Die Bahn, die Inflation und die Energiekosten (Allgemeines Forum)

AlexFV, Mittwoch, 29.06.2022, 16:15 (vor 660 Tagen)

Hallo mich würde mal Eure Meinung interessieren.
Wir sind ja alle durch die Inflation und die hohen Energiekosten betroffen.

Was denkt Ihr kommt seitens der Bahn auf uns zu?!
Höhere Preise etc.!?

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten.

Die Bahn, die Inflation und die Energiekosten

frasch, Mittwoch, 29.06.2022, 16:49 (vor 660 Tagen) @ AlexFV
bearbeitet von frasch, Mittwoch, 29.06.2022, 16:49

Ich denke, das hängt stark von der Politik ab. Wenn man nun neben der Energiewende nun auch die Verkehrswende will, dann rechne ich eher mit sinkenden als steigenden Preisen.
Aufgrund der aktuellen Besetzung des zuständigen Resorts in der Regierung scheitert es aber vermutlich an eben diesem Willen.

Die Bahn, die Inflation und die Energiekosten

chriL999, Mittwoch, 29.06.2022, 16:56 (vor 660 Tagen) @ frasch

Ich denke, das hängt stark von der Politik ab. Wenn man nun neben der Energiewende nun auch die Verkehrswende will, dann rechne ich eher mit sinkenden als steigenden Preisen.
Aufgrund der aktuellen Besetzung des zuständigen Resorts in der Regierung scheitert es aber vermutlich an eben diesem Willen.

Erheblich höhere Kosten für Tickets, vor allem auch, da aufgrund von Homeoffice, Videokonferenzen und Lockdown usw. weniger beruflich und privat gereist werden wird.

Die Bahn, die Inflation und die Energiekosten

frank_le, Mittwoch, 29.06.2022, 21:13 (vor 659 Tagen) @ chriL999

Ich denke, das hängt stark von der Politik ab. Wenn man nun neben der Energiewende nun auch die Verkehrswende will, dann rechne ich eher mit sinkenden als steigenden Preisen.
Aufgrund der aktuellen Besetzung des zuständigen Resorts in der Regierung scheitert es aber vermutlich an eben diesem Willen.


Erheblich höhere Kosten für Tickets, vor allem auch, da aufgrund von Homeoffice, Videokonferenzen und Lockdown usw. weniger beruflich und privat gereist werden wird.

Wie kommst du auf die Idee das weniger gereist wird? Die Züge sind im Nah- und Fernverkehr besser gefüllt als vor Corona.

Und mit dem 9€ Ticket und seinem Nachfolger werden neue Kunden erschlossen.

Also nicht pessimistisch sein. Die Energiekosten werden sicher auf die Preise umgeschlagen sind aber bisher nicht höher als vor einigen Jahren schon einmal. Da die Preise in der Phase der niedrigen Energiekosten nicht gesenkt wurden gibt es noch einen Puffer. Und durch das Anpassen der Sparpreiskontingente im Fernverkehr kann man ja unbemerkt die Preise leicht erhöhen.

Alles ist ein riesiger Kreislauf.

Der Blaschke, Mittwoch, 29.06.2022, 17:11 (vor 660 Tagen) @ AlexFV
bearbeitet von Der Blaschke, Mittwoch, 29.06.2022, 17:14

Hallo.

Hallo mich würde mal Eure Meinung interessieren.
Wir sind ja alle durch die Inflation und die hohen Energiekosten betroffen.

Was denkt Ihr kommt seitens der Bahn auf uns zu?!
Höhere Preise etc.!?

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten.

Drastisch steigende Preise. Ohnehin sinkende Nachfrage, also weniger Fahrgäste. Zusammenbruch des Finanzierungssystems des ÖV.

Die Folge werden Betriebseinstellungen und Zugstreichungen sein. Das Angebot wird deutlich gekürzt werden.

Ist aber nicht schlimm. Denn das Mobilitätsbedürfnis sinkt ja.

Hast doch Finanzminister Lindner gehört: mindestens die nächsten 5 Jahre werden sehr bitter. Das Lebensniveau und der Wohlstand werden nicht zu halten sein.

