Was läuft am Knoten Köln Hbf eigentlich falsch? (Erlebnis)

Ich saß gestern um Mitternacht in Köln Hbf am Gleis 4 (Mitternacht vom 24. auf den 25.09.) und kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Ich komme nur ca. einmal alle drei Monate dorthin, um jemanden wegzubringen, abzuholen oder selbst abzufahren.

Mir bot sich gestern folgendes Bild:
Gleis 5-9 sind wegen Bauarbeiten längere Zeit gesperrt. Der gesamte Verkehr Richtung Aachen/Bonn wird über Gleis 1 und Gleis 4 abgewickelt. Der Verkehr Richtung Deutz über Gleis 2 und Gleis 3.
Ich stand von 23:55 Uhr bis 0:40 Uhr am Gleis 4 und wartete auf die Ankunft der Person, die ich abholen wollte; in dieser Zeit sind neben den verspäteten Planzügen bestimmt vier bis sechs leere Personenzüge am Gleis 4 vorbeigeschleust worden. Jeder dieser eigentlich durchfahrenden Züge stand 3-10(!) min nutzlos am Gleis und fuhr einfach nicht ab. Sämtliche Züge lt. Fahrplan hatten mind. 30min Verspätung.

Was ist das für eine Abfertigung der Züge? Wer plant und koordiniert das so? Ist das Infrastruktur-bedingt nicht anders möglich oder liegt es an den Leuten?

Wenn ich mal selbst dort abfahre, verstehe ich ebenso wenig, wieso die Züge nicht schneller abgefertigt werden und sie quasi nie im angegeben Bahnsteigabschnitt stehen. Da steht am Anzeiger, dass der Zug im Abschnitt A-C hält, es kommt die Durchsage, dass der Zug in Abschnitt D-G hält, alle Leute laufen zu D-G und der Zug hält am Ende in A-C und alle laufen wieder zurück. Wieso ist man nicht in der Lage, das besser umzusetzen?

Und last but not least: Warum werden nicht mehr Züge in Köln Hbf oder Deutz gebrochen? Wegen des enormen Fahrgastwechsels und der vielen Verspätungen spricht das aus meiner Sicht für ein Brechen wie im Hamburger Hbf. Also zwei Züge kommen aus unterschiedlichen Richtungen am gleichen Gleis an und fahren nach 20min zurück. Wurde das mal praktiziert oder darüber nachgedacht?

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Und last but not least: Warum werden nicht mehr Züge in Köln Hbf oder Deutz gebrochen? Wegen des enormen Fahrgastwechsels und der vielen Verspätungen spricht das aus meiner Sicht für ein Brechen wie im Hamburger Hbf. Also zwei Züge kommen aus unterschiedlichen Richtungen am gleichen Gleis an und fahren nach 20min zurück. Wurde das mal praktiziert oder darüber nachgedacht?

...weil das noch mehr Gleise (oder knappe Kapazitäten auf der Hohenzollernbrücke) braucht? Selbst wenn der Fahrgastwechsel mal 5 Minuten dauert, wäre das immer noch schneller als 20 min.

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Weg mit dem 4744!

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Und last but not least: Warum werden nicht mehr Züge in Köln Hbf oder Deutz gebrochen? Wegen des enormen Fahrgastwechsels und der vielen Verspätungen spricht das aus meiner Sicht für ein Brechen wie im Hamburger Hbf. Also zwei Züge kommen aus unterschiedlichen Richtungen am gleichen Gleis an und fahren nach 20min zurück. Wurde das mal praktiziert oder darüber nachgedacht?

...weil das noch mehr Gleise (oder knappe Kapazitäten auf der Hohenzollernbrücke) braucht? Selbst wenn der Fahrgastwechsel mal 5 Minuten dauert, wäre das immer noch schneller als 20 min.

Zu Köln fällt mir als erstes immer ein:

- Kölscher Klüngel und es ist schon immer jut gegangen ...

na ja, bin ja auch Westfale und kein Rheinländer

Aber jetzt mal im Ernst: Mittlerweile lebe ich bei Bremen. Bin also öfter mal in Bremen oder Hamburg.

Zu Bremen: Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Gleisbelegung in Bremen in Hannover ausgewürfelt wird.

