. Diese gefallen mir gut.
35
[image]

Dann quäle ich mich in der Mittagshitze zur Burg Trsat hoch. Auf diesem Berg sollen Engel das Heilige Haus, das Elternhaus Mariens aus Nazareth, geparkt haben, als sie es vor den Muslimen aus dem Heiligen Land retteten. Später sollen sie es in den deshalb bedeutenden Wallfahrtsort Loreto in Italien gebracht haben. Als kleine Wiedergutmachung bekam Trsat vom Vatikan ein bedeutendes Marienbildnis, das seitdem ein wichtiges Wallfahrtsziel ist.
36
[image]

Außerdem hat man von dort eine schöne Aussicht auf Rijeka und den Kvarner Golf.
37
[image]

Dann muss ich relativ zügig zum Bahnhof zurück. Von Rijeka bzw. generell dem kroatischen Bahnnetz gibt es leider keine Bahnverbindung nach Istrien. Als Ersatz bietet die HŽPP viermal täglich, am Wochenende nur dreimal täglich, einen Bus durch den Autobahntunnel nach Lupoglav an, wo auf den Zug umgestiegen werden kann. Ein direkter Fernbus nach Pula wäre sicher schneller und einfacher aber man hat ja seine Prinzipien ...
Leider will der Bus partout nicht kommen. Zum Glück warten noch zahlreiche andere Fahrgäste vor dem Bahnhof auf den Bus, sodass ich weiß, dass ich an der richtigen Stelle warte. Das Bahnpersonal am Bahnhof weiß auch nicht, was mit dem Bus passiert. Während der Wartezeit rede ich ein wenig mit einem einheimischen Studenten. Nach ca. 70 Minuten geht mein neuer Bekannter aufs Klo und bittet mich, auf sein Gepäck aufzupassen. Ausgerechnet in diesem Moment kommt der Bus und dann soll alles ganz schnell gehen. Mit Händen und Füßen will ich dem Fahrer und dem „Zugbegleiter“ klarmachen, dass wir noch auf den Kollegen warten müssen. Der Busfahrer hat dafür kein Verständnis, schließlich habe der Trottel doch über eine Stunde Zeit zum Pinkeln gehabt. Eine Frau, die in Rijeka bleibt, bietet an, auf sein Gepäck aufzupassen, was für ihn sicher ein schwacher Trost wäre. Der nächste Bus käme nämlich erst über 3,5 Stunden später. Zum Glück kommt er dann aber angerannt und schafft es noch in den Bus.
Während der Fahrt über die Autobahn sind nochmal schöne Blicke über Rijeka und den Golf möglich.
38
[image]
39
[image]

Der 5 km lange Učka-Tunnels durch das über 1000 m hohe Učka-Gebirge bekommt übrigens gerade eine zweite Röhre für den Straßenverkehr. Für den Bahnverkehr ist natürlich nichts geplant. Direkt auf seinen Ausgang folgt eine Hangbrücke am beeindruckenden Talkessel Vela Draga, leider im Gegenlicht.
40
[image]

Irgendwo weiter unten quert auch die stillgelegte Bahnstrecke nach Luka Bršica den Talkessel. Etwas später ist der Talkessel mit der Tunnelausfahrt nochmal zu sehen.
41
[image]

Was mich am Bahnhof Lupoglav und in den kommenden Tagen erwartet, könnt ihr dann in den folgenden Teilen lesen.

Toller Reisebericht! Yeah. :)

sflori, Mittwoch, 30.10.2024, 09:07 (vor 6 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft
bearbeitet von sflori, Mittwoch, 30.10.2024, 09:07

- kein Text -

Im Schlafwagen an die Adria – oder auch nicht (1/6)

Mr.Zylinder, Mittwoch, 30.10.2024, 10:44 (vor 6 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Danke für deinen Bericht, ich freue mich auf die nächsten Teile.

[...] Schon vor der Anreise erreicht mich mittags im Büro die erste Hiobsbotschaft: Mein Schlafwagen verkehrt heute als Sitzwagen. [...]

