Und wieso sind die Fernzüge seit Corona generell voller als vorher?

Das wieso ist doch nicht entscheidend, wichtig ist, dass es so ist. Gründe kann es viele geben.

Oh ja! Gründe gibt es zuhauf:
- „Nachhaltig“ reisen ist „trendy“
- Wer nicht trendy ist, für den ist der ICE der beste Zubringer zum Frankfurter Flughafen (besser, als den geliebten SUV zu Mondpreisen im Parkhaus abzustellen und nicht zu wissen, in welchem Zustand man sein „Baby“ vorfindet).
- Viele haben inzwischen doch wieder die Nase voll von Homeoffice, da man ständig mit dem Hund raus und die Spülmaschine ausräumen muss, ggf. „ganz kurz“ bei den Mathehausaufgaben der Kinder helfen muss und man dann effektiv später Feierabend macht als wenn man eine Stunde zur Arbeit pendelt.
- Für 13,40 € unternimmt man doch gerne mal Fahrten, die man sonst nicht gemacht hätte. Und wenn es nur dem Zweck dient, um ein kurzes Foto für seinen WhatsApp-Status zu posten
- Wenn man Pech hat, erwischt man meist Samstags einen der Züge, die zu mindestens 50% mit Fußball-Fans belegt sind und in denen es keine einzige benutzbare Toilette gibt.
- „Ach, das Deutschlandticket gilt hier gar nicht?“
- „Wie, an der Anzeige stand doch Regionalexpress?“
- Und natürlich der wichtigste Grund: Man fährt Fernverkehr, um in der nächstgelegenen First Class Lounge Flatrate-Saufen zu betreiben, das lehrt uns der ICE-Treff, ganz egal ob Neumünster-Hamburg, Augsburg-München oder Celle-Hannover. Mit ein bisschen Glück gibt es sogar eine Lieblingsgast-Schokolade gratis dazu. Die ist dann das perfekte Dessert nach drei Vollkornschnitten, vier Eintöpfen und fünf Croissants. Und schließlich hat man zu Hause nun nicht mehr tonnenweise Kinder-Riegel, Toffifee und Gummibärchen rumfliegen.

In diesem Sinne: Mögen die Umsatzeinbußen der Supermärkte in diesem Segment nicht allzu signifikant ausfallen.

Gruß, Ludo