EU: CEE zeigt Pros und Kons des Schienenverkehrs. (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 20.10.2021, 09:14 (vor 912 Tagen)

Hallo ICE-Fans,

der Mann in Sitzplatz einundsechzig hat mit mir via Gesichtbuch diese Nachricht und dieses Video geteilt.
Angeblich gab es einen CEE: Connecting Europe Express, der zwei Wochen durch 26 europäische Länder verkehrte. Ziel war, die Stärken und Schwächen der Schiene zu entdecken und erfahren.

Der Sechswagenzug hatte sechs unterschiedliche Wagentypen:

The standard-gauge train comprised a sleeper coach from Austrian Federal Railways (ÖBB), a dining coach from Italian State Railways (FS), a panoramic coach from Swiss Federal Railways (SBB), a seating coach from German Rail (DB), a conference coach from French National Railways (SNCF) and an exhibition coach from Hungarian State Railways (MAV).

Mit Wagen aus sovielen Staaten war das anno 2021 eine Herausforderung:

More difficult was to obtain all the authorisations for running across Europe with a set of coaches from six different countries. We have not been able to use any super modern coaches because they have restricted authorisation for the defined area of use.

Sorry, aber da muss ich die Party leider verderben. In den 1960ern/1970ern fuhren Bm235-Wagen der DB von Amsterdam bis Athen.
Ich kann sagen: ja Oscar, aber damals war die Eisenbahnwelt nicht so kompliziert wie heute = den Amsterdam-Athen-Zug brauchte man nicht in einen nationalen 15-Minutentakt reinzupassen. Und zudem gab es früher keine Privatbahnen bzw. Betreiber mit offenem Zugang.
Ich kann aber auch sagen: damals waren die Bahngeschäfte miteinander einverstanden und baute man Loks und Wagen, die europaweit einsetzbar waren. Als aber die Franzosen mit ihrem TGV kamen, entwickelte jeder Staat seinen eigenen Rennzug und keinen "EuroStarCityExpress". Und heute muss man also das Rad neu erfinden.

Andererseits sind solche Reisen wie Amsterdam-Athen oder die der CEE eher Ausnahme als Norm (gut, im Cargobereich etwas weniger Ausnahme). Und man kann von der Eisenbahnwelt nicht erwarten, dass sie für 50% Mehrpreis eine Deutschlandlok für 25 Länder fit macht. Siemens hatte es mal versucht, mit der BR189 als Europalok. In der Praxis gibt es zahlreiche Unterbaureihen mit unterschiedlichen Länderpaketen.

Pro:

+ das nennt der Artikel nicht und das dürfen wir Bahnfans schon wissen.

Kontra (da gibt es eine Herausforderung):

- damit man die komplette 20.000 km Strecke fahren konnte war auf der iberischen Halbinsel eine renfe-Breitspurgarnitur notwendig, und in der baltischen Region eine litauische (?) Breitspurgarnitur. Und nein, iberische Rennbahnen und Rail Baltica sind nur Teillösungen.
- Wagenmaterial nur eingeschränkt einsetzbar (Länderpakete)

Aktionspunkte:

+ TEN-T vollenden und ggf. verbessern
+ Kapazität besser benutzen, bspw. mit ERTMS
+ Regelgebung vereinheitlichen (SERA)
+ verbessertes Ticketverfahren, inkl. sonstige Transportmodi


There is high expectation of what we can do. Now it’s up to not just the railways to deliver, but also the policy stakeholders and political people.
We showed that we can run around Europe, so there are connections, but they are not up to date. And the time that it took also to do certain parts, you can see how much you can improve.

gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Kurswagen Moskau - Madrid

Zg_2, Freitag, 22.10.2021, 17:05 (vor 909 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo,

es gab sogar Kurswagen Moskau - Madrid, siehe auf der Homepage von Gerd Böhmer, dort bei D 450 /451. In ihrem Laufweg verkehrten die Kurswagen auf drei verschiedenen Spurweiten: 1520 mm - 1435 mm - 1668 mm.

Gruß

Zg_2

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