Ich bin mit zwei Cousins die gleiche Strecke für einen Segelurlaub ab Krk am 11.10. gefahren, zurück über die gleiche Strecke dann am 19.10. (beides leider schon ohne Kurswagen nach/von Rijkea, dafür mit kurzem Sprint in Ljubljana)
Auch wir hatten uns für beide Strecken ein eigenes Abteil im Schlafwagen gebucht. Auf dem Hinweg stand das - ohne vorherige Ankündigung - ebenfalls nicht zur Verfügung, stattdessen bekamen wir ein eigenes Abteil im Liegewagen. Letztenendes war das aber aufgrund der relativ frühen Abfahrt in Stuttgart sogar eher ein gefühltes Upgrade, konnte man doch noch 2-3 Stunden bequem sitzen und sich unterhalten. Immerhin gab es dafür ohne Probleme und sehr schnell eine ordentliche Gutschrift.

Die schönen alten und sehr bequemen Abteilwagen auf dem Abschnitt nach Rijeka haben uns auch sehr gut gefallen. Einige Zeit am offenen Fenster stehen und die Landschaft genießen hat schon was. Wir hatten auf beiden Fahren auch Wasser.

Auf der Rückfahrt hatten wir dann das gebuchte Schlafwagenabteil, das ist schon deutlich ruhiger und dunkler, man kann (abseits der Grenzkontrolle um 4 Uhr morgens) besser schlafen finde ich. Dafür verendete der Zug entgegen der Buchung (aber mit Ankündigung einige Wochen vorher) um kurz vor 6 in München Ost statt in Stuttgart. Die Erstattung hierfür wurde grundsätzlich schon bewilligt, ist aber noch in Bearbeitung.

Im Schlafwagen an die Adria – oder auch nicht (1/6)

Bahne aus Leidenschaft, Mittwoch, 30.10.2024, 13:45 (vor 5 Tagen) @ Mr.Zylinder

Ich bin mit zwei Cousins die gleiche Strecke für einen Segelurlaub ab Krk am 11.10. gefahren, zurück über die gleiche Strecke dann am 19.10. (beides leider schon ohne Kurswagen nach/von Rijkea, dafür mit kurzem Sprint in Ljubljana)
Auch wir hatten uns für beide Strecken ein eigenes Abteil im Schlafwagen gebucht. Auf dem Hinweg stand das - ohne vorherige Ankündigung - ebenfalls nicht zur Verfügung, stattdessen bekamen wir ein eigenes Abteil im Liegewagen. Letztenendes war das aber aufgrund der relativ frühen Abfahrt in Stuttgart sogar eher ein gefühltes Upgrade, konnte man doch noch 2-3 Stunden bequem sitzen und sich unterhalten. Immerhin gab es dafür ohne Probleme und sehr schnell eine ordentliche Gutschrift.

Gegen einen Liegewagen hätte ich auch nichts gehabt oder eben gegen ein sauberes bequemes Abteil, wo man die Polster ordentlich ausziehen kann wie im slowenischen Wagen ab Ljubljana oder in den Abteilwägen der ÖBB. Über die schnelle und unkomplizierte Rückerstattung des Fahrpreises kann ich auch nur Positives berichten. Insofern war die Anreise unschlagbar günstig.

Auf der Rückfahrt hatten wir dann das gebuchte Schlafwagenabteil, das ist schon deutlich ruhiger und dunkler, man kann (abseits der Grenzkontrolle um 4 Uhr morgens) besser schlafen finde ich. Dafür verendete der Zug entgegen der Buchung (aber mit Ankündigung einige Wochen vorher) um kurz vor 6 in München Ost statt in Stuttgart. Die Erstattung hierfür wurde grundsätzlich schon bewilligt, ist aber noch in Bearbeitung.

So ruhig wird meine Rückreise nicht ablaufen, keine Angst. Dafür haben die HZPP und das Wetter schon gesorgt. Ihr dürft also gespannt sein.

Im Nachtzug soll man auch nicht schlafen!

