Riedbahn: stufenweise ETCS-Inbetriebnahme (Allgemeines Forum)

bigbug21, Donnerstag, 24.10.2024, 23:22 (vor 235 Tagen)

Hallo zusammen,

per Presseinformation hat die DB heute erstmals konkret über die Inbetriebnahme von ETCS auf der Riedbahn informiert. Demnach soll das für Fahrten auf der Strecke mit über 160 km/h notwendige Zugbeeinflussungssystem im Dezember zunächst zwischen Mannheim-Waldhof (das liegt bei km 9) und Biblis (bei km 28) in Betrieb gehen. Die übrigen Abschnitte (wohl ungefähr bis zum Ende des bisherigen 200-km/h-Bereichs bei km 69) sollen im 2. Quartal 2025 folgen.

Unter Berücksichtigung des Geschwindigkeitseinbruchs in Mörfelden (km 64) von bislang 200 auf bislang 150, zukünftig immerhin nur noch 160 km/h, verbleiben in Summe fast 40 km, in denen ICE zunächst in der Spitze 40 km/h langsamer fahren dürfen als im Endzustand. (Details und weiterführende Verweise siehe Zusammenstellung auf Wikipedia)

Aus langjährigen Er-Fahrungen ist mir noch in Erinnerung, dass bei bestmöglichem Verlauf die Planfahrzeit zwischen den Hauptbahnhöfen Mannheim und Frankfurt am Main auch ohne aktive LZB eingehalten werden konnte, mit LZB (und somit 200 km/h Spitze) bestand eine Fahrzeitreserve von gut zwei Minuten, konnten bei bestmöglichem Verlauf also zwei Minuten Verspätung herausgefahren werden.

Ein Gutteil dieser Reserve wird im Dezember fehlen. Dem entgegen wirkt jedoch die von 90 auf 110 km/h angehobene Geschwindigkeit in der Kurve Biblis, die allein schon wenige Zehntelminuten bringen dürfte, dazu geringfügige Effekte aus dem vorgenannten Bogen Mörfelden sowie eines näher von Süden näher an Biblis herangezogenen 200-km/h-Abschnitts (soweit ETCS anfänglich den Bahnhof Biblis umfasst und nicht etwa schon südlich davon an der Stellwerks- bzw. RBC-Grenze endet). Insgesamt wird der Fernverkehr jedoch mit etlichen Zehntelminuten weniger Fahrzeitreserve unterwegs sein. So zumindest die Lage nach Literatur.

Eine spannende Perspektive sind auch die weiteren Faktoren der Betriebsqualität: Der erwartete, massive verbesserte Anlagenzustand (viel weniger Störungen), drei zusätzliche Überleitstellen und zumindest offenbar einige wenige größere Geschwindigkeiten in Weichen stehen hier bereits zum Fahrplanwechsel auf der Haben-Seite. Dazu kommt auch eine verbesserte Signalisierung, beispielsweise steht nördlich der Bibliser Kurve nun ein neues Hauptsignal, das eine merklich dichtere Zugfolge eines ICE "hinter" einem vorausfahrenden Regionalverkehrszug erlauben sollte (siehe OpenRailwayMap). Einige neue Signale in Frankfurt Stadion, die bereits Mitte 2024 in Betrieb gegangen sind, sorgen dort für dichtere Zugfolgen und dürften ebenfalls zu Verbesserungen der Betriebsqualität beitragen. Eine genauere Einschätzung dürfte möglich werden, wenn (insbesondere durch Beobachtungen im Feld) die OpenRailwayMap auf Stand gebracht wurde.

Auf der Soll-Seite steht freilich, gerade für den Fernverkehr, das zunächst überwiegend noch nicht aktive ETCS, wodurch Züge weniger vorausschauend fahren und öfters der relativ restriktiven Punktförmigen Zugbeeinflussung (500-/1000-Hz-Beeinflussung) unterworfen werden. Auch dürften sich die Systemlaufzeiten durch den Wechsel von Relais- zu Elektronischen Stellwerken merklich verlängern und auch die Laufzeiten von ETCS gegenüber der LZB eher länger sein. Nicht zuletzt kann in Bereichen ohne ETCS sowie von Zügen ohne ETCS-Ausrüstung auch der teils geplante Hochleistungsblock (noch) ebenso wenig genutzt werden wie beispielsweise die (auch) mit ETCS möglichen elementscharfen Geschwindigkeiten.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die runderneuerte Strecke ab Mitte Dezember schlagen wird, gleichwohl zumindest ETCS nur teilweise in Betrieb ist und auch bei der Modernisierung augenscheinlich bei weitem nicht alle Register für mehr Kapazität und Betriebsqualität gezogen wurden.

