Polens prächtige Perlen in der Pandemie-Plage – August (Reiseberichte)

Krümelmonster, München, Freitag, 06.05.2022, 20:37 (vor 390 Tagen)

Hallo liebes Forum,

nachdem ja im Juni schon eine Woche durch Polen getourt war, verschlug es mich im August schon wieder dorthin. Nicht umsonst hatte ich mir ja die Hauptstadt Warschau aufgehoben. ;-)

Diesmal hatte ich den Luxi mit dabei. Wir würden individuell anreisen und uns in Warschau treffen.
Blöderweise ließ im August ja auch die GDL ihre Muskeln spielen. Kurz vorher war ein Streik, die DB stellte den grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen komplett ein und behauptete, SEV einzurichten. Ich schrieb Luxi nur: „Tu! Es!! Nicht!!!“
Doch wir hatten Glück: Der Warnstreik begann erst zwei Tage nach unserer Hinfahrt. =)

Tatsächlich ist aus meiner Sicht die zeitsparsamste Möglichkeit, von München nach Warschau zu kommen, die Bahn.
Mit der Bahn kann ich 16:17 Uhr im Zentrum von München losfahren. Mit etwas Risiko (bisher hatte ich im Railjet nur einmal Verspätung in Schland) sogar 17:30 Uhr, dann wären immer noch 40 min Zeit ohne Gleiswechsel in Wien. Das ging jedes Mal gut. Und 22:10 Uhr kann ich mich dann schon zur Ruhe legen. Am nächsten Morgen (je nach genauem Fahrplan und Eskalationsstufe von PKP womöglich sogar schon vor 9 Uhr) erreicht man bereits das Stadtzentrum von Warschau.
Wenn ich 16:17 Uhr im Zentrum von München losfahre, bin ich 17 Uhr am Flughafen. Ohne jeglichen Puffer ist dann der frühestmögliche Abflug 19 Uhr. Besser 19:45 Uhr. Selbst wenn ich einen Flug finde, der um genau 19:45 Uhr abhebt (im Flugverkehr sind die Frequenzen ja meistens nicht so dolle), lande ich 21:15 Uhr in Warschau. Nachdem ich das Gepäck abgeholt habe, stehe ich dann um 21:45 Uhr am Flughafenbahnhof. Also sehr weit entfernt davon, 22:10 Uhr eingecheckt im Hotel zu sein. Da es wahrscheinlich keinen Flug um exakt 19:45 Uhr gibt, würde ich mir also unweigerlich die Nacht um die Ohren hauen, womit dann der Nachteil der späten Ankunft des Nachtzugs nahezu komplett ausgeglichen wäre. Allerdings muss man halt sagen, dass die Betten im Nachtzug längst nicht so bequem sind. Sie sind wie einfach winzig. :p