Da lass uns doch diskutieren, ob da im Nichts Joachimsthal Templin eingestellt wird, weil nur 200 statt 500 Fahrgäste mitfahren. Völlig egal, bald fahren da nur noch 30 mit und es hat niemand Geld, um da den Betrieb zu bezahlen. Dann ist eh Feierabend da.

Meine Güte, es gibt einen Megacrash und einen Zusammenbruch und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bald Krieg hierzulande. Ist nur alles nichts ungewöhnliches! All unsere Vorfahren - alle - haben in ihrem Leben Verwerfungen und Veränderungen und Unruhen erlebt. Früher gehörte man mit Pech oder Glück alle paar Jahre einem neuen 'Staat' an. Heute biste Deutscher, morgen Tscheche und in 20 Jahren Pole - weil sich die Grenzen änderten. Da waren ganz andere Umwälzungen völlig normal.

Und sowas wie Kriege kennt die Natur auch. Einmal im Jahr brannte in Australien das ganze Unterholz ab - nur so konnte die Natur da immer wieder überleben.

Und stell dir vor, der Russe legt Deutschland in Schutt und Asche wie derzeit die Ukraine. Irgendwann wird ja wieder aufgebaut. Die Strukturen - ALSO AUCH DIE VERKRUSTETEN!!!!- sind zerstört. Und dann geht es wieder voran! Der Lärm eines Güterzuges wird als Musik empfunden - niemand käme auf die Idee, eine Lärmschutzwand zu fordern. Und der Streckenwiederaufbau - da gibt's nicht 10.000 Bürgerversammlungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen usw - da ist jeder heiß drauf, endlich wieder ans Netz angeschlossen zu werden. Da wird gebaut - auch Sonntags um 7 Uhr und Mittwoch um 23 Uhr und niemand ruft deswegen die Polizei. Und den Kölschen Klüngel gibt's auch nicht mehr. Die einen tot, die anderen woanders gelandet. Muss sich auch erst alles wieder neu finden.

Und so wird es dann wieder lange Zeit aufwärts gehen. Bis zum nächsten Zusammenbruch. Ein ewiger Kreislauf. Anders geht's auch nicht. Eine Welt mit begrenzten Ressourcen kann nun mal nicht unendlich Wachstum generieren. Es muss immer zwischenzeitlich wieder ein Zusammenbruch erfolgen.

Dass wir jetzt an dem Punkt stehen, ist also normal. Unnormal ist, dass es so lange aufwärts ging. Über 75 Jahre Friede und Wachstum in Kerneuropa - das gab es noch nie.

Denk an den Augsburger Religionsfrieden 1555. Nie wieder, nie nie nie nie, nie wieder wollte man sich die Köpfe einschlagen! Aber schon 1618 ging's wieder los.

So ist das alles, was wir erleben, nichts besonderes. Und es geht ja jetzt erst los. Warte doch die Gaspreisexplosion im Winter ab - wenn es nicht für alle reicht. Warte die dazugehörige Inflation ab. Dann kostet dein Länderticket nicht mehr 24 Euro, sondern 60 Euro. Und im nächsten Sommer 130 Euro. Dass du statt 2.000 Euro dann 7.000 Euro verdienst, hilft auch nicht wirklich.

Les dir einfach diverse Berichte durch und schaue in die Geschichte. Putin hat doch Zeit. Im Moment sieht es gut aus für ihn. Es geht zwar langsamer voran als gewollt und mit mehr Blutzoll - aber es geht vorwärts. Und solange muss er keinerlei Diplomatie oder Friedensverhandlungen akzeptieren. Entweder halten wir also endlich machtvoll dagegen - was zwangsläufig zunächst zur Kriegseskalation führt. Oder wir unterschreiben im Prinzip die Kapitulationserklärung. Dann kann Putin sich erholen und sich neu aufstellen. Für Moldawien und Georgien z.B. Wann wollen wir dann mal sagen: jetzt ist aber Schluß? Muss Polen verloren gehen? Das Baltikum?