Viele Grüße
Peter

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unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten

Biblis 90>110 km/h, wie?

ICETreffErfurt, Eisenach, Freitag, 25.10.2024, 04:56 (vor 235 Tagen) @ bigbug21

Mit welchen Maßnahmen hat man eigentlich da die Geschwindigkeit erhöht und warum hat man nicht mehr (bspw. 120) herausholen können?

Biblis 90>110 km/h, wie?

Marvin-GE, NRW, Freitag, 25.10.2024, 09:51 (vor 235 Tagen) @ ICETreffErfurt

Die zulässige Geschwindigkeit in einem Bogen ist abhängig von dem Bogenradius, der Überhöhung und dem Überhöhungsfehlbetrag.
Im Wikipedia Artikel zum Bahnhof Biblis ist die Rede davon, dass die Trassierung um wenige cm verschoben wird.
In einem 1000m Radius mit 100mm Überhöhungsfehlbetrag und keiner Überhöhung dürfen bis zu 90 km/h gefahren werden.
Für 110 km/h wird ein Radius von ca. 1430m benötigt. Für 120 wären es 1.700m
Kleine Geschwindigkeitserhöhungen erfordern eine enorme Vergrößerung des Radius. Bei Verdopplung der Geschwindigkeit muss der Radius viermal so groß sein, damit eine höchstzulässige Querbeschleunigung nicht überschritten wird.

Biblis 90>110 km/h, wie?

numi, Freitag, 25.10.2024, 14:48 (vor 234 Tagen) @ Marvin-GE

Letztendlich wird es um eine Anpassung der Überhöhung und des zulässigen Überhöhungsfehlbetrags gehen.

Die mögliche Gleisüberhöhung hängt von Faktoren wie Bahnübergängen und Weichen ab. Auch führt eine höhere Überhöhung zu einem größeren Instandhaltungsaufwand (je näher man an den Grenzwerten ist, desto häufiger muss die Gleislage korrigiert werden). Wahrscheinlich hat man hier Wege gefunden, die Überhöhung etwas anzupassen.

Ähnlich ist es dann auch beim Überhöhungsfehlbetrag (also der zugelassenen Seitenbeschleunigung). Auch hier gibt es Gründe, warum dieser nicht vollständig ausgenutzt werden kann (z.B. Weichen oder weniger stabile Brücken). Vielleicht hat man auch hier Möglichkeiten gefunden, den Wert zu erhöhen.


Es darf dabei nicht unterschätzt werden, was vor allem bei PZB geführten Zügen eine Beschleunigung von 90 auf 110 km/h bringt. Bei der PZB gibt es das Problem, dass sowohl 80 km/h also auch 90 km/h durch einen 1.000 Hz Magneten überwacht werden. Dieser wird jedoch nur scharf gestellt, wenn die Züge bei der Ankündigung schneller als 15 km/h über der zu erwarteten Geschwindigkeit sind.

Bei 90 km/h gibt es dann also zwei Möglichkeiten. Variante 1 ist, man bremst schon einen Kilometer früher bei der Ankündigung auf < 105 km/h ab. Variante 2 wäre, man nimmt die Beeinflussung mit, bremst dann aber nicht nur auf 90 km/h sondern auf < 85 km/h. In beiden Fällen ist der Fahrzeitverlust also deutlich größer als man es vermuten würde. Hier wird das nochmal gut erklärt (Fall 3) https://de.wikipedia.org/wiki/Geschwindigkeitspr%C3%BCfabschnitt

Zur Trassierung der Kurve Biblis

bigbug21, Samstag, 02.11.2024, 22:09 (vor 226 Tagen) @ Marvin-GE
bearbeitet von bigbug21, Samstag, 02.11.2024, 22:09

Hallo Marvin-GE,

[...]
In einem 1000m Radius mit 100mm Überhöhungsfehlbetrag und keiner Überhöhung dürfen bis zu 90 km/h gefahren werden.
Für 110 km/h wird ein Radius von ca. 1430m benötigt. Für 120 wären es 1.700m
Kleine Geschwindigkeitserhöhungen erfordern eine enorme Vergrößerung des Radius. Bei Verdopplung der Geschwindigkeit muss der Radius viermal so groß sein, damit eine höchstzulässige Querbeschleunigung nicht überschritten wird.