Der Blaschke, Mittwoch, 30.10.2024, 16:10 (vor 5 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Huhu.

Was n Unsinn, Geld dafür auszugeben, nur um alles zu verschlafen!

Und ein Foto habe ich vermisst: der Kollege Tobias alias TD und meine Wenigkeit haben es mal hinbekommen, aus dem Zug heraus die identische Stelle zum Knipsen zu wählen, so dass auf beiden Fotos dieselbe Behausung zu sehen war. Da wäre es interessant gewesen wie die Bude bei deiner Fahrt ausgesehen hat.

Nacharbeiten bitte ...


Schöne Grüße von jörg

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Im Nachtzug soll man auch nicht schlafen!

Bahne aus Leidenschaft, Donnerstag, 31.10.2024, 09:47 (vor 5 Tagen) @ Der Blaschke

Huhu.

Was n Unsinn, Geld dafür auszugeben, nur um alles zu verschlafen!

Naja, nachts ist es nun mal dunkel. Zugegebenermaßen war ich auch nicht besonders begeistert von der Vorstellung, nachts durch die Alpen zu fahren,

Und ein Foto habe ich vermisst: der Kollege Tobias alias TD und meine Wenigkeit haben es mal hinbekommen, aus dem Zug heraus die identische Stelle zum Knipsen zu wählen, so dass auf beiden Fotos dieselbe Behausung zu sehen war. Da wäre es interessant gewesen wie die Bude bei deiner Fahrt ausgesehen hat.

Nacharbeiten bitte ...


Schöne Grüße von jörg

Wenn du mir sagen kannst, von welcher Stelle eure Fotos waren, kann ich mal schauen. Ein paar Bilder habe ich noch in Reserve. :-)

Viele Grüße
Eric

Im Nachtzug soll man auch nicht schlafen!

TD, Freitag, 01.11.2024, 10:00 (vor 4 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Hallo Eric,
vielen Dank für den Reisebericht! Ich freue mich, wenn meine Reiseberichte Inspirationen für andere sind. Mal schauen, wann ich Zeit finde, mal wieder einen Reisebericht einzustellen.

Ich glaube, Jörg meint dieses Bild:

[image]

In meinem damaligen Reisebericht sind die Bilder nicht mehr sichtbar, weil ich die Dateistruktur geändert hatte. Das ist Jörg aber auch nicht besser ergangen.

Aber hier sind die Bilder noch, das war eines meiner "Frühwerke", das ist auch schon 12 Jahre her...


Viele Grüße

Tobias

--
[image] "Fensterplatz, bitte." - Meine Bahnreiseberichte.de.| instagram.com/fensterplatz.bitte/

Genau das Bild meinte ich! DANKE.

Der Blaschke, Freitag, 01.11.2024, 10:14 (vor 4 Tagen) @ TD

- kein Text -

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

und wo bleibt dein Bild?

Stubenqualm, Freitag, 01.11.2024, 16:51 (vor 3 Tagen) @ Der Blaschke

- kein Text -

Hier.

Der Blaschke, Freitag, 01.11.2024, 20:01 (vor 3 Tagen) @ Stubenqualm

Huhu.

Ich mußte den alten Laptop beleben. Aber der zeigt Bilder nur in klein an; alles kaputt. Über Bildbearbeitung ließ es sich öffnen, war aber zu groß für den Bildschirm.

Irgendwann hab ich es geregelt bekommen und konnte es zumindest abfotografieren. Zur Dokumentation langt's.

[image]kostenlos bilderhochladen


War damals meine erste Fahrt mit einem Turnuszug. Für 8,50€ nach Rijeka. Und für denselben Betrag zurück nach Dortmund. Seit knapp 20 Jahren will ich da noch den Reisebericht erstellen. Aber das wird wohl nix mehr. Wobei mein Eisenbahnlieblingsfoto auf der Fahrt entstand.

