Polens prächtige Perlen in der Pandemie-Plage – August (Reiseberichte)
Hallo liebes Forum,
nachdem ja im Juni schon eine Woche durch Polen getourt war, verschlug es mich im August schon wieder dorthin. Nicht umsonst hatte ich mir ja die Hauptstadt Warschau aufgehoben. ;-)
Diesmal hatte ich den Luxi mit dabei. Wir würden individuell anreisen und uns in Warschau treffen.
Blöderweise ließ im August ja auch die GDL ihre Muskeln spielen. Kurz vorher war ein Streik, die DB stellte den grenzüberschreitenden Verkehr nach Polen komplett ein und behauptete, SEV einzurichten. Ich schrieb Luxi nur: „Tu! Es!! Nicht!!!“
Doch wir hatten Glück: Der Warnstreik begann erst zwei Tage nach unserer Hinfahrt. =)
Tatsächlich ist aus meiner Sicht die zeitsparsamste Möglichkeit, von München nach Warschau zu kommen, die Bahn.
Mit der Bahn kann ich 16:17 Uhr im Zentrum von München losfahren. Mit etwas Risiko (bisher hatte ich im Railjet nur einmal Verspätung in Schland) sogar 17:30 Uhr, dann wären immer noch 40 min Zeit ohne Gleiswechsel in Wien. Das ging jedes Mal gut. Und 22:10 Uhr kann ich mich dann schon zur Ruhe legen. Am nächsten Morgen (je nach genauem Fahrplan und Eskalationsstufe von PKP womöglich sogar schon vor 9 Uhr) erreicht man bereits das Stadtzentrum von Warschau.
Wenn ich 16:17 Uhr im Zentrum von München losfahre, bin ich 17 Uhr am Flughafen. Ohne jeglichen Puffer ist dann der frühestmögliche Abflug 19 Uhr. Besser 19:45 Uhr. Selbst wenn ich einen Flug finde, der um genau 19:45 Uhr abhebt (im Flugverkehr sind die Frequenzen ja meistens nicht so dolle), lande ich 21:15 Uhr in Warschau. Nachdem ich das Gepäck abgeholt habe, stehe ich dann um 21:45 Uhr am Flughafenbahnhof. Also sehr weit entfernt davon, 22:10 Uhr eingecheckt im Hotel zu sein. Da es wahrscheinlich keinen Flug um exakt 19:45 Uhr gibt, würde ich mir also unweigerlich die Nacht um die Ohren hauen, womit dann der Nachteil der späten Ankunft des Nachtzugs nahezu komplett ausgeglichen wäre. Allerdings muss man halt sagen, dass die Betten im Nachtzug längst nicht so bequem sind. Sie sind wie einfach winzig. :p
Ich begann meine Reise also an einem Freitagnachmittag mit dem EC219. Wegen einer Baustelle bei Ulm begann der erst in München und war deshalb pünktlich und schön leer (wobei sich letzteres am Ostbahnhof durchaus änderte :-O). Auf der Strecke Rosenheim – Salzburg kann ich mich erinnern an eine IC-Fahrt 2016 (Leoben – Rosenheim), eine IC-Fahrt im ersten saublöden Seuchenjahr (Leoben – München) und einmal DB Regio München – Salzburg und zurück im Jahre 2013. Und halt zweimal an den EN von München Richtung Budapest. Sonst waren alle meine Fahrten auf dieser Strecke auf dieser Strecke im Meridian oder im Railjet (immerhin 4 x Railjet im IC-Takt^^) – und ich bin da wirklich schon verdammt oft langgefahren. :D Trotzdem finde ich die Strecke immer wieder schön! =) Leider starb im Laufe der Fahrt die Klimaanlage. -.- Die Einfahrt nach Salzburg war interessanterweise auf dem südlichsten Streckengleis, das ist eigentlich das Ess-Bahn-Gleis. War aber trotzdem pünktlich. Vor Abfahrt hatte ich schon gesehen, dass mein Anschlusszug Verspätung hatte, nachdem er über 20 min in Liechtenstein stehen geblieben war. :D
1 Da schildkrötet er vor sich dahin durch Vorarlberg
2 „Hat der Watzmann einen Hut,
Wird das Wetter gut!“
3 Der Grenzfluss Saalach
4 Salz-Ach, Salz-Burg
5 Seeex out of Schland
6 Piefke-Zug
Der Anschluss in Salzburg gelang selbstverständlich. 167 hatte bei Abfahrt in Salzburg noch + 4. Auf der NBS Wels – St. Pölten fahren sieben Züge in 2 h. Das könnte schlechter sein, wie der Blick nach Spanien zeigt. Oder der Blick nach Wiesbaden. ;-) Den Brüller bzgl. Anschlussinformationen lieferten die ÖBB: Als „Anschlusszug“ mit 2 min Umsteigezeit wird der hintere Zugteil (167 nach Bratislava) angezeigt. Der fuhr erst 5½ h solo, dann kam der vordere (567) als Verstärker dazu für 2½ h, danach fuhr der hintere nochmal 1:15 h solo. Der vordere fuhr die letzten 15 min solo, um die Tageszeit wird zum Flughafen aber kaum jemand drin gewesen sein. Also kann man eigentlich sagen, das war nur ein Verstärkermodul. Im Passauer Zugteil wird doch auch kein Anschluss nach Wien durchgesagt.^^
Wien wurde pünktlich erreicht. Hier hatte ich jetzt 1:40 h Aufenthalt (40 min hätte auch geklappt, aber zwischen DB Fv und „wichtigen“ Anschlüssen wie Nachtzügen hab ich lieber etwas mehr Puffer). Der Hauptbahnhof von Wien ist ja alles andere als zentral gelegen, sodass man mit solch einem Aufenthalt nicht viel anfangen kann. Zumal in Wien ja auch spätestens um 19 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Die einzige Sehenswürdigkeit in Bahnhofsnähe ist das Schloss Belvedere, da lief ich hin – und stellte fest, dass es abends abgesperrt war. -.-
Für die Entstehung eines Ortsnamens im Süden von Wien stelle ich mir folgenden Dialog vor:
A: „Wie heißt nochmal der Ort, wo du wohnst?“
B: „Der heißt Laa.“
A: „Wie bitte?“
B: „Laa!“
A: „Hab's immer noch nicht verstanden…“
B: „Laa, [Alterlaa]!!!”
7 Westbahn
8 Der Wallersee
9 St. Pölten
10 Angekommen in Wien
11 Mozdony
12 Näher kam man nicht ran -.-
Gut, ging ich halt wieder zurück zum Bahnhof und wartete dort auf meinen Zug. Der begann erst am Hbf, musste also dort bereitgestellt werden. Das erledigten die Ösis erst 3 min vor Abfahrt. :-O Die war dann mit + 5. Es war meine erste Schlafwagen-Fahrt letztes Jahr. Gebucht hatte ich ein 3er-Abteil, weil man zum Zeitpunkt der Buchung noch nicht wusste, wie böse Delta ist (nämlich so ungefähr auf dem Level einer gemeinen Hauskatze!). Letztlich waren wir zu zweit im Abteil. Der andere meinte, er habe sehr kurzfristig gebucht, wimre sagte er, er habe ein 2er-Abteil reserviert.^^
Die Verspätung wurde bis zur tschechischen Grenze komplett aufgeholt. In Břeclav wurden unsere Warschauer Wagen rausgezogen und auf ein anderes Gleis zurückgeschoben – und später nochmal rausgezogen und auf dasselbe Gleis zurückgeschoben, wo wir als zweites gestanden hatten. :D Tschechien startete dann standesgemäß mit + 10. :D In Hodonín standen wir dann nochmal 10 min rum, weil das Dieselviech ganz vorn wieder wegmusste. Wie lange wurde da eigentlich noch mit Dieselvorspann gefahren?
Allzu gut geschlafen habe ich nicht. Da noch jemand im Abteil war, behielt ich mein Maultäschle auf. Aber daran allein lag es nicht, ich schlafe in mitteleuropäischen Nachtzügen nie allzu gut, die Betten sind mir einfach zu kurz.^^ In Bohumín war ich schon wieder wach, da kamen wir mit + 12 an. Planmäßig waren hier über anderthalb Stunden Aufenthalt, in der Zeit konnte ich nicht schlafen. Die Abfahrt Richtung Polen war pünktlich. Die polnische Grenze merkte man wieder sofort, einfach weil der Zustand der Strecke von „recht gut“ zu „bemitleidenswert“ wechselte.
13 Der EC Porta Moravica aus Przemyśl fährt noch weiter nach Graz
14 Ein Güterzug fährt durch Wien Hbf.
15 Man beachte die Uhrzeit! :-O
16 Koje
17 Břeclav
18 Bohumín
19 Bekehrte Stinktiere
--
Was Du suchst, ist in Dir. Ansonsten ist es im Kühlschrank. Oder in der Kekspackung. :)