NL: gravierender Personalmangel, teilweise >50% Ausfall. (Aktueller Betrieb)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Samstag, 25.06.2022, 19:30 (vor 643 Tagen)

Hallo ICE-Fans,

aktuell mangelt es im Bahnbetrieb in NL an Personal. Es ist inzwischen soweit gekommen, dass man bei Störungen teilweise keinen Busnotverkehr mehr organisieren kann. Treinreiziger (NL) berichtet.

- Fuhren Dezember 2021 auf Nijmegen-Schiphol-Den Haag-Rotterdam noch 6 "IC" pro Stunde, jetzt sind es nur noch zwei.
- Diese Züge verkehren zudem mit nur einem Zugteil.
- Es verkehren nur 2 von 5 "IC Direkt" zwischen Amsterdam-Rotterdam

Aufgrund Baustellen verkehren nur sehr wenige Züge von Weesp/Utrecht nach Amsterdam Centraal. Reisenden wird empfohlen, ab Bijlmer oder Duivendrecht die Metro zu benutzen.
Zwischen Rotterdam und Antwerpen ist die HSL-Zuid nicht verfügbar; es verkehren Busse.
Thalys und eurostar beginnen in Rotterdam und werden über die Altstrecke (Dordrecht, Roosendaal) umgeleitet. Wegen Signalstörung Dordrecht-Roosendaal ist die direkte Strecke zur Zeit gesperrt und verkehren die Züge via Breda mit dortigem Kopfmachen.
IC Brüssel verkehrt ebenfalls erst ab Rotterdam und via Roosendaal (zusätzlicher Halt).
In Noorderkempen halten keine internationalen Züge; Noorderkempen-Breda SEV mit Bussen.
Aufgrund einer Baustelle in Belgien verkehrt IC Brüssel nicht via Mechelen.


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Europa stirbt halt aus ...

Der Blaschke, Samstag, 25.06.2022, 20:35 (vor 643 Tagen) @ Oscar (NL)

Hey.

Neulich hörte ich, nach Prognosen sei Europa der einzige Kontinent, wo die Bevölkerungszahl bis 2050 rückläufig sei ...

Ah ... Was gefunden:

https://www.cicero.de/wirtschaft/europäer-seid-fruchtbar-und-mehret-euch/37230?amp

In Europa geht ein goldenes Zeitalter zu Ende. 50 Jahre lang durften wir an einer Zeit der wirtschaftlichen Hochkonjunktur teilhaben, die nicht nur durch Frieden und technischen Fortschritt begünstigt wurde, sondern sich auch einer überaus vorteilhaften demografischen Entwicklung verdankte.

Viel Spaß beim Lesen des Artikels! Da stirbt die AfD bald von ganz allein, weil aus der Zielgruppe gar keiner mehr da ist. Dummerweise steht nur kein Erscheinungsdatum dabei. Muss aber älter sein; Rußland stirbt demnach auch aus - und die Ukraine existiert noch samt Zukunftsperspektive ...

Aber ich find das immer total lustig, wenn dann auch hier in den Foren so getan wird, als ginge alles fröhlich weiter. Verkehrsprognosen anno 2040, riesige Ausbauten der Infrastruktur (wer wird denn da der Bauarbeiter?), Deutschlandtakt 2040 usw usw. Und es wird sich der Kopf zerbrochen über den Jahresfahrplan 2025/2026. Und schon längst wurde diskutiert, was sich im Dezember ändert.

Okay, macht ja alles auch Spaß. Solange klar ist, dass es alles anders kommen wird. Und solange man nicht vergisst, den heutigen Tag zu genießen! Nicht alles wird zwingend besser ... ;-)


Schöne Grüße von jörg

Nein, nicht wirklich.

ICETreffErfurt, Eisenach, Samstag, 25.06.2022, 20:56 (vor 643 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von ICETreffErfurt, Samstag, 25.06.2022, 20:57

Es wird immer Nachrücker aus Afrika und Asien geben. Wir sind ja auch nur verkappte Afrikaner, die vor 40.000 Jahren diesen Kontinent besiedelt haben.

Aber der Ausbau der Infrastruktur ist unabhängig von der Bevölkerungsentwicklung richtig, da die Bahn beim Modal-Split ja aktuell nur einen kleinen Anteil hat. Wenn man viele Verkehrsteilnehmer in die Bahn holen will, muss man trotzdem massiv ausbauen.

Selbst wenn sich die Bevölkerungszahl in den nächsten 50 Jahren halbiert, wäre die Eisenbahn immer noch nicht in der Lage den dann massiv geringeren Autoverkehr aufzunehmen. Und durch die Überalterung der Gesellschaft werden viele in den nächsten 20 oder 30 Jahren nicht mehr selbst fahren können und sind auf ÖPNV und SPNV angewiesen.

Ähm ja ...

Der Blaschke, Samstag, 25.06.2022, 22:11 (vor 643 Tagen) @ ICETreffErfurt

Hallo.

Es wird immer Nachrücker aus Afrika und Asien geben.

Aber nicht genug. Außerdem will die nicht jeder. Wir nehmen nur Ukrainer.

Wird auch noch lustig, wenn Zuwanderer mal tatsächlich in Massen kämen. Und dann die CSU und die AfD - es gibt gar nicht genug Einheimische, die die Grenze verteidigen. 3.700 Kilometer Grenze - wenn da alle 20 Meter ein Grenzschützer stehen soll, brauchst du ja schon fast 200.000 Leute. Alle vom Geheimdienst als zuverlässig eingestuft. Und dann Ersatz für Urlauber und Kranke ...

Aber der Ausbau der Infrastruktur ist unabhängig von der Bevölkerungsentwicklung richtig, da die Bahn beim Modal-Split ja aktuell nur einen kleinen Anteil hat. Wenn man viele Verkehrsteilnehmer in die Bahn holen will, muss man trotzdem massiv ausbauen.

Aber nur, wenn andere Infrastruktur dann abgebaut wird! Also Straßenabriß; Kanalstillegung; Flughafenschließung.

Oder warum soll noch mehr Natur versiegelt und zugebaut werden, wenn wir weniger werden?

Und wo soll gebaut werden? Müssen wir jedes mecklenburgische Dorf am Leben halten? Muss jedes Kaff in der Eifel erhalten bleiben? Muss also überall ne Bimmelbahn mit 10 Fahrgästen drin hinfahren? Und/oder der Bus? Kann die Straße dann nicht weg? Ist der Ort nur mit Zug erreichbar. Wie im Spreewald mit dem Boot (also touristisch). Sollten wir nicht Landstriche entsiedeln und wieder der Natur überlassen? Ist das nicht gelebter Umweltschutz? Muss es nicht Ziel sein, Alltagsmobilität auf einen Umkreis von wenigen hundert Metern zu beschränken?

Selbst wenn sich die Bevölkerungszahl in den nächsten 50 Jahren halbiert, wäre die Eisenbahn immer noch nicht in der Lage den dann massiv geringeren Autoverkehr aufzunehmen. Und durch die Überalterung der Gesellschaft werden viele in den nächsten 20 oder 30 Jahren nicht mehr selbst fahren können und sind auf ÖPNV und SPNV angewiesen.

Die brauchen dann aber möglicherweise ohnehin weniger Mobilität! Hinzu kommt: s.o.

Eine Verringerung der Mobilität bei gleichzeitiger Beibehaltung des Lebenskomforts - im Gegenteil: wer nicht pendelt, erhöht seine Lebensqualität (außer die Flucht vor der Familie ist ein Segen) - ist bester Umweltschutz und Energieeinsparung.

Und worauf du ja noch gar nicht eingegangen bist: wer soll da überhaupt bauen? Die Zuwanderer? Und wer bezahlt es, wenn wir tendentiell die Kosten auf weniger Mitbürger umlegen können?


Schöne Grüße von jörg

Nachtrag. 2 Bsp.

Der Blaschke, Samstag, 25.06.2022, 23:17 (vor 643 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von Der Blaschke, Samstag, 25.06.2022, 23:21

Hallo.

Die A 45 ist überregional nicht mehr nutzbar wegen der Schrottbrücke bei Lüdenscheid. Etliche weitere Brücken müssen erneuert werden - was gar nicht zu schaffen ist; weder finanziell noch zeitlich noch arbeitstechnisch.

Also: A 45 aufgeben. Und die Siegstrecke ausbauen! Dann fährt der IC da auch nicht ständig leer durch die Gegend.

Andersrum bei der westlichen MDV zwischen Paderborn und Kassel, wo gerade wieder gebaut wird. Wozu? Der FV wird 2024 weiter verschlechtert (sh. Netzkonzept der DB). Der tolle RRX wird Kassel in 80% der Fälle ohnehin nicht erreichen aufgrund der Verspätung von Aachen (!) kommend; die Welt wird Hofgeismar und Warburg kennenlernen. Und die Strecke bleibt furchtbar umwegig. Also Schluß mit der Investiererei. Es gibt die A 44 nach Kassel. Da Schnellbusse drauf - fertig, paßt ...

Aber Weitsicht und Ehrlichkeit ist ja nicht gefragt. Irgendwie noch durchwurschteln. Hier etwas für die Bimmel, da etwas für den Pkw. Im Ergebnis kommt dann für alles nur halber Kram und Murks bei rum. Erzähle ich nun auch nicht zum ersten Mal - aber es wird ja immer offensichtlicher, dass das Szenario so eintritt. Bzw nach und nach voranschreitet. Es wird nicht gebaut, sondern nur geplant und gesabbelt. Das ist wie beim Axolotl - das auch nie bis zur Metamorphose kommt und ewig Larve bleibt. Guck dir nur das Schauspiel im Norden an. Nachdem man sinnfrei Alpha E für toll hielt, stellt man jetzt fest, dass das Murks ist und will neu planen an der A 7 entlang. Oder anders ausgedrückt: es vergeht ein weiteres Jahrzehnt mit Planung, Diskussion und Klage. Welche noch nicht begonnene Schnellfahrstrecke möchten denn die heute Lebenden noch befahren? Frankfurt Erfurt? Mannheim Frankfurt? Bielefeld Hannover? Den Fernbahntunnel Frankfurt? Dresden Prag? Den sinnlosen Vogelfluglinientunnel wahrscheinlich - aber den baut Dänemark. Wir werden da noch nicht mal den Abschluß des Ausbaus der Rheintalstrecke erleben, wenn der schon heute auf 2045/2050 terminiert ist - und da ist die Strecke zum Teil schon da.

Aber es passt ja alles zusammen: Bauarbeiter sind keine da. Baumaterialien sind unbezahlbar. Aber Züge führen ohnehin nicht. Weil keine Lokführer da sind. Und keiner, der in der Ölgrube an der Technik schrauben will.

Nur Planer und Pläne gibt es genug. Und so virtuell reality VC-Brillen oder sowas - da kannste dann virtuell durch das Land sausen.

Dann biste selbst Lokführer. Und stauchst deinen Nachbarn zusammen, der den Fahrdienstleiter spielt und pennt. Während die Ehegattin über deine entstandene Verspätung tobt; Essen wird kalt ... Dann zupft sie einmal an der Sicherung - und du mußt ne ETCS-Störung melden. Immerhin bleibt so alles, wie es ist.


Schöne Grüße von jörg

Ähm ja ...

ICETreffErfurt, Eisenach, Montag, 27.06.2022, 16:19 (vor 641 Tagen) @ Der Blaschke

Aber der Ausbau der Infrastruktur ist unabhängig von der Bevölkerungsentwicklung richtig, da die Bahn beim Modal-Split ja aktuell nur einen kleinen Anteil hat. Wenn man viele Verkehrsteilnehmer in die Bahn holen will, muss man trotzdem massiv ausbauen.


Aber nur, wenn andere Infrastruktur dann abgebaut wird! Also Straßenabriß; Kanalstillegung; Flughafenschließung.

Das wäre nur konsequent und da wäre ich auch dafür. Man wird, wie du schon sagst, nicht alle Ortschaften aufrecht erhalten können. Für die Umwelt sinnvoller wäre es, wenn mehr Menschen in Ballungszentren wohnen und auf dem Land nur noch Leute, die dort auch arbeiten wie Bauern, Förster, Jäger oder Forscher.
Dafür müssen aber auch die Ballungszentren naturgerechet umgebaut werden, mit mehr Grünflächen, mehr Parks und Teiche und andere Erholungsmöglichkeiten für die dortige Bevölkerung.


Oder warum soll noch mehr Natur versiegelt und zugebaut werden, wenn wir weniger werden?

Eine zweigleisige Eisenbahnbahnstrecke verbraucht viel weniger Fläche als eine 2-spurige Autobahn oder 2-spurige Bundesstraße. So gesehen wären mehr Eisenbahnstrecken statt Straßen für die Umwelt sogar ein Gewinn.

Binnenschiffe umweltfreundlich / Bahn vs. Raumordnung.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 27.06.2022, 17:31 (vor 641 Tagen) @ ICETreffErfurt
bearbeitet von Oscar (NL), Montag, 27.06.2022, 17:31

Der Blaschke:

Also Straßenabriß; Kanalstillegung; Flughafenschließung.

ICETreffErfurt:

Das wäre nur konsequent und da wäre ich auch dafür.

Nur mit den Kanälen bin ich mir da nicht sicher. Hier in NL schätzen wir unsere Wasserinfrastruktur. Laut Umweltbundesamt sind Binnenschiffe umweltfreundlicher als LKWs.

Für die Umwelt sinnvoller wäre es, wenn mehr Menschen in Ballungszentren wohnen und auf dem Land nur noch Leute, die dort auch arbeiten wie Bauern, Förster, Jäger oder Forscher.

Eigentlich so wie in den USA. Aber...

Dafür müssen aber auch die Ballungszentren naturgerecht umgebaut werden, mit mehr Grünflächen, mehr Parks und Teiche und andere Erholungsmöglichkeiten für die dortige Bevölkerung.

Und da geht's in "Amiland" schief. Stroads.
Allerdings besteht auch bei uns Verbesserungsbedarf. Nicht so sehr das ständige Gemecker hier über unzureichend ausgebaute Autobahnen. Eher weil wir vielleicht anfangen sollen, anders über Mobilität nachzudenken. Hier in Eindhoven müssen innerhalb 10 Jahren 70.000 Expats ein Zuhause finden. Und nein, es gibt keinen Platz hier für "single family homes" mit jeweils zwei Autos vor der Tür.

Eine zweigleisige Eisenbahnbahnstrecke verbraucht viel weniger Fläche als eine 2-spurige Autobahn oder 2-spurige Bundesstraße. So gesehen wären mehr Eisenbahnstrecken statt Straßen für die Umwelt sogar ein Gewinn.

Nur schade, dass eine Bahnstrecke weniger Knotenpunkte hat als das Netz von Strassen.
Auf der Strasse hat man zwei Netze: Autobahnen die fernab von Siedlungen für Schnellverbindungen sorgen und Lokalstrassen die für die Feinverteilung sorgen.

Bei der Bahn sucht man ein Kompromiss. Leider ist Deutschland kein Japan. Dort gibt es tatsächlich einerseits Shinkansen und andererseits Regionetze mit vielen Haltestellen in 10-Minutentakt.
Frankreich hat zwar ein Schnellfahrnetz, aber das klassische Netz lässt nach. Nur Paris hat wirklich eine S-Bahn (RER, Transilien). In Spanien sieht's ähnlich aus.
Hier in NL versucht man die "IC"s von den "Sprinter"n zu trennen, aber die "IC"s sind zu langsam um ein Unterschied mit dem Auto zu machen.


gruß,

Oscar (NL).

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Europa stirbt halt aus ... (2005)

oska, Samstag, 25.06.2022, 23:00 (vor 643 Tagen) @ Der Blaschke

https://www.cicero.de/wirtschaft/europäer-seid-fruchtbar-und-mehret-euch/37230?amp

Dummerweise steht nur kein Erscheinungsdatum dabei.

Auf jeden Fall nach Mai 2005 (wird im Artikel erwähnt) und vor März 2014 (Russland ist im Artikel noch bei den G8 dabei). Ich tippe auf Mitte/Ende 2005. Bei vielen Ländern wird eine Prognose für 2050 abgegeben, im selben Atemzug für Algerien und Marokko "in 45 Jahren" vorhergesagt.

Huhu Jörg & Wertschätzung

GUM, Sonntag, 26.06.2022, 15:26 (vor 642 Tagen) @ Der Blaschke
bearbeitet von GUM, Sonntag, 26.06.2022, 15:27

Huhu Jörg,

ich mag Deine Beiträge! Da kommt jetzt auch kein aber und eigentlich.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern, die nicht arbeiten müssen, einen angenehmen Sonntagnachmittag. Allen anderen eine Schicht ohne größere ungeplante Ereignisse - wo auch immer Ihr dies lest.

Liebe Grüße

GUM


PS: @Jörg. Wenn Du das Briefkastensymbol aufmachst, gibt es einen Lesetipp für eine der nächsten Regenwochenenden. (Sofern Du das Buch nicht sowieso schon kennst)

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NL: gravierender Personalmangel, teilweise >50% Ausfall.

GP4Flo, Montag, 27.06.2022, 12:24 (vor 641 Tagen) @ Oscar (NL)

Es wird Zeit, dass das Autonome Fahren auch bei der Bahn so langsam in Mode kommt und nicht mehr auf dem technischen Stand von vor fast 100 Jahren gefahren wird.

Autonomes Fahren auch in 50 Jahren nicht.

sfn17, Montag, 27.06.2022, 13:43 (vor 641 Tagen) @ GP4Flo
bearbeitet von sfn17, Montag, 27.06.2022, 13:45

Es wird Zeit, dass das Autonome Fahren auch bei der Bahn so langsam in Mode kommt und nicht mehr auf dem technischen Stand von vor fast 100 Jahren gefahren wird.

Vergiss es. Nur ein Schreckgespenst von technikreligiösen BWLern, die die Löhne der Lokführer schon jetzt drücken wollen (und damit riskieren, dass ICE wegen Personalmangel ausfallen, weil keiner für 12 Euro kommt).

Autonom auf freier Strecke ist in der Tat kein Problem, passiert im HGV schon fast so. Autonomes Fliegen über den Wolken geht auch schon lange.

Problem sind Abfahrt und Ankunft. Für unwissende BWLer gedanklich Peanuts, ingenieurmäßig aber ein Riesenproblem.

Verzerrte Wahrnehmung?

GUM, Montag, 27.06.2022, 14:07 (vor 641 Tagen) @ sfn17

Hallo sfn17,
hallo Community,

ich bin davon überzeugt, dass Du eine vollkommen falsche Wahrnehmung bzgl. der Rolle der Wirtschaftswissenschaften in den Unternehmen hast. Die "BWLer" spielen schon lange eine immer geringere Rolle.

Einige Technologie-Verkaufsagenturen (sog. Unternehmensberatungen) machen aus gutem Grund einen Riesenbogen um die Absolventen dieser Fakultät.

Nach einer misslungenen Kampagne eines Unternehmens (Bitte keine Bewerbungen von WiWis) spricht das so deutlich keiner mehr aus.

Deine berechtigte Kritik sollte sich eher daran abarbeiten, dass es zu wenige davon gibt.

Das technologieverliebte Preissystem und die neue, nicht streckengestützte Signalisierung sind zwei Beispiele wo es an kaufmännischem Input mangelt.

Das sog. autonome Fahren wird ja insbesondere von einem Autohersteller promotet, dessen Fahrzeuge eher in die Kategorie fahrende Aufklärungssysteme gehören.

Und da liegt es nahe, wenn die Technologiepartner den nächsten Gutgläubigen suchen, der die extrem hohe Abhängigkeit beauftragt und enorme Fixkosten jeden Monat hat.

Sowas gibt es auch bei einer Bank in Frankfurt, da wird der zigste eToro-Klon in Betrieb genommen und niemand in der Bank könnte Dir als Kunde sagen was das soll.

Kurz und gut: Das Fahren ohne Lokführer macht 0 Sinn.

Liebe Grüße

GUM

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Autonomes Fahren auch in 50 Jahren nicht.

agw, NRW, Montag, 27.06.2022, 17:42 (vor 641 Tagen) @ sfn17

Problem sind Abfahrt und Ankunft.

Warum das?

Für unwissende BWLer gedanklich Peanuts, ingenieurmäßig aber ein Riesenproblem.

Und was ist mit den vielen Systemen, die schon automatisch ankommen und abfahren? Gibt es in Deutschland und anderswo.

Was ist denn auch so das Problem daran?
Die nicht-autonomen Züge halten ungenau an einer H-Tafel. Das kann der Computer auch
Die nicht-autonomen Züge sagen dem Tf, dass alle Türen zu sind und dann fährt er wieder los. Kann der Computer auch.

Am Ende guckt ein Tf nur noch auf einen kleinen Bildschirm, der ihm sagt, welchen Knopf er zu welcher Zeit drücken muss und trotzdem werden dann noch welche sagen: der Computer könnte es nicht.

Trickreicher sehe ich da eher Fehlerfälle, sowohl am Fahrzeug als auch an der Strecke.
Aber vielleicht kann ja der Bordbistromitarbeiter auch der Bordingenieur sein.
So wie jetzt das Personal auch schon mehrere Rollen übernehmen kann.
"Wegen einer Störung der Zugbeeinflussung bleibt unser Bordrestaurant heute leider geschlossen."

--
"Mit Vollgas in den Sommer: Sparen Sie 20% bei Europcar."
- bahn.de

Autonomes Fahren auch in 50 Jahren nicht.

Aphex Twin, Montag, 27.06.2022, 19:22 (vor 641 Tagen) @ agw

Und was ist mit den vielen Systemen, die schon automatisch ankommen und abfahren? Gibt es in Deutschland und anderswo.

Was ist denn auch so das Problem daran?

Trickreicher sehe ich da eher Fehlerfälle, sowohl am Fahrzeug als auch an der Strecke.
Aber vielleicht kann ja der Bordbistromitarbeiter auch der Bordingenieur sein.
So wie jetzt das Personal auch schon mehrere Rollen übernehmen kann.
"Wegen einer Störung der Zugbeeinflussung bleibt unser Bordrestaurant heute leider geschlossen."

Das Fehlerfälle bei schon autonomen Bahnsystemen ein Problem wären habe ich noch nichts zu gehört. Natürlich sind die alle relativ kompakt so dass die Anreise eines Störungsbehebers nicht zu lange dauern sollte.

Autonomes Fahren auch in 50 Jahren nicht.

agw, NRW, Dienstag, 28.06.2022, 07:30 (vor 640 Tagen) @ Aphex Twin

Und was ist mit den vielen Systemen, die schon automatisch ankommen und abfahren? Gibt es in Deutschland und anderswo.

Was ist denn auch so das Problem daran?

Trickreicher sehe ich da eher Fehlerfälle, sowohl am Fahrzeug als auch an der Strecke.
Aber vielleicht kann ja der Bordbistromitarbeiter auch der Bordingenieur sein.
So wie jetzt das Personal auch schon mehrere Rollen übernehmen kann.
"Wegen einer Störung der Zugbeeinflussung bleibt unser Bordrestaurant heute leider geschlossen."


Das Fehlerfälle bei schon autonomen Bahnsystemen ein Problem wären habe ich noch nichts zu gehört. Natürlich sind die alle relativ kompakt so dass die Anreise eines Störungsbehebers nicht zu lange dauern sollte.

Naja, die Anreise alleine reicht ja nicht. Es muss ja ggf. jemand die Strecke überprüfen etc.

Eine halbe Stunde ist da schnell um, in der nichts geht. Habe sowas schon öfter erlebt.

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Eine*r für ALLES.

Der Blaschke, Montag, 27.06.2022, 21:08 (vor 641 Tagen) @ sfn17
bearbeitet von Der Blaschke, Montag, 27.06.2022, 21:11

Huhu.

Autonom auf freier Strecke ist in der Tat kein Problem, passiert im HGV schon fast so. Autonomes Fliegen über den Wolken geht auch schon lange.

Problem sind Abfahrt und Ankunft. Für unwissende BWLer gedanklich Peanuts, ingenieurmäßig aber ein Riesenproblem.

Die Lösung ist doch puppeneinfach! Es gibt im Zug exakt EINEN Mitarbeiter.

Der überwacht die Technik. Führt kleine Reparaturen oder Updates sofort aus. Und betreut dazwischen die Fahrgäste. Dank verpflichtendem KCI gibt's fast nix zu kontrollieren. Bei Ein- und Ausfahrt schaut der im Führerstand herein - auf freier Strecke kümmert er sich um die Fahrgastwünsche.

Keine Reibungsverluste mehr zwischen Lokführer und Zugbegleiter. Kein Düüüü diiiii düüüü mehr. Kein "Zugführer bitte beim Lokführer melden" mehr. Ea reicht für jeden Zug EIN Mitarbeiter.

Also: Lokführer, die meinen, ihr Job ist es, die Lok zu führen, und die mit Menschen wenig zu tun haben wollen - erst recht in deren Eigenschaft als Fahrgast -, die können sich schon mal nach nem neuen Job umsehen.


Schöne Grüße von jörg

Wir analysieren / verschieben Probleme, statt sie zu lösen.

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 27.06.2022, 13:04 (vor 641 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo ICE-Fans,

im im Ursprungsbeitrag verknüpften Artikel haben ich auch meine Gedanken auseinandergesetzt.
Stichwörter sind: Automatisierung, Elektrifizierung, Infrastruktur, Management.
Unser Leben ist durch die Jahre dorthin verschoben oder sogar durchgeschlagen.

Wir möchten immer weiter vom Geschehen (Arbeit, Hobby, Shopping, Urlaub) entfernt wohnen. Dazu braucht es mehr Infrastruktur, wodurch wir nóch weiter vom Geschehen verweilen können. Und so weiter.
Zugleich verlangen wir (zumindest hier in NL) von unseren Arbeitgebern, dass sie alle Reisekosten erstatten, egal ob Öffis oder Auto.
Unsere Haushalte werden mit immer mehr Elektrogeräten ausgestattet. Die am liebsten spottbillig vom Webchinesen bestellt werden.
Unsere Jobs gingen von A nach B = Arbeitsfläche -> Büro. Busfahrer wollte keiner mehr werden. Dafür aber Datenanalist, bevorzüglich Ersteller von hübschen Power BI Armaturenbrettern die zeigen wieviele Busfahrten diese Woche mal wieder verspätet oder ausgefallen sind. Alles lieber als selber hinter einem echten Armaturenbrett zu sitzen.

Selber erfahre ich, dass ich vor allem Probleme analysiere und verschiebe. Unsere Kunden verlangen das von unserem Arbeitgeber. Aber danach?
1. Ich gehe zum nächsten Kunden mit deren Problemen die analysiert werden müssen.
2. der Kunde hebt die Schulter und sucht mal weiter, was es ansonsten noch alles an Problemen gibt, die analysiert werden müssen.

Ja aber Ossi, bevor man ein Problem lösen kann, muss man es zuerst klarstellen, oder?
Richtig. Klarstellen ist ein guter Anfang. Ein guter Anfang ist die halbe Arbeit. Aber ein guter Anfang ist trotzdem nur die Hälfte.


gruß,

Oscar (NL).

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