Deutschlandticket - Flickenteppich?! (Fahrkarten und Angebote)

sfn17, Mittwoch, 01.03.2023, 15:05 (vor 414 Tagen)
bearbeitet von sfn17, Mittwoch, 01.03.2023, 15:07

Gibt es Probleme (wieder mal) mit den Ländern?

Hier ein Link (GMX):

Städtetag warnt vor "Flickenteppich" beim Deutschlandticket

Wie so oft bei solchen Nicht-Autofahrer-Themen ist dieser Artikel journalistisch nicht ganz unfallfrei.

Weiß jemand hier etwas Genaueres? Wo hakt es denn? Wieso sind die Länder mit im Spiel und nicht einfach nur die Verkehrsverbünde und sonstige VU? Was ist schon wieder?

Verteilungsproblem?

wachtberghöhle, Donnerstag, 02.03.2023, 08:36 (vor 414 Tagen) @ sfn17

Gibt es Probleme (wieder mal) mit den Ländern?

Hier ein Link (GMX):

Städtetag warnt vor "Flickenteppich" beim Deutschlandticket

Wie so oft bei solchen Nicht-Autofahrer-Themen ist dieser Artikel journalistisch nicht ganz unfallfrei.

Weiß jemand hier etwas Genaueres? Wo hakt es denn? Wieso sind die Länder mit im Spiel und nicht einfach nur die Verkehrsverbünde und sonstige VU? Was ist schon wieder?

Ich bin mir sicher, es geht um die Verteilung.
Stell Dir vor, es kauft jemand aus Frankfurt beim VRS in Köln das Deutschlandticket und fährt damit von Münster nach Rheine.

User "Der Blaschke" hat an diesem Tag auf der Strecke kein Dienst und die Westfalenbahn erfährt nichts davon.

Wie und wo und wieviel bekommt sie von dem Kuchen?

Verteilungsproblem!

kllaas, Donnerstag, 02.03.2023, 09:42 (vor 414 Tagen) @ wachtberghöhle
bearbeitet von kllaas, Donnerstag, 02.03.2023, 09:43

Ja, es geht um die Verteilung.
Der DB Navigator ist sehr stark in Nutzung und sehr viele Nutzer werden dort ihr Deutschland Ticket kaufen.
Wenn nicht bei jeder Fahrt Blaschke die Einnahmen zu Gunsten der Stadtwerke Osnabrück oder eines anderen VU abändert, bekommen die VU einen viel kleineren Teil des Kuchens.

Ich selber habe ein Jobticket im VRS über DB Regio NRW. Ja, ich überlege, es zum Ende April oder Mai zu kündigen, um das D-Ticket über mein lokales VU zu abonnieren.
Die haben mehr davon als DB Regio NRW.

Bon voyage ... Kristian

Verteilungsproblem!

gnampf, Donnerstag, 02.03.2023, 11:02 (vor 414 Tagen) @ kllaas

Der Kauf des Tickets sagt aber doch gar nichts über die Nutzung aus, und somit auch nichts über die Einnahmenverteilung. Deswegen will Wissing doch unbedingt das digitale Ticket... was natürlich auch wieder nur ein Theoretiker als Lösung erachten kann, nachdem ein digitales Ticket nur hilft wenn es bei jeder Zug-, Bus-, Tram-, Sonstwas-Fahrt gescannt würde, am besten beim Ein- und Ausstiegt. Ein derartiges System haben wir aber nirgends in Deutschland. Im Gegenteil... vielerorts wird man mit digitalem Ticket wohl zwangsläufig nie kontrolliert, weil gar keine Möglichkeit vorhanden ist dafür.
Also bleibts wohl, wie schon bisher, bei den Zählungen und den darauf aufbauenden Einnahmenverteilungen.
Der einzige Unterschied ist wohl der Verbleib der Provision für den Vetrieb des Tickets. Aber das ist heute ja schon genauso, da ändert sich nur wenig dran, außer das man dann mehr Verkäufer zur Auswahl hat.

Wettbewerb um Ticketkauf.

Der Blaschke, Donnerstag, 02.03.2023, 21:58 (vor 413 Tagen) @ gnampf

Hallo.

Der einzige Unterschied ist wohl der Verbleib der Provision für den Vetrieb des Tickets. Aber das ist heute ja schon genauso, da ändert sich nur wenig dran, außer das man dann mehr Verkäufer zur Auswahl hat.

