Tagespendler über die Grenze - meine Erlebnisse [CZ][AT] (Reiseberichte)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 01.09.2022, 10:53 (vor 595 Tagen)
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 01.09.2022, 10:55

Morgens um 6 in Tschechien aufstehen, mit Bus und Bahn um 9 Uhr in Wien ankommen, Nachmittags wieder zurück und das jeden Tag?

Das ist das, was ich nun ausprobiere und nächstes Jahr komplett umsetzen werde.

Bislang bin ich nur übers Wochenende hin und her gefahren. Wohne damit faktisch an 2 Orten gleichzeitig. Nun werde ich damit beginnen, meinen Wohnsitz in Wien aufzulösen und täglich aus Tschechien einzupendeln. Ohne Auto.

Nach ein paar Tagen stelle ich fest, dass ich da eine gute Idee gehabt habe. Ich habe schon in den Jahren zuvor viele spannende betriebliche Szenarien erlebt. Nun habe ich eine konkrete Dimension dessen, was es bedeutet, wenn man ohne Auto, nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln, jeden Tag über die Grenze pendelt:

Es ist eine Offenbarung! Morgens zum Grenzbahnhof fahren, je nach Zeitlage noch ein wenig im Park nebenan spazieren gehen, danach in einen wohltemperierten und laufruhigen Railjet einsteigen, welcher einen in weniger als einer Stunde nach Wien bringt, derweil kann man noch was im Zug arbeiten, lernen, vielleicht noch was essen und trinken, die Landschaft betrachten (es ist zwar flach, aber das hat auch seinen eigenen Charme) und eben jeden Tag im Fernzug hin und her fahren.

Die größte Herausforderung ist das Teilstück zwischen dem Bahnhof Breclav und dem Grenztarifpunkt Breclav (Gr.). Der Verkehrsverbund deckt den Bereich bis zum Bahnhof Breclav ab, das Klimaticket den Bereich bis Breclav (Gr.). Ich werde noch herausfinden müssen, ob man da auch abseits der InKarta 100 bzw. des OneTicket-Abonnements eine Zeitkarte zum Grenztarifpunkt erhält. So muss ich jeweils am Bahnhof mich um die Hin- und Rückfahrt kümmern.

Meine Verbindung enthält großzügige Anschlüsse. Nutzerin 218 466-1 würde eine Freude daran haben.

Für meine Verbindung ist es also auch kein Drama, wenn mein Zug 12 Minuten auf einen verspäteten Anschluss aus Budapest wartet. Allerdings würde ich es anders sehen, wenn mein Anschluss nicht so großzügig wäre. Es ist vielleicht ein Problem, aber es ist definitiv nicht mein Problem und das ist auch in gewisser Weise der Clou.

Wenn man längere Umsteigezeiten hat, spielen Verspätungen auf Teilen der Reisekette keine Rolle, man kommt zur selben Zeit an.

Ich kann dann auch endlich besser mitreden, wenn es die Leute gibt, die behaupten, dass ja immer die Klimaanlage ausfällt und immer laute Kinder im Ruhebereich rumturnen.

Denn einmal habe ich eben im Railjet es eben erlebt, dass es da Kinder gab, die laut im Ruhebereich waren. Hat mich das gestört?


Könnte ich theoretisch auch mit dem Auto fahren und mir theoretisch so 15 Minuten pro Richtung sparen?
Um es mit den Worten des deutschen Bundeskanzlers zu sagen:
Könnte ich.
Das war's.

Unter anderem, weil das 4 Mal so teuer ist und ich weniger frische Luft habe und um die Zeit es sicher einen Stau in der Stadt gibt.

Und weil man einen Parkplatz am Bahnhof braucht. Kostet auch wieder.
Und weil man auf den Verkehr achten muss.
Und weil man schauen muss, dass das Auto immer vollgetankt ist.
Und weil man fix an genau dem Ort zurückkehren muss, an dem man das Auto abgestellt hat.

Für mich steht die Wahl des Verkehrsmittels übrigens außer Frage. Mit Bus und Bahn komme ich ganz einfach schneller von Tür zu Tür als mit dem Auto. Trotz der großzügigen Umsteigezeiten. Und in Zukunft geht es sogar noch schneller ans Ziel. Und das dann auch in einer größeren Frequenz.

Vor allem, ich stelle mir vor, über anderthalb Stunden jeden Tag pro Richtung im Auto zu fahren. Ich weiß nicht, wie es den Freunden des Automobils da geht, aber ich bin definitiv kein Masochist. Ich steige in Tschechien 2 Mal um. Je nach Ziel in Wien vielleicht gar nicht (weil ich bis Ende September einen Ferienjob bei den ÖBB hab) oder eben noch ein weiteres Mal, wenn's zur Uni geht.

Auf dem Land zu leben, bedeutet nicht, auf ein Auto angewiesen zu sein. Ich habe eben eine gute Lage geerbt, aber jetzt kann ich eben auch mitreden, wie es ist, auf dem Land zu leben und über die Grenze in die große Stadt zu fahren. Und ich bin mir sicher, dass ich mit wachsender Erfahrun das bestätigt bekomme, wovon ich ausging: das ist definitiv möglich und das Auto zu nehmen ist desöfteren einfach nur ein Resultat schlechter Ausreden.

Das gilt jedoch auch nur, wenn der Tarif auch halbwegs stimmt. Es gibt ja Verkehrsverbünde in Deutschland, die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihre Tarife unattraktiv und kompliziert zu gestalten.

Meine Fahrkarten buche ich jetzt noch per App, hoffentlich kann ich in Tschechien mir ein Abonnement zulegen, der Verkehrsverbund würde solche anbieten, die dann auch ziemlich günstig sind. Selbst wenn ich eine OneTicket-Jahreskarte für alle Bahnen in Tschechien sowie das Abonnement für den Bus zulegen würde, würde ich alleine von der Miete her 3000€ im Jahr sparen. Ist nicht nichts.

Das bedeutet auch, sollte ich jemals jenseits der letzten Verbindung über die Grenze landen, kann ich einfach mal ein Hotel buchen und stehe in der Kalkulation immer noch im Vorteil. Oder ich besorge mir ein Taxi. Ich kann mir das leisten.

Es würde anders aussehen, hätte ich einen Job um 6, das ist natürlich auf so einer Länge nicht darstellbar, egal wie. aber wenn man um 8 oder 9 in der Stadt sein muss, geht das definitiv.

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Pendeln ist vertane Lebenszeit !

BahnFanFritzlar, Donnerstag, 01.09.2022, 11:49 (vor 595 Tagen) @ J-C

jeden Tag 3 Std hin und 3 Std wieder zurück.
6 Std/tgl x 200 Arbeitstage/jährlich = 1.200 Std / 8 Arbeitsstd täglich = 150 Arbeitstage jährlich.

Ist für eine kurze Zeit ganz nett - aber täglich ???
Gibts kein Homeoffice ?

Aber jeder wie er mag.
Ich bin ganz froh das ich nicht jeden Tag raus muss (64J/Homeoffice/Familie/Haus)

Mit so einer Einstellung definitiv

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 01.09.2022, 12:49 (vor 595 Tagen) @ BahnFanFritzlar
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 01.09.2022, 12:53

jeden Tag 3 Std hin und 3 Std wieder zurück.

6 Std/tgl x 200 Arbeitstage/jährlich = 1.200 Std / 8 Arbeitsstd täglich = 150 Arbeitstage jährlich.

Genaugenommen 2,5 Stunden. Wenn ich in Wien sein würde, würde ich zum Vergleich 1 Stunde von Tür zu Tür brauchen. Zu meiner Uni freilich eher so 45 Minuten.
Und die Zeit kann man produktiv nutzen. 54 Minuten Reisezeit im Railjet, da hat man einige Möglichkeiten.

Ist für eine kurze Zeit ganz nett - aber täglich ???

Warum nicht? Man kann ja die Zeit im Zug ganz gut nutzen, wenn man will.

Gibts kein Homeoffice ?

Wenn ich fest angestellt wäre (also nicht nur bis Ende September), könnte ich auch ins Homeoffice gehen. Vielleicht würde ich sogar ein Home-Office bekommen, wenn ich danach gefragt hätte. Aber ehrlich gesagt, ein Büro im 14. Stock mit schöner Aussicht auf die Stadt und Klimatisierung sowie einer erstklassigen Kantine ist für mich durchaus ein Grund, die an- und Abreise anzutun. Ist es überhaupt so abwegig in einem Forum über schnelle Züge, dass es Leute wie mich gibt, die am liebsten jeden Tag hin und herfahren würden? Gibt ja auch Leute, die zwischen Hamburg und Berlin pendeln.

Aber jeder wie er mag.
Ich bin ganz froh das ich nicht jeden Tag raus muss (64J/Homeoffice/Familie/Haus)

Jetzt hab ich sogar mehr Zeit mit meiner Familie als bisher, da ich sonst in Wien in meinem Zimmer sein würde mit ständig wechselnden Nachbarn.

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Reisender zwischen den Kulturen!

Tobs, Region Köln/Bonn, Donnerstag, 01.09.2022, 14:54 (vor 595 Tagen) @ J-C

Hallo J-C,

zurück denkend an meine eigene tägliche Pendelei zwischen - dem de facto rein frankophonen - Brüssel und Antwerpen, kann ich Deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Auch wenn keine Landes-, wird doch - gewissermaßen - eine Sprach-, und - damit verbunden - eine "Kulturgrenze", überschritten, was ich persönlich immer als sehr bereichernd empfunden habe. (Auch wenn in meinem, im mutmaßlichen Gegensatz zu Deinem Falle, keine der beiden Sprachen meine Muttersprache ist, was natürlich die Wahrnehmung maßgeblich beeinflussen dürfte.)

Stören würden mich lediglich die zwei Geldbörsen.* Aber gerade wenn man die jeweiligen Landessprachen spricht, sollte man diese Chance natürlich nutzen - allein schon um in Übung zu bleiben. -;)

Was die Sache mit dem Grenztarifpunkt angeht, haben wir das ja selbst innerdeutsch, z. B. zwischen Wilnsdorf-Rudersdorf und Landesgrenze NRW/Hessen, falls da sich da zwischenzeitlich keine Änderung ergeben haben sollte. Während man mit dem RMV-Tickets (inkl. Hessenticket) bis zur Landesgrenze kommt, muss dennoch ab/bis Dillbrecht (= letzter Halt in Hessen) bis zur Landesgrenze "doppelt" bezahlt werden, da der NRW-Tarif (inkl. Landesticket) nur von/bis Wilnsdorf-Rudersdorf gilt und kein Ticket ab/bis NRW-Landesgrenze ausgestellt werden kann. Aachen Hbf., Richtung Belgien, ist dasselbe, zumal aber auch Inlandsfahrkarten nur ab/bis Hergenrath - statt AC Süd (Gr) - gelten. Andere machen es halt genauso. :)

* Zumindest bezweifle ich (aus für mich nachvollziehbaren Gründen), dass in Tschechien der Euro als Zweitwährung akzeptiert wird(?).

PS: Ich kann mich noch an einen Ausflug mit Bekannten aus Trier nach Luxembourg und Metz erinnern, die tatsächlich zwei zusätzliche Geldbörsen einsteckten. Grauenhaft!

Reisender zwischen den Kulturen!

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 01.09.2022, 16:05 (vor 595 Tagen) @ Tobs
bearbeitet von J-C, Donnerstag, 01.09.2022, 16:07

Hallo J-C,

zurück denkend an meine eigene tägliche Pendelei zwischen - dem de facto rein frankophonen - Brüssel und Antwerpen, kann ich Deine Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Auch wenn keine Landes-, wird doch - gewissermaßen - eine Sprach-, und - damit verbunden - eine "Kulturgrenze", überschritten, was ich persönlich immer als sehr bereichernd empfunden habe. (Auch wenn in meinem, im mutmaßlichen Gegensatz zu Deinem Falle, keine der beiden Sprachen meine Muttersprache ist, was natürlich die Wahrnehmung maßgeblich beeinflussen dürfte.)

Also Deutsch kann ich schonmal... glaub ich zumindest. :'D

Stören würden mich lediglich die zwei Geldbörsen.* Aber gerade wenn man die jeweiligen Landessprachen spricht, sollte man diese Chance natürlich nutzen - allein schon um in Übung zu bleiben. -;) erst seit kurzem fange ich endlich mal an, Tschechisch aktiv zu lernen. Bislang habe ich einfach einige Worte aufgeschnappt, sodass es mir normalerweise leicht fällt, in Bus und Bahn in Tschechien mich zurechtzufinden. Außerdem kann man im JLV zumindest auch deutsch, wenn ich irgendwann mal dort was essen wollte.

Ich habe eine Geldbörse und auch wenn ich die Scheine von 2 Währungen habe, ich zahle grundsätzlich mit Karte, die Fahrkarten des Verkehrsverbunds in Tschechien kaufe ich auf dessen App "POSEIDON".

Was die Sache mit dem Grenztarifpunkt angeht, haben wir das ja selbst innerdeutsch, z. B. zwischen Wilnsdorf-Rudersdorf und Landesgrenze NRW/Hessen, falls da sich da zwischenzeitlich keine Änderung ergeben haben sollte.

Da werden föderale Grenzen besonders ernst genommen...

Während man mit dem RMV-Tickets (inkl. Hessenticket) bis zur Landesgrenze kommt, muss dennoch ab/bis Dillbrecht (= letzter Halt in Hessen) bis zur Landesgrenze "doppelt" bezahlt werden, da der NRW-Tarif (inkl. Landesticket) nur von/bis Wilnsdorf-Rudersdorf gilt und kein Ticket ab/bis NRW-Landesgrenze ausgestellt werden kann. Aachen Hbf., Richtung Belgien, ist dasselbe, zumal aber auch Inlandsfahrkarten nur ab/bis Hergenrath - statt AC Süd (Gr) - gelten. Andere machen es halt genauso. :)

Bei den ÖBB konnte ich zum Sommerticket, welches ich nicht in der App hinterlegen konnte, am Schalter ein entsprechendes Anschlussticket ins Ausland erwerben. Geht das bei euch nicht? Der Grenztarifpunkt ist ja der einzige Grund, wieso ich bei der CD am Schalter noch regelmäßig vorbeischaue...

* Zumindest bezweifle ich (aus für mich nachvollziehbaren Gründen), dass in Tschechien der Euro als Zweitwährung akzeptiert wird(?).

Ich könnte auch im Bus mit Karte zahlen, wenn ich wollte. Eine MasterCard Debit ist eine klare Entlastung für den Geldbeutel.

PS: Ich kann mich noch an einen Ausflug mit Bekannten aus Trier nach Luxembourg und Metz erinnern, die tatsächlich zwei zusätzliche Geldbörsen einsteckten. Grauenhaft!

Oha. Ich habe mir in Triest mal in einem kleinen Laden eine Geldbörse zugelegt, die ziemlich gut ist von dem, was man dort reintun kann. Leider ist die Verarbeitungsqualität nicht so gut, wie ich nach paar Tagen feststellen musste.

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? zu Auslandsentgelt und DCC

Zg_2, Freitag, 02.09.2022, 20:05 (vor 594 Tagen) @ J-C

ich zahle grundsätzlich mit Karte

Eine MasterCard Debit ist eine klare Entlastung für den Geldbeutel

Hallo,

wie sieht es bei Deiner Karte mit dem Auslandsentgelt aus?
Und hattest Du schon Probleme durch DCC (Dynamic currency conversion)?

