Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert (Allgemeines Forum)
Holger2, Dienstag, 12.09.2023, 00:33 (vor 394 Tagen)
Hallo zusammen,
Siehe hier:
https://www.hessenschau.de/panorama/defekte-oberleitung-zwei-ices-bei-frankfurt-ausgebr...
Und auch hier meine Frage: Wie ist denn meine notärztliche Versorgung gesichert, wenn ich 5h eingesperrt bin? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Wie lange dauert es denn, eine Stromleitung zu erden- so wie hier mitten in Frankfurt?
Das Schlimme ist ja, dass die Bahn diese Fragen selber nicht beantworten kann.
Dieses Notfallmanagement ist doch einfach nur erbärmlich. Die Bahn sagt ja, dass die Oberleitung erst nach 5h gesichert werden konnte - da ist jeder Kabeldieb schneller.
Holger
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
Hustensaft, Dienstag, 12.09.2023, 07:11 (vor 394 Tagen) @ Holger2
Das Problem liegt hier im Langmut der Fahrgäste:
Würden da konsequent Strafanzeigen wegen Freiheitsberaubung erstattet - derart siedlungsnah sind fünf Stunden eine lächerliche Leistung - und Schadenersatz geltend gemacht, würde vielleicht auch die DB ihr Notfallmanagement besser ausstatten, dessen unzureichende Ausstattung ist bekannt, frage mal die örtlichen Feuerwehren, die würden oft schneller und besser eingreifen können, müssen aber immer erst auf den Notfallmanager der Bahn warten, der nebenbei häufig später kommt als die Bahn das eigentlich selbst vorsieht.
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
JeDi, überall und nirgendwo, Dienstag, 12.09.2023, 08:39 (vor 394 Tagen) @ Hustensaft
Das Problem liegt hier im Langmut der Fahrgäste:
Würden da konsequent Strafanzeigen wegen Freiheitsberaubung erstattet
Gegen wen?
--
Weg mit dem 4744!
Verantwortlichkeiten
sfn17, Dienstag, 12.09.2023, 13:33 (vor 394 Tagen) @ JeDi
bearbeitet von sfn17, Dienstag, 12.09.2023, 13:34
Das Problem liegt hier im Langmut der Fahrgäste:
Würden da konsequent Strafanzeigen wegen Freiheitsberaubung erstattet
Gegen wen?
Gegen den, der das Hausrecht hat, genauer: der den Ausstieg aktiv verhindert. Der Tf, der Zc,... whoever. Der Zuständige kann - als i.A. handelnd - weiter hochdelegieren.
Weiß nicht, was diese Frage soll. Auch ein ICE-Fahrgastraum ist kein rechtsfreier Raum. Und der Fahrgast gibt beim Einsteigen nicht alle Grundrechte auf.
Damit das verstanden wird, hier ein Gedankenspiel: Der Tf gibt die Türen frei und macht Durchsage: "Ausstieg auf eigene Gefahr." Dann ist er aus dem Schneider. Oder? Wer's mag, kann sich juristisch durch die Verantwortungsketten durchwühlen, um zu sehen, ob ein solcher Tf hier rechtlich korrekt handeln würde oder nicht.
Es ist evident, dass sich für eine derartige "Freiheitsberaubung" auch einen Letztverantwortlichen finden würde, für den man die rechtliche Lage untersuchen würde.
(Wurde die Deutsche Bahn nicht mal angezeigt und sogar belangt, weil in einem ICE alle Toiletten defekt waren? Da wird es auch Verantwortlichkeiten gegeben haben.)
Ach so... halt! Es ist alles Höhere Gewalt. Defekte Klos, kein Kaffee, Liegenbleiben,... Alles nur Schicksal. Tja.
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
Aphex Twin, Dienstag, 12.09.2023, 12:20 (vor 394 Tagen) @ Hustensaft
Das Problem liegt hier im Langmut der Fahrgäste:
Würden da konsequent Strafanzeigen wegen Freiheitsberaubung erstattet - derart siedlungsnah sind fünf Stunden eine lächerliche Leistung - und Schadenersatz geltend gemacht, würde vielleicht auch die DB ihr Notfallmanagement besser ausstatten, dessen unzureichende Ausstattung ist bekannt, frage mal die örtlichen Feuerwehren, die würden oft schneller und besser eingreifen können, müssen aber immer erst auf den Notfallmanager der Bahn warten, der nebenbei häufig später kommt als die Bahn das eigentlich selbst vorsieht.