Und wer ist wir? Frankreich wird bei der nächsten Präsidentenwahl von Radikalen regiert werden. Italien ist wirtschaftlich längst mausetot. Die westlichen Demokratien verlieren immer mehr Rückhalt in der eigenen Bevölkerung. Wenn in NRW nur ca 50% wählen, hat das Parlament gar keine Legitimation. Und dass in den USA Trump die nächste Präsidentenwahl gewinnen wird, ist nun auch kein großes Geheimnis. Und wie der die USA schon jetzt verändert hat, zeigt sich aktuell ja am Abtreibungsurteil.

Und wir längst drin in der Kriegswirtschaft. Frankreich bekennt sich längst ganz offen dazu.

https://www.t-online.de/finanzen/id_92119998/alle-zeichen-stehen-auf-krieg-einstieg-in-...


Mach dir also nicht so viele Gedanken über die Zukunft. 70 Jahre ging es bergauf. Jetzt kommt mal wieder eine schlimme Zeit. In 5 oder 10 oder 20 Jahren gibt's dann aus den Trümmern für die Überlebenden dann wieder neuen langsam aber stetig steigenden Wohlstand. Mit neuen Zügen. Neuen Strecken. Und neuen Personalen und Kunden.

Und so lass uns doch einfach diesen Sommer und das 9 €-Ticket genießen! Spaß haben.

Die meisten erahnen ja auch, was kommt. Und betäuben sich diesen Sommer nochmal. Die übervollen Züge auch im FV und vor dem 9 Euro-Ticket und der allgemeine Reisewahn unterstreichen das ja. Während die Verrückten stattdessen seitenlang verbissen über FGR, AGB-Lücken, Statuspunkte und ähnlichen Plumperquatsch diskutieren. Ein Ausdruck überbordenden Wohlstands und Langeweile. Aber gut, sei es so. Kann man ja auch mit einem Grinsen genießen - nächstes Jahr diskutiert da niemand mehr über solch Klimbim.


Also. Ticket nutzen. Raus, Leben genießen. Für geraume Zeit wird es morgen nicht mehr so schön wie heute. Kein Grund zur Freude. Aber auch keiner zur Beunruhigung. Zumindest heute nicht. ;-)


Schöne Grüße von jörg

Alles ist ein riesiger Kreislauf.

Knochendochen, Mittwoch, 29.06.2022, 17:45 (vor 660 Tagen) @ Der Blaschke

Wow, ein sehr gelungener Text, auch wenn ich deine Prognose in dieser Drastik furmuliert nicht teile.

Alles ist ein riesiger Kreislauf.

Sören Heise, Region Hannover, Mittwoch, 29.06.2022, 17:46 (vor 660 Tagen) @ Knochendochen

Wow, ein sehr gelungener Text, auch wenn ich deine Prognose in dieser Drastik furmuliert nicht teile.

Jörg ist halt ein pessimistischer Schwarzmaler.

Viele Grüße
Sören

Also bitte ...

Der Blaschke, Mittwoch, 29.06.2022, 22:07 (vor 659 Tagen) @ Sören Heise

Hallo.

Wow, ein sehr gelungener Text, auch wenn ich deine Prognose in dieser Drastik furmuliert nicht teile.

Jörg ist halt ein pessimistischer Schwarzmaler.

Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Ansonsten mag ich es bunt. Schwarz soll schlank machen. Stimmt aber auch nicht.

Ich laufe nur gerne sehr reflektiert durch das Leben. Und versuche, mich zu allem in Distanz zu halten und quasi immer von außen jedes System zu beobachten.

Das erlaubt eine besondere Sicht auf die Weltläufte.

Und ich mag gerne klare Worte. Harmoniesoße schmeckt nicht; bäh.

Allerdings will ich niemanden missionieren. Und auch niemandem eine andere Meinung verbieten; im Gegenteil. Nur zum Denken anregen. So wie manche mich zum Denken anregen. Und Widerspruch auch.

Es gibt schließlich immer zwei Meinungen. Meine und die falsche ...