Ich begann meine Reise also an einem Freitagnachmittag mit dem EC219. Wegen einer Baustelle bei Ulm begann der erst in München und war deshalb pünktlich und schön leer (wobei sich letzteres am Ostbahnhof durchaus änderte :-O). Auf der Strecke Rosenheim – Salzburg kann ich mich erinnern an eine IC-Fahrt 2016 (Leoben – Rosenheim), eine IC-Fahrt im ersten saublöden Seuchenjahr (Leoben – München) und einmal DB Regio München – Salzburg und zurück im Jahre 2013. Und halt zweimal an den EN von München Richtung Budapest. Sonst waren alle meine Fahrten auf dieser Strecke auf dieser Strecke im Meridian oder im Railjet (immerhin 4 x Railjet im IC-Takt^^) – und ich bin da wirklich schon verdammt oft langgefahren. :D Trotzdem finde ich die Strecke immer wieder schön! =) Leider starb im Laufe der Fahrt die Klimaanlage. -.- Die Einfahrt nach Salzburg war interessanterweise auf dem südlichsten Streckengleis, das ist eigentlich das Ess-Bahn-Gleis. War aber trotzdem pünktlich. Vor Abfahrt hatte ich schon gesehen, dass mein Anschlusszug Verspätung hatte, nachdem er über 20 min in Liechtenstein stehen geblieben war. :D
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1 Da schildkrötet er vor sich dahin durch Vorarlberg
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2 „Hat der Watzmann einen Hut,
Wird das Wetter gut!“
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3 Der Grenzfluss Saalach
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4 Salz-Ach, Salz-Burg
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5 Seeex out of Schland
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6 Piefke-Zug
Der Anschluss in Salzburg gelang selbstverständlich. 167 hatte bei Abfahrt in Salzburg noch + 4. Auf der NBS Wels – St. Pölten fahren sieben Züge in 2 h. Das könnte schlechter sein, wie der Blick nach Spanien zeigt. Oder der Blick nach Wiesbaden. ;-) Den Brüller bzgl. Anschlussinformationen lieferten die ÖBB: Als „Anschlusszug“ mit 2 min Umsteigezeit wird der hintere Zugteil (167 nach Bratislava) angezeigt. Der fuhr erst 5½ h solo, dann kam der vordere (567) als Verstärker dazu für 2½ h, danach fuhr der hintere nochmal 1:15 h solo. Der vordere fuhr die letzten 15 min solo, um die Tageszeit wird zum Flughafen aber kaum jemand drin gewesen sein. Also kann man eigentlich sagen, das war nur ein Verstärkermodul. Im Passauer Zugteil wird doch auch kein Anschluss nach Wien durchgesagt.^^
Wien wurde pünktlich erreicht. Hier hatte ich jetzt 1:40 h Aufenthalt (40 min hätte auch geklappt, aber zwischen DB Fv und „wichtigen“ Anschlüssen wie Nachtzügen hab ich lieber etwas mehr Puffer). Der Hauptbahnhof von Wien ist ja alles andere als zentral gelegen, sodass man mit solch einem Aufenthalt nicht viel anfangen kann. Zumal in Wien ja auch spätestens um 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Die einzige Sehenswürdigkeit in Bahnhofsnähe ist das Schloss Belvedere, da lief ich hin – und stellte fest, dass es abends abgesperrt war. -.-
Für die Entstehung eines Ortsnamens im Süden von Wien stelle ich mir folgenden Dialog vor:
A: „Wie heißt nochmal der Ort, wo du wohnst?“
B: „Der heißt Laa.“
A: „Wie bitte?“
B: „Laa!“
A: „Hab's immer noch nicht verstanden…“
B: „Laa, [Alterlaa]!!!
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7 Westbahn
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8 Der Wallersee
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9 St. Pölten
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10 Angekommen in Wien
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11 Mozdony
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12 Näher kam man nicht ran -.-

Gut, ging ich halt wieder zurück zum Bahnhof und wartete dort auf meinen Zug. Der begann erst am Hbf, musste also dort bereitgestellt werden. Das erledigten die Ösis erst 3 min vor Abfahrt. :-O Die war dann mit + 5. Es war meine erste Schlafwagen-Fahrt letztes Jahr. Gebucht hatte ich ein 3er-Abteil, weil man zum Zeitpunkt der Buchung noch nicht wusste, wie böse Delta ist (nämlich so ungefähr auf dem Level einer gemeinen Hauskatze!). Letztlich waren wir zu zweit im Abteil. Der andere meinte, er habe sehr kurzfristig gebucht, wimre sagte er, er habe ein 2er-Abteil reserviert.^^
Die Verspätung wurde bis zur tschechischen Grenze komplett aufgeholt. In Břeclav wurden unsere Warschauer Wagen rausgezogen und auf ein anderes Gleis zurückgeschoben – und später nochmal rausgezogen und auf dasselbe Gleis zurückgeschoben, wo wir als zweites gestanden hatten. :D Tschechien startete dann standesgemäß mit + 10. :D In Hodonín standen wir dann nochmal 10 min rum, weil das Dieselviech ganz vorn wieder wegmusste. Wie lange wurde da eigentlich noch mit Dieselvorspann gefahren?
Allzu gut geschlafen habe ich nicht. Da noch jemand im Abteil war, behielt ich mein Maultäschle auf. Aber daran allein lag es nicht, ich schlafe in mitteleuropäischen Nachtzügen nie allzu gut, die Betten sind mir einfach zu kurz.^^ In Bohumín war ich schon wieder wach, da kamen wir mit + 12 an. Planmäßig waren hier über anderthalb Stunden Aufenthalt, in der Zeit konnte ich nicht schlafen. Die Abfahrt Richtung Polen war pünktlich. Die polnische Grenze merkte man wieder sofort, einfach weil der Zustand der Strecke von „recht gut“ zu „bemitleidenswert“ wechselte.
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13 Der EC Porta Moravica aus Przemyśl fährt noch weiter nach Graz
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14 Ein Güterzug fährt durch Wien Hbf.
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15 Man beachte die Uhrzeit! :-O
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16 Koje
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17 Břeclav
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18 Bohumín
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19 Bekehrte Stinktiere

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Polens prächtige Perlen in der Pandemie-Plage – August

Krümelmonster, München, Freitag, 06.05.2022, 20:38 (vor 390 Tagen) @ Krümelmonster

In Katowice hatte der Zug bei Ankunft + 4, sonst an den ersten Stationen in Polen nirgends mehr als + 2. Doch vor Krakau eskalierte PKP.^^
Als ich richtig wach wurde, befand sich der Zug bereits auf der (Semi-)Rennbahn Kato-Krakau – Warschau, die eben auch von regulären Zügen genutzt wird. Macht es mich eigentlich zu einem Rassisten, wenn ich grimmig bin, dass mein Tee nicht schwarz war? :-s Auf einmal setzte sich der Lok-Manni auf seine Hupe und bremste heftig von 160 auf 0. Dann ließ er die Hupe los. Blieb eine halbe Minute stehen und fuhr weiter. Ok, ja, gut. :D Kurz vor Warschau begann das Rumgegurke über den Außenring. Auf der zentralen Strecke gab es wegen Bauarbeiten immer noch Kapazitätseinschränkungen (das geht wohl auch noch eine ganze Weile lang), deshalb wurde auch der Nachtzug „oben rum“ umgeleitet. Die Tour dauerte eine halbe Stunde. Ankunft am Ziel, dem Warschauer Ostbhf., war kurz nach 10 mit + 35.^^ Eine Dreiviertelstunde später kam Luxi aus Posen. Posen – Warschau gehört auch zu den wichtigsten Strecken Polens, aber die habe ich bis heute nicht.^^ (Als ich 2018 aus Lukaschenkos Diktaturistan zu den Happy Hipstern gefahren bin, war die Strecke wegen Modernisierungarbeiten gesperrt. Die Fahrt ging damals mit Kopfmachen in Warszawa Wschodnia und Iława.) Wir brachten erstmal das Gepäck ins Hotel in der Nähe vom Ostbhf.
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20 Willkommen in Polen :D
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21 Was auch immer das sein soll.^^ Am häufigsten sieht man gefühlt „Rolling stock failure“. Gern auch mal an drei Stationen hintereinander und jeweils nur ein bis zwei Minuten zusätzliche Verspätung. :D
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22 Ich bin neidisch! Nebel darf schon am frühen Morgen dicht sein…
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23 Am Warschauer Stadtrand
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24 – 25 Warszawa Gołąbki
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26 Warszawa Gdańska hat während der Bauarbeiten sogar eine internationale Verbindung. Hier kann man in die Metro umsteigen.
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27 Überquerung der Weichsel
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28 Für die Bauarbeiten angepasstes Zuglaufschild
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29 Endstation
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30 Die Lok verkrümelt sich
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31 Sorry für die Ampel^^

Anschließend erkundeten wir Warschau.
Zunächst fuhren wir mit der Tram in die Innenstadt. Zu Fuß liefen wir durch die Altstadt zum Königsschloss. Von dort führt der Königsweg Richtung Süden.
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32 Neutram
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33 Das Rathaus. Links lauert schon eine Tram.
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34 Rathaus mit Tram
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35 Alttram & Neutram
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36 Tatraalttram
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37 – 38 Der Barbakan
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39 – 42 Der Rynek in der Altstadt
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43 Auf dem Schlossplatz
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44 Über dem Schlossplatz
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45 Hier mit mehr Schloss
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46 Ganz links das Königsschloss, direkt daneben der Palast unter dem Blechdach (jap, der heißt wirklich so^^)
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47 Und auch dieses Motiv nochmal von weiter oben
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48 Mit Trammen
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49 Ganz rechts einer der Austragungsorte der EM 2012, hier verlor Schland im Halbfinale gegen Italien [viele viele zensierte Flüche]
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50 Altstadt & Neustadt
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51 Das Königsschloss mit dem Schlossgarten
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52 Schlossgarten, Weichsel-Brücke und links die Türme der Michaelsbasilika
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53 Fahrendes Fossil
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54 Gofr belgijski. (Gofr ist einfach die Umschrift vom französischen Wort „gauffre“.^^) Ging lange gut, aber bei den letzten drei Bissen hab ich mich doch eingesaut. :D
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55 Ein Palast an der Straße namens Krakauer Vorstadt
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56 Hier kommt der Immunisierungs-Igel. (Er macht Pieks!)
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57 Denkmal für den Nationaldichter Adam Mickiewicz neben der Karmeliterkirche
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58 Die Karmeliterkirche von innen
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59 Der Präsidentenpalast mit Katzen-Wache. Auf dem Pferd sitzt General Józef Poniatowski.
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60 Kościół Sióstr Wizytek. Wer seine Fähigkeit, die Zunge zu bewegen, behalten möchte, kann auch Visitantinnen-Kirche sagen.
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61 Wenn ich die ganze Zeit ein Gebäude schleppen müsste, würde ich auch so ne Fresse ziehen!
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62 Die Straße namens Krakauer Vorstadt ist die alte Königsroute
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63 – 66 In der Kościół Świętego Krzyża, der Heilig-Kreuz-Kirche

Weiter liefen wir Richtung Neustadt zum Kultur- und Wissenschaftspalast, meist einfach nur Kulturpalast genannt. Ich nenn das Ding ja Russenturm.^^ Eigentlich wollten wir nach oben auf die Aussichtsterrasse, aber die Schlange war dann doch zu lang.^^
Nicht weit entfernt befindet sich der Bahnhof Warszawa Centralna. Einen klassischen Hauptbahnhof, an dem in alle Richtungen umgestiegen werden kann, gibt es in Warschau nicht. Züge, die auf der normale Strecke durch die Stadt fahren (und nicht umgeleitet werden), halten 3 x, dabei ist Centralna der am zentralsten gelegene Ferverkehrshalt.
Dann gingen wir in ein herrlich lustig aussehendes Shopping-Center, um was zu futtern.
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67 Der Russenturm sticht hervor^^
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68 Oben-Ohne-Schlange
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69 – 70 Der Russenturm von nahem
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71 Go home, Haus, you’re drunk!
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72 – 73 Der wunderhübsche Bahnhof Warszawa Centralna
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74 – 77 Das Shopping-Center Złote Tarasy im Stil der sog. Blob-Architektur^^
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78 Wait – what!?
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79 War essbar!

Frisch gestärkt liefen wir durch den Łazienki-Park südlich der Alstadt. Samstagnachmittag war natürlich allerhand los.
Anschließend ging es mit Bus & Unterweltsbahn zur architektonisch interessanten Station Plac Wilsona. Anschließend, mittlerweile schon am Abend kehrten wir zurück zur Unterkunft.
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80 Aaaaargh!
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81 Der Łazienki-Palast im gleichnamigen Park südlich der Altstadt
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82 Hier von der anderen Seite
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83 Velaro!
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84 Ich weiß zwar nicht mehr, warum den Fahrkartenautomaten fotografiert habe (nüchtern war ich :-s), aber wenn ich das Foto schon habe, kann ich es ja hier teilen :D
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85 Ausnehmend hübsch
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86 Das UFO ist gelandet!
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87 Der wahre Sinn einer Rolltreppe!
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88 Jap, genau so ein Gesicht hab ich auch gemacht, als ich diese sonderbare Buchstabenkombination zum ersten Mal gesehen habe. (Die korrekte Aussprache ist schwjentoKSCHESSka)
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89 U-Bahn von innen
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90 U-Bahn von außen
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91 Der gut leserliche Stationsname. Zum Glück steht er nochmal drunter.^^
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92 Eingang in die Unterwelt
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93 Ui, eine orthodoxe Kirche
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94 Wenn ich das befolgt hätte, hätte meine Leber die mindestens zwei saublöden Seuchenjahre nicht überstanden… :-/

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Polens prächtige Perlen in der Pandemie-Plage – August

Krümelmonster, München, Freitag, 06.05.2022, 20:38 (vor 390 Tagen) @ Krümelmonster

Am nächsten Morgen fuhren wir von Warschau Richtung Nordwesten.
Unser Zug war am Sonntagmorgen in aller Herrgottsfrüh in Krakau gestartet, fuhr über die nur mäßig dicht befahrene (Semi-)Rennbahn und hatte dann noch 20 min Aufenthalt in Warschau Centralna. Da kann doch nichts schief gehen! PKP: „Halt mal mein Żywiec!“ Kurz vor der planmäßigen Abfahrtszeit kam am Ostbhf., wo wir warteten, eine Durchsage, der Zug würde jetzt einfahren. An der Bahnsteig-Anzeige keine Verspätung. Lt. portalpasazera.pl war er gleich pünktlich hier. Ist halt blöd, wenn man sich einzig auf Echtzeit-Daten verlässt und der Zug dann einfach nicht fährt. -.- 10 min später kam am Bahnsteig nochmal eine Durchsage, der Zug würde jetzt einfahren, und dann kam er auch schon.^^ Online stand als Grund einfach nur „Sonstiges“ eingetragen.^^ Im Zug saßen viele maskenlose Fußballfans, auch war reichlich Polizei anwesend, von denen wir unterwegs mehrmals noch mehr eingeladen haben. Selbst von den Polizisten fühlte sich kaum einer bemüßigt, das Maultäschle überhaupt unterm Maul aufzusetzen, geschweige denn richtig. Die Hooligans saßen zwar hinter uns, ich hab sie nicht die ganze Zeit beobachtet, aber ich habe nie auch nur einen von denen mit Maultäschle gesehen. Von den anderen Fahrgästen auch nur eine kleine Minderheit. Den Polizisten war das egal…
In Łochów passten die letzten 3 Wagen nicht an den Bahnsteig.^^ Unser Zug hatte immerhin 10 Wagen, von denen die letzten beiden in Białystok enden würden. Im Laufe der Fahrt wurde der Bug überquert, der weiter östlich die Grenze zu Weißrussland bildet. :-O Einmal dachte ich: ‚Alter, krasse Sache, jetzt kommt ne Kurve!', aber es war nur eine Weiche und wir fuhren dann halt im Gegengleis schnurgeradeaus.^^
Nach 2:20 h Fahrt (dabei stieg die Verspätung von + 8 auf + 18) wurde schließlich Białystok erreicht. Nun hatte ich tatsächlich alle 16 polnischen Woiwodschaften zumindest befahren.^^ In Białystok stiegen wir aus. Einen Umstieg ohne großen Puffer traute ich PKP nicht zu. Und wenn wir schon hier waren, konnten wir doch ruhig ein paar Stunden mehr hier verbringen, so langweilig würde es schon nicht sein. (Denkste!)
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95 Züge gucken in Warszawa Wschodnia (Warschau-Ostbhf.): zunächst eine Ess-Bahn
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96 – 97 Noch ne Ess-Bahn, diesmal in Grün
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98 Wieder eine rote
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99 Alte grüne
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100 Diese Ess-Bahn ist wie die FDP: ein grüner Flirt
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101 Alt-Bahn
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102 Irgendwann kam dann auch mal unser Zug
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103 Wuuusch!
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104 Die Landschaft in Polen ist immer so spannend…
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105 – 106 Białystoker Buddelei
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107 Schnell ein Foto machen, bevor die Hooligans kommen -.-
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108 Allzu viel Verkehr ist ja nicht
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109 Der IC nach Racibórz beginnt hier, deshalb kann er mit einer E-Lok fahren
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110 – 111 Vor unserem hängt nun ein Dieselviech
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112 Mit nur noch + 11 fährt er weiter
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113 Wech!
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114 Der Bahnhof von oben

Frage an die Polen hier: Wie spricht man Białystok jetzt eigentlich richtig aus – bjaWEstock oder BJAweSTOCK? Ich weiß, dass es eigentlich zwei Worte ohne Leerzeichen sind („nach Białystok“ heißt nämlich „do Białegostoku“), aber gilt das auch in Bezug auf die Betonung?
Wir schlossen unser Gepäck am Bahnhof ein und liefen durch die Stadt. Sonntagvormittag war zunächst überhaupt nichts los. Doch auf dem Hauptplatz liefen die Vorbereitungen für das große Stadtfest (Seuche? Egaaal!).
Die Polen sind die größten Seuchenleugner, die ich im Laufe der Pandemie kennengelernt habe (ok, ich war nicht aufm Balkan^^). Halten keinen Abstand, feiern Großveranstaltungen, fast niemand trägt Maske (auch drinnen, z. B. im Zug nicht. Wenn du Glück hast jeder 3., wenn du Pech hast jeder 10.) Ich versteh das nicht! Polen hatte wochenlang bis in den Herbst die niedrigste Inzidenz aller Länder Europas! Irgendwas um 5 oder sogar noch niedriger. Einschränkungen wie 3G-Nachweise gab es soweit ich weiß überhaupt nicht. Zwar durften Restaurants & Hotels offiziell nur einen kleinen Teil ihrer Kapazität an Ungeimpfte vergeben, aber in der Praxis wurde das überhaupt nicht umgesetzt. Meine Theorie: Die sind alle schon genesen oder tot, nachdem sie im April mehrere Wochen bei ner Inzidenz über 600 waren (für große Länder sind solche Zahlen ohne Delta schwer zu erreichen).
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115 – 116 Die modernistische St.-Rochus-Kirche steht in der Nähe vom Bahnhof
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117 Uff!
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118 Die orthodoxe Kathedrale des Heiligen Nikolaus (Namen orthodoxer Kirchen sollte man meistens kürzen :p)
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119 Der Rynek von Bialystok
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120 – 121 Die neugotische Kathedrale überstand die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs

Als Hauptsehenswürdigkeit der Stadt gilt der Branicki-Palast, ein schönes Schloss mit Garten, das mitunter als „polnisches Versailles“ gerühmt wird. Naja, schön war’s, aber den Vergleich finde ich doch arg übertrieben.^^
Wir begutachteten das Schloss. Danach stellten wir fest, dass wir noch sehr viel Zeit hatten. Aber mit der Stadt waren wir eigentlich schon durch. Dann setzten wir uns halt ne Stunde in den Schlossgarten.^^
Anschließend gingen wir Futter fassen.
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122 – 123 Der Branicki-Palast, heute sitzt hier die Medizinische Fakultät
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124 Palast & Kathedrale
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125 Das Große Tor „Gryf“
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126 – 128 Der Palast von der anderen Seite mit seinem Garten
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129 – 131 Ein Pavillon im Garten
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132 Na zdrowie!

Gestärkt kehrten wir zurück zum Bahnhof und holten unser Gepäck ab.
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133 Neben die Straße verläuft die eingleisige Nebenbahn, die seit 2016 wieder Züge nach Waliły nahe der weißrussischen Grenze sieht
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134 Zurück am Bahnhof
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135 Bison-Zug nach Ełk. Ach, wusstet ihr schon?
Die größten Kritiker der Elche
Waren früher selber welche!


Ja, und was anschließend folgte, lest ihr im nächsten Bericht. :p

Es grüßt die Spannung aufrechterhaltend
Ciasteczkowy Potwór alias Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Die Anzeige ist ne Wucht!!

Der Blaschke, Sonntag, 08.05.2022, 07:18 (vor 389 Tagen) @ Krümelmonster

Hey.

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108 Allzu viel Verkehr ist ja nicht

Wow! Die Anzeige ist ja ne Wucht! Weil die Vielzahl der eingesetzten Farben sehr gut zum Kontrast beiträgt jnd das Ding wunderbar fluffig übersichtlich macht!

Dagegen in die Anzeige der DB Primitivkram und wirkt megabilligst ...

Okay, all die rote Farbe, die man hierzulande bräuchte ob all der Verspätungen ... - könnte dann doch wieder seeehr einfarbig werden. Umd teuer dazu, wenn man ewig ROT kaufen muss ... Dann sieht die Bilanz genauso aus ...

Schöne Grüße von jörg

Die Anzeige ist ne Wucht!!

Krümelmonster, München, Sonntag, 08.05.2022, 12:23 (vor 389 Tagen) @ Der Blaschke

Hey.

Tach!

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108 Allzu viel Verkehr ist ja nicht


Wow! Die Anzeige ist ja ne Wucht! Weil die Vielzahl der eingesetzten Farben sehr gut zum Kontrast beiträgt jnd das Ding wunderbar fluffig übersichtlich macht!

Gelb für Abfahrten & grau für Ankünfte kenne ich aber aber auch aus Schland. ;-)
Bloß dass man in Schland halt lieber Papier mag als so digitalen Hai-Teck...

Dagegen in die Anzeige der DB Primitivkram und wirkt megabilligst ...

Okay, all die rote Farbe, die man hierzulande bräuchte ob all der Verspätungen ... - könnte dann doch wieder seeehr einfarbig werden. Umd teuer dazu, wenn man ewig ROT kaufen muss ... Dann sieht die Bilanz genauso aus ...

Wobei die Pünktlichkeit allgemein in Polen nun wirklich nicht besser ist... -.-

Schöne Grüße von jörg

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Mitgedacht. Und Frage aufgekommen ...

Der Blaschke, Sonntag, 08.05.2022, 06:45 (vor 389 Tagen) @ Krümelmonster

Hey.

[image]
87 Der wahre Sinn einer Rolltreppe!

Das ist schon schlüssig! Die Treppen davor dienen dazu, die Konstitution der Nutzer zu überprüfen! Wer an den Treppen scheitert, kommt so gar nicht erst zur Rolltreppe und stellt somit auf dieser auch kein Sicherheitsrisiko dar! Man stelle sich den tattrigen Tattergreis vor, womöglich alloholisiert, ergo schlecht by food und nicht nur mit Stimmungsschwankungen unterwegs, sondern auch sonst auf hoher See sozusagen - purzelt der auf der Rolltreppe, ist das potentiell tödlich, vor allem, wenn er und alles rund um ihn herum weiter befördert wird. So aber purzelt er nur auf den Stufen und verbleibt an Ort und Stelle liegen.

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88 Jap, genau so ein Gesicht hab ich auch gemacht, als ich diese sonderbare Buchstabenkombination zum ersten Mal gesehen habe.

Wie denn jetzt? Mundwinkel hoch wie auf dem Schild? Oder Mundwinkel runter wie auf dem Schaltkasten (oder was das ist ...)?


Schöne Grüße von jörg

Mitgedacht. Und Frage aufgekommen ...

Krümelmonster, München, Sonntag, 08.05.2022, 12:23 (vor 389 Tagen) @ Der Blaschke

Hey.

Moin!

[image]
87 Der wahre Sinn einer Rolltreppe!


Das ist schon schlüssig! Die Treppen davor dienen dazu, die Konstitution der Nutzer zu überprüfen! Wer an den Treppen scheitert, kommt so gar nicht erst zur Rolltreppe und stellt somit auf dieser auch kein Sicherheitsrisiko dar! Man stelle sich den tattrigen Tattergreis vor, womöglich alloholisiert, ergo schlecht by food und nicht nur mit Stimmungsschwankungen unterwegs, sondern auch sonst auf hoher See sozusagen - purzelt der auf der Rolltreppe, ist das potentiell tödlich, vor allem, wenn er und alles rund um ihn herum weiter befördert wird. So aber purzelt er nur auf den Stufen und verbleibt an Ort und Stelle liegen.

Das ist aber beim Umstieg zwischen den beiden Linien. Irgendwie muss der Tattergreis also vorher schon erfolgreich in die Unterwelt gelangt sein. ;-)

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88 Jap, genau so ein Gesicht hab ich auch gemacht, als ich diese sonderbare Buchstabenkombination zum ersten Mal gesehen habe.


Wie denn jetzt? Mundwinkel hoch wie auf dem Schild? Oder Mundwinkel runter wie auf dem Schaltkasten (oder was das ist ...)?

Mundwinkel gerade, betretener Blick, zusammengekniffene Augen

Schöne Grüße von jörg

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

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Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Vielen herzlichen Dank für Deinen Bericht!

heinz11, Samstag, 07.05.2022, 15:00 (vor 390 Tagen) @ Krümelmonster

- kein Text -

Schwedenrätsel/Knast/Alder .../ und Delay ...

Der Blaschke, Sonntag, 08.05.2022, 07:09 (vor 389 Tagen) @ Krümelmonster

Huhu.

Was die späte Bereitstellung des Nachtzuges betrifft: sowas konnte in Altona schon die gute alte Bundesbahn Ende der 1980er ... Mehr als einmal erlebt ... Dann Bettenliegesitzplatzsuche ... Am Hbf kam die nächste Meute - da war die von Altona aber noch in Aufruhr ... Bis da der Friede der Nacht einkehrte, war Lüneburg schon passiert. In Hannover kam dann Nachschub ...

Für die Entstehung eines Ortsnamens im Süden von Wien stelle ich mir folgenden Dialog vor:
A: „Wie heißt nochmal der Ort, wo du wohnst?“
B: „Der heißt Laa.“
A: „Wie bitte?“
B: „Laa!“
A: „Hab's immer noch nicht verstanden…“
B: „Laa, [Alterlaa]!!!”

Alder ... Laa liegt an der Thaya! Ich merke schon, du bist noch nicht in dem Alter, in dem Schwedenrätsel -
vulgo Kreuzworträtsel - zum täglichen Leben gehören ... Denn da ist LAA durchaus mal Lösung.

Und Alterlaa? Na ja, das sind halt Ösi-Dösis. Keine Ortskenntnis. Oder es ist clever: dient der Feindverwirrung. Denn die Station befindet sich gar nicht in Erlaa. Und drumherum ist's auch nicht alt, also relativ, sondern da befindet sich berühmte Architektur. Der Wohnpark Alterlaa. Eine Stadt in der Stadt. Also so ne Art DB AG - die ist ja Staat im Staate ...

Alles irre da. Alt-Erlaa und Neu-Erlaa sind schon lange wieder zusammengewachsen. 2008 rumpelte es und man dachte an ein Erdbeben - aber da ist nur eine alte Fliegerbombe hochgegangen.

Und mit der U 6 kannste von Alterlaa weiterfahren nach Siebenhirten. Namen haben die da ... Und zur Perfektastraße kommste auch - hm, da müßte ich ja eigentlich mal hin ziehen ...

Alles voll krass da Alder ...

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16 Koje

Deswegen buche ich nie Schlafwagen. Ist ja schlimmer als Knast! Dafür n Haufen Geld ausgeben ... - nee, da hat selbst das schrammeligste Hotelzimmer mehr zu bieten ...


Schöne Grüße von jörg

Schwedenrätsel/Knast/Alder .../ und Delay ...

Krümelmonster, München, Sonntag, 08.05.2022, 12:23 (vor 389 Tagen) @ Der Blaschke

Huhu.

Servus!

Was die späte Bereitstellung des Nachtzuges betrifft: sowas konnte in Altona schon die gute alte Bundesbahn Ende der 1980er ... Mehr als einmal erlebt ... Dann Bettenliegesitzplatzsuche ... Am Hbf kam die nächste Meute - da war die von Altona aber noch in Aufruhr ... Bis da der Friede der Nacht einkehrte, war Lüneburg schon passiert. In Hannover kam dann Nachschub ...

Klar, kann immer vorkommen. Bei den Ösis wundert es mich aber doch. ;-)
Naja, bald fährt der Zug ja bis Graz, da müssen die Wiener nix mehr bereitstellen.^^

Für die Entstehung eines Ortsnamens im Süden von Wien stelle ich mir folgenden Dialog vor:
A: „Wie heißt nochmal der Ort, wo du wohnst?“
B: „Der heißt Laa.“
A: „Wie bitte?“
B: „Laa!“
A: „Hab's immer noch nicht verstanden…“
B: „Laa, [Alterlaa]!!!”


Alder ... Laa liegt an der Thaya! Ich merke schon, du bist noch nicht in dem Alter, in dem Schwedenrätsel -
vulgo Kreuzworträtsel - zum täglichen Leben gehören ... Denn da ist LAA durchaus mal Lösung.

Und Alterlaa? Na ja, das sind halt Ösi-Dösis. Keine Ortskenntnis. Oder es ist clever: dient der Feindverwirrung. Denn die Station befindet sich gar nicht in Erlaa. Und drumherum ist's auch nicht alt, also relativ, sondern da befindet sich berühmte Architektur. Der Wohnpark Alterlaa. Eine Stadt in der Stadt. Also so ne Art DB AG - die ist ja Staat im Staate ...

Alles irre da. Alt-Erlaa und Neu-Erlaa sind schon lange wieder zusammengewachsen. 2008 rumpelte es und man dachte an ein Erdbeben - aber da ist nur eine alte Fliegerbombe hochgegangen.

Und mit der U 6 kannste von Alterlaa weiterfahren nach Siebenhirten. Namen haben die da ... Und zur Perfektastraße kommste auch - hm, da müßte ich ja eigentlich mal hin ziehen ...

Alles voll krass da Alder ...

Ich wollte halt einfach mal den schlechten Witz unterbringen.^^

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16 Koje


Deswegen buche ich nie Schlafwagen. Ist ja schlimmer als Knast! Dafür n Haufen Geld ausgeben ... - nee, da hat selbst das schrammeligste Hotelzimmer mehr zu bieten ...

Nun ja, Liegewagen gab's nicht. Den nehme ich meistens (Schlafwagen ist meiner Meinung nach bei erheblich höherem Preis kaum bequemer, das Problem sind einfach die kleinen Betten).
Und Sitzwagen fahre ich nachts völlig grundsätzlich nicht. Ich fahre halt entweder
-- um wo anzukommen und mir dort etwas anzuschauen (unschön, wenn ich nicht geschlafen habe)
-- über Panorama-Strecken wegen der Aussicht (doof nachts, wenn's dunkel ist^^)
-- oder um neue Strecke zu machen (dann will ich trotzdem schlafen^^)
Und im Sitzen kann ich halt nicht schlafen.^^

Schöne Grüße von jörg

Es grüßt zurück
Das Krümelmonster

--
Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)

Polens prächtige Perlen in der Pandemie-Plage – August

milos6, Leipzig, Sonntag, 08.05.2022, 18:27 (vor 388 Tagen) @ Krümelmonster

Wieder mal Bahnliteratur vom Feinsten ????

Link zum nächsten Kapitel

Krümelmonster, München, Donnerstag, 12.05.2022, 20:37 (vor 384 Tagen) @ milos6

Wieder mal Bahnliteratur vom Feinsten ????

meine Reaktion ;-)


Hier entlang geht es schon zum nächsten Kapitel.

Es grüßt
Das Krümelmonster

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