Kannst du irgendwelche Präzedenzfälle für (erfolgreiche) Strafanzeigen in solchen Fällen anführen, z.B. wenn jemand in einem Aufzug steckengeblieben war?
Und übrigens sollten hier die üblichen Ansprüche wie bei Verspätungen gelten. Fünf Stunden Verspätung sind jetzt schon ziemlich selten. Aber wieso man bei steckengeblieben Zügen von Freiheitsberaubung spricht und bei verspäteten Zügen aber nicht mit Strafantrag droht ist etwas unklar. Sicher wenn heiße Temperaturen dazukommen ist ersteres deutlich schlimmer, aber davon war in den Berichten bisher nicht die Rede.
Einmal ist wer der Erste.
Der Blaschke, Dienstag, 12.09.2023, 13:47 (vor 394 Tagen) @ Aphex Twin
Hallo.
Das Problem liegt hier im Langmut der Fahrgäste:
Würden da konsequent Strafanzeigen wegen Freiheitsberaubung erstattet - derart siedlungsnah sind fünf Stunden eine lächerliche Leistung - und Schadenersatz geltend gemacht (...)
Kannst du irgendwelche Präzedenzfälle für (erfolgreiche) Strafanzeigen in solchen Fällen anführen, z.B. wenn jemand in einem Aufzug steckengeblieben war?
Wozu sind die erforderlich? Irgendwann war immer mal wer der Erste, der ein Urteil erfolgten hat. Denk an das Klimaurteil, auf das sich die Verklebten berufen. Oder dass Autowettrennen auf öffentlichen Straßen jetzt auch mal mit Mordurteilen enden können. Neulich stand in der Dorfzeitung, dass wer erstmalig seine nach seiner Meinung beruflich erlittene Krankheit als Grund für die Berufsunfähigkeit anerkannt bekommen hatte.
Ein Präzedenzurteil kann die Sache mglw erleichtern. Ist aber ganz sicher keine zwingende Voraussetzung.
Schöne Grüße von jörg
--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
Mike65, Dienstag, 12.09.2023, 09:45 (vor 394 Tagen) @ Holger2
Dauert es denn so lange, eine Diesellok aufzutreiben und den Zug in den nächsten Bahnhof zu schleppen?
Stellungnahme der DB.
Der Blaschke, Dienstag, 12.09.2023, 10:03 (vor 394 Tagen) @ Mike65
Hallo.
Dauert es denn so lange, eine Diesellok aufzutreiben und den Zug in den nächsten Bahnhof zu schleppen?
Dr. Nagl von der DB erläutert:
https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?002,10547047,10547114#msg-10547114
Schöne Grüße von jörg
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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
EK-Wagendienst, EGST, Dienstag, 12.09.2023, 11:05 (vor 394 Tagen) @ Mike65
Dauert es denn so lange, eine Diesellok aufzutreiben und den Zug in den nächsten Bahnhof zu schleppen?
Ja,
weil dann ja auch noch die Kupplung passen muss,
Eine Diesellok hat in der Regel eine Schraubenkupplung, oder eine Rangierkupplung, dann geht die gar nicht.
Hinzu kommt das es Sonntagmorgen war, und kein Tf zur Verfügung stand.
In Frankfurt Hbf gibt es entsprechende Diesellok, die auch schon die Passende Kupplung hat.
Aber die dürfen die wenigsten von DB Fernverkehr fahren.
--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
Aphex Twin, Dienstag, 12.09.2023, 12:26 (vor 394 Tagen) @ Mike65
Dauert es denn so lange, eine Diesellok aufzutreiben und den Zug in den nächsten Bahnhof zu schleppen?
Die Oberleitung und beide Stromabnehmer waren beschädigt, teilweise im Tunnel. Um beim Abschleppen nicht noch mehr kaputt zu machen musste beides erste (provisorisch) repariert werden. Auch wurden die Fahrgäste erst in einen anderen Zug evakuiert bevor der Zug selber abgeschleppt wurde. Ob es jetzt solange gedauert hat eine Situation herzustellen in der die Fahrgäste sicher umsteigen konnten oder ob der ‘Ersatzzug’ erst nach den Reparaturarbeiten nahe genug an die Unfallstelle herankommen konnte ist mir nicht klar.