Der Bogen Biblis liegt, wie viele Bögen im Netz, in Überhöhung. In Weichen (mit beweglicher Herzstückspitze) sind hier per se 130 mm Überhöhung zulässig. Dazu kommen 120 mm Überhöhungsfehlbetrag. Damit könnte 110 km/h in einem Radius von rund 570 m gefahren werden. Für 120 km/h wären es 680 m.

Noch größer wären die Spielräume, wenn es gelänge, die drei im Bogen liegenden Weichen in die anschließenden Geraden zu schieben. Würden die Spielräume für Überhöhung (170 mm auf Schotter) und Überhöhungsfehlbetrag (150 mm) ausgeschöpft, könnten in einem Radius von rund 570 m könnte dann (mit ETCS) 125 km/h gefahren werden, bei 680 m Radius 135 km/h.

In Biblis bestehen augenscheinlich, wie zuvor geschrieben, erhebliche Spielräume, insbesondere den Bogen des Richtungsgleises nach Frankfurt, auf den Flächen nicht mehr genutzter Gleise zu weiten.

Viele Grüße
Peter

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unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten

Biblis 90>110 km/h, wie?

Arctocebus, Freitag, 25.10.2024, 18:07 (vor 234 Tagen) @ ICETreffErfurt

gab es eigentlich in 75 Jahren (Jubiläum!) Deutscher (Bundes-)Bahn einmal Überlegungen, diese raumbedingte Langsamfahrstelle ggf. durch Untertunnelung zu beseitigen? Also zumindest Planungen, wenn auch (bisher) nie umgesetzt?

Kurve Biblis: Spielräume für mehr als 110 km/h erkennbar

bigbug21, Freitag, 25.10.2024, 22:28 (vor 234 Tagen) @ Arctocebus
bearbeitet von bigbug21, Freitag, 25.10.2024, 22:30

gab es eigentlich in 75 Jahren (Jubiläum!) Deutscher (Bundes-)Bahn einmal Überlegungen, diese raumbedingte Langsamfahrstelle ggf. durch Untertunnelung zu beseitigen? Also zumindest Planungen, wenn auch (bisher) nie umgesetzt?

Der Wikipedia-Artikel nennt kurz frühere Überlegungen für eine Geschwindigkeitserhöhung auf 110 km/h, die nun offenbar umgesetzt wurde bzw. wird. Daneben gab es Überlegungen für eine großräumige Umfahrung des Ortes, die nicht umgesetzt wurden.

Bemerkenswert ist auch, dass es durchaus noch Spielräume gibt bzw. gäbe, mindestens den Radius im Richtungsgleis nach Frankfurt erheblich zu weiten, indem der Bogen nach innen geweitet und dabei nicht mehr genutzte Gleise überbaut werden (siehe OpenRailwayMap). Auf diesen Gleisen liegt momentan wohl eine Baustelleneinrichtungsfläche, teils wurden diese Gleise auch durch Oberleitungsmasten und Lärmschutzwände überbaut. Da dies größere Änderungen (seitliche Verschiebung der Gleislage um wenige Meter?) nach sich gezogen hätte, wäre dafür wohl ein Planrechtsverfahren (Planfeststellungsverfahren?) erforderlich gewesen.

Es würde mich nicht wundern, wenn die Kurve zumindest mit etwa 130 bis 140 km/h durchfahrbar wäre, zumindest das Gleis "Richtung Frankfurt".

Viele Grüße
Peter

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unterwegs für freie Eisenbahn-Geodaten

Danke für die gut geschriebene Info! Owt.

bendo, Freitag, 25.10.2024, 10:53 (vor 235 Tagen) @ bigbug21

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Biblis

sflori, Freitag, 25.10.2024, 20:02 (vor 234 Tagen) @ bigbug21
bearbeitet von sflori, Freitag, 25.10.2024, 20:04

Als ehem. Waldhoferaner ein großes Danke für die Infos aus der alten Heimat.

