EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein (Allgemeines Forum)

Waldbahn, Samstag, 23.03.2024, 16:31 (vor 297 Tagen)
bearbeitet von Waldbahn, Samstag, 23.03.2024, 16:32

Hallo

private Fernverkehrs Anbieter beklagen immer wieder, dass deren Tickets nicht über den DB Navigator buchbar sind. Bisher wird nur die reine Fahrplanauskunft über den Navigator angeboten.

ES schaltet nun das Kartellamt ein:
«Es wäre überhaupt kein technischer Aufwand, auch unsere Fahrten auf den digitalen Plattformen der Bahn anzubieten», sagte Mitgründer Elmer van Buuren der Deutschen Presse-Agentur. Dem Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn müsse daran gelegen sein, den Bahnverkehr in Deutschland als Ganzes voranzubringen und nicht nur die Angebote des eigenen Unternehmens. «Wenn der Bund eine Bahn besitzt mit einer Verkaufsplattform, die so bekannt ist wie der DB-Navigator, dann ist die sehr geeignet dafür, diesen Wandel Richtung Zug mitzugestalten.»
In Belgien und Tschechien seien die ES-Tickets bereits auf den Plattformen der dominierenden Bahn-Anbieter zu kaufen. Doch trotz jahrelanger Gespräche verwehre die Bahn weiter einen Vertrieb der Konkurrenz-Tickets. European Sleeper werde sich deshalb in den kommenden Wochen mit einem Brief an das Kartellamt wenden, kündigte van Buuren an. Die Behörde solle prüfen, ob die Bahn ihre Haltung nicht aufgeben müsse.

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Gruß
Waldbahn

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

Stubenqualm, Samstag, 23.03.2024, 18:48 (vor 297 Tagen) @ Waldbahn

Hat denn ES mit der DB die Höhe der Provision ausgehandelt?

Provision

sflori, Samstag, 23.03.2024, 19:15 (vor 297 Tagen) @ Stubenqualm
bearbeitet von sflori, Samstag, 23.03.2024, 19:19

Hat denn ES mit der DB die Höhe der Provision ausgehandelt?

Mir fällt jetzt so spontan in Deutschland kein Produkt/Dienstleistung ein, wo eine gemeinsame Verkaufsplattform für alle Anbieter vorgesehen ist. Gibts das bei Bus, Strom, Wasser, Versicherungen, Post?

Die Bahn ist vielleicht ein Spezialfall, da eben die meisten Nutzer auf bahn.de gehen, um eine Zugfahrt zu buchen. Dabei steht aber die BAHN im Vordergrund und nicht die DB AG. Man könnte da nun mit "Monopol" usw kommen. Daher zeigen sie die anderen Anbieter an und nennen Buchungsmöglichkeiten.

Der nächste Schritt wäre, das Buchungssystem in ein mandanten-fähiges Verkaufssystem umzustellen, in das Flix, ES usw. ihre eigenen Angebot einspielen können. Die DB AG würde dann die Plattform betreiben, Zahlungsabwicklung machen und die Tickets erstellen. Wenn ich das mit Amazon, eBay vergleiche, würde ich hier branchenüblich mit 15-20 % Provision rechnen.

Und wenn ich das wiederum mit den Margen der EVUs vergleiche, komme ich zu dem Schluss, dass man dann doch lieber den Gratis-Verweis auf die eigene Plattform nutzt und weiterhin keine Provision zahlt.


Bye. Flo.

Provision

Stubenqualm, Samstag, 23.03.2024, 19:20 (vor 297 Tagen) @ sflori

Aber man hatte kostenlose Werbung durch die angedrohte KLage. Wer außer uns kannte ES?

Man könnte sich an check24 angliedern

Waldbahn, Samstag, 23.03.2024, 19:22 (vor 297 Tagen) @ sflori

Hi

man könnte sich an die Plattform check24 für alle angliedern. Schließlich gibt's da auch eine Plattform für Flüge, Versicherung, Strom etc. Die Idee scheint bei dem Produkt Bahn bisher kaum jemand gehabt zu haben.

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Gruß
Waldbahn

Trainline?

MC_Hans, 8001376, Samstag, 23.03.2024, 20:13 (vor 297 Tagen) @ Waldbahn

- kein Text -

fromAtoB, omio.. Rome 2 Rio

Henrik, Samstag, 23.03.2024, 20:52 (vor 297 Tagen) @ Waldbahn

- kein Text -

Provision

sibiminus, Samstag, 23.03.2024, 19:24 (vor 297 Tagen) @ sflori

Hat denn ES mit der DB die Höhe der Provision ausgehandelt?


Mir fällt jetzt so spontan in Deutschland kein Produkt/Dienstleistung ein, wo eine gemeinsame Verkaufsplattform für alle Anbieter vorgesehen ist. Gibts das bei Bus, Strom, Wasser, Versicherungen?

Das Bundeskartellamt hat in den vergangenen Jahren mehrfach Entscheidungen gegen die DB und ihren Vertrieb getroffen. Thematisiert war wimre auch der Drittvertrieb auf bahn.de.

Linktipps dazu: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2016/24_05_201...
https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2023/28_06_202...

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"Diese Preise sorgen dafür, daß die Bahn an anderer Stelle immer mehr rationalisieren und einsparen wird. Nicht oben in den Höhenluftbüros, nein, unten an der Basis auf dem Bahnsteig oder im Zug. Am Fahrkartenschalter. Bei den Ansagen." ~ Alibizugpaar

Provision

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 06:01 (vor 296 Tagen) @ sflori

Der nächste Schritt wäre, das Buchungssystem in ein mandanten-fähiges Verkaufssystem umzustellen, in das Flix, ES usw. ihre eigenen Angebot einspielen können. Die DB AG würde dann die Plattform betreiben, Zahlungsabwicklung machen und die Tickets erstellen. Wenn ich das mit Amazon, eBay vergleiche, würde ich hier branchenüblich mit 15-20 % Provision rechnen.

Und wenn ich das wiederum mit den Margen der EVUs vergleiche, komme ich zu dem Schluss, dass man dann doch lieber den Gratis-Verweis auf die eigene Plattform nutzt und weiterhin keine Provision zahlt.

Was zahlt die DB nochmal ihren Agenturen? Im Bereich Automat liegt das mW - je nach Standort - bei 1 bis 3 Prozent (Zahlungsabwicklung komplett durch die Fremdbahn), beim pbV reden wir über Null (Kreditkartenzahlungsabwicklung durch die DB, alles andere durch die Agentur), wenn nicht irgendwelche Beauftragungen durch EVU erfolgen. Das würde ich hier eher als Branchenüblich ansetzen.

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Weg mit dem 4744!

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

tom66, Samstag, 23.03.2024, 22:16 (vor 297 Tagen) @ Waldbahn

Finde ich gut, kann ich dann auch bald bei Flixtrain und anderen privaten Anbietern auf deren Homepages und Apps DB-Tickets kaufen? :-)

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

Stubenqualm, Samstag, 23.03.2024, 22:39 (vor 297 Tagen) @ tom66

Das wird bestimmt nichts, denn dann könnten dir ja direkt ein Ticket ausstellen, wenn deren Zug ausfällt.

Schweiz

Alter Köpenicker, BSPF, Sonntag, 24.03.2024, 05:50 (vor 296 Tagen) @ Stubenqualm

Wie ist das denn in der Schweiz mit den vielen kleinen Bahngesellschaften neben der SBB geregelt? Dort kann man doch bei jeder Bahngesellschaft durchgehende Fahrkarten kaufen, auch wenn andere Bahngesellschaften an der Reise beteiligt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dort großartig Provisionen hin- und hergeschoben werden. Ähnlich funktioniert es doch auch bei uns im Nahverkehr, wenn andere Bahnen beteiligt sind. Warum sollte das im deutschen und auch im europäischen Fernverkehr nicht funktionieren? Letztlich fehlt es doch nur am Willen.

Schweiz

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 06:03 (vor 296 Tagen) @ Alter Köpenicker

Wie ist das denn in der Schweiz mit den vielen kleinen Bahngesellschaften neben der SBB geregelt? Dort kann man doch bei jeder Bahngesellschaft durchgehende Fahrkarten kaufen, auch wenn andere Bahngesellschaften an der Reise beteiligt sind. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dort großartig Provisionen hin- und hergeschoben werden. Ähnlich funktioniert es doch auch bei uns im Nahverkehr, wenn andere Bahnen beteiligt sind. Warum sollte das im deutschen und auch im europäischen Fernverkehr nicht funktionieren? Letztlich fehlt es doch nur am Willen.

Im deutschen SPNV werden Provisionen, gestaffelt nach Vertriebsweg, gezahlt.

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Schweiz

JanZ, HB, Sonntag, 24.03.2024, 10:42 (vor 296 Tagen) @ Alter Köpenicker

Nein, es fehlt an einer rechtlichen Grundlage. Beim deutschen und vermutlich auch beim Schweizer SPNV handelt es sich um bestellten Nahverkehr, daher entscheiden letztlich die Aufgabenträger, wo welche Fahrkarten verkauft werden müssen. DB FV ist dagegen in seinen unternehmerischen Entscheidungen völlig frei und muss daher keine Fahrkarten der Konkurrenz verkaufen. Dass der Navigator, wie weiter unten geschrieben, ein Produkt von DB FV ist, halte ich dabei für einen entscheidenden Webfehler.

Deutschland

Elefant01, Sonntag, 24.03.2024, 13:55 (vor 296 Tagen) @ JanZ

Hallo JanZ,

im Moment ist es wohl so, dass der DB Navigator von der DB Vertrieb GmbH angeboten wird, die ihrerseits 100%-ige Tochter der DB AG ist. Die DB AG ist im Fernverkehr in Deutschland Quasimonopolist. Deshalb ist sie in ihren unternehmerischen Entscheidungen nicht so frei wie man denkt, sondern sie muss stets so handeln, dass Mitbewerber nicht benachteiligt werden.

Deshalb könnte es durchaus denkbar sein, dass sie auf einer Plattform, die ihrerseits alle möglichen Tickets verkauft (Bus, alle Nahverkehre, Fähren usw.), auch die Tickets der Mitbewerber anbieten muss.

Wie bereits oben geschrieben könnte es aber sein, dass die DB AG argumentiert, dass sie keine eigenen Nacht-Schlafwagenzüge betreibt und deshalb solche anderer Anbieter auch nicht verkaufen muss. Das stünde aber z.B. im Widerspruch zum Verkauf der Angebote der ÖBB.

Daran sieht man erneut, dass manche Dinge sich nur bedingt marktwirtschaftlich regeln lassen. Der Eigentümer Deutschland könnte aber z.B. DB Vertrieb ausgliedern und verpflichten, alle Tickets für alle Verkehre anzubieten. Das hätte für den Kunden gewiss Vorteile.

Aber: die Mühlen der Justiz mahlen langsam und das Verkehrsministerium sitzt im bahntechnisch bestens erschlossenen Berlin, da ist der Leidensdruck nicht so groß, dass sich die Dinge schnell ändern.

Viele Grüße

ELEFANT01

Deutschland

EK-Wagendienst, EGST, Sonntag, 24.03.2024, 14:00 (vor 296 Tagen) @ Elefant01

Hallo JanZ,

im Moment ist es wohl so, dass der DB Navigator von der DB Vertrieb GmbH angeboten wird, die ihrerseits 100%-ige Tochter der DB AG ist. Die DB AG ist im Fernverkehr in Deutschland Quasimonopolist. Deshalb ist sie in ihren unternehmerischen Entscheidungen nicht so frei wie man denkt, sondern sie muss stets so handeln, dass Mitbewerber nicht benachteiligt werden.

Betreiber ist seit so 1 Jahr DBFernverkehr

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Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

Deutschland

JanZ, HB, Sonntag, 24.03.2024, 14:12 (vor 296 Tagen) @ Elefant01

Hallo JanZ,

im Moment ist es wohl so, dass der DB Navigator von der DB Vertrieb GmbH angeboten wird, die ihrerseits 100%-ige Tochter der DB AG ist. Die DB AG ist im Fernverkehr in Deutschland Quasimonopolist. Deshalb ist sie in ihren unternehmerischen Entscheidungen nicht so frei wie man denkt, sondern sie muss stets so handeln, dass Mitbewerber nicht benachteiligt werden.

Deshalb könnte es durchaus denkbar sein, dass sie auf einer Plattform, die ihrerseits alle möglichen Tickets verkauft (Bus, alle Nahverkehre, Fähren usw.), auch die Tickets der Mitbewerber anbieten muss.

Genau. Das kann sein und ich fände es auch gut, aber es müssen eben Gerichte entscheiden, ...


Daran sieht man erneut, dass manche Dinge sich nur bedingt marktwirtschaftlich regeln lassen. Der Eigentümer Deutschland könnte aber z.B. DB Vertrieb ausgliedern und verpflichten, alle Tickets für alle Verkehre anzubieten. Das hätte für den Kunden gewiss Vorteile.

... weil man genau das bisher nicht gemacht hat. Natürlich gibt es Portale wie Trainline, aber ich gehe davon aus, dass die Nicht-Eisenbahn-ÖPNV weder anzeigen noch verkaufen, womit wieder ein wichtiger Teil des Netzes fehlt. Da rächt sich wieder die Trennung von Nah- und Fernverkehr (und zeigt sich die Unsinnigkeit von Vergleichen mit Strom, Wasser oder gar Fastfood).

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 05:41 (vor 296 Tagen) @ tom66

Finde ich gut, kann ich dann auch bald bei Flixtrain und anderen privaten Anbietern auf deren Homepages und Apps DB-Tickets kaufen? :-)

Man kann dort zumindest jetzt schon Fahrkarten kaufen, die in DB Zügen gelten.

Ansonsten verstehe ich deinen Einwand nicht. Flix wird sich sicherlich - falls sich einer deren Marktbegleiter beschwert - Fragen der Wettbewerbshüter zu einer möglichen marktbeherrschenden Stellung im Busbereich stellen lassen müssen. Allerdings sehe ich das für den Eisenbahnbereich so gar nicht, zumal Flix immer betont hat, dass sie die Vertriebsplattform als ihre DNA sehen, und keine Ambitionen hätten, Fahrkarten über andere Vertriebswege als die eigenen zu verkaufen.

