Eine kleine internationale Rundfahrt - und eines langen Tag (Allgemeines Forum)
Die Rundfahrt: Oberwinter (VRS) - Berlin - Pragh (SSP) - Kosice (Regionet Schlafwagen) - Wien (ZSSK IC) - Remagen (SSP) 3. bis 5. Mai 2022
Zuerst war es eine angenehme Fahrt, auch wenn der RJ-Nachtzug und der ZSSK-IC Verspätung hatten:
Der RJ-Schlafwagen ist eigentlich ein Liegewagen, bei dem nur 3 Betten belegt sind - die andere Seite des Abteils ist in Sitzposition. Das Bett ist gemacht. Ich habe gut geschlafen. Trotz einer Verspätung von einer halben Stunde war der Zug rechtzeitig zur Abfahrt des IC in Kosice.
Die Informationen über die Stationen und die Anschlusszüge auf Papier gibt es im ZSSK-IC nicht mehr. Wie viel sie wert sein können, merkte man, weil weder die elektronischen Anzeigetafelsn im Zug funktionierten (die sind sonst recht gut) und weil es weder Ansagen zum Umfang der Verspätung noch zu den Anschlusszügen gab. Trotz einer halben Stunde Verspätung hatte ich in Wien noch mehr als eine Stunde Zeit bis zur planmäßigen Abfahrt des ICE 22 Wien-Dortmunde.
Das Drame begann gegen 16.10 Uhr. Auf der Anzeigetafel errschien als neue Abfahrtszeit 16.58 Uhr statt 16.15 Uhr. Grundf dafür war, dass der ICE aus Deutschland mehr als eine Stunde Verspätung und nur wenig Wendezeit hatte. Schließlich fuhr der Zug mit etwa eine Stunde Verspätung ab.
Dabei blieb es bis Linz. Ein liegen gebliebener Güterzug und lange Kontrollen in Passau - da waren es schon zwei Stunden. Und es wurden immer mehr: Baustellen, Warten auf andere Züge und langsamere Fahrten auf einigen Teilstrecken - in Koblenz kam der ICE mit drei Stunden Verspätung an. Der Zug hielt außerplanmäßig in Remagen. Nach etwa 5 km zu Fuß kam ich gegen 3.45 Uhr zu Hause in Oberwinter an. Außer bei Unwetter, Streiks, schweren Fahrzeugmängeln und Sabotage habe ich eine solche Verspätung in Deutschland noch nicht erlebt.
Wo bleibt das Positive? Das gab es tatsächlich: die Ansagen des Zugbegleiters zwischen Passau un Frankfurt. Genaue Angaben über Verspätung und Anschlusszüge, ein paar etwas schnoddrige, aber sachlich begründete Randbemerkungen, vorgetragen in gut verständlichem hessischen Dialekt. Und ich kann diesem Zugbegleiter nur wünschen, dass er bei seinen weiteren Fahrten den Fahrgästen nicht nur zutreffende, sondern auch erfreulichere Informationen geben kann.
Gruß vom Rhein