CN: ein 350 km/h schneller Güterzug... EU: ÖBB cargojet? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 18.02.2021, 11:45 (vor 1157 Tagen)
bearbeitet von Oscar (NL), Donnerstag, 18.02.2021, 11:46

Hallo ICE-Fans,

das HGV-Kernnetz ist schon fertig, also wird es den Chinesen Zeit, diese Technologie anderswie zu verwenden.
HGV-Nachtzüge hatte China schon quasi vom Anfang an (eine Unterbaureihe der CRH1); aktueller Fokus ist auf HGV-InterCity-Verkehre aber die Zukunft bilder dieser Rennchinese.

A new record has been claimed for the fastest freight train in the world. The Chinese train manufacturer CRRC Tangshan presented its new bullet train, designed to carry cargo at a speed of 350 kilometers per hour.

Fakt wohl richtig, aber...

Until now, the fastest freight train ran at a speed of 180 kilometres per hour, operated my Mercitalia in Italy.

Argumentation falsch. Es steht "until now", nicht: "right now".
Obwohl er heute nicht mehr fährt, fuhr TGV La Poste damals auch Tempo 270. Oder ist TGV La Poste kein Güterzug...?
Zudem dachte ich, Mercitalia FAST bringt es auf 200 km/h.

Für China ist so ein Cargorenner natürlich willkommen. Das Land möchte technologischer Vorsprung zeigen; zudem hat das Land bereits die Infra dafür (in lediglich 15 Jahren gebaut), und durfte es relativ leicht sein, bestehende Umschlagbahnhöfe a la Kijfhoek (NL), Maschen (DE) oder Novara Boschetto (IT) an das Rennbahnnetz zu verknüpfen.
Aber ist so ein Zug einsetzbar für Europa? Wenn schon, dann nur in Frankreich/Spanien. Lies: 2 von 54 Staaten. Denn nur in FR/ES sind die Strecken derart verknüpft, dass man lange Strecken mit Vollgas fahren kann. In Italien muss man auf Turin-Neapel schon einige Male in die Bremse (Hinweis: alles unter 200 km/h ist für Highspeed-Freight Langsamfahrstelle).
Kommt noch dazu, dass Europa nicht ein einziges Land ist, sondern ein Sammelsurium von 54 Staaten. Zwar gibt es ETCS, aber das ist noch bei weitem nicht überall verfügbar und auch mit ETCS bestehen nach wie vor pro Staat unterschiedliche Abfertigungsverfahren. Da ist noch viel zu gewinnen.
Auch durfte man mit durchgehenden Korridoren in Europa mehr erreichen als mit Highspeed. Ein 160 km/h schneller "ÖBB cargojet" würde bei 140 km/h vdurch rundum die Uhr 12*140 = 1680 km schaffen. Was abends in Frankfurt gesendet wird, ist morgens früh in Madrid.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.

Wird sicher viele Einschränkungen geben

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Donnerstag, 18.02.2021, 15:36 (vor 1157 Tagen) @ Oscar (NL)

Die Güter in so einer Masse zum bisherigen Preis wird man damit sicher nicht transportieren können, da wird man das, wenn überhaupt, als Premiumprodukt vermarkten.

Und dann wird es wohl auch Einschränkungen in der Art der Güter und dessen Menge geben.

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Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
[image]
(Bildquelle: ČD)

Wird sicher viele Einschränkungen geben

martin.elsner, Freitag, 19.02.2021, 16:40 (vor 1156 Tagen) @ J-C

Trotzdem sinnvoll die Kapazität auf dem vorhandenen Schienennetz auszunutzen. Jeder KM mehr per Zug ist ein KM weniger im LKW und aktuell heißt das auch ein KM weniger mit Verbrennungsmotor. Und China hat bestimmt nicht wenig Güterverkehr.

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