Schöne Grüße von jörg

Alles ist ein riesiger Kreislauf, meinten die alten Griechen

Sportdiesel612, Mittwoch, 29.06.2022, 22:05 (vor 659 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Sportdiesel612, Mittwoch, 29.06.2022, 22:07


Und wir längst drin in der Kriegswirtschaft.

Genau, deshalb wird bei uns so wenig elektrifiziert, weil Dieselzüge im Krieg zuverlässiger sind.

(Was man hier so alles lernt, das hat ja schon GUM gelobt. Ich habe mal in der Wiki nach Kreislauf gesucht und bin über das gestolpert
https://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungskreislauf
... besagt, dass es einen zwingenden Verfallsprozess gibt, in dessen Folge die verschiedenen Verfassungen zyklisch aufeinander folgen. Dabei spielt, so die dem Modell zugrunde liegende These, das Phänomen der Dekadenz eine zentrale Rolle ...)

Etwas OT: Dieselloks in der Schweiz

TheoretICEr, Mittwoch, 29.06.2022, 22:15 (vor 659 Tagen) @ Sportdiesel612

Die Diskussion um Diesel aufgrund von Kriegen bringt mich auf folgende Frage: Gibt es in der Schweiz Dieselloks für den Fall eines Krieges? Da in der Schweiz alle Strecken elektrifiziert sind sind Dieselzüge eigentlich unnötig. Da die Schweiz aber (trotz aller Neutralität) viel Geld für die Armee ausgibt könnte es ja sein dass Dieselloks zurückgehalten werden.

Erhöhung Preise der Bordgastronomie ab 1.7.

Bremer, Bremen, Mittwoch, 29.06.2022, 21:16 (vor 659 Tagen) @ AlexFV
bearbeitet von Bremer, Mittwoch, 29.06.2022, 21:16

Ich darf an dieser Stelle schon einmal spoilern, dass die Preise in der Bordgastronomie ab übermorgen um durchschnittlich 5% teurer werden.

Anbei ein paar Beispiele:
Cola = 3,60
Wasser = 3,20
Ketchup = 0,90
Currywurst = 5,90

Heftig wird es in den IC2:
Dort waren die Preise geringer als im ICE/IC1. Nun findet eine Preisangleichung statt.

Begründet wird das durch die weltweit steigenden Lebensmittelpreise. Die Preise wurde dieses Jahr bereits erhöht.

Erhöhung Preise der Bordgastronomie ab 1.7.

Sportdiesel612, Mittwoch, 29.06.2022, 22:06 (vor 659 Tagen) @ Bremer

lieber so, als dass der Kaffee immer dünner wird oder die Tasse immer kleiner oder die Coke immer durchsichtiger.

IC2?

ktmb, Mittwoch, 29.06.2022, 22:07 (vor 659 Tagen) @ Bremer

Gibt es da überhaupt noch jemanden, der etwas verkauft? Im Nordwesten habe ich schon einige Zeit nichts mehr gesehen. Gerade jetzt sind die Züge doch etwas voller.
Möglicherweise sieht das auf den anderen Strecken besser aus.
Vorgestern hätte ich fast den Service gebraucht, weil die DB mir meinen 29-minütigen Aufenthalt in Münster beinahe auf wenige Minuten zusammengestrichen hätte. Glücklicherweise kam es anders und ich durfte mir während der Umsteigezeit im Gourmettempel mit dem Y eine Buttterbrezel mit Schnittlauch sowie einen Ayran kaufen.

Erhöhung Preise der Bordgastronomie ab 1.7.

baseldb, Basel, Mittwoch, 29.06.2022, 22:08 (vor 659 Tagen) @ Bremer

Bei den Getränken kriegt man somit bei den Freigetränken einen höheren Wert von der DB geschenkt, so muss man es sehen

--
Freundliche Grüsse

Erhöhung Preise der Bordgastronomie ab 1.7.

agw, NRW, Donnerstag, 30.06.2022, 19:03 (vor 658 Tagen) @ baseldb

Bei den Getränken kriegt man somit bei den Freigetränken einen höheren Wert von der DB geschenkt, so muss man es sehen

Und die 30% Rabatt bei Platin muss man auch gegenfinanzieren.

--
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