Gruß

Zg_2

? zu Auslandsentgelt und DCC

Saluton, Mittwoch, 14.09.2022, 00:54 (vor 583 Tagen) @ Zg_2

Und hattest Du schon Probleme durch DCC (Dynamic currency conversion)?

Da wird sich sicher eine tschechische Debit-Karte finden lassen, oder man benutzt sowas wie Revolut, deren Karten werden oftmals als Multiwährungskarten erkannt. Allerdings weiss ich nicht wie das in CZ gehandhabt wird. In Polen gab es keine DCC-Abfrage. Ebenso bei Transferwise.

Für weitere Informationen gibt es da einschlägige Foren.

[PL] Sehr wohl DCC

Zg_2, Mittwoch, 14.09.2022, 19:49 (vor 582 Tagen) @ Saluton

In Polen gab es keine DCC-Abfrage.

Hallo,

aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen, dass es in Polen sehr wohl DCC gibt. Torsten Maue spricht in seinem Blog sogar von einer DCC-Seuche in Polen.

Gruß

Zg_2

[PL] Sehr wohl DCC

Saluton, Donnerstag, 15.09.2022, 01:15 (vor 582 Tagen) @ Zg_2

sogar von einer DCC-Seuche in Polen.

Das ist mir bekannt. Daher empfiehlt sich, wenn man nicht speziell eine DiPocket-Karte verwenden will/kann dann eben eine Karte von Revolut oder Transferwise. Diese Karten sind (waren?) anders kodiert (Mehrwährungskarten) und buchen den Betrag als PLN vom PLN-Guthaben der Karten ab. Wenn nicht genug PLN-Guthaben vorhanden wird ist das Verhalten unterschiedlich...

Und daher vermute ich mal, dass das in CZ ähnlich laufen wird.

[PL] Sehr wohl DCC

Saluton, Donnerstag, 15.09.2022, 19:43 (vor 581 Tagen) @ Zg_2
bearbeitet von Saluton, Donnerstag, 15.09.2022, 19:43

aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen, dass es in Polen sehr wohl DCC gibt.

Ja, ist i.d.T. eine Plage. Aber man merkt es nicht, sprich man bekommt es nicht "angeboten", wenn man eine Karte von DiPocket, Revolut oder Transferwise als Zahlkarte verwendet.

Daher bezog sich mein "kein DCC" eben auf diese Karten. Pardon.

? zu Auslandsentgelt und DCC

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 14.09.2022, 06:03 (vor 582 Tagen) @ Zg_2

Nur bei Abhebung in Fremdwährung fällt ein Entgelt an, ansonsten kann ich so zahlen wie daheim. Ich kann problemlos per Karte in PLN, CZK, CHF etc zahlen. N26 ist meine Bank derzeit. Nur sind die in Tschechien nicht vertreten. Wenn die mich nicht unterstützen wollen, könnte Revolut meine Wahl sein.

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Und zwischen den Systemen

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 14.09.2022, 09:51 (vor 582 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Mittwoch, 14.09.2022, 09:51

Die Bahnhöfe unterscheiden sich wesentlich, die Züge zun es auch. In Tschechien kann man darüber hinaus den QR-Code seines Online-Tickets im Bus scannen. Das gibt‘s in Österreich eher nicht.

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Die 3 Kassen des THALYS.

Der Blaschke, Donnerstag, 01.09.2022, 16:40 (vor 595 Tagen) @ Tobs

Hey.

Stören würden mich lediglich die zwei Geldbörsen.*

PS: Ich kann mich noch an einen Ausflug mit Bekannten aus Trier nach Luxembourg und Metz erinnern, die tatsächlich zwei zusätzliche Geldbörsen einsteckten. Grauenhaft!

Im ersten THALYS von Deutschland nach Paris: Bezahlen konnte man im Speisewagen in DM, belgischen Franc und französischem Franc.

Ich bezahlte in DM. Da sie aber kein passendes Wechselgeld hatte, fragte mich die Bedienung, ob es in Ordnung sei, wenn ich das Restgeld in FF (Franz. Franc) rausbekomme. Ja, war es. Es begann eine wilde Rechnerei mit dem Taschenrechner ...


Schöne Grüße von jörg

Reisender zwischen den Kulturen!

JeDi, überall und nirgendwo, Mittwoch, 14.09.2022, 02:18 (vor 582 Tagen) @ Tobs
bearbeitet von JeDi, Mittwoch, 14.09.2022, 02:19

Was die Sache mit dem Grenztarifpunkt angeht, haben wir das ja selbst innerdeutsch, z. B. zwischen Wilnsdorf-Rudersdorf und Landesgrenze NRW/Hessen, falls da sich da zwischenzeitlich keine Änderung ergeben haben sollte. Während man mit dem RMV-Tickets (inkl. Hessenticket) bis zur Landesgrenze kommt, muss dennoch ab/bis Dillbrecht (= letzter Halt in Hessen) bis zur Landesgrenze "doppelt" bezahlt werden, da der NRW-Tarif (inkl. Landesticket) nur von/bis Wilnsdorf-Rudersdorf gilt und kein Ticket ab/bis NRW-Landesgrenze ausgestellt werden kann. Aachen Hbf., Richtung Belgien, ist dasselbe, zumal aber auch Inlandsfahrkarten nur ab/bis Hergenrath - statt AC Süd (Gr) - gelten. Andere machen es halt genauso. :)

Naja, der Deutschlandtarif ist erfunden, und bietet im Gegensatz zum NRT auch Zeitkarten, insofern ist das nicht so wirklich vergleichbar. Dafür bietet der NRT eben echte Grenztarifpunkte von und zu denen eine Fahrkarte gelöst werden kann.

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Weg mit dem 4744!

und umwelt- und gesundheitsschädlich dazu!!!!!

Der Blaschke, Donnerstag, 01.09.2022, 16:43 (vor 595 Tagen) @ BahnFanFritzlar

Hey.

Mit dem Zug gependelt bin ich exakt eine Woche. Von Osnabrück nach Rheine u.z.

Danach nahm ich das Auto und wir gründeten eine Fahrgemeinschaft.

Und zum Glück war das nach einem halben Jahr vorbei.

Seitdem pendelte ich nie wieder. Und werde das auch niemals machen. Nie.


Schöne Grüße von jörg

Hängt davon ab

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Mittwoch, 14.09.2022, 08:29 (vor 582 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von J-C, Mittwoch, 14.09.2022, 08:32

Hey.

Mit dem Zug gependelt bin ich exakt eine Woche. Von Osnabrück nach Rheine u.z.

Klingt nicht so abenteuerlich...

Danach nahm ich das Auto und wir gründeten eine Fahrgemeinschaft.

Das wär zu eng für mich, hat nicht die Laufruhe eines Railjets...

Und zum Glück war das nach einem halben Jahr vorbei.

Seitdem pendelte ich nie wieder. Und werde das auch niemals machen. Nie.

Wenn du meinst...


Schöne Grüße von jörg

Das Pendeln ist eben der Unterschied, ob ich meine Wohnung in Wien halten mag oder nicht. Also entweder ich fahre 1 Mal pro Woche hin und her und habe dafür einen Haushalt in Wien, der auch nicht klimaneutral ist oder ich fahr eben 5 Mal pro Woche und beschränke mich auf einen Wohnsitz.

So oder so, ich werde pendeln. Entweder jede Woche, oder jeden Werktag (sofern die Uni nicht wieder auf Distance Learning geht, das wäre natürlich am coolsten, da ich dann gar nicht mobil wäre, was dir auch am meisten gefallen würde).