Die 110 km/h sind für mich ja das Highlight. Hatte ich irgendwie vorher nicht mitbekommen. Gibts jetzt Achterbahn aufgrund der großen Überhöhung in Biblis? Hammer! Bin gespannt.

@numi: Die meisten Lokführer dürften bislang auf unter 105 km/h gebremst haben vor dem 1000er. Dadurch wird der Vorteil der 110 km/h dann nochmal größer.

@Arctocebus: Ich hab mir die Frage auch schon gestellt, aber wenn ich mir das Luftbild anschaue, sehe ich da wenig Optionen, ohne viel abzureißen. Außerdem solls ja eh die NBS geben. Da wird sich ein Tunnel nicht rentieren. Außerdem würden mir dann die ganzen Seen da in der Ecke Angst machen...
https://maps.app.goo.gl/SdnMe4iyQejdiRb3A


Bye. Flo.

Biblis

TEE Rheingold, Freitag, 25.10.2024, 23:07 (vor 234 Tagen) @ sflori

Ich glaube nicht, dass es in den nächsten 15 Jahren eine NBS Frankfurt Mannheim gibt. Davon wird seit 15-20 Jahren gesprochen.
In Schifferstadt wurde eine Umgehung gebaut, dort fahren kaum (noch) IC/EC/ICE/TGV...Tendenz eher fallend.
Wäre es nicht möglich gewesen, eine schnelle Umfahrung (für 160 bis 200 km/h) östlich von Biblis im Bereich der B42 zu bauen? Das wäre schon vor 50 Jahren sinnvoll gewesen mit Einführung des IC.
Dort fahren doch rund 3 ICE/TGV pro Richtung und Stunde zwischen 6 und 22h...manchmal auch Umleiter von Mainz nach Mannheim.
Bezogen auf die Kosten pro Minute Fahrzeit vermutlich noch relativ günstig im Vergleich mit anderen Projekten.

Biblis

sflori, Samstag, 26.10.2024, 13:32 (vor 234 Tagen) @ TEE Rheingold

Wäre es nicht möglich gewesen, eine schnelle Umfahrung (für 160 bis 200 km/h) östlich von Biblis im Bereich der B42 zu bauen? Das wäre schon vor 50 Jahren sinnvoll gewesen mit Einführung des IC.

Möglich wird das schon sein, auch wenn ich die Trassierung -wie gesagt- für schwierig halte. Sinnvoll sowieso. Aber Finanzierung wirds dafür nur geben, wenn die NBS beerdigt wird.


Bye. Flo.

Biblis

Holger2, Samstag, 26.10.2024, 19:03 (vor 233 Tagen) @ sflori

Wobei man hier sagen muss, dass es das Problem schon seit mindestens 1979 gibt. Dazu gibt es in Biblis noch zwei Bahnübergänge, während mir in ganz Baden-Württemberg an keiner vertakteten ICE - Strecke auch nur ein Bahnübergang einfallen würde. Und letztlich könnte man mit der Kurve im Süden ja schon noch weiter ausholen, wenn man denn bereit wäre dafür zu zahlen

Biblis

PhilippK, Samstag, 26.10.2024, 19:35 (vor 233 Tagen) @ Holger2

während mir in ganz Baden-Württemberg an keiner vertakteten ICE - Strecke auch nur ein Bahnübergang einfallen würde.

Du vergisst die legendäre Anrufschranke in Beimerstetten. Daneben biete ich mal Weingarten, Bruchsal und Forchheim. Und auf dem Ast nach Kehl gibt's auch ein paar.

Gruß, Philipp

Was macht die Anrufschranke in Beimerstetten "legendär"?

Holger2, Montag, 28.10.2024, 16:39 (vor 231 Tagen) @ PhilippK

- kein Text -

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

ffz, Sonntag, 27.10.2024, 08:28 (vor 233 Tagen) @ Holger2

Hallo,

es gibt durchaus einige Bahnübergänge an Vertakteten ICE/TGV Strecken in Baden-Württemberg.

Ich versuche mal eine vollständige Liste:

zwischen Rastatt und Karlsruhe:

Am Brunnestück auf der Strecke über Ettlingen-West

Bü Mörsch beim Abzweig Bashaide

2 Bü in Durmersheim

Zwischen Karlsruhe und Bruchsal:

Bei Durlach

In Weingarten

In Bruchsal

Zwischen Westerstetten und Beimerstetten

Die berühmte Anrufschranke

Zwischen Appenweier und Kehl

In Neumühl

2 in Kork

L95

In Legelshurst

3 Feldwegübergänge

Wenn man noch die IC/EC Linien dazu nehmen würde, würde die Liste ziemlich endlos werden, da es auf den Linien 61, 87 und 99 (da liegt nur der Abschnitt zwischen der Illerbrücke bei Buxheim und Wangen in Baden-Württemberg) nicht gerade wenige Bahnübergänge gibt.