Ja, aber das ist doch das Entscheidende: es gibt mehr Möglichkeiten des Kaufs. Als Kunde bin ich doch frei. Kann das 49 Euro-Ticket doch kaufen, wo ich will. HVV, BVG, MVG - völlig egal. Das war bislang anders. Die VRR-Monatskarte bekomme ich nicht beim VBB.

Wer das Ticket verkauft, hat erstmal das Geld! Was er wann davon möglicherweise wieder abgeben muss, steht ja erstmal mehr oder weniger in den Sternen. Die ganze Einnahmeaufteilung muss ja neu berechnet werden.

Und so brummt bei den Großen die Verkaufsmaschine! Die BVG drehte ein Video. Die HVV-Chefin will deutschlandweit verkaufen. Hier meine Stadtwerke vor Ort wollen Anfang April mit dem Verkauf beginnen. Warum wohl - das Ticket kann doch nicht knapp werden. Und gilt nicht vorm 1.5.

Und zu Recht dürften viele Verkäufer Sorgen haben, dass der DB Navigator etliches an Verkäufen abräumt. Dann steht der Verkäufer vor Ort erstmal ohne Einnahme da - bei unveränderten Kosten. Und dem gibt doch freiwillig keiner Geld bzw. teilt seine Einnahmen mit ihm.

Weswegen wohl wird denn endlos diskutiert? Die Revolution ist trotzdem nicht mehr aufzuhalten. Die Verwerfungen werden aber gigantisch sein. Örtliche Verkäufer gehen pleite. Die Großen werden noch größer.

Auch beim Ticketverkauf herrscht echter richtiger Wettbewerb.


Schöne Grüße von jörg

Wettbewerb um Ticketkauf.

gnampf, Freitag, 03.03.2023, 16:15 (vor 412 Tagen) @ Der Blaschke

Ja, aber das ist doch das Entscheidende: es gibt mehr Möglichkeiten des Kaufs. Als Kunde bin ich doch frei. Kann das 49 Euro-Ticket doch kaufen, wo ich will. HVV, BVG, MVG - völlig egal. Das war bislang anders. Die VRR-Monatskarte bekomme ich nicht beim VBB.

So frei auch nicht. Denn zu so mancher Verkaufsstelle mußt du erstmal persönlich hin um sie nutzen zu können. In der Praxis ist das dann eher theoretisch. Und die meisten werden sich die Tickets einfach weiter da kaufen wo sie sie jetzt schon kaufen. Warum sollten sie auch was ändern?
Und auch bisher hattest du ja vermutlich fast überall Auswahl. Konntest bei der DB kaufen, online, im Navigator, im Reisezentrum, am Automaten, konntest bei den AUtomaten vom Verbund kaufen, in deren Servicecenter, vielleicht auch online, teilweise bei anderen EVUs oder Busunternehmen etc. Örtlich natürlich beschränkter, aber trotzdem kein Monopol, du hattest die Wahl wo du die Provision lässt.

Wer das Ticket verkauft, hat erstmal das Geld! Was er wann davon möglicherweise wieder abgeben muss, steht ja erstmal mehr oder weniger in den Sternen. Die ganze Einnahmeaufteilung muss ja neu berechnet werden.

Wer das Ticket verkauft hat ggf. die Provision, sofern der Verkauf auf Provisionsbasis funktioniert, und nicht die Dienstleistung Vertrieb pauschal abgegolten ist. In dem Fall hätte er lediglich entsprechend viele Aufträge nachzuweisen um zu zeigen das es sich um einen wichtigen Vertriebsweg handelt, den man nicht streichen sollte.
Warum muß die Einnahmenaufteilung neu berechnet werden? Das muß nur wenn sich das Fahrverhalten ändert. Und hätte dann auch ohne das TIcket passieren müssen.

Und so brummt bei den Großen die Verkaufsmaschine! Die BVG drehte ein Video.

Das machen die ja wohl häufiger, wie man so hört.

Die HVV-Chefin will deutschlandweit verkaufen. Hier meine Stadtwerke vor Ort wollen Anfang April mit dem Verkauf beginnen. Warum wohl - das Ticket kann doch nicht knapp werden. Und gilt nicht vorm 1.5.

vielleicht auch nicht nach dem 1.5., wer weiss das aktuell schon so genau. Gibt ja genug Diskussionen drüber das z.B. Busunternehmen das nicht anerkennen sollen, weil es passieren kann das sie eben keine Ausgleichszahlungen bekommen werden, weil die von der EU als illegal eingestuft werden dank fehlender Rechtsgrundlage.