Schöne Grüße von jörg

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Da muss ich leider passen

Bahne aus Leidenschaft, Freitag, 01.11.2024, 21:32 (vor 3 Tagen) @ Der Blaschke

Dieses Motiv habe ich tatsächlich nicht im Angebot. Das scheint mir schon relativ weit unten zu sein und da hatte ich dann langsam genug Bilder und habe lieber die restliche Fahrt ungestört am Fenster genossen. Die tolle Aussicht übers Meer am offenen Fenster hat dann auch komplett für den fehlenden Schlafwagen entschädigt.

Du musst die Atmosphäre aufsaugen.

Der Blaschke, Freitag, 01.11.2024, 10:28 (vor 4 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Hey.

Was n Unsinn, Geld dafür auszugeben, nur um alles zu verschlafen!

Naja, nachts ist es nun mal dunkel. Zugegebenermaßen war ich auch nicht besonders begeistert von der Vorstellung, nachts durch die Alpen zu fahren,

Das ist doch geil. Wenn man oben und mal unten Lichter leuchten und man sich fragt, was für Infrastruktur da beleuchtet wird.

Außerdem geht es ja um die besondere Atmosphäre eines Nachtzuges.

Alle, die abends zustellen, wissen: wir werden die Nacht gemeinsam verbringen. Eine Art Schicksalsgemeinschaft. Das macht Kompromisse erforderlich. Und Kommunikation. Was insofern ja auch spannend ist, als dass das Publikum ja auch etwas spezieller ist. Normale Menschen fahren nicht Nachtzug.

Eine gewisse Entschleunigung stellt sich ein. Auch Eilbedürftige bleiben dem Nachtzug fern.

Und dann fährt man nachts schön piano mit überschaubarem Tempo recht gleichmäßig durch die Nacht zwischen all den Cargoschnecken. Man läßt den Abend ausklingen mit Gesprächen mit den Mitreisenden und der Abteilorganisation. Nachts holt man Essen und Trinken beim SchlafLiegewagenbetreuer und plaudert mit ihm entspannt. Und dann genießt man den beginnenden Morgen, den Sonnenaufgang und freut sich drauf, was der Tag bringen wird.

Die Mitreisenden erwachen, man plaudert noch mal und dann geht wieder jeder seinen Weg.

Das alles ist mit Tagzügen nicht ansatzweise zu vergleichen.

Nur wenn man dann alles verpennt, verpasst man das alles.

Ich hab es mal geschafft, Milano ==> Amsterdam bis auf das Stück Frankfurt - Köln wachzubleiben. Wobei ich kurz vor Basel mich kurz in den Gang gelegt habe. Damals war ich noch jünger und die Zeiten waren andere. Wenn ich heute so wie früher nachts durch den Zug streunere oder am offenen Fenster stünde, würde das wohl Polizei und Sicherheitsbehörden auf den Plan rufen.


Schöne Grüße von jörg

--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)

Schade, dass es so schlecht gelaufen ist

Eingleisigkeit, Donnerstag, 31.10.2024, 12:10 (vor 5 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Hallo Eric,

vielen Dank für den 1. Teil von deinem Reisebericht!
Ich bin in den letzen Jahren dreimal mit der Bahn nach Nordkroatien gefahren: tagsüber mit Regionalzügen Ljubljana - Buzet - Pula, nachts mit dem Kurswagen München - Rijeka und nachts mit dem Hauptzug Augsburg - Zagreb. Es hat jedes Mal wunderbar funktioniert, ich hatte aber auch schon von der großen Unzuverlässigkeit des Rijeka-Schlafwagens gelesen und mich deshalb (und wegen der etwas kürzeren Fahrzeit) für den Weg via Zagreb entschieden.

Wirklich schade, dass einem so eine Umplanung auf Sitzwagen dann die ganze Anreise kaputt macht :(

Deine Einschätzung zu Rijeka kann ich bestätigen. Mag die Stadt auch nicht sehr gern. Burg Trsat ist noch das sehenswerteste dort. Die Bahnstrecke nach Ogulin, die Insel Krk und die Straße entlang der Kvarner Bucht Richtung Plomin sind allerdings traumhaft schön, finde ich. Rijeka ist deshalb aus meiner Sicht immer ein guter Startpunkt für weitere Touren.