Ich habe gependelt, während es die Kontaktbeschränkungen (vulgo "Lockdown") gab, ich pendle auch jetzt. Und ich muss sagen, es macht mir echt Freude! Vor allem kann man ja auch einfach sich zurücklehnen und die Zeit ganz für sich haben, keine Möglichkeit, irgendetwas zu tun, was nicht innerhalb des Zuges möglich ist.

Ich hab am letzten Wandertag eines der Autos, mit denen die anderen ankamen, hergebracht, also als Beifahrer über 1:10h hin und dann als Fahrer mit Zwischenstopp von Rapperswil über Zug nach Ranft zurück. Ich hab mir keinen Stress gemacht, aber mir fällt es schwer, abzuschalten, die Landschaft zu genießen, wenn ich selbst mit Tempomat auf der Autobahn bei 120 km/h stets auf den Verkehr und die Route aufpassen muss. Und das jeden Tag? Nein danke. Nicht wegen dem Stau, ich fahre ja nicht auf Zeit. Auch nicht weil es umweltmäßig suboptimal ist, ich will den Umweltschutz nicht als Leitmotiv sehen, damit schlechte Ausreden leichter an mir abperlen.

Nein, es ist einfach die Tatsache, dass man kaum Zeit für sich findet. Man darf sich nicht zu sehr ablenken, gedanklich darf man nicht zu sehr abdriften. Man ist Pilot in einer verkehrsreichen Gegend und ich rede von einem Sonntag.

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3 Wochen Tagespendeln später

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Freitag, 30.09.2022, 08:52 (vor 566 Tagen) @ J-C

10 Minuten verspätet ist mein Railjet, das ist innerhalb der gewohnten Spanne und tolerabel.

Ich tippe diese Zeilen im Ruhebereich, den ich in erster Linie deswegen aufsuche, weil spätestens in Österreich man hier das Licht so schön runterdimmt.

Draußen regnet es, der Himmel ist grau, auf einer Seite sieht man die Streifen von den Regentropfen, die auf diese prasseln.

Der luftgefederte Wagen bietet bei den hier gefahrenen 120 km/h eine angenehme Laufruhe. Etwas besser als im InterPanter bei 160 km/h.

Gestern habe ich in der Gegenrichtung noch eine Vorlesung nachgehört. Dank WLAN könnte ich auch auf meinem Laptop Videos schauen... oder ich schreibe eben diesen Beitrag.

Nach 3 Wochen fast täglichen Tagespendelns (zwischendurch muss ich noch in Wien meinen Umzug durchführen muss ich sagen, dass diese 2 Stunden und 25 Minuten nicht wirklich lang und anstrengend sind, eher entspannt und erfüllend. Ich meine, ich habe auch nicht wirklich ein Problem gehabt, für einen Monat jeden Morgen werktags um 4:20 aufzustehen, als ich in Wien die Post austrug und vorher noch am Bahnhof beim Bäcker mein Frühstück besorgt hab.

Und vor allem, als jemand, der Bahnfahren liebt, ist das einfach eine schöne Zeit. Man fährt in dem Verkehrsmittel, in dem man sehr gerne einen Teil seiner Lebenszeit verbringt. Wenn ich wollte, könnte ich auch im Speisewagen frühstücken. Allerdings werde ich den eher sparsam nutzen, ich könnte mir eine tägliche Nutzung des Speisewagens gar nicht leisten. Hmm. Ironisch. Jetzt fahr ich viel öfter per Bahn, nutze aber den Speisewagen seltener als zuvor.

Vermutlich werde ich es eher am Rande erleben, wenn eines der Züge auf meiner Relation ab Juni 2023 auf SBB-Wagen umgestellt wird. Wobei ich ja dann die Kapazitäten hätte, mal damit nach Krakau zu fahren.

Naja, grade überquere ich schon die Donau in Wien am Praterkai, bald ist mein Ziel erreicht.

Faszinierend. Als ich den Beitrag begonnen habe, war ich noch etwas entfernt von Wien...

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