- Es sind alle Züge buchbar, die in der Fahrplanauskunft auf bahn.de vorhanden sind.

...sogar deutlich mehr. Die Reservierungssysteme von DB und RZD sind per Schnittstelle miteinander verbunden. Es sind fast alle RZD-FPK-Inlandszüge buchbar, auch solche, die Bahn.de nicht kennt.

Wie kriegt man denn die gebucht? Ich wollte vor paar Jahren den "Express" St.Petersburg-Moskau buchen, der früher als mehrere andere Züge abfährt und später als diese ankommt, dieselben Bahnhöfe bedient und auch keinerlei Zwischenhalte für die via-Funktion hat. Der musste mit einer gebastelten Verbidung gebucht werden mit Vor- und Nachlauf, weil man jetzt wohl nicht mehr über die Zugnummer buchen kann, sondern auf die Fahrplanauskunft angewiesen ist.

- Das Storno bei der DB ist kostenlos, anders als bei der RZD, bei denen ein kleiner Betrag einbehalten wird (momentan während Corona sind das umgerechnet symbolische 3 Eurocent (2 rub 20). Davor war es mehr, aber auch kein Betrag, der weh tut. Kannst also ruhig was buchen. Stornieren kannst du aber nur an einem DB-Schalter, so wie ich das verstehe. Das nimmt die Flexibilität vor Ort

Stornieren kannst du an jedem Bahnschalter mit EPA- bzw. Expressanbindung (egal ob in Lissabon oder Vladivostok), die Erstattung erfolgt aber durch die Ausgabebahn.

Wie funktioniert das dann konkret? Ich stehe im Moskau am Bahnhof und will erst einen Tag später fahren. Wie gehe ich da vor und wie komme ich an mein Geld wieder?

Wenn ich mal mit der transsibirischen Eisenbahn fahren werde, was ich definitiv vorhabe, werde ich bei der DB buchen.

- Buchbar ist nur Kupe (T4) und SW (T2). Platzkartny (also T54...) ist über DB nicht buchbar. Wie das bei Lux ist, weiß ich gerade nicht.

Was bedeutet Lux? Ich bin auf dem Stand, dass es 3 Klassen gibt, die unterste Klasse Platzkartny und die 2. Klasse mit 4 Betten und die 1. Klasse mit 2 Betten pro Abteil.

Lux und SW fallen beide unter 1. Klasse (alles Servicelevel 1x).

Schlafwagen (SW) ist quasi wie Kupe nur mit der Abwesenheit der oberen Betten, wo du analog zu Kupe dir einzelne Plätze kaufen kannst (also als Alleinreisender könntest du in einem Abteil mit einem fremden fahren):

Lux ist wie ein Deluxe-Double bei uns in Mitteleuropa. Die Betten sind übereinander und es gibt einen extra Sitz am Tisch gegenüber. Soweit ich weiß hat jedes Lux-Abteil eine Toilette/Dusche (teilweise aber mit Zugang aus zwei Abteilen). Hier kannst du als Alleinreisender (oder ungerader Teilnehmer eine Gruppe) keinen Einzelplatz buchen, sondern es wird immer das Abteil als Ganzes verkauft:

Während SW-Wagen im letzten Jahr stark gestrichen wurden und nur noch in ganz wenigen Zügen unterwegs sind (Zug 1/2 Rossija Moskau-Wladiwostok fährt z.B. ohne!), sind die Lux-Wagen fast komplett entfallen (außer im "Roten Pfeil" Moskau-St.Petersburg und im "Premium" Moskau-Adler konnte ich keinerlei Lux finden!). Das wird sich aber vielleicht ändern, wenn die Coronasituation wieder vorbei ist und wieder Unmengen zahlungskräftiger Touristen unterwegs sind.

- Über die DB kann man seinen Platz nur bedingt wählen. Zumindest 2019 konnte man keinen konkreten Platz buchen, sondern nur durch solange auf "Buchen" klicken, bis der Wunschplatz kommt.

Ist das denn wichtig? Solange man die Klasse wählen kann, ist doch der genaue Platz eigentlich egal, oder?

Grundsätzlich sind die letzten Abteile im Wagen unbeliebt, weil man hier das WC hört und die Tür zwischen dem Bereich mit Abteilen und dem Bereich mit dem WC/den WCs gerne mal Lärm verursacht. Im Platzkartnyj werden die PLätze gerne mal günstiger verkauft als der Rest.

Wenn man einen alten Wagen erwischt, dann gibt es nicht in jedem Abteil Steckdosen, sondern nur in Kupe aufm Gang vor bestimmten Abteil oder im Platzkartnyj auch an bestimmten Stellen. Das ist natürlich heutzutage ein wichtiges Kriterium. Wobei solche alten Wagen bei der RZD mittlerweile eher eine Rarität sind und eher in Zügen anderen Bahnen vorkommen (CFM z.B.) oder irgendwo in der Pampa.

Ansonsten ist es halt etwas angenehmer weiter vorne zu sein, wenn man Gepäck dabei hat. Man muss es dann nicht lang durch den schmalen Flur zerren.

- Eine Buchung bei der DB schließt dich praktisch von allen Zusatzservices aus: Benachrichtigung bei Zugstreichung, Bestellung von Essensrationen, Bestellung von Essen aus einem lokalen Restaurant an die Wagentür bei längeren Halten (gibt aber alternativ zum Service der RZD auch z.B. die Seite eduem.ru mit einem komplett anderen Angebot)

Kann man solche Bestellungen auch noch im Zug vornehmen? Und über Ausfälle kann man sich doch sicherlich über die Website der RZD informieren, oder nicht?

Hatte das Thema ehrlich gesagt noch nie. Es ist immer alles gefahren wie es sollte. Es gibt z.B. diese russischsprachige Seite hier mit Fahrplanabweichungen: https://www.rzd.ru/ru/9275 Ob es kurzfristige Änderungen gibt und ob diese Änderungen online kommunziert werden, weiß ich nicht.

- Bei der DB kriegst du keine Zusatzinformationen angezeigt. Auf RZD.ru siehst du, welche Services der Zug bzw. der konkrete Wagen hat: Klimaanlage, geschlossenes WC (welches bei Halten oder 30 Minuten vor Moskau nicht verschlossen wird), WLAN, Dusche, Wagen mit erhöhtem Komfort, Beschreibung der Mitgaben (also dieses Set mit Einmalhausschuhen, Zahnbürste etc), Inklusion von Mahlzeiten

Kann man das auf der Seite der RZD sehen, ohne buchen zu müssen? Dann könnte man ja erst dort schauen und dann bei der DB buchen.

Kannst du. Die Services der Züge kriegst du direkt in der Fahrplansuche angezeigt. Die Services im Wagen kriegst du angezeigt, wenn du dann einen Schritt weiter gehst.

- Großer Vorteil einer Buchung der DB: Man muss beim Kauf keinen Namen oder sonstige Daten angeben, was einen auf rzd.ru teilweise zum Verzweifeln bringen kann (die Seite der RZD und die beiden Buchungsmodule - alt und neu - sind sonst super). Heißt aber vor Ort am Zug, dass man mit großen Augen angeschaut wird, wie so ein Ticket überhaupt möglich ist. Hier sagen, dass man den Zugchef rufen soll. Der weiß, was zu tun ist. Einzelnen Berichten zufolge, muss man dann beim Einstieg seine Daten nachreichen. War bei mir zumindest noch nie der Fall

Kann es auch passieren, dass das Ticket nicht anerkannt wird? Ich meine es ist ja schon sehr merkwürdig, dass jemand in Russland am Pazifik eine Fahrkarte einer tausenden Kilometern entfernten mitteleuropäischen Bahn hat.

Letzteres müsste ich aus Gag bei der nächsten Reise mal ausprobieren... :D Ich glaube nicht, dass das Ticket nicht anerkannt werden könnte. Die ZUBs haben ein mobiles Terminal (kleines Handy), wo die reservierten Plätze inklusive aller Infos drin stehen. Da steht dann bei DB Tickets irgendwas mit "ausländisches Dokument" und ohne hinterlegter persönlicher Daten.

Und kann man eigentlich Bahnbonus Punkte sammeln? Das Ticket wird ja auf DB-Layout gedruckt, also müsste es doch eigentlich gehen.

Nein. Bonuspunkte hängen nicht mit dem Layout des Tickets zusammen, sondern mit dem Tarif. Die verkauften Tickets im Rahmen der Vertriebskooperation sind alles keine sammelfähigen Tarife.