So what? Sind doch alle angekommen...
musicus, Dienstag, 12.09.2023, 10:15 (vor 394 Tagen) @ Holger2
- kein Text -
Albert Einstein´s relative Zeit
Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Dienstag, 12.09.2023, 11:55 (vor 394 Tagen) @ musicus
"Wenn man mit dem Mädchen, das man liebt, zwei Stunden zusammensitzt, denkt man, es ist nur eine Minute. Wenn man aber nur eine Minute auf einem heißen Ofen sitzt, denkt man, es sind zwei Stunden - das ist die Relativität."
Nun stellt man sich mal fünf Stunden im havarierten ICE ohne Geliebte vor...
--
Gruß, Olaf
"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."
Goethe an Schiller 1797
Eben.
Der Blaschke, Dienstag, 12.09.2023, 13:34 (vor 394 Tagen) @ Alibizugpaar
Hallo.
"Wenn man mit dem Mädchen, das man liebt, zwei Stunden zusammensitzt, denkt man, es ist nur eine Minute. Wenn man aber nur eine Minute auf einem heißen Ofen sitzt, denkt man, es sind zwei Stunden - das ist die Relativität."
Nun stellt man sich mal fünf Stunden im havarierten ICE ohne Geliebte vor...
1. Die Eisenbahn ist die Liebe.
2. Es wird sich unter Hunderten von Fahrgästen schon jemand attraktives finden lassen zwecks Konversation.
3. Ansonsten pflegt man selbst Smalltalk, unterhält die Kundschaft mit Anekdoten und Fakten und erklärt die Welt. Habe ich keine Probleme damit.
4. 5 Std Ruhe und Auszeit täten so machen gut. Aber heutzutage sind das ja alles Paniker. Denen muss es dann mal sagen.
Schöne Grüße von jörg
--
"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)
Mal wieder ein ICE liegengeblieben - nach 5h evakuiert
sdl_hh, Köln, Mittwoch, 13.09.2023, 10:11 (vor 393 Tagen) @ Holger2
Das ist der Grund warum ich immer eine Packung Studentenfutter und eine Flasche Wasser mithabe, unabhängig vom Bordrestaurant oder Bordbistro, welches im Idealfall dann schon leergekauft ist bevor die Freigabe zu Speisen & Getränken erteilt werden muss. ;)
Unabhängig davon: Et kütt wie et Kütt. Man ist in einer Situation die man entweder nur mit ungehorsam und Risiko für sich selber beheben kann (Tür entriegeln). Oder man nimmt es hin, kooperiert, genießt die freie Zeit und vermeidet Ärger und Unmut unter den anderen Mitreisenden. Außerdem überlegt man sich schon mal was man wieder für eine lustige Anekdote erzählen kann von den "schönsten" Bahnreisen ever.
Hinsichtlich der Bedenken bzgl. der notärztlichen Versorgung:
Mal abgesehen von Erste Hilfe Schulungen der Bahn selber, gibt es die Möglichkeit nach medizinische Fachpersonal im Zug zu Fragen. Die Bahn hat selbstverständlich auch Erste Hilfe Sets an Board.
Es gibt ebenso selbstverständlich auch extreme Zwischenfälle wie einen Stroke, bei dem ich über die Konsequenzen in einer solchen Situation ebenfalls nur ungerne weiter überlege...aber, bei allem Respekt. Wir alle leben theoretisch in dem ständigen Risiko zur falschen zeit am falschen Ort zu sein. Ich empfehle hier das Kartenspiel "Blackstories", wenn man erfahren möchte unter welchen ungünstigen, traurigen, dummen oder einfach unfassbaren Umständen Menschen verunglücken.
Für den Rest gilt: Auch hier gibt es eine Priorisierung. Quengelnde und (zurecht!) genervte Fahrgäste sind kein Fall für die 112, würde bekannt werden das es einen dringenden Zwischenfall gibt (nicht ein eingewachsener Fußnagel), bin ich sehr sehr sicher das es auch andere Optionen gibt, wie man den Zug erreicht, hier das Stichwort Rettungszug Rettungszug Wiki
Ärgerlich ist eine derartige Verspätung und vor allem hier scheinbar doch nur bedingt nachvollziehbare Wartezeit allemal.
Von für anderen eher banalen Gründen wie "Lieblingssendungeng verpasst", bis hin zu einem geplatztem Feierabend, einem verpassten Anschluss oder oder oder. Aber hier kann man sich nur als Herr K. im Getriebe der Sicherheit und Notfallprotokolle sehen.
--
Dieser Zug ist kein Adventskalender. Bitte nutzen Sie alle Türen zum aus und einsteigen.