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EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

Elefant01, Sonntag, 24.03.2024, 07:57 (vor 296 Tagen) @ tom66

Hallo tom66,

das (Anti)-Kartellrecht in Europa und Deutschland ist deutlich.
Wer als Anbieter einer Ware oder einer Dienstleistung eine marktbeherrschende Stellung hat, der hat besondere Verantwortung und muss besondere Vorsicht walten lassen, um Mitbewerber nicht in ihren Möglichkeiten einzuschränken. Die marktbeherrschende Stellung hat man meist dann, wenn man mehr als 40% einer Ware oder Dienstleistung verkauft, ggf. auch schon bei weniger Anteil.

Wie es aber dem Hotelier in Hamburg egal sein kann, wenn in Großkleckerdorf eine Person sämtliche Kneipen betreibt und damit festlegen kann, wieviel das Großkleckerdorfer Schnitzel kostet, so kann es m.E. dem Unternehmen "European Sleeper" egal sein, was und wie die DB verkauft. Schlafwagen-Nachtzüge hat die nämlich nicht (mehr).

Ich denke also, dass man je nach Marktsegment genau schauen muss.

Nachdem Bahn Schlafwagen-Nachtzüge aber selber nicht hat, wäre die Frage eigentlich anders herum zu stellen. Warum geht Bahn nicht auf den Anbieter zu und sagt: "Prima, schöne Erweiterung für unser Portfolio, wir können gerne Deine Züge auf unserer Plattform vermarkten, kostet 3 % Umsatzprovision"?

Allen einen schönen Sonntag

ELEFANT01

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 08:36 (vor 296 Tagen) @ Elefant01

Nachdem Bahn Schlafwagen-Nachtzüge aber selber nicht hat

Das EVU DB Fernverkehr AG betreibt die deutliche Mehrheit der Schlafwagen-Nachtzüge in Deutschland, und verkauft auch Fahrkarten für diese (...lässt von DB Vertrieb verkaufen...) - nämlich fast alle Deutschland berührenden NJ. Zudem können über DB Vertrieb Fahrkarten für den vom EVU BTE betreiebenen Zug Berlin-Stockholm und für den von TDRO betriebenen Zug Berlin-Stockholm (der zugegebenermaßen keine Schlaf- aber Liegewagen führt) erworben werden. Für weitere Nachtzüge besteht kein Verkauf durch die DB, das sind die BTE-Nachtzüge zwischen Hamburg und Basel, der von TCS betriebene European Sleeper und die von Smartrail betriebenen Urlaubs-Express-Züge.

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EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

ICE-TD, Sonntag, 24.03.2024, 10:23 (vor 296 Tagen) @ JeDi

Nachdem Bahn Schlafwagen-Nachtzüge aber selber nicht hat


Das EVU DB Fernverkehr AG betreibt die deutliche Mehrheit der Schlafwagen-Nachtzüge in Deutschland, und verkauft auch Fahrkarten für diese (...lässt von DB Vertrieb verkaufen...) - nämlich fast alle Deutschland berührenden NJ.

Nein, Betreiber ist die ÖBB, DB FV ist nur das EVU in Deutschland für diese Züge. Als Betreiber steht auch im RIS die ÖBB drin.

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 10:53 (vor 296 Tagen) @ ICE-TD

Nein, Betreiber ist die ÖBB, DB FV ist nur das EVU in Deutschland für diese Züge. Als Betreiber steht auch im RIS die ÖBB drin.

Beförderer sind die ÖBB, das ist unstrittig. Ich schrieb ja auch vom EVU DB Fernverkehr AG, was ist daran falsch?

Den Begriff "Betreiber" gibt es so nicht eindeutig definiert. Wer ist aus deiner Sicht Betreiber der ICE nach Brüssel auf belgischem Gebiet?

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EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

Andi M, Sonntag, 24.03.2024, 11:15 (vor 296 Tagen) @ JeDi

Viele Nachtzüge verkauft die DB leider überhaupt nicht oder nur zu Mondpreisen, z. B. nach Ungarn.
Obwohl der EN 40457 Berlin-Budapest nicht mehr über Frankfurt(Oder) und Polen fährt, sondern wieder traditionell über Dresden und Prag, betreibt die DB nur einen Alibi-Verkauf.
Im Netz (und der App) kann man den überhaupt nicht buchen, am Schalter nur für 139 € oder so. Bei den ÖBB im Netz problemlos für 29,90 € Globalpreis inkl. Sitzplatz.
Der Zug wird von der MÁV betrieben (das sagt einem die DB aber nicht) und ist bis Břeclav vereinigt mit dem NJ 457 nach Graz.
Auch den Zugteil über Wien nach Graz verkauft die Bahn im Netz nicht, immerhin schreiben sie da dabei, dass die ÖBB ihn betreiben uns sogar ein Link zum NightJet ist dabei.

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 11:25 (vor 296 Tagen) @ Andi M
bearbeitet von JeDi, Sonntag, 24.03.2024, 11:26

Im Netz (und der App) kann man den überhaupt nicht buchen, am Schalter nur für 139 € oder so. Bei den ÖBB im Netz problemlos für 29,90 € Globalpreis inkl. Sitzplatz.

Die Preise bei ÖBB und DB sind exakt identisch (geht systemisch auch gar nicht anders). Ich vermute, dass der Fehler hinter dem Schalter saß.

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Andi M, Dienstag, 26.03.2024, 02:33 (vor 295 Tagen) @ JeDi

Möglich, dass ein anderer Schaltermitarbeiter das hingekriegt hätte, aber es war dann einfacher, bei den ÖBB online zu buchen.
Jedenfalls ist der EN 40457 im Netz auf bahn.de nicht buchbar, im Dezember 2023 schon nicht und jetzt auch nicht.
Natürlich wird man auf bahn.de wie üblich sinnlos auf international-bahn.de weitergeleitet.

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ICE-TD, Sonntag, 24.03.2024, 12:21 (vor 296 Tagen) @ Andi M

Der Zug wird von der MÁV betrieben (das sagt einem die DB aber nicht) und ist bis Břeclav vereinigt mit dem NJ 457 nach Graz.

Im RIS steht das alles drin, Betreiber ist die ungarische Staatsbahn und auch das der Zug vereinigt mit dem 457 fährt von Berlin bis Břeclav. Der 457 wird aber von der ÖBB betrieben.

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JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 12:24 (vor 296 Tagen) @ ICE-TD

Betreiber ist die ungarische Staatsbahn

Das ist aber Quatsch. In Tschechien und der Slowakei ist das (wie - für Tschechien - übrigens auch der Wiener Zugteil) ein klassischer Kooperationszug. Beförderer für eine Fahrt von Berlin nach Budapest sind also MAV (in Deutschland), CD (in Tschechien), ZSSK (in der Slowakei) und wieder die MAV (in Ungarn). Das ist auch auf den Fahrkarten so aufgeführt.

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Andi M, Dienstag, 26.03.2024, 02:46 (vor 295 Tagen) @ JeDi

Stimmt, auf meier Fahrkarte steht
"Beförderer: 1155, 1181, 1154, 1156". Das sind
1155 MÁV (Ungarn)
1181 ÖBB
1154 ČD (Tschechien)
1156 ZSSK (Slowakei).

Die DB, 1180, also _nicht_. Vermutlich deshalb kein Sparpreis-Verkauf am Schalter und auf bahn.de überhaupt kein Verkauf.

In der Fahrplanauskunft auf bahn.de steht beim EN 40457 überhaupt kein Beförderer, und auf vagonweb.cz stand MÁV. Ist wohl veraltet.

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 26.03.2024, 08:47 (vor 294 Tagen) @ Andi M

Stimmt, auf meier Fahrkarte steht
"Beförderer: 1155, 1181, 1154, 1156". Das sind
1155 MÁV (Ungarn)
1181 ÖBB
1154 ČD (Tschechien)
1156 ZSSK (Slowakei).

Die DB, 1180, also _nicht_. Vermutlich deshalb kein Sparpreis-Verkauf am Schalter und auf bahn.de überhaupt kein Verkauf.

Nochmal: die DB verkauft für diesen Zug das komplette Sortiment, inklusive Sparangeboten, siehe https://assets.static-bahn.de/dam/jcr:00788d9d-4d29-4d95-84d3-9b0704ff214a/20231210_Ang... ab Seite 40.

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EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

Andi M, Dienstag, 26.03.2024, 12:55 (vor 294 Tagen) @ JeDi

Nochmal: die DB verkauft für diesen Zug das komplette Sortiment, inklusive Sparangeboten, siehe ...

Danke für den Link! Dann werde ich am Schalter demnächst noch mal nachfragen, notfalls mit freundlichem Hinweis, wo es steht.

Weiterhin wird der EN 40457 aber im Netz bei bahn.de nicht verkauft:
[image]

Beim Klicken auf "Fahrtinformationen" steht kein Beförderer dabei:
[image]

und beim Klicken auf einen beliebigen der 3 grauen Buttons "Beförderer", "Schlafwagen" oder "Weitere Informationen" der falsche Beförderer:
[image]

Auf "Preis ermitteln, "Weiter" leitet wie üblich weiter zu international-bahn.de, zaubert aber auch keine Buchungsmöglichkeit für den Nachtzug hervor:
[image]

Im DB Navigator gibt's auch keinen Preis, wäre auch neu, dass der was anderes verkauft als bahn.de .
Bleibt oebb.at, völlig unkompliziert, oder hoffentlich doch der Schalter.

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

611 040, Erfurt, Sonntag, 24.03.2024, 09:33 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn

Interessanter Fall. Zunächst mal ist die DB App oder auch bahn.de eine Buchungsplattform der DB AG. Und somit kann die erstmal selbst entscheiden welche Züge sie dort anzeigt oder sogar verkauft.
Es würde auch keiner auf die Idee kommen auf der McDonald's Website alle Burger von BurgerKing bestellen zu wollen.

Andererseits hat die DB AG im Personenfernverkehr und im Vertrieb von FV-Fahrkarten eine marktbeherrschende Stellung die sie evtl. missbräuchlich ausnutzt, was dann ein Verstoß gegen das GWB wäre. Dies kommt gerade bei den online-Buchungssplatformen in Betracht, wo die DB Daten über Buchungen und Abfragen sammeln kann die deren Konkurrenten nicht so einfach bekommen. Irgendwie interessantes Thema für eine Bachelorarbeit im Wettbewerbsrecht...

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❤ 611, 612, 642, 644, 425, ICE-T, IC1 ❤

EuropeanSleeper schaltet Kartellamt wegen Ticket Verkauf ein

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 10:01 (vor 296 Tagen) @ 611 040
bearbeitet von JeDi, Sonntag, 24.03.2024, 10:04

Interessanter Fall. Zunächst mal ist die DB App oder auch bahn.de eine Buchungsplattform der DB AG. Und somit kann die erstmal selbst entscheiden welche Züge sie dort anzeigt oder sogar verkauft.

Nein. Zumindest das "anzeigen" ist seit 20 Jahren gerichtlich geklärt. Bahn.de und der Navigator gehören übrigens nicht der DB AG, sondern explizit der DB Fernverkehr AG.

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Weg mit dem 4744!

Unsinnigster Vergleich der Woche

Waldbahn, Sonntag, 24.03.2024, 12:57 (vor 296 Tagen) @ 611 040

Es würde auch keiner auf die Idee kommen auf der McDonald's Website alle Burger von BurgerKing bestellen zu wollen.

Es muss keiner von beiden beim anderen um Erlaubnis und Zugang zum Markt fragen (Trassenanmeldung und Genehmigung), keinem gehört Grund und Boden, auf dem der andere seine Fresstempel hinsetzt, dass auch noch weiter Kosten und Gebühren (Trassenkosten und Stationsgebühren) anfallen.

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Gruß
Waldbahn

Fahrtkartenautomaten-Fall in grün?

BGSMH, Sonntag, 24.03.2024, 15:12 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn

Erinnert mich sehr an den Fall, als die DB ihre Fahrkartenautomaten und andere Sachen mehr für den Wettbewerb öffnen mussten: https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Meldung/DE/Pressemitteilungen/2016/24_05_201...

Ein Mitforist schrieb, dass die DB angeblich Bahn.De auf DB FernV übertragen hat. Ob man so verhindern wollte, dass die BNetzA/Kartellamt auf einheitliche Entgelte DB Vertrieb <> DB Fernverkehr / Wettbewerb verpflichtet
?

Ansonsten sei noch erwähnt, dass die EU Komission im Luftverkehr viel „rabiater“ vorgeht. Da müssen Airlines ganze Flugverbindungen aus dem Programm nehmen und sogar dem Wettbewerber beim Aufbau von Konkurrenzverbindungen helfen, vgl. https://www.airliners.de/korean-air-eu-genehmigung-uebernahme-asiana-airlines/72960 . Als o2 den Konkurrenten E-Plus übernommen hat, mussten sie der Konkurrenz Zugang zum eigenen Netz geben, was der Grund ist warum Drillisch mit seinen Marken so billige Angebote machen kann.

Fahrtkartenautomaten-Fall in grün?

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 15:53 (vor 296 Tagen) @ BGSMH

Ein Mitforist schrieb, dass die DB angeblich Bahn.De auf DB FernV übertragen hat.

Warum "angeblich"? Das ist ja wohl einfach und ohne weiteres über das Impressum nachvollziehbar. Und siehe da: DB Fernverkehr AG.

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Wäre das OV Chipcard Modell aus den NL eine Möglichkeit

Waldbahn, Sonntag, 24.03.2024, 15:22 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn
bearbeitet von Waldbahn, Sonntag, 24.03.2024, 15:24

Hi

zur Adaption auf Deutschland? Am Bahnsteig steht ein Scanner und der Kunde bucht sich ein und aus und es wird hinterher abgerechnet. In den NL (ja ist mir bewusst, dass es ein deutlich kleineres Netz ist mit einer anderen Art FV) scheint das ja für außenstehende Beobachter ohne große Probleme zu laufen.

Das würde dem Streitthema um Zugang zu irgendwelchen Online Vertriebsmöglichkeiten doch sämtlichen Wind aus den Segeln nehmen.

--
Gruß
Waldbahn

Wäre das OV Chipcard Modell aus den NL eine Möglichkeit

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 17:15 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn

Naja, grade die Open Access-Züge in den NL fahren ja ohne OV Chipkaart-Nutzung (die Eurostars, Nightjets und die Arriva-Nachtzüge)

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typisch deutsche Antwort

Waldbahn, Sonntag, 24.03.2024, 17:32 (vor 296 Tagen) @ JeDi

ist mir schon klar, aber es ging darum, dieses Modell als Basis für ein deutsches Modell zu betrachten. Aber deine Antwort ist so typisch deutsch, betrifft das genannte Segment nicht, brauchen wir nicht, weil geht eh nicht?

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Gruß
Waldbahn

typisch deutsche Antwort

JeDi, überall und nirgendwo, Sonntag, 24.03.2024, 18:33 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn
bearbeitet von JeDi, Sonntag, 24.03.2024, 18:34

ist mir schon klar, aber es ging darum, dieses Modell als Basis für ein deutsches Modell zu betrachten. Aber deine Antwort ist so typisch deutsch, betrifft das genannte Segment nicht, brauchen wir nicht, weil geht eh nicht?

Das System läuft ohne große Probleme, aber für einen völlig anderen Anwendungsfall, deshalb kann man es als Basis nutzen. Ja ne, ist klar.

Neben der praktischen Anwendbarkeit (in den Niederlanden gibt es nur auf ganz wenigen Strecken überhaupt mehrere Betreiber parallel, in den allermeisten Fällen haben alle Züge auf der gleichen Strecke auch den gleichen Betreiber, egal ob schnell oder langsam - ich will mir, selbst in einer reinen "Public Services-Welt" nicht vorstellen, wenn ein Abellio-RRX verspätet ist, der nächste aber von National Express kommt und 800 Leute sich umchecken) bliebe das Problem, dass die OV Chipkaart auch eben kein durchgehendes Ticketing anbieten will (das gab es in den Niederlanden vorher nämlich). Für sowas wie Sparpreise (im Deutschen Fernverkehr komplett üblich) kommt das System sowieso nicht in Frage, da es ja nicht auf Vorausbuchung basiert; für Züge mit Reservierungspflicht (Flix und ES) schon gar nicht. Und ES ist ja auch nicht an OV Chipkaart beteiligt (hab ich vergessen aufzuzählen), sondern nimmt im Gegenteil sogar ein Bedienverbot innerhalb der Niederlande in Kauf, um nicht partizipieren zu müssen.

Grundsätzlich kann ich der Idee einer zentralen Vertriebsplattform wie in Norwegen einiges abgewinnen, aber das Modell OV Chipkaart im speziellen passt so gar nicht (und passt auch in den Niederlanden eigentlich nicht).

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Wäre das OV Chipcard Modell aus den NL eine Möglichkeit

Fabian318, Münster i. W., Sonntag, 24.03.2024, 18:04 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn
bearbeitet von Fabian318, Sonntag, 24.03.2024, 18:07

zur Adaption auf Deutschland? Am Bahnsteig steht ein Scanner und der Kunde bucht sich ein und aus und es wird hinterher abgerechnet. In den NL (ja ist mir bewusst, dass es ein deutlich kleineres Netz ist mit einer anderen Art FV) scheint das ja für außenstehende Beobachter ohne große Probleme zu laufen.

Das niederländische System ist wenn man es so will nur eine gemeinsame Bezahlkarte für Transportdienstleistungen. Gefühlt hat sich mit der Einführung der OV-Chipkaart die Tariflandschaft nur noch weiter diversifiziert. Gab es vorher die landesweit gültigen Strippenkaarten, so hat nun jede Region ihre eigenen Kilometertarif, eigene Abos, eigene Tarife (insbesondere für Touristen, die die Chipkaart nicht nutzen wollen). Es gibt eben nur ein einheitliches Trägermedium.

Für Gelegenheitsreisende, die nur einfache Fahrten für einen Beförderer lösen möchten, ist das durchaus recht simpel, da man sich keine Gedanken über den zugrunde liegenden Tarif machen muss. Aber genau an den Tarifgrenzen werden die Schwächen des Systems offenbar: In Deutschland kann ich problemlos eine durchgehende Fahrkarte für zuerst Westfalenbahn, dann DB Regio, dann National Express erwerben. In den Niederlanden muss ich mit der OV-Chipkaart immer erst bei einem Beförderer aus- und beim nächsten wieder einchecken.

Sowas wie Tageskarten etc. berücksichtigt das OV-Chipkaart-System auch nicht, die müsste man sich vorher bei Bedarf am Automaten auf die Karte laden.

Ein Problem zur praktischen Umsetzung im Bahnverkehr in Deutschland ist auch: Derzeit werden beim Check-in beim Zug 20 Euro "Pfand" einbehalten, inkl. der Kosten für die Karte erreicht man so also etwa den maximal fahrbaren Fahrpreis. Wie hoch müsste der Pfandbetrag in Deutschland sein? 200 Euro?

Bahn.de als Schlüssel zum Wettbewerb im Fernverkehr?