Immerhin kann sich Baden-Württemberg damit "rühmen" eines der letzten Bundesländer, wenn nicht sogar das letzte Bundesland, zu sein dass mit Durmersheim an einer ICE-Strecke und Güterverkehrsmagistrale noch zwei deutlich über 100 Jahre alte Mechanische Stellwerke im Angebot hat. Es gibt zwar in Hanau und Rüsselsheim in Hessen auch noch Formsignale, allerdings sind es dort Elektromechanische Stellwerke aus den 1940er bzw 1950er Jahren.

Gruß

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 27.10.2024, 14:15 (vor 232 Tagen) @ ffz

Immerhin kann sich Baden-Württemberg damit "rühmen" eines der letzten Bundesländer, wenn nicht sogar das letzte Bundesland, zu sein dass mit Durmersheim an einer ICE-Strecke und Güterverkehrsmagistrale noch zwei deutlich über 100 Jahre alte Mechanische Stellwerke im Angebot hat. Es gibt zwar in Hanau und Rüsselsheim in Hessen auch noch Formsignale, allerdings sind es dort Elektromechanische Stellwerke aus den 1940er bzw 1950er Jahren.

Von Marienhafe über Riesa bis Regensburg Ost gibts davon noch genug...

--
Weg mit dem 4744!

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

Arctocebus, Montag, 28.10.2024, 11:34 (vor 232 Tagen) @ ffz

Danke für dein beeindruckendes Detailwissen!

Unfassbar, ein 100 Jahre altes mechanisches Stellwerk. Wurde über Jahrzehnte vergessen zu modernisieren?

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

EK-Wagendienst, EGST, Montag, 28.10.2024, 12:04 (vor 232 Tagen) @ Arctocebus

Danke für dein beeindruckendes Detailwissen!

Unfassbar, ein 100 Jahre altes mechanisches Stellwerk. Wurde über Jahrzehnte vergessen zu modernisieren?

Wieso das funktioniert doch,
und seit es die Überlegungen gibt die Strecke um/auszubauen, wird halt nichts mehr modernisiert, da es dann einen Neubau gibt.

Wieviel Jahrzehnte ist der Ausbau nun schon beschlossene Sache?

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

AlbertP, Ulm, Montag, 28.10.2024, 13:20 (vor 232 Tagen) @ Arctocebus
bearbeitet von AlbertP, Montag, 28.10.2024, 13:21

Stellwerke.info: Geplante ABN 2026. Als Grund für die Verzögerung wird die "Bahnsteigsituation" gegeben, also der Zugang nach Bahnsteig 2/3 über die Gleise.

Stw 1: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=1497
Stw 2: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=1498
ESTW: https://stellwerke.info/stw/stw.php?id=886

Gerade außerhalb Baden-Württemberg gibt es einen solchen Bahnsteigzugang auf einer ICE-Strecke noch in Nersingen. Der Stellwerk dort ist aber schon ein Spurplanstellwerk.

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

Arctocebus, Montag, 28.10.2024, 13:25 (vor 232 Tagen) @ AlbertP
bearbeitet von Arctocebus, Montag, 28.10.2024, 13:26

Wo liegt das Problem bezogen auf die Ausführung des Stellwerks? Was hat das mit Zugang zu Bahnsteig 2/3 zu tun?

Problem eines Reisendenüberwegs im ESTW

michael_seelze, Montag, 28.10.2024, 17:38 (vor 231 Tagen) @ Arctocebus

Wo liegt das Problem bezogen auf die Ausführung des Stellwerks? Was hat das mit Zugang zu Bahnsteig 2/3 zu tun?

Wenn man kein Personal vor Ort mehr hat, um auf den Reisendenüberweg zu schauen, bräuchte man eine "Fernüberwachung", die Geld kostet und je nach (verfügbarer) Bauform dazu geeignet ist, die Belastung des ESTW-Fdl unnötig zu steigern.