Und zu Recht dürften viele Verkäufer Sorgen haben, dass der DB Navigator etliches an Verkäufen abräumt.

Nur da, wo der Navigator das Zeug vorher nicht verkaufen konnte. Wo das ging wird sich wenig ändern. Wer vorher da gekauft hat kauft weiter da, wer nicht da gekauft hat wird auch keinen Grund haben was zu ändern.

Dann steht der Verkäufer vor Ort erstmal ohne Einnahme da - bei unveränderten Kosten. Und dem gibt doch freiwillig keiner Geld bzw. teilt seine Einnahmen mit ihm.

Das kommt halt ganz auf seine Verträge an. Gibt es überhaupt eine Provision? Wenn nein hat er auch keine Änderung. Gibt es eine feste je verkauftem Ticket, abhängig von der TIcketart oder dem Wert? Bei letzterem hätte er so oder so weniger Geld in der Tasche und bräuchte Ausgleich.

Weswegen wohl wird denn endlos diskutiert? Die Revolution ist trotzdem nicht mehr aufzuhalten. Die Verwerfungen werden aber gigantisch sein. Örtliche Verkäufer gehen pleite. Die Großen werden noch größer.

Weil keiner die Mehrkosten tragen will, warum sonst? Weil unser Verkehrsminister kein Verkehrs-, sondern ein Autominister ist. Und grundsätzlich jeder die Idee toll findet, aus verschiedenen Gründen, aber natürlich keiner dafür zahlen will. Und weil selbstverständlich jeder noch versucht für sich das meiste raus zu holen.

Auch beim Ticketverkauf herrscht echter richtiger Wettbewerb.

Kaum. Er wird an den meisten Orten nicht einfacher werden, preislich wird es auch keinen Anreiz geben woanders zu kaufen... insofern wird sich da auch erstmal wenig ändern. Die Leute werden weiterhin den für sie einfachsten Weg nutzen, den sie schon kennen.

Verteilung und Spartipp ?

TEE Rheingold, Donnerstag, 02.03.2023, 11:13 (vor 414 Tagen) @ kllaas

Manche Arbeitnehmer werden das Glück haben, das Ticket als Jobticket fast geschenkt zu bekommen. Dazu werde ich nicht gehören.
Wenn es aber über die DB zu kaufen sein, müsste man doch mit Gutscheinen bezahlen können, die es hin und wieder als Aktion im Supermarkt gibt? 26 Euro für 30 Euro z.B.
Mit zwei Gutscheinen würde man 8 Euro sparen oder rund 16%. Besser als nichts!
Diese 49 Euro werden dann alle Verkehrsverbünde über einen Schlüssel verteilt oder bekommt derjenige, der das Ticket verkauft, mehr vom Kuchen?

Verteilung und Spartipp ?

gnampf, Donnerstag, 02.03.2023, 12:27 (vor 414 Tagen) @ TEE Rheingold

Manche Arbeitnehmer werden das Glück haben, das Ticket als Jobticket fast geschenkt zu bekommen. Dazu werde ich nicht gehören.

ich wohl auch eher nicht, da dann der AG nämlich einen Teil zuschießen müsste

Wenn es aber über die DB zu kaufen sein, müsste man doch mit Gutscheinen bezahlen können, die es hin und wieder als Aktion im Supermarkt gibt? 26 Euro für 30 Euro z.B.

Kann sein, muß aber nicht sein. Würde auch nur bei einer Variante ohne Abo bzw. wo du das Abo monatlich wieder kündigst funktionieren, ansonsten maximal für die "erste Rate". Für manche Produkte hat die DB aber auch eine separate Seite, die eben keine Gutscheine akzeptiert. Und offline gehen die Gutscheine ja offiziell eh nicht.

Mit zwei Gutscheinen würde man 8 Euro sparen oder rund 16%. Besser als nichts!
Diese 49 Euro werden dann alle Verkehrsverbünde über einen Schlüssel verteilt oder bekommt derjenige, der das Ticket verkauft, mehr vom Kuchen?

Als erstes wird mal der Verkäufer seine Provision erhalten, solange er nicht pauschal bezahlt wird. Die Verteilung der Einnahmen an die EVUs, Verbünde, ... werden dann wohl weiterhin via Zählungen etc. ermittelt müssen, da die Verkaufsstelle logischerweise wenig über die Nutzung aussagt. Und die von Wissing gewünschte allumfassende Profilbildung eben auch derzeit gar nicht möglich ist.

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