BGSMH, Sonntag, 24.03.2024, 15:50 (vor 296 Tagen) @ Waldbahn

Bisher ist es ja eigentlich nur Flix gelungen Fernverkehr in Konkurrenz zur DB anzubieten. Flix hat bekanntlich den großen Vorteil, dass es die Vertriebsplattform bereits aus ihrem Bus-Geschäft hat. Diesen „Luxus“ hat quasi kein anderer Anbieter.

Wenn es ein Anbieter schaffen würde nicht nur seine Fahrkarten zu angemessenen Kosten über Bahn.de zu vertreiben, sondern auch noch dazu DB-Fernverkehrsverbindingen mit nutzen zu können, sehe ich großes Potential. Was meine ich mit Mit-Verkaufen von DB Fernverkehrsverbindungen? Sagen wir der neue Anbieter, nennen wir ihn NeoZug, bietet eine tägliche Fahrt von Berlin nach München an und zurück an, mit Halt in Erfurt und Nürnberg. Wenn der Fahrgast nun ein einheitliches Ticket für Relationen Berlin -> Nürnberg -> Passau oder München -> Berlin -> Hamburg bekäme, würde das der Auslastung sicher massiv helfen.

Oder um ganz konkret zu sein: Nehmen wir an die WestBahn könnte über Bahn.de Tickets von Wien -> München mit eigenem Zug und von dort mit beliebigen ICEs in die Bundesrepublik anbieten. Und natürlich auch zurück, also beispielsweise von Stuttgart mit dem ICE nach München und von dort weiter nach Wien mit der WB.

Das würde auf einigen Verbindungen freilich voraussetzen, dass nicht nur die schnellsten Verbindungen angezeigt werden, sondern auch preiswertere Alternativen.

Was meint ihr? Hat Bahn Angst vor so einem Szenario?

Lösung nennt sich TCV/SCIC und gibt es schon lange

ffz, Sonntag, 24.03.2024, 17:19 (vor 296 Tagen) @ BGSMH

Hallo,

jede Bahngesellschaft, die das möchte, kann dem Internationalen Bahntarif (TCV/SCIC) beitreten und dann durchgehende Fahrkarten zum Flexpreis und nach entsprechender Vereinbarung zum Sparpreis verkaufen. Diese Durchtarifierung beruht natürlich immer auf Gegenseitigkeit kann aber an Bedingungen genüpft sein. So lassen sich zB in Die Schweiz zur Matterhorn-Gotthard-Bahn keine Sparpreise Europa der DB kaufen, weil man sich nicht auf einen Fahrpreisanteil einigen konnte.

So kann die CD aus Tschechien auch First Minute Europa nach Deutschland verkaufen oder die DB Sparpreise Europa nach Kroatien.

In Schweden sind zB sowohl die SJ als ehemalige Staatsbahn, wie auch die Vy Tag TCV/SCIC Mitglieder.

Flixtrain hat schon eine Kooperation mit dem Deutschland Tarifverbund für verschiedene Strecken abgeschlossen sodass sich dort durchgehende Fahrkarten verkaufen lassen.

Es spricht nichts dagegen dass die WestBahn oder Flixtrain dem TCV/SCIC beitreten, wenn sie bereit sind die Bedingungen zu erfüllen und dann ihre Züge auch für die anderen Mitglieder buchbar machen.

Der TCV/SCIC Tarif hat nur den großen "Nachteil" dass er immer teurer ist wie der Nationale Tarif im jeweiligen Land und damit in Zeiten von Internet und der Möglichkeit dadurch jeweils zum Landestarif Fahrkarten zu kaufen weniger Nachgefragt wird.

Gruß

Keine Lösung

Barzahlung, Sonntag, 24.03.2024, 17:40 (vor 296 Tagen) @ ffz
bearbeitet von Barzahlung, Sonntag, 24.03.2024, 17:42

Flixtrain hat schon eine Kooperation mit dem Deutschland Tarifverbund für verschiedene Strecken abgeschlossen sodass sich dort durchgehende Fahrkarten verkaufen lassen.

BGSMH schrieb von Reisen Stuttgart-DBFV-München-Westbahn-Wien und Berlin-Neozug-Nürnberg-DBFV-Passau mit einer durchgehenden Fahrkarte. Das setzt eine Kooperation zwischen (sogar auf den jeweiligen Teilabschnitten) untereinander konkurrierenden Fernverkehrsanbietern vorraus und nicht nur zwischen SPFV und DTVG bzw. SPFV und Auslandsbahnen.

Wenn Neozug einen Verkehrsdienst zwischen Berlin und Salzburg anbietet und der Fahrgast eine Fahrkarte für Leipzig-Neozug-Salzburg-ÖBB-Villach oder Leipzig-Neuozug-Nürnberg-SPNV-Passau haben will, dann kann man das lösen. Sonst eher nicht.

Der TCV/SCIC Tarif hat nur den großen "Nachteil" dass er immer teurer ist wie der Nationale Tarif im jeweiligen Land

Immer teurer stimmt nicht. Das ist von Bahn zu Bahn verschieden.

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