Auch hemmt so ein Reisendenüberweg die betriebliche Flexibilität.

Problem eines Reisendenüberwegs im ESTW

Arctocebus, Dienstag, 29.10.2024, 13:11 (vor 231 Tagen) @ michael_seelze

Wenn man kein Personal vor Ort mehr hat, um auf den Reisendenüberweg zu schauen, bräuchte man eine "Fernüberwachung", die Geld kostet und je nach (verfügbarer) Bauform dazu geeignet ist, die Belastung des ESTW-Fdl unnötig zu steigern.

Fernüberwachung? Wie wäre es, wenn in 2024 Bahnsteige einfach barrierefrei und ohne Gleisquerung erreicht werden könnten?

Problem eines Reisendenüberwegs im ESTW

EK-Wagendienst, EGST, Dienstag, 29.10.2024, 20:41 (vor 230 Tagen) @ Arctocebus

Wenn man kein Personal vor Ort mehr hat, um auf den Reisendenüberweg zu schauen, bräuchte man eine "Fernüberwachung", die Geld kostet und je nach (verfügbarer) Bauform dazu geeignet ist, die Belastung des ESTW-Fdl unnötig zu steigern.


Fernüberwachung? Wie wäre es, wenn in 2024 Bahnsteige einfach barrierefrei und ohne Gleisquerung erreicht werden könnten?

ist man halt früher nicht dazu gekommen, jetzt wird es ja geändert,
aber hier dreht man sich nun im Kreis.

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

AlbertP, Ulm, Montag, 28.10.2024, 17:39 (vor 231 Tagen) @ Arctocebus
bearbeitet von AlbertP, Montag, 28.10.2024, 17:44

Solche ebenerdige Bahnsteigzugänge werden meist vom Fdl vor Ort gesichert.
Ich sehe gerade, dass der Fdl in diesem Fall nicht am Bahnsteig sitzt, und es also anders gelöst sein muss, aber die einzelne Schranke die ich auf Fotos vom Bahnhof sehe dürfte wohl eine alte Anlage sein, die mit ESTW nicht unbedingt vereinbar ist oder bei Umbauten noch zugelassen.

Ob die Technik vor Ort mechanisch ist, ist dann nicht relevant. Sie muss halt bleiben so wie sie ist.

Bahnübergänge an ICE Strecken in BaWü

Holger2, Montag, 28.10.2024, 18:21 (vor 231 Tagen) @ ffz

Vielen Dank für die Auflistung.

Ergänzend sollte man vielleicht noch sagen, dass die Strecke Appenweier - Kehl natürlich nicht zum ursprünglichen IC79 - Kernnetz gehört hat - hier sind noch vor 10 Jahren deutlich weniger Züge gefahren, als heute.

Auch die Strecke über Ettlingen West, oder die Strecke von Karlsruhe über Bruchsal nach Heidelberg gehört natürlich nicht zum traditionellen Kernnetz.

Somit bleiben dann noch die Schranken
bei Beimerstetten - Derzeit wird eine Umgehung um Beimerstetten geplant - bleibt zu hoffen, dass diese Schranke danach der Vergangenheit angehört. Ich muss ehrlich sagen, sie ist mir noch nie aufgefallen.
und rund um Durmersheim, die dann gem. jetziger Planung in ein bis zwei Jahren auch der Vergangenheit angehören werden.

Aber natürlich ist jede Schranke an einer Hauptstrecke eine Schranke zuviel. Und da ist natürlich auch in BW noch sehr viel zu machen. Mir fällt allerdings auf, dass gerade in Hessen noch sehr viele Schranken an den wichtigsten deutschen Hauptmagistralen zu finden sind.

Erwähnt sei noch der BÜ in Kleinsteinbach bei Karlsruhe, wo ein Richter in seiner unergründlichen Weisheit entschieden hat, dass Züge auf 30km/h abbremsen müssen. Grund hierfür war ein schwerer Unfall im Jahre 2006, aufgrund Rotlichtverstoß eines Busfahrers. Die Gemeinde torpediert seit mittlerweile 10 Jahren eine Lösung.

Holger

Biblis

AlbertP, Ulm, Montag, 28.10.2024, 08:55 (vor 232 Tagen) @ Holger2

Von den drei Bahnübergängen in Biblis wird die nördlich des Bahnhofs mit der Riedbahnsanierung rückgebaut.

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