Nörgelnde Nveskalation nach NRW – 1/2 (Reiseberichte)
Hallo liebes Forum,
heute mache ich mal etwas ganz Exotisches und stelle einen Bericht aus Deutschland hoch. :D
Im September gab es ja diese feine Aktion, dass ÖPNV-Abos bundesweit im Nahverkehr galten. Insofern hatte es doch etwas Gutes, dass die Wiesn auch 2021 ausfiel… ;-)
Eigentlich wollte ich das ganze für Radtouren nutzen. Doch mein Fahrrad war mal wieder tot (wie sich später herausstellte, steckte an der Innenseite vom Reifen irgendein kleiner, spitzer Stachel. Da brachte Schläuche Tauschen halt keinen langfristigen Erfolg.^^).
Also überlegte ich, wo ich möglichst viele unbekannte Strecken fahren könnte, und gurkte schwachsinnig durch NRW.^^ (Immerhin bin ich nicht mit der Straßenbahn von Krefeld nach Witten gefahren. :D Ich kenne tatsächlich jemanden, der 4 h mit der Tram von Düsseldorf nach Bochum gefahren ist. :D)
So eine Aktion gab es diesen Sommer ja wieder. Nannte sich 9-€-Ticket. Damit bin ich aufs Heftigste eskaliert. ;-)
Aber keine Angst: Es wird keinen Bericht über jeden meiner Ausflüge mit dem 9-€-Ticket geben. Da ich die heutigen Berichte allerdings noch letzten Winter fertig geschrieben hatte, würde ich sie hochstellen – auch wenn sie für meine Verhältnisse vergleichsweise „unspektakulär“ sind. ;-)
Kleine Warnung vorab:
Die Berichte werden womöglich etwas böse. :-) Dass der finstere Kohlepott (aka Ruhrgebiet) nicht gerade meine Lieblingsregion ist, könnte ja bekannt sein. ;-)
Zur Anreise nahm ich aber den Fernverkehr.^^ Das erste Wochenende begann ich mit dem IC 2180. Das war im Sommer eigentlich der Direktzug von München nach Sylt gewesen. An jenem Tag sollte er laut db.de bis Hannover fahren, die elektronischen FPA kannten da interessantere Fahrtverläufe. ;-) Die Kiste hatte mindestens fünf defekte Außentüren, mindestens zwei Wagen ohne Klima, fuhr ohne Reservierungsanzeigen und ohne Bordbistro. Kratzt mittlerweile halt auch keinen mehr… Der Zugchef sprach phänomenal gut Englisch und hatte einen sehr reinen britischen Akzent. Zwar hatten wir schon September, aber es war das erste Mal in jenem Jahr, dass ich durch Würzburg fuhr. :-O Ich blieb im IC bis Kassel.
Ab dort ging es weiter im stinkenden Talent. Abgesehen von An-/Abreise war diese Fahrt nach Korbach mit 1:17 h schon die längste Fahrt an diesem Wochenende. :-O Ich lernte, dass die Kasseler Trams sogar stromern & stinken können – nicht überall, wo sie fahren, gibt es Oberleitungen. In Korbach hatte einen ungefährdeten 4-min-Übergang, das nächste stinkende Talent brachte mich nach Willingen. Dort, am Nabel der Welt, hatte ich 31 min Pause, um anschließend nur 7 min lang durch den Wald nach Brilon Wald zu fahren. Nun war ich tatsächlich zum ersten Mal seit August 2018 in NRW. :-O Auf der kurzen Fahrt von Willingen nach Brilon gab es sogar eine Ticket-Kontrolle. Das Vorzeigen von meinem Besser-Weiter-Dingsi (per E-Mail versendet) klappte nicht auf Anhieb, weil man in Deutschland ja kein Netz hat. Ich bot an, den Anhang nach Ankunft in Brilon Wald zu zeigen – aber da wäre es auch nicht besser gewesen. :D Gegen Ende der Fahrt klappte es dann doch.^^ In der „Idylle“ von Brilon Wald (immerhin sah der Bahnhof nicht aus, als würde er gleich auseinanderfallen^^) waren nochmal 20 min Pause.^^
1 Ab Nürnberg über Karlsruhe nach Hannover. Ja, nee, schon klar…
2 Der perfekte Menschenfeind-Platz!
3 Werden die Züge nicht einmal über Nacht gesaugt? -.-
4 Nein, StuS, der Zug fährt nicht bis nach Sylt, sondern nur bis Hannover. Aber das kann StuS ja nicht wissen, sind ja schließlich verschiedene Unternehmensbereiche. -.-
5 Wenn man sich voller Vorahnung Kassel nähert…
6 Auf der Rennbahn
7 Huch, bisher hatte ich ja gar nicht meinen Zug fotografiert. Na gut, dann eben so! :D
8 Nächster Zug
9 Müsste die Kugelsburg bei Volkmarsen sein
10 Anschluss in Korbach
11 Willinger Wartezeit
12 Weiter geht’s nach Laschetland
13 Tief im finsteren Wald
14 Huch, hier sind ja Menschen!
15 Waldhai
Sodann verschluckte mich also ein Hai, um mich westwärts zu schleppen. Ich hatte von Meschede noch nie in meinem Leben etwas gehört, dabei scheint die Stadt gar nicht so klein zu sein. :-O In Wickede war Schluss, alle wurden in den SEV verfrachtet, man sah den Zug in Richtung der gesperrten Strecke ausfahren. -.- Sinnigerweise hatte man einen dreiteiligen Hai durch einen einzigen Bus ersetzt… Im SEV telefonierte jemand mit der NRW-typischen Deprimiertheit: „Ja weiße, im Zuch hätt ich Spaß jehabt. Aber hier im Bus daffste nüscht essen, nüscht trinken. Kann ich nich mal n Bier trinken. Die eine Frau verpasst ihrn Zuch nach Köln. Dat is doch alles Scheiße.“ :D Ich fuhr nur 20 min mit dem SEV bis Fröndenberg. Um hier nicht zu lange warten zu müssen, stieg ich schon in die Vorleistung meines Zuges, fuhr von Fröndenberg zur Endstation Menden, wartete die Wendezeit ab und fuhr über Fröndenberg zur anderen Endstation Unna. Auf der Strecke gibt es bei Ardey noch einen BÜ mit einer planmäßigen Geschwindigkeit (keine Lafa!) von 20 km/h…
16 Die haben mein Wort geklaut! :-O
17 Ab in die Haia
18 SEV
19 Gute Scheibe^^
20 Hai am Ende
21 Hat der RE5 immer so einen schwachsinnigen Laufweg, oder war das irgendwelchen Buddelarbeiten geschuldet?
22 Hai in Unna
23 RRX in Unna
Nachdem ich bisher ab Kassel mit Diesel und eher gemächlich unterwegs war (die 82 km/h Brilon – Wickede waren die schnellste Fahrt, Menden – Unna gar nur 49 km/h^^), ging es nun kurzzeitig elektrisch und flott weiter. Ein Rennhamster ging ziemlich ab, als er mich nordwärts bis Münster brachte: Er schaffte gleich 98 km/h im Durchschnitt.^^
In Münster hatte ich nochmal eine Dreiviertelstunde Aufenthalt. Dann ging es wieder im stinkenden Talent weiter. In irgendeinem Beitrag hier hatte ich mal gelesen, die Strecke solle landschaftlich schön sein. Nun ja, man fährt an lauter hübschen kleinen Höfen vorbei, spektakulär fand ich’s nicht. Aber der Anblick der Kirche von Billerbeck neben dem Fast-Vollmond, der war schon schön. =) In Coesfeld wechselte ich das stinkende Talent und fuhr nach Dortmund.
24 Weiter im englischen Rennhamster
25 Tatsächlich zum ersten Mal tagsüber in Hamm
26 Münster Hbf.
27 Warum sollte ich denn eine Lok kauen? Die schmeckt doch gar nicht!
28 Angekommen in Dortmund
Dort hatte ich etwas Aufenthalt, den ich auf dem Bahnhofsvorplatz genoss. Samstagabend, gutes Wetter, kaum Seucheneinschränkungen. Mehr Kohlepott-Flair geht nicht! :D Ich fragte mich, ob man sich um die Uhrzeit noch die Ess 1 nach Duisburg geben könnte, oder ob die Kugel da nicht die bessere Wahl wäre, doch die Ess-Bahn überraschte mich positiv.^^ Hier gab es die vierte Kontrolle seit Kassel (bei der zehnten Fahrt): Ein freundlicher KiN ging durch und hat bei meiner Fahrkartenkontrolle tatsächlich die Nummer des E-Mail-Anhangs mit der Nummer meines Abos abgeglichen, danach wollte er sogar noch meinen Ausweis sehen. :-O Nachdem er mich kontrolliert hatte, ging er ein paar Reihen weiter. Nach einiger Diskussion hörte man einen jungen Mann sagen: „Ach, Sie sind so nett. Ich geb Ihnen den hier!“
Die Antwort vom KiN habe ich leider nicht verstanden.
Doch dann der junge Mann ganz verdattert: „Ach, Geld nehmen Sie nicht? Wie?“ Der hatte ernsthaft versucht, den KiN zu bestechen, so etwas hatte ich in Schland auch noch nie erlebt…
Mit meinem Benutzernamen nicht allzu verwunderlich stieg ich in Essen aus. ;-) Hier hatte ich ein günstiges Hotel für eine Nacht.
29 Einprägsam
30 Ess-Bahn in Essen
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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)