Zu Hamburg: Viel zu wenig Platz für so viele Züge. 4 Bahnsteiggleise für Richtung Hannover und Bremen und Richtung Norden nach Flensburg RE / Fernverkehr. Dieses Brechen, alles erscheint mir recht überstrapaziert. Metronom von Lüneburg/ Uelzen weiter nach Wenden Richtung Bremen. Dieses Fahrplankonstrukt bei Verspätung echt schwierig, wird sofort über schwierig, diese vier Gleise zu disponieren.

146 mit 7 Dostos dürfte wohl das max. in Hamburg bei geteilten Bahnsteigen sein. Oder 2 Vierteiler RE Richtung Kiel/ Flensburg.

Jetzt stellt euch mal vor, jemand käme auch die Idee, Züge mit 10 Dostos zu fahren. Das Konzept würde in Hamburg scheitern.

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Jetzt stellt euch mal vor, jemand käme auch die Idee, Züge mit 10 Dostos zu fahren. Das Konzept würde in Hamburg scheitern.

Es wurden ja in Hamburg Züge gekürzt, um die Doppelbelegungen umsetzen zu können. Metronom fuhr ja durchaus schon mit mehr als sieben Dosto. Die (eigentlich besseren) Durchbindungen scheiterten damals mW an verschiedenen Fahrplanlagen und zu verschiedenen benötigten Kapazitäten.

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Weg mit dem 4744!

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Hallo,

derzeit läuft einiges falsch und nicht nur in Köln. Hier ein Beispiel von heute:

ICE692 verlässt Ulm um 08:09 mit 11 Minuten Verspätung, durchfährt Wendlingen (eingleisige Strecke davor) somit erst um 08:29.
Der IRE200 kann somit erst um 08:30 in Wendlingen abfahren und erreicht Ulm erst um 08:56.
Der nachfolgende ICE 717 nach München kann dann aufgrund Zugfolge Ulm erst um 09:00 erreichen,
dort blockiert er dann das Gleis 2 für den nachfolgenden RJX 897 nach Bregenz, der das gleiche Gleis benutzt und erst um 09:06 einfahren und um 9:08 abfahren kann.
Aufgrund der Zugfolge kann die nachfolgende RS2 erst um 09:12 mit +7 abfahren.
Da der nachfolgende IRE 3 darum in Laupheim West aufläuft, wird die RS2 dort überholt. Aufgrund irgendeiner kurzfristigen / falschen Entscheidung muss der IRE 3 allerdings über das Nebengleis fahren (dadurch wird er den nächsten Halt Biberach dann trotzdem ebenfalls mit +7 erreichen, die Überholung hat also nichts gebracht).
Die RS2 verlässt dann Laupheim mit +16 und wird dann aufgrund der Signalabstände weiter ausgebremst - Ankunft in Biberach dann mit +21

Das zeigt, dass die Züge einfach viel zu dicht getaktet sind und es nicht ausreichend Puffer gibt - Dadurch wirkt sich in diesem Fall eine Verspätung auf 6 nachfolgende Züge aus, ohne dass die Verspätung abgebaut werden können. Dazu kommen dann noch Fehlentscheidungen, die sicherlich auch nicht immer vermieden werden können.

Holger

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Hallo Holger,

ich verstehe das gerade nicht so ganz.

Ist der IRE schneller in seiner Höhstgeschwindigkeit oder hat der weniger Halte? Sonst macht es doch keinen Sinn.

Bin heute mit dem RE von Bremerhaven nach Bremen gefahren. Hg 140 bis 160. Einzigr Halt Osterholz-Scharmbeck. Bahnhöfe oft ca. 5 km auseinander. Nicht zwischen allen Bahnhöfen gibt es Streckenblockunterteilung..

Lunestedt Halt erwarten, in Stubben dann fast leeren Containerzug mit Cago Lok überholt, ging gut bis Ritterhude, wieder Halt erwarten, wieder min. 1, wenn nicht sogar 2 Containerzüge vor uns. Von Ritterhude bis Bremen-Walle an jedem Vorsignal zwei gelbe.

Trotz allem, in Bremen an +3. Also alles im Rahmen. Auch Güterzüge müssen fahren.

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Hallo Holger,

ich verstehe das gerade nicht so ganz.

Ist der IRE schneller in seiner Höhstgeschwindigkeit oder hat der weniger Halte? Sonst macht es doch keinen Sinn.

natürlich, der IRE hält nur in Ulm Hbf und in Biberach, der RS2 hält an jeder Gießkanne, also noch zusätzlich in Donautal, Erbach, Laupheim, Schemmerberg und Warthausen.

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