Bin gespannt, wie es bei dir noch weiter gegangen ist.

Viele Grüße!
Eingleisigkeit

Schade, dass es so schlecht gelaufen ist

Bahne aus Leidenschaft, Donnerstag, 31.10.2024, 15:34 (vor 4 Tagen) @ Eingleisigkeit

Wirklich schade, dass einem so eine Umplanung auf Sitzwagen dann die ganze Anreise kaputt macht :(

Naja, die Landschaft wurde dadurch nicht weniger schön und ab Ljubljana war ich auch mit dem Abteilwagenrecht zufrieden. Es hätte sicher noch schlimmer kommen können.

Deine Einschätzung zu Rijeka kann ich bestätigen. Mag die Stadt auch nicht sehr gern. Burg Trsat ist noch das sehenswerteste dort. Die Bahnstrecke nach Ogulin, die Insel Krk und die Straße entlang der Kvarner Bucht Richtung Plomin sind allerdings traumhaft schön, finde ich. Rijeka ist deshalb aus meiner Sicht immer ein guter Startpunkt für weitere Touren.

So habe ich Rijeka auch wahrgenommen. Bei mir war es ja auch nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Pula. Die meisten Leute werden von hier weiter nach KRK oder noch weiter Richtung Süden fahren. Meine damalige Mitbewohnerin und ihre Freundinnen, die im Jahr davor den Nachtzug nehmen wollten, sind von dort auch direkt weiter nach Krk. Wenn dann würde man für einen längeren Aufenthalt in der direkten Umgebung von Rijeka wohl eher das benachbarte Opatija wählen.

Hvala!

JanZ, HB, Donnerstag, 31.10.2024, 14:15 (vor 4 Tagen) @ Bahne aus Leidenschaft

Vielen Dank für den Reisebericht! Eine ganz ähnliche Tour habe ich vor zehn Jahren gemacht: https://www.ice-treff.de/index.php?id=302900 Damals hat es deutlich besser funktioniert.

Europa im Schlafwagen erleben

Tobs, Region Köln/Bonn, Samstag, 02.11.2024, 17:34 (vor 2 Tagen) @ JanZ

Hallo in die Runde,

vielen Dank an alle Reiseberichte, insbesondere die in den Nachtzügen*, die doch noch einmal einen besonderen Reiz haben. Problem bei mir ist, dass ich persönlich notfalls auf einen Kaffee am Morgen verzichten könnte (= Frühstück ohnehin), mich wohl mit einer 3er-Sitzbank - als Pritsche - (ggf. auch im Großraum) begnügen würde, ABER die Dusche am Morgen ist einfach unverhandelbar. Während ich beim Bäcker (nach einer Dusche) gern für einen Kaffee anstehe, ist das für eine Dusche indiskutabel. Dann erreiche ich, als jemand der sich ungern festlegen lassen möchte, Dimensionen, die in einem negativen Kosten-Nutzen-Verhältnis münden und lande wieder, dankbar, bei den Berichten. -;)

Btw, sehr geschickt mischt in meinen Augen auch das relativ kleine Ungarn, als Tor zum Balkan, mit. Mit Berlin, werden Hamburg, gar Dänemark und (Süd-)Schweden bedient; ab Stuttgart - auch Dank der KRM - (Frankfurt-) Köln und so zumindest die gesamte Republik erschlossen. Dann tagsüber gern über die rumänische Grenze (Stichwort: Grenzkontrollen in der Nacht) und weiter mit Astra nach Bukarest.

*Dass TD, dessen Reiseberichte ich ebenfalls sehr schätze, auch Nachtzugreisen unternommen hat, ist mir gänzlich entgangen. Sein Buch steht in meinem Regal, neben dem von Thibault Constant, welches sich wiederum Nachtzügen widmet (= die Übersetzung ins Deutsche ist wirklich gelungen). Dessen Videokanal, der hier wohl hinlänglich bekannt sein dürfte, empfehle ich dennoch.

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum