Was derzeit alles schiefläuft - eine Tragödie in 6 Akten (Reiseberichte)

Math5D, Samstag, 08.10.2022, 17:47 (vor 538 Tagen)

In dieser Miniserie möchte ich darlegen, wieso ich derzeit keine Lust mehr aufs Bahnfahren habe.
Warum geht es mit Akt 3 los? Ganz einfach: Teil 1 und 2 dieser Posse waren die Hin- und Rückfahrt meines Urlaubs in Chur, dem ich in seiner Gesamtheit eine 18-teilige Serie widmen werde - schonmal als Spoiler: Während zwei Wochen täglicher Bahn- und Busfahrten mit über 75 größtenteils knappen Umstiegen haben in der Schweiz alle geklappt - genau genommen alle bis auf einen, aber dafür gab es dann einen spontanen Sonderzug, der den knapp 30 Fahrgästen für diese Relation doch noch den gewünschten Anschluss zwei Bahnhöfe später ermöglicht hat - das stelle man sich mal hierzulande vor. Da es aber noch dauert, bis ich die Serie fertig habe, möchte ich jetzt schonmal Dampf ablassen über die seitdem erfolgten Fahrten, die allesamt nicht nur nicht geklappt haben, sondern meiner Meinung nach eine absolute Frechheit im Umgang mit Kunden darstellen, wie ich sie bisher nicht erlebt habe. Jedenfalls nicht in dieser Frequenz - klar, als Dauerbahnfahrer gab es immer mal Tage, an denen es hohe Verspätungen gab und viel schief ging, aber im Laufe der letzten Jahre hat das stetig zugenommen. Dieses Jahr ist der Anstieg aber explodiert und diese sechs Fahrten haben zumindest bei mir das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht.

Akt 3: Aachen-Dresden

Geplant ist eine Fahrt mit RE1-Verstärker ab 6:28 nach Köln Hbf, ICE885 nach Berlin und IC2177 (KISS-IC2) nach Dresden, Ankunft 14:35, Fahrtdauer 8h07min. Wie immer nehme ich ab Aachen zwei Züge früher nach Köln, da dieser Umstieg seit Jahren schon kritisch ist. Das heißt heute aber nur, dass es mit dem 5:51er RE1 los geht, dazwischen ist noch der 6:18er RE9.
Bis Düren haben wir eine Verspätung von etwa 2min aufgebaut, also alles im Rahmen, aber dann fahren wir einfach nicht weiter. Alles noch entspannt, schließlich habe ich in Köln etwa 1h Umstiegszeit, in der ich nebenbei bemerkt frühstücken möchte; ein spätes Mittagessen ist dann in Dresden geplant. Nach 15min kommt die Durchsage, wir stünden hier wegen eines Polizeieinsatzes im Streckenabschnitt vor uns, keine Prognose. Interessant - früher hieß es doch immer Notarzteinsatz, wenn sich mal wieder einer vorn Zug geschmissen hat. Jedenfalls ist mir zu dem Zeitpunkt schon klar, dass das Ganze mehrere Stunden kosten wird, und ich beginne, ab Köln verschiedenste Alternativen durchzuspielen.
Das RIS bringt dabei eine Höchstleistung an Blödsinn auf und zeigt zu jedem Zeitpunkt an, wir wären vor 2min abgefahren - also irgendwer oder -was zählt da schon die Minuten hoch, was ja angeblich manuell geschehen muss (so heißt es jedenfalls immer, wenn noch nicht gestartete Züge laut RIS schon 4 Bahnhöfe weiter gefahren sind), nur halt falsch. Eine Stunde lang passiert nichts weiter, dann wird unser Zug geräumt, da er in die Abstellung fahren soll - bitte was? Ich hatte mich eh schon gefragt, was eigentlich mit den Zügen hinter uns los ist, denn die hätte man in der Zwischenzeit ja auch mal nach Düren bewegen können, um wenigstens die Fahrgäste mit diesem Ziel abzuliefern, und auch die inzwischen angesammelte Tausendschaft in Richtung Aachen mitzunehmen, aber nichts da, jeder Zug steht brav in dem Bahnhof, den er bis zum Zeitpunkt der Sperre erreicht hat. In demselben Moment, als wir also alle aussteigen, wird dann auf Gleis 1 (dem eigentlichen Gleis der Gegenrichtung) angesagt, unser nachfolgender RE1 würde dort in 3min einfahren. Viele Leute gehen daher rüber, aber die erfahrenen wissen schon, dass diese Durchsage mal wieder Blödsinn ist. Trotzdem wird sie brav alle 5min wiederholt, jedes Mal mit mehr Verspätung. Da in der Zwischenzeit ein Triebzug der Rurtalbahn u.a. 10min lang über Gleis 1 rangiert wird, weiß die Bahn offensichtlich auch selbst, dass da nichts anderes kommt.
Apropos RTB, auf deren RB28 warte ich nun schon die ganze Zeit, denn nach ziemlich genau 2h Wartezeit würde diese mich nach Euskirchen bringen, von wo aus es ebenfalls bis Köln ginge. Die wird aber nur von einem ganz kleinen Regioshuttle gefahren, in das nur ein winziger Bruchteil aller Wartenden passen wird, weshalb ich zum einen direkt dort stehe, wo es normalerweise hält, zum anderen ganz froh über die Ansagen auf Gleis 1 bin, die die Massen weggelockt hat - von denen die meisten auch nicht von selbst auf die Idee kommen dürften, über Euskirchen zu fahren.
Inwischen ist mir durch die Angaben im RIS immerhin klar geworden, warum unser Zug wirklich geräumt wurde: Der fährt nämlich zurück nach Aachen und wird dann einer der nächsten RE1, wenn alles wieder frei ist. Aber wiederum ist es doch unfassbar dumm, dass der dann 1. leer und 2. überhaupt zurück fährt. Wenn jetzt die Strecke frei wird, dürfen sich dann alle unterwegs Wartenden in die bereits übervollen Züge quetschen, die zudem ja auch noch eine gewisse Zeit ab Aachen brauchen werden und nicht mehr hier in Düren bereitstehen. Apropos, mitterweile stehen wir so lange hier, dass ich auch nach Aachen zurück und über Düsseldorf schneller gewesen wäre, aber da auch in der Richtung nichts fuhr, war das ja sowieso unmöglich.
Endlich kommt die RB28 und es steigen tatsächlich nur eine Handvoll Leute ein, bis dann doch irgendein Idiot ein paar andere darauf hinweist, dass man mit diesem Zug ja auch nach Köln käme... So wird er übervoll, aber irgendwann geht halt nicht mehr rein und wir fahren pünktlich ab. Erst zu dieser Zeit, also 2h nach Beginn der Sperre, erscheint im RIS der Hinweis, es gäbe einen SEV Aachen-Köln. Ob und wo der unterwegs hält, wann der ungefähr fährt, und ob man in Düren überhaupt noch eine Chance hat, da einen Platz zu bekommen, wird nicht erwähnt. So bin ich froh, in meinem Zug zu sein, der auf der inzwischen größtenteils modernisierten Strecke deutlich zügiger unterwegs ist als noch vor 4 Jahren. Damals wurde bei jedem Bahnübergang ausgestiegen und Fahne geschwenkt, das ist jetzt nur noch einmal notwendig. Auch halten wir in Euskirchen auf einem neuen Bahnsteig auf der Nordseite des Bahnhofs und müssen nicht mehr alle Gleise überqueren. Den RE nach Köln bekomme ich so locker, auch wenn der ebenfalls sehr voll ist und daher etwas Verspätung aufbaut.
Die schnellste Verbindung nach Dresden wäre nun mit dem 621 nach Frankfurt und dann mit dem 1559 nach Dresden - auf den 621 habe ich eigentlich in Messe/Deutz -12min Umstiegszeit, aber der ICE ist auch mit +30 unterwegs. Diese wiederum würden den Anschluss in Frankfurt allerdings sehr knapp werden lassen, und so sehe ich von diesem Plan ab. Als wir um 9:45 im RE22 Köln Hbf zudem auf Gleis 3 statt 1 erreichen und vor uns im Gleis ein Baukran steht, wird es sowieso unmöglich, noch rechtzeitig bis Messe/Deutz zu kommen, auch wenn das RIS erst eine halbe Stunde später anzeigt, dass der Zug dort nicht mehr hingefahren ist.
So bleibt mir noch der ICE857 nach Berlin ab 9:48 von Gleis 2 - netterweise bahnsteiggleich. So wird es zwar mit dem inzwischen von meinem Magen dringend erwarteten Frühstück nichts, aber immerhin geht es schnell weiter. Oder auch nicht, denn wie immer bei den Kölner Berlin-ICEs wird der Zug erst 5min nach seiner Abfahrt aus dem Werk geholt. Und das, obwohl der gesamte Bahnsteig voll ist mit Leuten, die auf den warten. Achja, an dieser Stelle sollte ich noch erwähnen, dass an dem Tag absolut alle ICEs von Köln nach Frankfurt oder Berlin in der Fahrplanauskunft mit dem Kommentar versehen sind, dass sie ausgebucht seien und man sich eine andere Verbindung suchen solle, sofern man keine Reservierung hätte. Guter Witz, es gibt halt keine Alternative - abgesehen davon habe ich ja eine Reservierung, nur halt vor 2h. So stürme ich als erster in den hintersten Wagen, bloß um festzustellen, dass wirklich alle Plätze reserviert sind, und fast alle auch durchgehend Köln-Berlin. So etwas habe ich auch noch nie gesehen, trotzdem setze ich mich auf einen Platz, der immerhin nur Wuppertal-Berlin angeschlagen hat. Mit +15 geht es endlich los und tatsächlich kommt in Wuppertal niemand, um meinen Platz einzunehmen. Lange währt die Freude aber nicht, denn 13min nach Abfahrt kommt eine ältere Dame angewackelt mit der Reservierung - da ist es mir schon ein Rätsel, wie man bei vorhandener Reservierung und erstaunlicherweise korrekter Wagenreihung dermaßen falsch einsteigen kann. 2min später wäre ihre Reservierung ja auch verfallen, wobei ich da in diesem Fall vermutlich von abgesehen hätte, zumal ein anderer Platz mit Hagen-Berlin noch frei geblieben ist. In Hagen geht das Zittern also wieder los, aber dieses Mal habe ich tatsächlich Glück und keiner kommmt an. Dafür bleiben wir in Unna, wo wir gar nicht halten sollen, neben dem im Übrigen noch pünktlichen RE11 zum Stillstand, angeblich wegen einer Reparatur am Zug. Nur dass überhaupt niemand ankommt, um irgendwas zu reparieren. Erst wartet der RE11 auch noch ab, um uns ggf. vorzulassen, nach 10min fährt er dann aber doch vor und wir direkt danach hinterher - Planung vom Feinsten. Allerdings zuckeln wir dermaßen lahm über die Strecke und bleiben vor Hamm nochmal 30min lang stehen, sodass einige Mitreisende schon spekulieren, ob wir gleich in Hamm endgültig sterben. Nun ja, ich glaube da eher an etwas anderes, denn das RIS verrät mir, dass unser Düsseldorfer Zugteil mit +50 unterwegs ist und falschherum gereiht ist. Eigentlich soll ab Hamm mein Zugteil vorne sein, aber damit wären dann beide Triebköpfe zusammen. Folglich muss heute der andere Zugteil vor und wir entsprechend auf den warten. Dass dabei Dutzende aus unserem Zugteil völlig unnötigerweise ihre Anschlüsse in Hamm verpassen, ist den Planern offensichtlich egal. Schließlich wäre auch ganz locker genug Zeit gewesen, uns in den Bahnhof zu fahren, die Aussteigenden rauszulassen, und wieder rauszufahren, um den Düsseldorfer Teil vorzulassen.
Mit +50 geht es dann endlich in Richtung Hannover und ereignislos (wie auch ohne weitere Ticketkontrollen - das Personal hat offenbar keine Lust mehr, den Reisenden die Verspätung zu erklären und nach Alternativen zu suchen) weiter, bis wir in Fallersleben direkt vor Wolfsburg zum Halten kommen, Durchsage Personen im Gleis, keine Prognose. Ernsthaft, Nummer 2 an einem Tag? Dieses Mal ist aber wohl keiner gestorben, denn nach 10min geht es schon weiter. Vor Stendal stehen wir dann ein weiteres Mal, um einen Gegenzug abzuwarten, da wegen Bauarbeiten wohl ein Stück eingleisig ist. Damit knackt unser Zug die +60, für mich also +180. Somit wird der Anschluss in Berlin schon wieder knapp, inzwischen auf den EC 177 nach Prag, der noch dazu planmäßig 14:55-15:16 auf Gleis 1 steht und dadurch relativ selten zu spät abfährt. Außerdem sollen wir eigentlich auch auf Gleis 1 einfahren, und zwar nach aktueller Prognose um 15:10 statt 14:09, also genau während der EC dort steht. Das wird wohl nichts, und um trotzdem einen bahnsteiggleichen Umstieg zu haben, überlege ich kurz, den in Spandau zu versuchen. Aber der EC soll dort noch 1min vor uns abfahren, und als wir einfahren, ist von ihm nichts mehr zu sehen, zumal ich ja ganz am Zugschluss sitze. So bleibe ich dort und wir fahren in Berlin auf Gleis 6 ein, von wo ich schnell rüberlaufe auf Gleis 1, an dem zwar wieder mal geschätzt 300 Leute stehen - so voll habe ich den Berliner Hbf noch nie gesehen, geht ja zu wie sonst in Hamburg zur Rush Hour - aber kein EC. Und es kommt noch besser, laut RIS ist der auch noch nichtmal in Spandau gewesen, da wegen eines Personenunfalls - Nummer 3 heute - Wittenberge-Berlin dicht ist. Der wird also über Stendal umgeleitet und hat ne Prognose von +30 bei der Ankunft und +10 bei der Abfahrt - wie kann es sein, dass die aber in Spandau dem System noch nicht bekannt war? Die Strecke muss ja schon länger dicht sein.
Dabei bleibt es nur leider auch nicht, denn als endlich Bewegung auf Gleis 1 kommt, fährt dort der ICE372 aus Interlaken ein - pünktlich um 15:32, wie auch immer der das bei dem Rundumchaos heute geschafft hat. Nach 5min sind aus dem alle ausgestiegen und die Lichter werden gelöscht, aber er räumt sein Gleis einfach nicht frei. Noch dazu fährt dann auf Gleis 2 der 1007 ein, der erst in 30min nach München über Halle abfahren soll. Damit sind beide FV-Gleise in dieser Richtung belegt - sehr intelligent. Ich hatte dabei durchaus zwischendurch auch überlegt, mit dem ICE693 über Leipzig und dann IC2 nach Dresden zu fahren, aber erstens war auch dieser ICE extrem voll und zweitens dauert die Verbindung so viel länger (auch wegen einer Umleitung zwischen Riesa und Dresden über Elsterwerda), dass es sich einfach nicht lohnt. Letzterer Punkt gilt natürlich erst recht über Halle, ersterer allerdings nicht, denn zumindest zu diesem Zeitpunkt steigt absolut niemand in den 1007 ein, obwohl der 709, der schon 15:37 nach München über Halle (und Augsburg) fahren sollte, hinter unserem EC hängt.
Als um 15:45 der 372 endlich Platz macht, rollt der EC dann auch rein, ist aber bis auf den letzten Platz ausreserviert und auch voll. In den Gängen stehen schon dutzende Leute, zu denen ich mich dazugeselle, und nun die restliche Fahrt bis Dresden stehen darf. Dazu funktioniert das tschechische WLAN nicht und auch die Informationsmonitore tun so, als wären wir pünktlich unterwegs, obwohl wir munter noch mehr Verspätung aufbauen. Tatsächlich erreiche ich Dresden dann um 17:45 mit +38, oder gegenüber meines ursprünglichen Plans mit +190 - und das ist nur so "wenig", weil der eigentlich ab Berlin geplante IC noch viel mehr Halte mitnimmt als der EC.
Abgesehen davon habe ich immer noch seit 5 Uhr nichts gegessen - in Berlin wäre dafür mehr als genug Zeit gewesen, aber da die Verspätung wie üblich graduell erhöht wurde, statt direkt +30 anzuzeigen, sah es zwischendurch zu keinem Zeitpunkt so aus. Mit sehr schlechter Laune komme ich also in Dresden an und esse dort erstmal für 3, bevor es drei Tage später zurück geht.

Akt 4-6

Math5D, Samstag, 08.10.2022, 17:47 (vor 538 Tagen) @ Math5D

Akt 4: Dresden-Aachen

Die Rücktour war noch einfacher geplant als die Hintour: IC2440 bis Hannover, dort 33min Umstieg auf den ICE1548, der heute hier startet statt in Berlin, und bis nach Aachen fährt.
Dabei geht es vielversprechend los: Über die oben genannte Umleitung über Elsterwerda verläuft alles wie geplant und die Wende braucht dann nur 4 statt 9min, die im RIS stehen. Obwohl Elsterwerda dabei eigentlich nicht als Halt eingetragen ist, verrät der dl-Trick die Zeiten, aber auch das Display im Zug zeigt den Zwischenhalt erstaunlicherweise an. Bis Leipzig, Halle und Magdeburg holen wir uns dann jeweils noch etwas Verspätung, aber die Fahrplanreserven auf dieser Linie sind dermaßen exorbitant, dass wir das jeweils an den Bahnhöfen direkt wieder raus haben.
Aber dann geht es doch los: In Magdeburg steht ein paar Gleise weiter der 52min verspätete IC144 nach Amsterdam, der nun gleichzeitig mit uns abfahren soll. Ich hätte jetzt uns vorgelassen, da wir nicht nur bisher fast pünktlich, sondern auch vor dem 144 abgefertigt sind. Außerdem habe ich es auf der Hinfahrt bei allen meinen verspäteten Zügen erlebt, dass man die anderen pünktlichen Züge lieber vorlässt und uns dafür nochmal +5 gibt, als umgekehrt. Leider sieht die Bahn das aber anders und lässt den 144 vor, der uns dann vor Braunschweig nochmal aufhält, da er unser Gleis besetzt. Alles aber kein Problem, die +10 verkraftet mein Umstieg ja locker. Nur geht es aus der Abstellung vor Braunschweig mal wieder nicht weiter, da, wie wir immerhin recht zügig erfahren, ein Blitz das Stellwerk in Lehrte lahmgelegt hat. Da frage ich mich natürlich, wie schlecht das gebaut sein muss, da ein anständiger Blitzableiter sowas ja vermeiden können sollte. Wie auch immer, als wir dann mit +10 in den Bahnhof fahren, heißt es, wir würden jetzt über Hildesheim umgeleitet, was uns nochmal 20min kosten würde. In das RIS hat derweil auch jemand diese +20 eingetragen, aber dabei nicht bedacht, dass wir schon +10 haben... So oder so ist mein Umstieg auf 3min geschmolzen, aber bahnsteiggleich (Gleis 11 auf 12) gut machbar. Bei der Ausfahrt aus Braunschweig wird dann sogar durchgesagt, die Strecke sei wieder befahrbar und wir führen jetzt wie geplant über Lehrte. Also alles wieder entspannt, bis wir auf freier Strecke zum Halt kommen, weil vor uns eine Westfalenbahn liegen geblieben ist - da wären wir doch mal lieber die Umleitung gefahren. So zuckeln wir nach einiger Wartezeit auf einen Gegenzug von Peine bis Hämelerwald auf dem Gegengleis vorbei an der WFB, die noch dazu bei einem Bahnübergang steht - im Übrigen direkt hinter Peine, aber auf den nächsten 10km gibt es keine Überleitstelle. Danach geben wir aber richtig Gas und erreichen das Gleisvorfeld des Bahnhofs um 15:54 - also noch 2min bis zum ICE. Damit ich den aber auch ganz sicher nicht erreiche, stehen wir nicht nur 1min vor dem Bahnhof rum, sondern werden auch noch auf das S-Bahn-Geis 13 umgelegt, weil auf 12 der verdammte 144 steht. Trotzdem sprinte ich raus aus dem Zug und renne dabei fast einen Vollidioten um, der beim Einsteigen nicht auf die aussteigenden Leute warten wollte. Wäre er nicht im letzten Moment zurückgewichen, hätte ich ihn ehrlich gesagt auch tatsächlich umgerannt, da ich bei meiner Laune auf so jemanden keine Rücksicht nehme. Dann schnell die verdammt lange Treppe runter, drüben wieder hoch, wo der Zug zwar noch steht, aber die Türen bis auf eine beim Schaffner ganz hinten schon verschlossen sind. Ich gebe ihm zwar ein Zeichen, er winkt aber nur ab, steigt ein, und der Zug fährt auf die Sekunde pünktlich ab - das war doch wirklich nicht notwendig. Spätestens jetzt bin ich wirklich auf 180. Zu allem Überfluss darf ich nun wieder die Treppe runter und rauf und zurück auf meinen alten Platz, der immerhin frei geblieben ist. Denn der 2440, der nach Fahrplan hier 17min steht, hätte aufgrund seiner Verspätung heute nach 1min Standzeit abfahren sollen, musste nun aber nicht nur den verpassten 1548 vorlassen, sondern natürlich auch wieder den 144. So habe ich noch etwas Zeit, die aufgrund der ungewollten sportlichen Betätigung hochgefahrenen Puls und Atemfrequenz wieder zu senken.
Bis Köln holen wir zwar nichts auf, aber bekommen immerhin auch keine nennenswerte weitere Verspätung. Dort wäre nun die nächste Verbindung der bahnsteiggleiche RE1, der durchs Ruhrgebiet nur +10 geholt hat. Wie üblich ist der Bahnsteig aber komplett voll mit Wartenden, außerdem habe ich ja eigentlich eine reine FV-Verbindung bezahlt. Folglich darf ich die auch nutzen, und warte so weitere 15min auf den ICE10 auf Gleis 5 - bei Verspätung des RE1 habe ich es selbst in dem sitztend zudem schon oft erlebt, dass der vor Aachen den ICE vorlässt. Auf dessen Gleis sollen allerdings vor uns noch ein Thalys nach Dortmund sowie ein ICE nach Berlin abfahren - wer hat das denn schon wieder geplant, dass hier drei Fernzüge innerhalb von 13min an einem Bahnsteig halten sollen? Das kann ja gar nicht klappen! Und so wird der verspätete Thalys kurz vor knapp immerhin bahnsteiggleich auf 4 verlegt, während der Berlin-ICE nach seiner geplanten Abfahrtszeit einfach von der Anzeige verschwindet, ohne da gewesen zu sein. Blöderweise sollte der nämlich aus einem ICE aus Berlin gebildet werden, der allerdings fast 2h Verspätung hat, und so ist kein Triebzug für den da. Fast pünktlich kommt also der 10 eingefahren und ich setze mich auf einen der wenigen nicht reservierten Plätze im ersten Wagen. Wie üblich ist der Zug an sich extrem voll, aber die vordersten Wagen sind etwas leerer als der Rest. Nur wie ich es jetzt schon gewohnt bin, fahren wir einfach nicht ab, da wir natürlich noch andere verspätete Züge abwarten, deren Reisende sonst heute nicht mehr nach Brüssel kämen. Ist ja auch klar, wenn ich einen Umstieg bekommen will, wird pünktlich abgefahren, aber wenn ich schon im Zug sitze, wird auf andere gewartet. Und zwar geschlagene 30min, bis es los geht und wir Aachen Rothe Erde schließlich um 20:35 erreichen. Meinen ursprünglich geplanten RE4 nach Aachen Schanz habe ich durch die Warterei eh schon verpasst, die darauffolgende RB20 auch, und damit wir auch die RB33 noch verpassen, warten wir hier die obligatorische Minute bis zur Einfahrt in den Hbf. Damit bleibt mir mal wieder nur der Weg zu Fuß, denn bis 21:02 auf die nächste RB20 zu warten, die um die Zeit auch nur noch mit einem Triebwagen unterwegs ist, der immer unnormal voll ist, habe ich definitiv keine Lust mehr.

Akt 5: Aachen-Viersen

Richtig gelesen, heute geht es nur um NV in der Größenordnung von 70km. Um 15:25 möchte ich den RE4 nach Gladbach nehmen, dort den RE42 nach Viersen. Schon morgens sehe ich, dass dieser Plan scheitern wird, da ein entgleister Güterzug für Chaos sorgt. Aber die RB20 ab 15:05 sollte mich rechtzeitig bis Herzogenrath bringen, wo heute der RE4 wendet.
So stehe ich rechtzeitig am Bahnsteig, wo zuerst eine RB20 in der falschen Richtung durchkommt, mit etwa +30. Das ist eigentlich mein Zug, der bis Stolberg fahren und dort wenden soll, heute aufgrund der Verspätung macht er aber eine Pofalla-Wende im Hbf und sollte daher gleich wieder hier sein. Aber Pustekuchen, zuerst kommt noch eine RB20 nach Stolberg, dieses Mal mit +10. Aufgrund des erwähnten Güterzugs ist die Strecke wohl nur eingleisig befahrbar und obwohl das schon seit 7h so ist, hat noch keiner die Gleise im RIS angepasst, sondern immer erst wenige Sekunden vor der Abfahrt kommt eine Durchsage, sodass beide RB20 auf die Fahrgäste warten müssen, die noch das Gleis wechseln. Als beide durch sind und die Gleise wieder anfangen zu singen, schöpfe ich Hoffnung, aber nein, dieses Mal kommt der RE18 nach Aachen durch, also der dritte Zug in derselben Richtung. Dem folgt normalerweise im Blockabstand die RB33, aber endlich beschließt der Disponent, auch mal einen Zug nach Hrath vorzulassen, und mit +20 geht es los - bei 19min Umstiegszeit dort. Noch dazu sollen beide Züge auf Gleis 1 halten, was natürlich unmöglich ist. Als wir dann vor Hrath noch 1min stehen, gehe ich also davon aus, dass der RE4 wohl schon abgefahren ist, was das RIS auch so bestätigt, aber auf Gleis 5/6 stehen noch zwei RRX Garnituren. Also gehe ich auf Verdacht dort rüber und erfahre vom Personal, dass die beide in nächster Zeit nicht abfahren sollen. Schade, also wieder zurück auf Gleis 1, wo in ein paar Minuten schon die RB33 kommen soll, die durch uns vorhin aber auch bei +10 ist. Dort angekommen steht auf den Displays plötzlich, dass der RE4 jetzt sofort auf Gleis 5 fahren soll, und so macht sich mit mir eine ganze Meute auf zurück dorthin, wo nun tatsächlich ein Tf ganz gemütlich einsteigt, einmal durch den ganzen Zug läuft, dann die Fahrgäste reinlässt, und schließlich mit +10 abfährt - bei 10min Umstiegszeit in Gladbach. Bis dort holen wir auch nichts auf, aber der Umstieg, der erst seit wenigen Jahren sinnvollerweise bahnsteiggleich ist, sollte trotzdem klappen. Denkste! Wie neulich in Hannover werden wir kurz vor knapp verlegt und der RE42 fährt dermaßen pünktlich ab, dass wir ihn nichtmal mehr sehen. Zum Glück muss ich nur bis Viersen, wohin 10min später ein RE13 fährt, dessen Eurobahn-FLIRT bis oben hin voll ist, dabei zwei kaputte Klos und drei kaputte Türen hat - wow!

Akt 6: Viersen-Aachen

Am Abend sollte es dann zurück gehen, und zwar sicherheitshalber mit einem durchgehenden Zug, also der RB33. Die fährt das letzte Mal um 00:13, aber aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate nehme ich einen Zug früher. In Gladbach sehe ich dann plötzlich bei der Abfahrt, dass unser Zug nur noch bis Lindern angeschlagen ist - das hätte man ja auch mal durchsagen können, denn bis eben hätte man noch die Option gehabt, über Köln auszuweichen. Naja, in Rheydt geht das zur Not auch noch, und als ich im RIS den Grund "Streckensperrung" lese, bin ich kurz davor, auszusteigen. Dass bei den Zügen nach uns noch nichts steht, gibt dabei keinen Ausschlag, denn auch dort wird das ja erst kurz vor knapp eingetragen werden. Aber mit noch ein bisschen mehr Recherche erfahre ich, dass gar nicht unsere Strecke, sondern die von Lindern bis Heinsberg dicht ist - wieso endet dann unser Zug früher? In Lindern werden wir also rausgeschmissen und gebeten, den nachfolgenden RE4 zu nehmen - der hat allerdings 80min Verspätung und so kommt die nachfolgende RB33 noch vorher. Den vorherigen RE4 hätte ich übrigens auch nicht nehmen können, denn der ist gleich ganz ausgefallen. Die einstündige Wartezeit vertreibe ich mir damit, auf dem Bahnsteig auf und ab zu gehen, schließlich muss man irgendwas gegen das Auskühlen machen und zum Ende hin auch gegen die drückende Blase. Unser bisheriger Zug steht dabei gemütlich abgeschlossen auf Gleis 3 rum, während sich dessen Personal vorne unterhält. Auf Nachfrage erfahre ich, dass auf der Strecke nach Heinsberg ein Zug liegen geblieben ist und unser Zug diesen nun bald abschleppen muss - ist ja kein Problem, dafür kann man mal ein paar unwichtige Fahrgäste 60min in der kalten Nacht stehen lassen. Noch schlimmer als mich hat es allerdings die Fahrgäste nach Heinsberg erwischt, wo in dieser Nacht nun gar nichts mehr hin fährt, es aber auch keinen SEV gibt. Wenigstens fährt der letzte Zug des Tages dann fast pünktlich nach Aachen.

Mehr Hygge!

ktmb, Samstag, 08.10.2022, 18:15 (vor 537 Tagen) @ Math5D

Mehr Gelassenheit und Demut einüben du sollst. ;)

Nach aktuellem Stand meiner Erfahrung mit den Verspätungen der DB würde ich das immer als zusätzlichen Luxus betrachten. Ich darf für das gleiche Geld länger im Zug sitzen.

Wenn da nur das Maskenproblem nicht wäre. Ich bin kein Untertan und verzichte daher auf die frühere Mobilität und genieße meine Freiheit in der Natur auf dem S-Pedelec.

Komm mal rüber nach Österreich. Oder Tschechien

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 08.10.2022, 22:57 (vor 537 Tagen) @ ktmb

- kein Text -

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Komm mal rüber nach Österreich. Oder Tschechien

ktmb, Samstag, 08.10.2022, 23:43 (vor 537 Tagen) @ J-C

Da muss ich ja stundenlang mit Maske ...
Nächste Woche geht es erstmal für eine Woche nach Ostfriesland zur Erholung.

Komm mal rüber nach Österreich. Oder Tschechien

Reservierungszettel, KDU, Sonntag, 09.10.2022, 00:08 (vor 537 Tagen) @ ktmb

Da muss ich ja stundenlang mit Maske ...
Nächste Woche geht es erstmal für eine Woche nach Ostfriesland zur Erholung.

Kannst ja mit dem Nightjet fahren da interessiert das keinen…

Immer locker durch die Hose atmen...

Tabernaer, Irgendwo im grünen Nirgendwo, Samstag, 08.10.2022, 21:15 (vor 537 Tagen) @ Math5D

Keinen Stress machen. Es hat sich wieder mal bewahrheitet, was Balschi schon seit längerem predigt: Es kommen alle an ihr Ziel. Früher oder später. Also keine Eile. Und wenn man schon weiß, was bei der Bahn alles schief gehen kann, dann sollte man auch Vorsorge treffen umd sich ne Thermoskanne mit Tee und Kaffee mitnehmen und natürlich auch nen paar belegte Brote. Dann kommt man noch entspannter an. Mekkern bringt absolut nix außer das man mit den Nerven am Ende ist und sinnlos Lebenszeit vergeudet hat.
Also locker bleiben - irgendwann kommt jeder an sein Ziel. Früher oder später. Ändern kann man es sowieso nicht in der Situation...

Zeit für einen Blick

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 08.10.2022, 22:54 (vor 537 Tagen) @ Math5D

In dieser Miniserie möchte ich darlegen, wieso ich derzeit keine Lust mehr aufs Bahnfahren habe.
Warum geht es mit Akt 3 los? Ganz einfach: Teil 1 und 2 dieser Posse waren die Hin- und Rückfahrt meines Urlaubs in Chur, dem ich in seiner Gesamtheit eine 18-teilige Serie widmen werde - schonmal als Spoiler: Während zwei Wochen täglicher Bahn- und Busfahrten mit über 75 größtenteils knappen Umstiegen haben in der Schweiz alle geklappt - genau genommen alle bis auf einen, aber dafür gab es dann einen spontanen Sonderzug, der den knapp 30 Fahrgästen für diese Relation doch noch den gewünschten Anschluss zwei Bahnhöfe später ermöglicht hat - das stelle man sich mal hierzulande vor.

Das glaub ich dir gerne.

Da es aber noch dauert, bis ich die Serie fertig habe, möchte ich jetzt schonmal Dampf ablassen über die seitdem erfolgten Fahrten, die allesamt nicht nur nicht geklappt haben, sondern meiner Meinung nach eine absolute Frechheit im Umgang mit Kunden darstellen,

Meinst du alle Fahrten, die du seitdem jemals absolviert hast, einen Teil der Fahrten…?

wie ich sie bisher nicht erlebt habe. Jedenfalls nicht in dieser Frequenz - klar, als Dauerbahnfahrer gab es immer mal Tage, an denen es hohe Verspätungen gab und viel schief ging, aber im Laufe der letzten Jahre hat das stetig zugenommen. Dieses Jahr ist der Anstieg aber explodiert und diese sechs Fahrten haben zumindest bei mir das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht.
6 Einzelfahrten? Wenn ja, dann ist es das, was ich in einer Woche ziemlich chillig gemacht hab. Müsstest mal nach Österreich/Tschechien zur Kur vielleicht. Keine Ahnung.
Akt 3: Aachen-Dresden

Geplant ist eine Fahrt mit RE1-Verstärker ab 6:28 nach Köln Hbf, ICE885 nach Berlin und IC2177 (KISS-IC2) nach Dresden, Ankunft 14:35, Fahrtdauer 8h07min. Wie immer nehme ich ab Aachen zwei Züge früher nach Köln, da dieser Umstieg seit Jahren schon kritisch ist.

So wie ich morgens einen der früheren Busse nehme, weil die Alternative kritisch sein könnte. Obwohl ich in letzter Zeit eigentlich eine relativ hohe Pünktlichkeit da erleben kann. Morgens läuft es in meiner Gegend noch ganz gut. Nur beim Railjet aus Prag würde ich davon abraten, einen Unstieg auf den RJ nach Salzburg einzuplanen- ich schweife ab.

Das heißt heute aber nur, dass es mit dem 5:51er RE1 los geht, dazwischen ist noch der 6:18er RE9.

Klingt nicht schlecht vom Angebot her.

Bis Düren haben wir eine Verspätung von etwa 2min aufgebaut, also alles im Rahmen, aber dann fahren wir einfach nicht weiter. Alles noch entspannt, schließlich habe ich in Köln etwa 1h Umstiegszeit, in der ich nebenbei bemerkt frühstücken möchte; ein spätes Mittagessen ist dann in Dresden geplant. Nach 15min kommt die Durchsage, wir stünden hier wegen eines Polizeieinsatzes im Streckenabschnitt vor uns, keine Prognose.

Da kann eine Menge passiert sein, was außerhalb dessen liegt, was die Bahn realistisch beeinflussen kann.

> Interessant - früher hieß es doch immer Notarzteinsatz, wenn sich mal wieder einer vorn Zug geschmissen hat. Jedenfalls ist mir zu dem Zeitpunkt schon klar, dass das Ganze mehrere Stunden kosten wird, und ich beginne, ab Köln verschiedenste Alternativen durchzuspielen.
Das ist gescheit.

Das RIS bringt dabei eine Höchstleistung an Blödsinn auf und zeigt zu jedem Zeitpunkt an, wir wären vor 2min abgefahren - also irgendwer oder -was zählt da schon die Minuten hoch, was ja angeblich manuell geschehen muss (so heißt es jedenfalls immer, wenn noch nicht gestartete Züge laut RIS schon 4 Bahnhöfe weiter gefahren sind), nur halt falsch.

Solange keine Verzögerung eingetragen wird, geht das RIS vom Standardfall aus, dass alles klappt. Am wichtigsten sind da Informationen am Bahnhof und am Zug. In dem Fall war die Prioritätensetzung eine andere, als schnellstmöglich die Daten im RIS richtig eingeben.

Eine Stunde lang passiert nichts weiter, dann wird unser Zug geräumt, da er in die Abstellung fahren soll - bitte was?

Ich gehe davon aus, dass zunächst abgewartet wurde, bis die Situation klar genug ist und da dann es sich ergab, dass eine Weiterfahrt keinen Sinn mehr ergibt (bei so einem dichten Takt ist der Zug schnell mal aus seinem Umlauf geflogen, was nicht so toll ist). Die Alternative wäre wohl, noch länger warten.

Ich hatte mich eh schon gefragt, was eigentlich mit den Zügen hinter uns los ist, denn die hätte man in der Zwischenzeit ja auch mal nach Düren bewegen können, um wenigstens die Fahrgäste mit diesem Ziel abzuliefern, und auch die inzwischen angesammelte Tausendschaft in Richtung Aachen mitzunehmen, aber nichts da, jeder Zug steht brav in dem Bahnhof, den er bis zum Zeitpunkt der Sperre erreicht hat.

Ok, woher genau weißt du das? Ansonsten will ich mal sehen, wie du in Düren die ganzen Züge unterbringen willst. Das beläppert sich doch irgendwo.
> In demselben Moment, als wir also alle aussteigen, wird dann auf Gleis 1 (dem eigentlichen Gleis der Gegenrichtung) angesagt, unser nachfolgender RE1 würde dort in 3min einfahren. Viele Leute gehen daher rüber, aber die erfahrenen wissen schon, dass diese Durchsage mal wieder Blödsinn ist. Trotzdem wird sie brav alle 5min wiederholt, jedes Mal mit mehr Verspätung. Da in der Zwischenzeit ein Triebzug der Rurtalbahn u.a. 10min lang über Gleis 1 rangiert wird, weiß die Bahn offensichtlich auch selbst, dass da nichts anderes kommt.
Was soll man denn da anzeigen? Eine konkrete Angabe kann man nicht machen. Hab in Tschechien was ähnliches erlebt. Wegen einer Störung an der Strecke hat sich mein Schnellzug unbestimmt verspätet, da wurden bei allen Zügen halt brav die Verspätungsminuten addiert.

Apropos RTB, auf deren RB28 warte ich nun schon die ganze Zeit, denn nach ziemlich genau 2h Wartezeit würde diese mich nach Euskirchen bringen, von wo aus es ebenfalls bis Köln ginge. Die wird aber nur von einem ganz kleinen Regioshuttle gefahren, in das nur ein winziger Bruchteil aller Wartenden passen wird, weshalb ich zum einen direkt dort stehe, wo es normalerweise hält, zum anderen ganz froh über die Ansagen auf Gleis 1 bin, die die Massen weggelockt hat - von denen die meisten auch nicht von selbst auf die Idee kommen dürften, über Euskirchen zu fahren.

Ortskenntnis kann halt helfen.

Inwischen ist mir durch die Angaben im RIS immerhin klar geworden, warum unser Zug wirklich geräumt wurde: Der fährt nämlich zurück nach Aachen und wird dann einer der nächsten RE1, wenn alles wieder frei ist. Aber wiederum ist es doch unfassbar dumm, dass der dann 1. leer und 2. überhaupt zurück fährt.

Wenn der nicht weiterkommt, ist es doch besser, man bedient die Strecke nach Möglichkeit, welche man bedienen kann. Sonst würde der Zug auch Bahnhofskapazitäten binden.

Wenn jetzt die Strecke frei wird, dürfen sich dann alle unterwegs Wartenden in die bereits übervollen Züge quetschen, die zudem ja auch noch eine gewisse Zeit ab Aachen brauchen werden und nicht mehr hier in Düren bereitstehen.

Auf openrailwaymap.org kann man den Bahnhofsplan von Düren sich anschauen. Zeig mir, wie du das diesponiert hättest. Ich bin mir sicher, dass jemand dir dann erklären kann, warum das eben nicht so leicht ist.

Apropos, mitterweile stehen wir so lange hier, dass ich auch nach Aachen zurück und über Düsseldorf schneller gewesen wäre, aber da auch in der Richtung nichts fuhr, war das ja sowieso unmöglich.

Also wärst du nicht schneller gewesen.

Endlich kommt die RB28 und es steigen tatsächlich nur eine Handvoll Leute ein, bis dann doch irgendein Idiot

Hui, stell dir vor, der könnte deinen Beitrag hier lesen.

ein paar andere darauf hinweist, dass man mit diesem Zug ja auch nach Köln käme...

Liegt er richtig?

So wird er übervoll,

Was niemanden verwundern dürfte

aber irgendwann geht halt nicht mehr rein und wir fahren pünktlich ab.

Sogar pünktlich! Nach alle dem doch mal was schönes würde ich sagen.

Erst zu dieser Zeit, also 2h nach Beginn der Sperre, erscheint im RIS der Hinweis, es gäbe einen SEV Aachen-Köln.

Ob du‘s glaubst oder nicht, so leicht lassen sich Busse gar nicht organisieren. Ich habe in Österreich von einem Fahrermangel erfahren, der sorgt dafür, dass man bei der Angebotsplanung immer öfter an die Grenzen der Kapazitäten an Fahrern stößt. Anders gesagt: man kann froh sein, wenn man das reguläre Angebot gut fahren kann.

Ob und wo der unterwegs hält, wann der ungefähr fährt, und ob man in Düren überhaupt noch eine Chance hat, da einen Platz zu bekommen, wird nicht erwähnt.

In der Regel erfährt man sowas dann am besten vor Ort. Das letzte Mal, dass ich einen baustellenbedingten SEV nahm, wurde auch nicht über das detaillierte Angebot informiert.

So bin ich froh, in meinem Zug zu sein, der auf der inzwischen größtenteils modernisierten Strecke deutlich zügiger unterwegs ist als noch vor 4 Jahren.

Siehste, man tut was.

Damals wurde bei jedem Bahnübergang ausgestiegen und Fahne geschwenkt, das ist jetzt nur noch einmal notwendig. Auch halten wir in Euskirchen auf einem neuen Bahnsteig auf der Nordseite des Bahnhofs und müssen nicht mehr alle Gleise überqueren. Den RE nach Köln bekomme ich so locker, auch wenn der ebenfalls sehr voll ist und daher etwas Verspätung aufbaut.

Na das ist doch eine gute Nachricht!

Die schnellste Verbindung nach Dresden wäre nun mit dem 621 nach Frankfurt und dann mit dem 1559 nach Dresden - auf den 621 habe ich eigentlich in Messe/Deutz -12min Umstiegszeit, aber der ICE ist auch mit +30 unterwegs. Diese wiederum würden den Anschluss in Frankfurt allerdings sehr knapp werden lassen, und so sehe ich von diesem Plan ab. Als wir um 9:45 im RE22 Köln Hbf zudem auf Gleis 3 statt 1 erreichen und vor uns im Gleis ein Baukran steht, wird es sowieso unmöglich, noch rechtzeitig bis Messe/Deutz zu kommen, auch wenn das RIS erst eine halbe Stunde später anzeigt, dass der Zug dort nicht mehr hingefahren ist.

Aber dafür hast du ja vorgesorgt.

So bleibt mir noch der ICE857 nach Berlin ab 9:48 von Gleis 2 - netterweise bahnsteiggleich.

Also wieder was positives!

So wird es zwar mit dem inzwischen von meinem Magen dringend erwarteten Frühstück nichts, aber immerhin geht es schnell weiter.

Im ICE bekommst du doch was?

Oder auch nicht, denn wie immer bei den Kölner Berlin-ICEs wird der Zug erst 5min nach seiner Abfahrt aus dem Werk geholt.

Immer? Ich wette, dass das auch mal anders ist, aber negative Ereignisse merkt man sich grundsätzlich besser.

Und das, obwohl der gesamte Bahnsteig voll ist mit Leuten, die auf den warten.

Glaubst du, man hat den absichtlich zu spät bereitgestellt?

Achja, an dieser Stelle sollte ich noch erwähnen, dass an dem Tag absolut alle ICEs von Köln nach Frankfurt oder Berlin in der Fahrplanauskunft mit dem Kommentar versehen sind, dass sie ausgebucht seien und man sich eine andere Verbindung suchen solle, sofern man keine Reservierung hätte.

Das kann durchaus vorkommen, wenn viele Leute reisen wollen und es dann noch zu Unregelmäßigkeiten kommt…

Guter Witz, es gibt halt keine Alternative - abgesehen davon habe ich ja eine Reservierung, nur halt vor 2h.

Also kannst du auch nichts dafür - genauso wenig wie die, die die Daten pflegen.

So stürme ich als erster in den hintersten Wagen, bloß um festzustellen, dass wirklich alle Plätze reserviert sind, und fast alle auch durchgehend Köln-Berlin.

Deswegen halt der Hinweis im RIS
So etwas habe ich auch noch nie gesehen,
Ich schon zwischen Wien und Salzburg.

trotzdem setze ich mich auf einen Platz, der immerhin nur Wuppertal-Berlin angeschlagen hat. Mit +15 geht es endlich los und tatsächlich kommt in Wuppertal niemand, um meinen Platz einzunehmen.

Ein Problem weniger also

Lange währt die Freude aber nicht, denn 13min nach Abfahrt kommt eine ältere Dame angewackelt mit der Reservierung - da ist es mir schon ein Rätsel, wie man bei vorhandener Reservierung und erstaunlicherweise korrekter Wagenreihung dermaßen falsch einsteigen kann.

Man kann ja auch vorher dringend auf‘s WC gemusst haben oder hat sich einen Snack vom Bordrestaurant gegönnt.

Oder man kam spät auf den Bahnsteig und stieg am nächstbesten Wagen ein, da muss man sich orientieren.

2min später wäre ihre Reservierung ja auch verfallen, wobei ich da in diesem Fall vermutlich von abgesehen hätte, zumal ein anderer Platz mit Hagen-Berlin noch frei geblieben ist. In Hagen geht das Zittern also wieder los, aber dieses Mal habe ich tatsächlich Glück und keiner kommmt an.

Siehst du, kriegst doch noch einen Platz, obwohl du so viel Pech hattest.

Dafür bleiben wir in Unna, wo wir gar nicht halten sollen, neben dem im Übrigen noch pünktlichen RE11 zum Stillstand, angeblich wegen einer Reparatur am Zug. Nur dass überhaupt niemand ankommt, um irgendwas zu reparieren.

Du hast den kompletten Zug innen und außen beschritten, um dies nachzuprüfen…?

Kann ja auch am Führerstand gewesen sein. Vieles, was da los ist, sieht man gar nicht.

Erst wartet der RE11 auch noch ab, um uns ggf. vorzulassen, nach 10min fährt er dann aber doch vor und wir direkt danach hinterher - Planung vom Feinsten.

Stell dir vor, der Zug wäre vorgefahren und dann ist kurz darauf in deinem Zug das Problem behoben worden. Hättest auch gemeckert. Ich auch nebenbei, ich kenne mich da schon.

Allerdings zuckeln wir dermaßen lahm über die Strecke und bleiben vor Hamm nochmal 30min lang stehen, sodass einige Mitreisende schon spekulieren, ob wir gleich in Hamm endgültig sterben.

Es ist Oktober. Spekulatius gibt‘s später.

Nun ja, ich glaube da eher an etwas anderes, denn das RIS verrät mir, dass unser Düsseldorfer Zugteil mit +50 unterwegs ist und falschherum gereiht ist. Eigentlich soll ab Hamm mein Zugteil vorne sein, aber damit wären dann beide Triebköpfe zusammen. Folglich muss heute der andere Zugteil vor und wir entsprechend auf den warten.

Also hast du den Sachverhalt geschlussfolgert. Gratulation!

Dass dabei Dutzende aus unserem Zugteil völlig unnötigerweise ihre Anschlüsse in Hamm verpassen, ist den Planern offensichtlich egal.

Ich schätze mal, man wollte das Ding nicht in Hamm noch herumrangieren.

Schließlich wäre auch ganz locker genug Zeit gewesen, uns in den Bahnhof zu fahren, die Aussteigenden rauszulassen, und wieder rauszufahren, um den Düsseldorfer Teil vorzulassen.
Mit +50 geht es dann endlich in Richtung Hannover und ereignislos (wie auch ohne weitere Ticketkontrollen - das Personal hat offenbar keine Lust mehr, den Reisenden die Verspätung zu erklären und nach Alternativen zu suchen) weiter, bis wir in Fallersleben direkt vor Wolfsburg zum Halten kommen, Durchsage Personen im Gleis, keine Prognose. Ernsthaft, Nummer 2 an einem Tag?

Murphy‘s Law in der Praxis halt. Hab Erfahrung mit sowas

Dieses Mal ist aber wohl keiner gestorben, denn nach 10min geht es schon weiter.

Also konnte die Strecke schon rasch gesichert werden. Lässig.

Vor Stendal stehen wir dann ein weiteres Mal, um einen Gegenzug abzuwarten, da wegen Bauarbeiten wohl ein Stück eingleisig ist. Damit knackt unser Zug die +60, für mich also +180. Somit wird der Anschluss in Berlin schon wieder knapp, inzwischen auf den EC 177 nach Prag, der noch dazu planmäßig 14:55-15:16 auf Gleis 1 steht und dadurch relativ selten zu spät abfährt.

Jo, Hamburg - Berlin ist da sehr stabil.

Außerdem sollen wir eigentlich auch auf Gleis 1 einfahren, und zwar nach aktueller Prognose um 15:10 statt 14:09, also genau während der EC dort steht. Das wird wohl nichts, und um trotzdem einen bahnsteiggleichen Umstieg zu haben, überlege ich kurz, den in Spandau zu versuchen. Aber der EC soll dort noch 1min vor uns abfahren, und als wir einfahren, ist von ihm nichts mehr zu sehen, zumal ich ja ganz am Zugschluss sitze.

Heh, Stadtbahnhofsgeschichten vom Feinsten.

So bleibe ich dort und wir fahren in Berlin auf Gleis 6 ein, von wo ich schnell rüberlaufe auf Gleis 1, an dem zwar wieder mal geschätzt 300 Leute stehen - so voll habe ich den Berliner Hbf noch nie gesehen, geht ja zu wie sonst in Hamburg zur Rush Hour - aber kein EC.

Hmm, einen vollen Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof hab ich auch noch nicht gesehen.

Und es kommt noch besser, laut RIS ist der auch noch nichtmal in Spandau gewesen, da wegen eines Personenunfalls - Nummer 3 heute - Wittenberge-Berlin dicht ist. Der wird also über Stendal umgeleitet und hat ne Prognose von +30 bei der Ankunft und +10 bei der Abfahrt - wie kann es sein, dass die aber in Spandau dem System noch nicht bekannt war?

Weil nochmal bei solchen Dingen viele Sachen gleichzeitig passieren. Wenn du in der Schweiz 3 PUs hintereinander hättest, wüsste ich auch gerne, wo du bleibst.

Jetzt hast du jedenfalls Zeit in Berlin Hbf. Nach all den Erlebnissen würde ich ja mal die Zeit genießen wollen, ich hab den Berliner Hauptbahnhof ziemlich gern.

Die Strecke muss ja schon länger dicht sein.

Woher weißt du das?

Dabei bleibt es nur leider auch nicht, denn als endlich Bewegung auf Gleis 1 kommt, fährt dort der ICE372 aus Interlaken ein - pünktlich um 15:32, wie auch immer der das bei dem Rundumchaos heute geschafft hat.

indem er in Berlin startet?

Nach 5min sind aus dem alle ausgestiegen und die Lichter werden gelöscht, aber er räumt sein Gleis einfach nicht frei.

Weil der Zugbegleiter noch durchgeht, die LP frei gemacht wird. Es hat doch noch Zeit.

Noch dazu fährt dann auf Gleis 2 der 1007 ein, der erst in 30min nach München über Halle abfahren soll.

Betrieblich vielleicht sinnvoll.

Damit sind beide FV-Gleise in dieser Richtung belegt - sehr intelligent.

Wir reden von Berlin Hbf, oder? Also da gibt es doch ganze 8 Gleise. im coolen Tiefbahnhof, den ich sehnsüchtig grad vermisse.

Ich hatte dabei durchaus zwischendurch auch überlegt, mit dem ICE693 über Leipzig und dann IC2 nach Dresden zu fahren, aber erstens war auch dieser ICE extrem voll und zweitens dauert die Verbindung so viel länger (auch wegen einer Umleitung zwischen Riesa und Dresden über Elsterwerda), dass es sich einfach nicht lohnt.

Ich meine es fährt jede Stunde was zwischen Berlin und Dresden, da findest du was.

Letzterer Punkt gilt natürlich erst recht über Halle, ersterer allerdings nicht, denn zumindest zu diesem Zeitpunkt steigt absolut niemand in den 1007 ein, obwohl der 709, der schon 15:37 nach München über Halle (und Augsburg) fahren sollte, hinter unserem EC hängt.

Ist der Betriebsablauf eine Begründung, wieso Leute einsteigen sollten? So klingt deine Formulierung nämlich :‘D

Als um 15:45 der 372 endlich Platz macht, rollt der EC dann auch rein, ist aber bis auf den letzten Platz ausreserviert und auch voll.

Dabei sind die ČD Wagen nicht sooo toll…

In den Gängen stehen schon dutzende Leute, zu denen ich mich dazugeselle, und nun die restliche Fahrt bis Dresden stehen darf.

Hast du den Speisewagen probiert?
Ich persönlich hätte adhoc ein Upgrade erster Klasse erworben, wenn es länger gewesen wäre.
Es ist ohnehin schon der letzte Teil.

Dazu funktioniert das tschechische WLAN nicht und auch die Informationsmonitore tun so, als wären wir pünktlich unterwegs, obwohl wir munter noch mehr Verspätung aufbauen.

Das FIS funktioniert halt nur in Tschechien richtig gut. Aber dann ist es eben das volle Programm, auch automatische Verspätungsansagen mit Begründung werden da vom Band gespielt.

Der Zugbegleiter macht in Tschechien gar keine Ansagen mehr. Außer wenn es absolut notwendig ist.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Der nächste Beitrag hat 60 min. Verspätung...

Holger2, Sonntag, 09.10.2022, 00:56 (vor 537 Tagen) @ Math5D

...weil der Schreibende immer noch vor Deiner Abhandlung sitzt und mühsamst zu verstehen versucht, was eigentlich passiert ist...
Der erste Zug ist also ausgefallen wegen eines Personenunfalls. Das ist ärgerlich, aber kann auch in zwei Zeilen erklärt werden. Und dann?

Bitte etwas kürzer demnächst, damit ich es auch verstehe...

Holger

Kurzfassung

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Sonntag, 09.10.2022, 06:25 (vor 537 Tagen) @ Holger2
bearbeitet von J-C, Sonntag, 09.10.2022, 06:27

- Zuerst stand der RE in Düren rum, ehe man ihn ausfallen ließ
- Nach einer Weile konnte er mit der Rurtalbahn doch noch weiter. Dass er nicht der einzige mit Ortskunde war, was den Zug letztlich voller machte, ärgerte ihn.
- Der SEV war im RIS erst nach längerem eingetragen. Bringt ihm selbst aber auch nichts mehr
- Nach einem Umweg über Euskirchen erwischte er einen ICE von Köln nach Berlin, musste jedoch sich mit bereits reservierten Plätzen begnügen. Warum er das Bordrestaurant nicht nutzte, war nicht überliefert
- In Unna wurde wegen Reparaturen am Zug, die er nicht überblicken konnte, eine Verzögerung gemacht
- Später fuhr man langsamer, weil man die Reihenfolge der beiden Zugteile wahren wollte (?)
- Bei Wolfsburg wurden Personen im Gleis gemeldet, aber es ging rasch weiter
- In Berlin Hbf wurde die Zeit damit verbracht, die graduell sich erhöhende Verspätung des nun anschließenden ECs zu beobachten (wenn klar ist, dass der Zug eine größere Umleitung hat, geht man dich davon aus, dass es noch Zeit hat. Das planmäßige Gleis ist ja auch noch belegt gewesen), der wegen eines PU über Stendal umgeleitet wird, und sich über die Disposition am Bahnhof aufzuregen, weil man der Meinung ist, dass es keinen guten Grund hätte, einen ICE nach München so früh bereitzustellen… es gibt 8 Gleise im Tiefbahnhof. Wenn 2 Gleise genutzt werden, sehe ich nicht das Problem.

- Es wurde auf den Speisewagen von JLV verzichtet, stattdessen fuhr man hungrig und stehend nach Dresden.

Das ist die Hinfahrt. Hoffe, dein Verständnis ist da jetzt klarer

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Kurzfassung

ICE-TD, Sonntag, 09.10.2022, 12:29 (vor 537 Tagen) @ J-C

- Der SEV war im RIS erst nach längerem eingetragen. Bringt ihm selbst aber auch nichts mehr

Wann soll denn der SEV ins RIS eingetragen werden? Erstmal muß man ihn doch bestellen bzw. ein Busunternehmen finden was gerade Kapazitäten frei hat. Da sind 2h schon sehr schnell.

SEV

sflori, Sonntag, 09.10.2022, 12:50 (vor 537 Tagen) @ ICE-TD

Wann soll denn der SEV ins RIS eingetragen werden? Erstmal muß man ihn doch bestellen bzw. ein Busunternehmen finden was gerade Kapazitäten frei hat. Da sind 2h schon sehr schnell.

Jep. Mir ist in letzter Zeit sehr positiv aufgefallen, dass viele SEVs zeitnah eingetragen werden. Natürlich ist da immer noch ein bisschen Luft nach oben, aber ich halte das für eine großartige Verbesserung! :)

Für die Zukunft denkbar wäre hier noch eine autom. Schnittstelle zwischen Bestellung des SEV und RIS. Irgendwo muss ja das EVU einen Auftrag für den SEV erteilen und daraus müsste direkt automatisch der angepasste RIS-Eintrag erzeugt werden. Für die üblichen Verdächtigen könnte man da ja sogar Templates erstellen.


Bye. Flo.

Warum nicht Köln-Frankfurt-Dresden?

ktmb, Sonntag, 09.10.2022, 12:36 (vor 537 Tagen) @ Math5D

Bei Verspätungen darf man doch etwas flexibler reisen. Oder?

Warum nicht Köln-Frankfurt-Dresden?

EK-Wagendienst, EGST, Sonntag, 09.10.2022, 13:26 (vor 537 Tagen) @ ktmb

Bei Verspätungen darf man doch etwas flexibler reisen. Oder?

Hat er doch geschrieben, aber die Verbindung passte wohl nicht.

--
Ein Fahrplan ist ein VORSCHLAG an den Lokführer, wie man fahren könnte.

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum